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Husten

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Geschrieben von
Jessica Papic (Ärztin)

Husten ist im Grunde ein ganz normaler und vor allem wichtiger Schutzmechanismus des Körpers. Kleinste Partikel, die mit der Atemluft in die Atemwege gelangt sind, können auf diese Weise entfernt werden.

Außerdem kann das Husten eine Reaktion auf zu trockene Luft sein. Auch langes Sprechen oder eine enorm starke Atemanstrengung kann dazu führen, dass der Hustenreiz ausgelöst wird.

Die Ursachen für das Auftreten von Husten können vielfältig sein. In den allermeisten Fällen handelt es sich jedoch um vollkommen harmlosen Erkältungshusten.

Formen des Hustens

Formen im Überblick

Husten ist nicht gleich Husten. Man unterscheidet hinsichtlich ihrer Dauer verschiedene Formen des Hustens, die ihrerseits darauf hinweisen können, welche Ursache hinter der Entstehung dieser Abwehrfunktion steckt.

Akuter Husten dauert bis zu drei Wochen an. Ein Husten, der bis zu acht Wochen anhält, wird hingegen als subakuter Husten bezeichnet. Die häufigsten Ursachen für einen akuten oder subakuten Husten sind Atemwegsinfektionen (Erkältung , Bronchitis).

Außerdem kann akuter Husten mit einer allergischen Reaktion oder einer Lungenembolie in Zusammenhang stehen. Akuter Husten tritt zudem immer dann auf, wenn sich der Betroffene verschluckt oder einen kleinen Fremdkörper einatmet.

Hält der Husten länger als acht Wochen an, so spricht man in der medizinischen Fachsprache von einem chronischen Husten. Mögliche Ursachen des chronischen Hustens sind zum Beispiel Asthma oder eine chronische Bronchitis. Auch die chronische Lungenerkrankung COPD und der Bronchial- oder Lungenkrebs kann zu langanhaltendem, chronischem Husten führen.

Husten kann auch anhand seiner Qualität voneinander unterschieden werden. In diesem Zusammenhang spielen der trockene und der verschleimte Husten eine entscheidende Rolle.

Trockener Husten wird auch als unproduktiver Husten oder Husten ohne Auswurf bezeichnet. Bei dieser Form des Hustens wird kein Sekret abgesondert. Aus diesem Grund nennt man den trockenen Husten auch Reizhusten. Weiter kann man den bei dem Betroffenen vorliegenden trockenen Husten anhand seiner Dauer in einen trockenen, akuten und einen trockenen, chronischen Husten einteilen.

Akuter trockener Husten

kann zum Beispiel zu Beginn einer akuten Bronchitis, bei einer Lungenembolie oder einer Rippenfellentzündung entstehen. Zudem führt das Einatmen von Reizgasen, Staub oder Fremdkörpern dazu, dass diese einen Hustenreiz auslösen. Die Partikel sollen dann durch den trockenen, akuten Husten aus den Atemwegen entfernt werden.

Chronischer trockener Husten

entsteht häufig in Zusammenhang mit einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung , der Refluxkrankheit und Asthma entstehen. Besonders häufig tritt diese Form des trockenen Hustens aber auch bei Menschen auf, die ACE-Hemmer einnehmen müssen.

Der akute, trockene Husten ist dann eine Nebenwirkung der medikamentösen Behandlung einer Herz-Kreislauf-Erkrankung.

Husten mit Auswurf (produktiver Husten)

Husten mit Auswurf, beziehungsweise produktiver Husten, geht mit einer Schleimbildung einher. Der während des Hustens abgesonderte Schleim ist in der Regel klar. Wenn der Auswurf eine gelbliche Farbe annimmt, ist dies zumeist auf das Vorhandensein von Entzündungszellen zurückzuführen. Bei grünlichem Schleim liegt eine bakterielle Infektion vor.

Akuter produktiver Husten

kann beispielsweise mit einer akuten Infektion der Atemwege, einem grippalen Infekt oder einer Lungenentzündung in Zusammenhang stehen. Außerdem kann es im fortgeschrittenen Stadium einer akuten Bronchitis zu dieser Art des Hustens kommen.

Chronischer produktiver Husten

hingegen kann einen wichtigen Hinweis auf das Vorliegen einer chronischen Bronchitis oder einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) sein. Dem Husten kann unter Umständen auch Blut beigefügt sein. In diesen Fällen spricht man von Bluthusten (Hämoptyse), der das Zeichen einer schweren Erkrankung ist.

Ursachen bei Husten

Ursachen für die Entstehung von Husten

Die Ursachen für die Entstehung von Husten können besonders vielfältig sein. Nicht immer sind diese im Bereich der Atemwege oder der Lunge zu finden.

Anhand der exakten Form des Hustens lassen sich in der Regel bereits wichtige Hinweise auf die zugrunde liegende Erkrankung gewinnen.

Bei einer sogenannten Erkältung handelt es sich um eine akute Infektion der oberen Atemwege. Eine Erkältung wird von viralen Erregern hervorgerufen und geht in der Regel mit weiteren Beschwerden einher. Zu den häufigsten Begleitsymptomen einer Erkältung zählen Schnupfen, eine verstopfte Nase, Müdigkeit und ein allgemeines Krankheitsgefühl.

Von einer Erkältung oder einem grippalen Infekt muss die echte Grippe abgegrenzt werden. Auch bei der echten Grippe handelt es sich um eine akute virale Infektion im Bereich der Atemwege.

Während eine Erkältung von verschiedenen Viren hervorgerufen werden kann, gibt es bei der echten Grippe nur einen relevanten Erreger: das sogenannte Influenza-Virus. Im Gegensatz zur Erkältung und einem grippalen Infekt verläuft die echte Grippe deutlich heftiger. Bei den Betroffenen zeigen sich die ersten Symptome plötzlich aus heiterem Himmel, obwohl sie kurze Zeit vorher vollkommen gesund waren. Zu den häufigsten Symptomen, die im Rahmen einer echten Grippe auftreten, gehören Fieber , Kopfschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen, Halsbeschwerden und Probleme beim Schlucken.

Außerdem leiden die Betroffenen typischerweise unter trockenem Husten, der im Verlauf zunehmend produktiver wird. In einigen Fällen kommt es außerdem zu Übelkeit und Erbrechen .

Eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung, auch chronische Sinusitis genannt, tritt in der Regel gemeinsam mit trockenem Reizhusten in Erscheinung. Typischerweise ist der Husten im Sitzen oder Stehen etwas milder, während er im Liegen deutlich an Intensität zunimmt.

Bei einer chronischen Sinusitis beschränken sich die entzündlichen Prozesse zumeist nicht bloß auf die Nasennebenhöhlen, sondern reichen bis zur Schleimhaut der Nasenhöhlen. Aus diesem Grund wird der bei dieser Erkrankung typische trockene Reizhusten oftmals von einem chronischen Schnupfen (chronische Rhinitis) begleitet.

Eine Atemwegsentzündung in Form einer Bronchitis zeigt sich bei den Betroffenen in der Regel durch einen quälenden Husten. Im Verlauf der akuten Bronchitis leiden die Patienten zu Beginn unter einem trockenen Husten, der im Verlauf stetig produktiver wird.

Darüber hinaus wird der typische Husten in den meisten Fällen von Schnupfen und Halsschmerzen begleitet. Eine chronische Bronchitis liegt immer dann vor, wenn bei einer Person in mindestens zwei aufeinander folgenden Jahren, mindestens drei aufeinander folgende Monate jeden Tag ein produktiver Husten vorliegt.

Bei den meisten der betroffenen Patienten steht diese Form der Bronchitis mit dem Zigarettenkonsum in Zusammenhang.

Eine Lungenentzündung oder Pneumonie gilt ebenfalls als eine sehr häufige Ursache für das Auftreten von Husten. In den meisten Fällen ist der für diese Erkrankung typische Husten zuerst sehr trocken. Im weiteren Verlauf wird er produktiver, bis schließlich zäher Schleim abgehustet wird.

Bei einer Pneumonie handelt es sich um eine schwere Erkrankung, die in der Regel mit hohem Fieber, Schüttelfrost, Atemnot und einem schweren Krankheitsgefühl einhergeht. Eine Lungenentzündung muss dringend von einem Arzt behandelt werden.

Unter dem Begriff Rippenfellentzündung, beziehungsweise Pleuritis, versteht man das Vorliegen entzündlicher Prozesse in dem Lunge umgebenden Lungen- oder Rippenfell. Die Pleuritis wird in eine trockene und eine feuchte Form eingeteilt.

Personen, die an einer trockenen Rippenfellentzündung (Pleuritis sicca) leiden, entwickeln typischerweise einen trockenen Husten, der mit besonders starken, atemabhängigen Brustschmerzen einhergeht.

Nahrung oder Flüssigkeit gelangt manchmal anstatt in die Speiseröhre , in die Luftröhre. Dies kann vor allem bei älteren Menschen besonders häufig beobachtet werden. Aber auch wenn junge Leute zu schnell essen, kann es passieren, dass die Nahrung in die Atemwege eintritt.

Bei den Betroffenen kommt es dann zur Entstehung eines Hustenreizes, der dabei hilft, die Atemwege wieder freizubekommen. Der gleiche Reflex wird immer dann ausgelöst, wenn Reizgase, Staub oder andere Fremdkörper eingeatmet werden.

Auch eine Allergie kann bei den betroffenen Personen zu ausgeprägtem Husten führen. Dies geschieht vor allem bei einem Schimmelpilz, einer Nahrungsmittel- oder einer Hausstaubmilben-Allergie. Allergien sind sehr häufig und treten bei den wenigsten Menschen alleine auf.

In den meisten Fällen erkranken Allergiker im Laufe der Zeit zusätzlich an Asthma (Allergisches Asthma). Sowohl Husten als auch Atemnot zählen zu den typischen Symptomen bei allergischem Asthma.

Asthma ist eine weitverbreitete, chronische Erkrankung mit Entzündung und Verengung der Atemwege. Die Patienten leiden unter vorwiegend trockenem Husten und anfallsweise auftretender Atemnot. Typisch ist außerdem ein pfeifendes Atemnebengeräusch (Giemen).

Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) tritt vor allem bei Rauchern auf. Es handelt sich um eine ernstzunehmende Erkrankung der Atemwege, bei der die Atemwege in der Lunge chronisch entzündet und verengt sind. Betroffene Personen entwickeln vor allem chronischen Husten mit Auswurf und Atemnot bei Belastung.

Bei einem sogenannten Lungenkollaps oder Pneumothorax fällt die Lunge in sich zusammen. Bei den Betroffenen kommt es zu einer krankhaften Luftansammlung zwischen den beiden Blättern des Lungenfells (dem äußeren und dem inneren Lungenfell). Direkte Ursache dafür ist beispielsweise das Platzen kleinster Lungenbläschen.

Aber auch im Zuge eines Traumas mit Lungenverletzung kann es zur Entstehung eines Pneumothorax kommen. Da der betroffene Lungenflügel die durch die Blätter des Lungenfells und der dazwischen liegenden dünnen Flüssigkeitsschicht verursachte Adhäsion verliert, fällt der Lungenflügel beim Ausatmen in sich zusammen.

Dies führt in der Regel zu einem plötzlich einschießenden Schmerz in der Brust, der sogar bis in den Rücken ausstrahlen kann. Darüber hinaus entwickeln Patienten, die an einem Lungenkollaps leiden, trockenen Husten, atemabhängige Schmerzen und Luftnot.

Plötzlich einsetzender Husten kann zudem ein Hinweis auf das Vorliegen einer sogenannten Lungenembolie sein. Bei einer Lungenembolie ist ein Blutgefäß in der Lunge durch einen Thrombus (Blutgerinnsel) verstopft. Besonders kleine Lungenembolien gehen häufig ohne erkennbare Symptome einher oder rufen lediglich kurzzeitigen Husten hervor.

Liegt jedoch ein größeres Blutgerinnsel und eine damit einhergehende schweren Lungenembolie vor, so treten plötzlich Symptome wie Husten, Atemnot, Brustschmerzen, Herzrasen, Schwindel, Bewusstlosigkeit und Zyanosezeichen auf. Der für eine Lungenembolie typische Husten kann unter Umständen sogar blutig tingiert sein.

Unter dem Begriff Lungenkrebs versteht man verschiedene bösartige Wucherungen im Bereich der Lunge. Hartnäckiger Husten ist ein relativ frühes Symptom solcher Karzinome, kann aber auch auf viele andere Ursachen haben. Bei manchen Patienten tritt auch Bluthusten auf. Hauptursache einer jeden Krebserkrankung der Lunge ist das Rauchen.

Der Begriff interstitielle Lungenerkrankung umfasst mehr als 200 verschiedene Krankheiten der Lunge, die allesamt durch eine Schädigung der Lungenbläschen (Alveolen) hervorgerufen werden.

Im Zuge der Schädigung der Alveolen es bei den Betroffenen zur Ausbildung entzündlicher Prozessen und einer krankhaften Vermehrung von Bindegewebe (Fibrose) im Bereich des Lungeninterstitiums. Das Lungeninterstitium ist eine dünne Gewebewand, die zwischen den Alveolen liegt.

Personen, die an einer interstitiellen Lungenerkrankung leiden, entwickeln typischerweise Belastungsdyspnoe (Atemnot unter körperlicher Anstrengung) und Hustenattacken

Bei der unter dem Namen Keuchhusten bekannten Erkrankung handelt es sich um eine schwere akute Infektion der Atemwege. Betroffene Patienten leiden typischerweise unter krampfartigen Hustenanfällen mit anschließendem keuchenden, Einatmen. So erklärt sich auch die Namensgebung der Erkrankung.

Verursacht wird eine Diphtherie durch bakterielle Erreger, die dazu in der Lage sind, Giftstoffe zu synthetisieren. Diese Giftstoffe greifen im menschlichen Körper Schleimhäute und manchmal auch das Herz , die Leben und die Nieren an.

In der Regel beginnt die Erkrankung mit Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Viele der betroffenen Personen leiden zudem unter leichtem Fieber. Sobald der Kehlkopf betroffen ist, entwickeln sich Heiserkeit und bellender Husten.

Durch das Anschwellen der Schleimhäute kommt es außerdem zu ausgeprägter Atemnot. Diphtherie ist eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung, die dringender ärztlicher Behandlung bedarf.

Pseudokrupp ist im Grunde keine eigenständige Erkrankung, sondern eher das Symptom einer Virusinfektion der oberen Atemwege. Typischerweise tritt bei den Betroffenen ein trockener, bellender Husten auf. Weitere Symptome sind Heiserkeit , pfeifende oder quietschende Atemgeräusche beim Einatmen sowie keine oder nur eine leichte Temperaturerhöhung.

Auch Atemnot kann auftreten. An Pseudokrupp erkranken vor allem kleine Kinder und lässt sich in der Regel gut behandeln. In diesem Zusammenhang ist es besonders wichtig, den Pseudokrupp von der potenziell lebensbedrohlichen Epiglottitis , bei der es zu sehr ähnlichen Beschwerden kommt, abzugrenzen.

Liegt bei einem Patienten dauerhaft eine deutliche Erweiterung von Bronchialästen der Lunge vor, so leiden sie unter einer sogenannten Bronchiektase. Die für die Bronchiektase typischen Ausbuchtungen können sowohl angeboren als auch erworben sein.

Zu den typischen Symptomen dieser Erkrankung zählen ein chronischer, produktiver Husten, bei dem sehr viel Sekret abgehustet wird. Zumeist ist der Auswurf bei einer Bronchiektase gelb-grünlich gefärbt.

Bei der unter dem Namen Covid-19 bekannten Erkrankung handelt es sich um eine meldepflichtige Infektionskrankheit. Ursache für die Infektion sind das SARS-CoV-2 Virus und dessen Varianten. Nach der Ansteckung dauert es in der Regel zwischen fünf bis sechs Tage, bis die ersten Symptome auftreten.

Betroffene entwickeln typischerweise Fieber, Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Gliederschmerzen, Bindehautentzündungen, Durchfall , Erbrechen und Geschmacks- und Geruchsverlust. Covid-19 ist nur in ungefähr 55 bis 85 % der Fälle symptomatisch.

Bei dieser angeborenen Stoffwechselerkrankung ist die Absonderung von verschiedenen Körpersekreten wie Schleim und Schweiß gestört. Grund dafür ist die Tatsache, dass die Chloridtransporter der Zellmembranen defekt sind. Dadurch verändert sich die Zusammensetzung vieler wichtiger Körperflüssigkeiten und es bildet sich beispielsweise in den Atemwegen vermehrt zäher Schleim.

Infolgedessen entwickeln die Betroffenen zunehmend Atemnot. In vielen Fällen entwickelt sich zudem ein chronischer produktiver Husten, der auch blutig tingiert sein kann.

Personen, die an einer Herzschwäche leiden, entwickeln typischerweise einen trockenen Reizhusten. Bei einer Herzschwäche ist das Herz nicht mehr dazu in der Lage, den gesamten Körper mit ausreichenden Mengen an Blut und Sauerstoff zu versorgen. Eine Herzinsuffizienz kann sowohl das linke als auch das rechte Herz betreffen. Betroffene Patienten entwickeln in Abhängigkeit davon, welche Herzhafte betroffen ist, charakteristische Beschwerden.

Im Rahmen einer linksseitigen Herzinsuffizienz, oder auch bei einer globalen Insuffizienz (das ganze Herz betreffend) kann es zu trockenem Husten kommen. Der Husten tritt vor allem nachts und bei körperlicher Anstrengung auf.

Bei der Refluxkrankheit fließt immer wieder saurer Magensaft in die Speiseröhre. Betroffene Patienten leiden deshalb in der Regel unter chronischem Husten, der immer dann, wenn der Magensaft Rückfluss erleichtert wird, beispielsweise im Liegen, an Intensität zunimmt.

Wenn der aufsteigende Magensaft im Zuge einer pulmonale Aspiration in die Atemwege gelangt, reagiert der Körper erst recht mit Husten. Außerdem können sich entzündliche Prozesse im Bereich der Atemwege sowie Asthma entwickeln.

Nebenwirkungen sind recht häufig auftretenden Beschwerden, die in Zusammenhang mit der Einnahme eines Arzneimittels stehen. Manche Medikamente können als Nebenwirkung einen chronischen trockenen Husten hervorrufen. Dieser Husten tritt in der Regel in Attacken auf und kann sehr belastend sein. Zu diesen Medikamenten gehören zum Beispiel ACE-Hemmer und Betablocker.

Beide Arzneimittel werden als Herz-Kreislauf-Medikamente, zum Beispiel bei Herzschwäche und Bluthochdruck , angewendet. Darüber hinaus kann auch eine Einnahme des Entzündungshemmers Kortison (in Sprayform) Husten verursachen.

Bei der Tuberkulose handelt es sich um eine chronisch verlaufende bakterielle Infektionskrankheit. Die Erreger der Tuberkulose sind aerobe, unbewegliche, langsam wachsende, stäbchenförmige Bakterien der Familie Mycobacteriaceae. Schwindsucht betrifft vor allem die Lungenflügel. In seltenen Fällen können im Zuge der Erkrankung jedoch auch andere Organe beeinträchtigt werden.

Betroffene Patienten entwickeln typischerweise besonders hartnäckigen Husten, der sowohl trocken als auch produktiv sein kann. In Abhängigkeit von der Ausprägung der Tuberkulose , kann es außerdem zu Bluthusten kommen.

Wissenswert

Wenn Kinder unter anhaltendem Husten leiden, kann das andere Ursachen haben als beim Erwachsenen. Bei Kindern entsteht chronischer Husten häufig durch eine Überempfindlichkeit der Atemwege, beispielsweise nach einem Virusinfekt.

Auch eine Überproduktion von Schleim in der Nase und den Nasennebenhöhlen, der zu einem Schleimabfluss in der Rachen führt, kann bei Kindern chronischen Husten provozieren.

Wie beim Erwachsenen können hingegen auch Asthma bronchiale und der Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhren (gastroösophagealer Reflux), beziehungsweise das Einatmen des Mageninhalts können mit dem Husten in Zusammenhang stehen.

In einigen Fällen wird chronischer Husten im Kindesalter auch durch das Einatmen von Fremdkörpern hervorgerufen

Diagnose bei Husten

Untersuchungen bei Husten

Die Diagnostik beim Vorliegen von Husten gliedert sich in verschiedene Abschnitte.

Zu Beginn findet in der Regel ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) statt. Im Zuge dieses Gesprächs werden die beim betroffenen Patienten vorliegenden Beschwerden so genau wie möglich besprochen.

Besonders wichtig dabei ist, zu eruieren, welche Symptome mit dem Husten in Zusammenhang stehen und auf welche Ursache die Zusammenschau der Beschwerden hindeutet.

Darüber hinaus spielen die Krankengeschichte und die Familienanamnese des Betroffenen im Zuge des Arzt-Patienten-Gesprächs eine entscheidende Rolle.

Wichtige Fragen beim Arzt-Patienten-Gespräch:

  • Seit wann besteht der Husten?
  • Wann tritt der Husten auf?
  • Ist der Husten trocken oder husten Sie Sekret ab?
  • Welche Farbe hat dieses Sekret?
  • Besteht der Husten auch in Ruhe oder nur bei körperlicher Anstrengung?
  • Ist der Husten abhängig von einer bestimmten Körperlage oder Tageszeit?
  • Gibt es neben dem Husten noch andere Beschwerden?
  • Liegen irgendwelche Grunderkrankungen vor? (beispielsweise Herzinsuffizienz, Allergien usw.)
  • Schwitzen Sie nachts sehr stark?
  • Haben Sie häufig Fieber?
  • Haben Sie in letzter Zeit, ohne es zu wollen abgenommen? Wenn ja, wie viel?

Im Anschluss an dieses Gespräch findet eine umfangreiche körperliche Untersuchung statt. Bei dieser Untersuchung betrachtet der Arzt den gesamten Körper des Patienten und achtet dabei auf Veränderungen, die auf eine akute und/oder chronische Sauerstoffminderversorgung hinweisen können.

Zu diesen Veränderungen zählen blaue Verfärbungen an Fingern und der Lippe, Einziehungen im Bereich der Rippen und sogenannte Trommelschlegelfinger. Leidet ein Kind unter Husten mit Atemnot, so zeigt sich dies vor allem durch Nasenflattern, Bauchatmung und Einziehungen im Bereich des Halses und des Brustkorbs. Außerdem findet eine umfangreiche Untersuchung der Lunge und des Herzens statt.

Sollte eine Infektion, beziehungsweise Diphtherie im Raum stehen, so wird ein Rachenabstrich durchgeführt. Nachdem Abnahme des Abstrichs wird eine Kultur angelegt, um die verantwortlichen Erreger anzurichten. Im Anschluss können diese unter dem Mikroskop betrachtet und identifiziert werden. Ein Rachenabstrich ist auch zum Nachweis des Coronavirus notwendig.

Neben dem Abstrich kann der Erregernachweis auch über das Sputum, also den Auswurf, erfolgen. Diese Methode findet vor allem in der Diagnostik der Tuberkulose oder Rippenfellentzündung Anwendung. Darüber hinaus kann sich eine Blutabnahme mit anschließender Laboruntersuchung als besonders nützlich erweisen. Durch die Blutprobe können beispielsweise die Entzündungsparameter (Leukozyten und das c-reaktive Protein) gemessen werden.

Außerdem können die sogenannten Blutgase Aufschluss darüber geben, ob der Gasaustausch in der Lunge des Patienten gestört ist. Dies wäre zum Beispiel bei einer COPD oder bei Asthma der Fall.

Außerdem kann ein Lungenfunktionstest bei Patienten mit anhaltendem Husten besonders sinnvoll sein. Im Zuge dieses Tests kann geprüft werden, ob es Hinweise auf verengte Atemwege gibt. Aus diesem Grund dient der Lungenfunktionstest vor allem dem Ausschluss oder der Bestätigung von Asthma, COPD oder Bronchiektase.

Wenn Fremdkörper oder Tumore vermutet werden, so ist die Durchführung einer Bronchoskopie sinnvoll. Bei diesem Verfahren wird eine kleine Kamera, die auf einem dünnen Schlauch oder einer Art Metallrohr befestigt ist, über die Luftröhre eingeführt. Mithilfe dieser Kamera kann man einen Blick in die Lunge werfen und prüfen, ob es in den Atemwegen Veränderungen gibt.

Über das Bronchoskop kann der Untersucher zudem gezielt Sekret- oder Gewebeproben zur weiteren Untersuchung gewinnen. Ein ähnliches Verfahren, die sogenannte Nasenspiegelung, gibt es auch zur Beurteilung der Nasennebenhöhlen.

Sollte bis zu diesem Zeitpunkt keine zweifellose Diagnose getroffen sein, so können weitere diagnostische, beziehungsweise bildgebende Verfahren durchgeführt werden. Mithilfe einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs (Röntgen Thorax) können Verdachtsdiagnosen wie Bronchitis, Lungenentzündung , COPD , Tuberkulose oder Mukoviszidose ausgeschlossen oder bestätigt werden.

Des Weiteren können die Magnetresonanz- (MRT) oder die Computertomografie (CT) unter bestimmten Umständen sinnvolle Ergänzungen der Diagnostik bei chronischem Husten sein.

Allergische Reaktionen, die bei den Betroffenen zu Husten führen, können mit einem Prick-Test ausgeschlossen werden. Bei dem Prick-Test handelt es sich um einen speziellen Hauttest, mit dem die Reaktion auf verschiedene Allergene, beispielsweise Hausstaubmilben, Schimmelpilz oder bestimmte Nahrungsmittel geprüft werden kann.

Sollte der Verdacht einer Mukoviszidose im Raum stehen, wird in der Regel ein sogenannter Schweißtest durchgeführt. Grund dafür ist die Tatsache, dass die Erkrankung nicht nur die Zusammensetzung des Schleims im Atemtrakt verändert, sondern auch die des Schweißes. Wenn es hingegen Hinweise auf das Vorliegen einer Herzinsuffizienz gibt, sollte eine Echokardiografie (Herzultraschall) durchgeführt werden.

Behandlung bei Husten

Die Wahl der am besten geeigneten Behandlungsmethode bei Husten ist maßgeblich von der zugrunde liegenden Ursache abhängig.

Wenn eine Erkrankung wie Asthma, COPD, Lungenentzündung, Lungenkrebs oder Mukoviszidose für den Husten verantwortlich ist, wird die Behandlung ausgewählt, die für die jeweilige Erkrankung das beste Outcome sichert. In der Regel verschwindet der Husten im Verlauf der Behandlung wieder.

Sollte bei dem betroffenen Patienten ein trockener akuter Husten vorliegen, der mit einer Erkältung in Zusammenhang steht, so reicht es zumeist aus, lediglich die Symptome zu lindern. Dies geschieht beispielsweise durch die Einnahme von schmerzlindernden und entzündungshemmenden Arzneimitteln wie Ibuprofen . Außerdem können regelmäßige Inhalationen dabei helfen, die Atmung zu verbessern.

Je nachdem, wie ausgeprägt der Husten ist, kann es außerdem notwendig werden, dass Medikamente, die den Husten lösen oder blocken, eingenommen werden. Hustenlöser (Expektoranzien) eignen sich vor allem bei jenen Patienten, bei denen besonders zäher Schleim die Atemwege blockiert und sich nur schwer abhusten lässt. Hustenlöser verdünnen das Sekret, wodurch es von den Betroffenen deutlich besser abgehustet werden kann.

Die Anwendung dieser Arzneimittel haben gleich zwei positive Effekte. Zum einen verbessern sie die Atmung und zum anderen sorgen sie dafür, dass sich krank machende bakterielle Erreger nicht im Schleim festsetzen können. Hustenblocker hingegen kommen vor allem bei trockenem unproduktivem Husten ohne Sekretbildung zum Einsatz.

Durch die Einnahme eines Hustenblockers nimmt der Hustenreiz ab und auf diese Weise ist es der Schleimhaut in den Atemwegen möglich, sich zu erholen. Besonders sinnvoll sind Hustenblocker kurz vor dem Einschlafen. Die Anwendung solcher Medikamente muss jedoch mit Vorsicht genossen werden, denn wenn man sie bei produktivem Husten einnimmt, provoziert man damit die Einnistung bakterieller Erreger.

Aus dem gleichen Grund sollten bei Husten nicht zugleich ein Schleimlöser und ein Hustenblocker angewendet werden.

Wenn der Verdacht besteht, dass der Husten von einer bakteriellen Infektion hervorgerufen wird, so können Antibiotika dabei helfen, die Erkrankung zu stoppen. Die betroffenen Patienten sollten diese konsequent so lange einnehmen wie empfohlen, auch wenn die Beschwerden schon vorher verschwinden.

Ein vorzeitiger Abbruch der Antibiotikaeinnahme birgt nämlich die Gefahr, dass einige Bakterien im Körper überleben und gegen das Antibiotikum unempfindlich (resistent) werden. Dies kann dazu führen, dass die bakteriellen Erreger bei einer erneuten Infektion nicht mehr auf die Behandlung mit diesem Antibiotikum reagieren.

Hinweis

Sollte ein Lungenkrebs verantwortlich sein, ist eine deutlich umfangreichere Therapie notwendig. In erster Linie sollte die weiteren Untersuchungen und Therapien im Rahmen von Tumorboards abgestimmt werden.

Wann muss man bei Husten einen Arzt aufsuchen?

Husten ist ein sehr häufiges Symptom, das von einer Vielzahl von Ursachen hervorgerufen werden kann. Ein Arztbesuch ist dabei nicht immer notwendig, denn in den meisten Fällen ist die Ursache des Hustens absolut harmlos.

Wenn es sich jedoch um hartnäckigen, länger als drei Wochen anhaltendem Husten handelt, sollten dieser von einem Arzt abgeklärt werden. Außerdem gibt es weitere Gründe, die einen Arztbesuch sinnvoll werden lassen.

Man sollte einen Arzt aufsuchen, wenn:

  • der Husten mit Brustschmerzen einhergeht.
  • der Husten mit Atemnot (und eventuell auch bläulicher Verfärbung der Haut , etwa an den Lippen) einhergeht.
  • neben dem Husten hohes Fieber vorliegt.
  • es zum Aushusten von größeren Blutmengen (Hämoptoe) kommt.
  • der Husten bei/nach Aufenthalt in Ländern, in denen Tuberkulose stark verbreitet ist
  • der Husten nach Kontakt mit Tuberkulose-Patienten beginnt.
  • der Husten bei Patienten mit einer bekannten Krebserkrankung in der Vorgeschichte auftritt.
  • der Husten bei Patienten mit Immunschwäche, HIV-Infektion oder unter immunsuppressiver Therapie (Behandlung, welche das Immunsystem unterdrückt) vorliegt.
  • extrem starke Raucher an Husten leiden.

Zusammenfassung

Als Husten bezeichnet man die Reaktion des Körpers, auf eine Reizung des Rachens oder der Atemwege.

Während ein gelegentlicher Husten normal und gesund ist, sollte bei einem länger anhaltender Husten, der über mehrere Wochen anhält, ein Husten, bei dem verfärbter oder blutiger Schleim austritt oder ein Husten, der mit Begleiterscheinungen wie Nachtschweiß , Fieber oder Gewichtsverlust auftritt, ein Arzt aufgesucht werden.

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