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Grippe

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Geschrieben von
Dr. Moritz Wieser (Arzt)

Infektionen durch Grippe (Influenza)-Viren kommen weltweit sowohl bei Tieren als auch bei Menschen vor.

Hinweis

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass jährlich etwa 1 Mrd. Menschen am Influenza-Virus erkranken, wobei es zu zirka 3-5 Millionen schweren Verlaufsformen mit etwa 650 000 Todesfällen kommt.

Die wellenartigen Erkrankungszeiten treten auf der nördlichen Welthalbkugel in den Wintermonaten und auf der südlichen Welthalbkugel in den Sommermonaten auf. Die Arbeitsgemeinschaft "Influenza" des Robert Koch-Institut (RKI) bestimmt und misst die Aktivität der Grippe.

In den tropischen Klimazonen kommt es ganzjährig zum Auftreten von Influenza, mit einem oder zwei Höhepunkten im Jahr. Besondere Bedeutung haben die "Influenza-Pandemien", welche im 20. Jahrhundert kontinentübergreifend zu unzähligen Erkrankungen und Todesfällen geführt haben.

Wissenswert

Insbesondere erwähnenswert sind hier die historischen Grippewellen, wie

  • die Spanische Grippe (1918)
  • die Asiatische Grippe (1957)
  • die Hongkong-Grippe (1968)
  • die Russische Grippe (1977)
  • die Mexikanische-"Schweine"-Grippe (2009)
  • 1997 kam es auch zu ersten Infektionen mit der sogenannten "Vogelgrippe" (A-Virus-H5N1), wobei bis 2019 ungefähr die Hälfte der Erkrankten verstarben (455 von 861).

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Grippe?

Grippeviren sind doppelsträngige RNA-Viren. Beim Menschen kann die Grippe kann durch den Influenza A Virus sowie den Influenza B Virus ausgelöst werden. Die Virushülle enthält bei Influenza-Viren die Proteine (H) und (N), wobei bei der Influenza A unterschiedliche Untertypen existieren, welche sich auch im Namen niederschlagen (beispielsweise Vogelgrippe , Influenza A H5N1).

Durch stetig vorkommende Mutationen des Krankheitserregers ist eine jährlich wiederholte Impfung gegen den jeweils zirkulierenden Virustyp notwendig. Falls in einem Jahr besonders unterschiedliche und infektiöse Varianten auftreten, kann dies in der Folge zu einer weltweiten Grippe-Pandemie führen.

Überträger für Influenza A und B sind Menschen. Influenza A kommt auch bei Wasservögeln (aviäre Influenza) und bei Schweinen sowie bei Pferden vor. Die Influenza-Infektion erfolgt meist per Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch beim Niesen oder Husten .

Des Weiteren kann eine Infektion aufgrund der hohen Ansteckungsfähigkeit der Viren auch durch kontaminierte Hände oder Gegenstände erfolgen. Die sogenannte "Vogelgrippe" (aviäre Influenzaviren) wird nur bei sehr engem Kontakt des Menschen zu Vögeln wie Hühner und vor allem über deren Kot übertragen.

Achtung

Die Inkubationszeit (Zeit zwischen Ansteckung und erstem Symptom) der Influenza beträgt typischerweise 1-3 Tage. Die Dauer der Ansteckungsfähigkeit beträgt bei menschlichen Influenzaviren etwa 4-5 Tage ab den ersten Symptomen (Krankheitsbeginn). Bei Kindern kann gegebenenfalls eine Ansteckungsfähigkeit auch schon kurz vor den ersten Symptomen auftreten.

Was sind die Symptome einer Grippe?

Symptome im Überblick

Hier erkennt man auch den deutlichen Unterschied zu einer harmlosen Erkältung :

  • starkes Krankheitsgefühl
  • Plötzlicher Erkrankungsbeginn
  • Hohes Fieber
  • Muskelschmerzen
  • Kopf und Gliederschmerzen
  • Halsschmerzen
  • Trockener Reizhusten
  • Abgeschlagenheit

Bei einer unkomplizierten Grippe gehen die Symptome meist innerhalb einer Woche zurück. Schätzungsweise zeigt je ein Drittel der Influenza-Betroffenen asymptomatische, milde oder typische Grippe-Verläufe. Bei Kindern tritt im Zuge der Grippe häufig eine Bronchitis oder Bauchschmerzen sowie Übelkeit auf.

Säuglinge erkranken wie Kinder häufig an einer Bronchitis und haben öfter als Betroffene anderer Altersgruppen schwere Verläufe mit Lungenversagen. Bei gesunden, jungen Betroffenen sind schwere Verläufe insgesamt jedoch selten.

Achtung

Risiko für schwere Verläufe und Komplikationen: Gefährdete Personen für einen schweren Verlauf sind vor allem chronisch kranke Menschen mit Missbildungen der Lunge , Asthma oder Mukoviszidose . Weitere Erkrankungen, die einen schweren Verlauf wahrscheinlicher machen sind chronische Herz- und Nierenerkrankungen, neurologische Erkrankungen, neuromuskuläre Erkrankungen, Immundefekte und Diabetes.

Die schweren Verläufe zeigen sich häufig mit einem über mehr als 3 Tage durchgängigen Fieber, Atembeschwerden, blutigem Auswurf, niedrigem Blutdruck, Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Müdigkeit und Austrocknung (Dehydrierung).

Bedrohliche Verläufe der Grippe sind die Influenza-Lungenentzündung (Pneumonie) und Co- oder Superinfektionen mit verschiedensten Bakterien. In diesen Fällen kann sogar eine chirurgische Intervention notwendig werden. Verschiedene Organkomplikationen wie eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis), eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis ), ein Hirnödem, eine Entzündung der Muskulatur (Myositis) oder ein Muskelzerfall (Rhabdomyolyse) sind jedoch selten.

Wie wird die Grippe diagnostiziert?

Untersuchungen bei Grippe

Die Diagnostik bei dem Verdacht auf das Vorliegen einer Grippe gliedert sich in der Regel in verschiedene Schritte:

Zu Beginn findet zumeist ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) statt. Im Zuge dieses Gesprächs sollten alle bei dem Patienten vorliegenden Krankheitszeichen so genau wie möglich beschrieben werden. Im Falle der Grippe sind das zum Beispiel Fieber , Schüttelfrost und ein allgemeines Krankheitsgefühl.

Darüber hinaus ist es besonders wichtig, auch die möglicherweise vorliegenden Begleitbeschwerden zu benennen. Personen, die an einer Grippe leiden, haben neben dem Fieber besonders häufig trockenen Reizhusten, Kopf- und Gliederschmerzen.

Im Anschluss an das Arzt-Patienten-Gespräch findet eine körperliche Untersuchung statt. Der Schwerpunkt dieser Untersuchung liegt auf der Prüfung der Lunge und der Atemwege. Zu Beginn inspiziert der Arzt den Brustkorb (Thorax) des betroffenen Patienten auf sichtbare Veränderungen. Das können zum Beispiel Einziehungen im Bereich der Rippen oder des Schlüsselbeins, also Anzeichen einer Atemnot sein.

Außerdem können Blaufärbungen der Haut einen Hinweis auf einen Sauerstoffmangel sein. Im Anschluss wird der Arzt alle Bereiche der Lunge und Atemwege abhören und dabei auf Veränderungen der Atemgeräusche achten. Durch das Beklopfen der Lunge kann zudem herausgefunden werden, ob sich möglicherweise Ablagerungen (Inflitrate) gebildet haben.

Wenn die Verdachtsdiagnose auch nach dem Arzt-Patienten-Gespräch und der körperlichen Untersuchung bestehen bleibt, können weitere, gezielte diagnostische Maßnahmen angesetzt werden. In der Regel wird dabei zuerst eine Blutabnahme durchgeführt und diese laborchemisch untersucht.

Bei schweren Verläufen oder wenn Isolierungsmaßnahmen erforderlich sind, können Schnelltests zum Virusnachweis angewendet werden. Problematisch ist jedoch, dass diese Tests in vielen Fällen nicht sonderlich zuverlässige Ergebnisse liefern. Im Zweifelsfalls sollte die Diagnose mittels einer RT-PCR gesichert werden, wobei Probematerial besser mithilfe eines Nasenabstriches als mithilfe eines Rachenabstriches entnommen werden sollte.

Falls es Hinweise auf eine Lungenbeteiligung gibt, sollte ein Röntgen-Thorax (Röntgenbild des Brustkorbs) angefertigt werden. Auf den dabei gewonnen Aufnahmen können möglicherweise vorhandene Inflitrate nachgewiesen werden. Eine Lungenentzündung bei einer Grippe wird in der Regel nicht durch das Grippevirus, sondern durch eine bakterielle Superinfektion hervorgerufen. Das bedeutet, dass sich bakterielle Erreger aufgrund des durch das Grippevirus geschwächten Immunsystems auf die Lunge setzen und dort entzündliche Prozesse hervorrufen.

Krankheiten, die eine ähnliche Symptomatik wie ein grippaler Infekt aufweisen (differenzialdiagnostische Erkrankungen), sind insbesondere Viruserkrankungen, wie das RS-Virus , das Parainfluenzavirus, das Rhinovirus oder das Coronavirus. Als bakterielle Erreger kommen differenzialdiagnostisch Mykoplasmen, Pneumokokken und Hämophilus influenzae in Betracht.

Therapie und Vorbeugung bei Grippe

Bei einem unkomplizierten Verlauf bei Betroffenen, welche nicht Teil einer Risikogruppe sind, erfolgt die Behandlung symptomatisch. Zur Anwendung kommen insbesondere Flüssigkeit und Bettruhe. Aber auch Medikamente, wie Ibuprofen , Paracetamol oder Metamizol können zur lindernden Behandlung beitragen.

Bei bestehendem Verdacht auf eine bakterielle Superinfektion, beispielsweise mit erneutem Fieberanstieg im Verlauf, sekundäre Verschlechterung oder hohen Entzündungswerten, ist eine antibiotische Therapie mit Cefuroxim oder Amoxicillin /Clavulansäure indiziert. Die Medikamente sind in einer Apotheke erhältlich, wenn Sie von Ihrem Arzt verschrieben wurden.

Bei Risikopatienten und gegebenenfalls auch bei Schwangerschaft sollte eine frühzeitige antivirale Therapie innerhalb der ersten 48 Stunden nach Auftreten der ersten Symptome (Krankheitszeichen) begonnen werden. Hierfür kommen vor allem die Neuraminidasehemmer Oseltamivir und Zanamivir zum Einsatz, welche die virale Neuraminidase hemmen, und somit die Freisetzung neugebildeter Viren verhindern. Oseltamivir ist ab dem 1. Lebensjahr für die Behandlung zugelassen, und wird 2-mal täglich verabreicht. Als Nebenwirkung tritt hier vor allem Übelkeit auf.

Das Arzneimittel Zanamivir wird inhalativ eingenommen und ist ab dem 5. Lebensjahr zugelassen. Früher wurde zudem auch der M2-Membranproteinhemmer Amantadin verwendet, welcher jedoch aufgrund von vermehrter Resistenzentwicklung und neurologischen Nebenwirkungen nun nicht mehr zum Einsatz kommt.

Achtung

Bei Kindern kann es durch eine falsche Therapie mit Acetylsalicylsäure (ASS/Aspirin ) zu einem Leberversagen und Hirnödemen kommen. Kinder sollten deshalb niemals mit Aspirin behandelt werden!

Zur Vorbeugung der Grippe gibt es eine aktive Impfung, welche vorzugsweise in den Monaten Oktober bis November durchgeführt wird. Die Anpassung des Impfstoffs erfolgt jährlich und bei guter Übereinstimmung mit den zirkulierenden Grippe-Stämmen, schützt er in bis zu 90 % der Geimpften vor einer Influenza-Erkrankung.

Die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Influenza-Impfung für alle Menschen ab dem 60. Lebensjahr, für Schwangere ab dem zweiten Trimenon, für Menschen, die einer schweren Vorerkrankung haben (z.B. HIV-Infektion, Multiple Sklerose , Diabetes mellitus oder einer Herzerkrankung), für Bewohner von Altersheimen, für Personen mit einer erhöhten Gefährdung (medizinisches Personal, Menschen, die in Ihrem Beruf vielen Menschen begegnen) oder für Personen mit engem Kontakt zu Risikopatienten.

Bei Patienten über 65 Jahre ist die Schutzwirkung mit 50-60 % etwas niedriger. Grundsätzlich handelt es sich bei der Impfung um eine Empfehlungsimpfung für Menschen über 60 Jahren, Schwangere, Personen mit Vorerkrankungen der Atemwege, Bewohner von Heimen, Gesundheitspersonal und Personen mit erhöhter Gefährdung durch Kontakt mit Geflügel.

Dennoch können sich auch alle anderen Menschen, die sich nicht zu diesen Gruppen zählen, unkompliziert bei ihrem Hausarzt gegen die Grippe impfen lassen und sich so immunisieren.

Wissenswert

Es gibt für die Grippe-Impfung, wie für andere Totimpfstoffe, in der Regel kaum Gegenanzeigen.

Die häufigsten Komplikationen, die durch eine Impfung entstehen können, sind eine lokale Reizung an der Stelle, an der die Impfung injiziert wurde. Dieses kann sich durch leichte Schmerzen, eine Rötung oder eine Schwellung an dieser Stelle darstellen. Ferner kann es als Reaktion auf die Impfung zu einem unwohlen Gefühl, Kopfschmerzen oder Fieber kommen. Im zeitlichen Verlauf treten die Symptome meistens innerhalb von drei Tagen nach der Impfung auf und sollten in der Regel nicht länger als drei Tage andauern.

Schwerwiegende oder gar lebensgefährliche Komplikationen sind sehr selten und deutlich unwahrscheinlicher, als Komplikationen, die sich durch eine Erkrankung selbst ergeben würden und durch die Impfung verhindert werden. Es wurde lange vermutet, dass eine Grippeimpfung zu vermehrten Fieberkrämpfen, Krankenhausaufenthalten oder gar Todesfällen führt.

Dieses konnte jedoch in unabhängigen Studien eindeutig widerlegt werden. Zwei schwere Komplikationen, die allerdings eine Konsequenz der Impfung sein können, wären das Guillain-Barre-Syndrom und die Anaphylaxie. Es ist wichtig zu betonen, dass beide Folgen nur sehr, sehr selten auftreten.

Das Guillain-Barre-Syndrom stellt eine seltene, aber schwere neurologische Erkrankung dar. Bei der Schweinegrippeimpfung konnte ein Zusammenhang zwischen der Impfung und dem Guillain-Barre-Snydrom gezeigt werden. Im Rahmen von Studien konnte gezeigt werden, dass bei 1 Millionen Menschen, die eine Impfung erhalten haben, ein Fall eines Guillain-Barre-Syndrom als Folge der Impfung entsteht. Damit ist das Risiko zwar verschwindend gering, es ist jedoch vorhanden.

Ein höheres Risiko wurde für Menschen beobachtet, die Fälle mit einem Guillain-Barre-Syndrom in Ihrer Familie hatten. Haben Sie also Verwandte, die an einem Guillain-Barre-Syndrom erkrankt sind oder sind Sie gar selbst ein Betroffener, müssen Sie unbedingt Ihren Arzt darüber informieren.

Eine Anaphylaxie, stellt die gefährlichste Form einer Allergie dar. In der Grippeimpfung sind Bestandteile eines Ei-Proteins enthalten. Daher können Menschen, die eine Ei-Allergie haben, unter Umständen mit einer allergischen Reaktion auf die Impfung reagieren. Trotzdem konnte in Studien kein erhöhtes Risiko für Menschen mit einer Ei-Allergie gezeigt werden. Daher sollten Menschen mit einer Ei-Allergie trotzdem eine Impfung erhalten. Sollten Sie an einer Ei-Allergie leiden, wäre es gut, Ihren Arzt vor der Impfung darüber zu informieren.

Hinweis

Wie bei allen ansteckenden Krankheiten ist die konsequente Einhaltung von Hygienerichtlinien wichtig. Regelmäßiges Händewaschen, regelmäßiges Lüften, das Bedecken von Mund und Nase beim Husten oder Niesen (vorzugsweise mit der Ellenbeuge) und das Tragen von Mund-Nasen-Schutz sind hier erwähnenswert.

Wie ist die Prognose einer Grippe?

Die Prognose der Grippe ist je nach Erkrankungsverlauf, Risikofaktoren und Vorerkrankungen unterschiedlich. In der Regel bilden sich die Symptome innerhalb einer Woche zurück. Bei schweren und komplizierten Verläufen kann jedoch auch ein Aufenthalt im Krankenhaus notwendig werden.

Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Hausmittel bei einer Grippe

Wissenswert

Als Hausmittel eignen sich alle hustenstillenden, fiebersenkenden und antientzündlichen Mittel.

Das wichtigste Mittel zur Behandlung stellt viel Trinken dar. Betroffene verlieren viel Wasser und sollten unbedingt ausreichend trinken. Es gibt Hinweise, dass verschiedene Nahrungsergänzungsmittel und Vitamine, die Dauer der Erkrankung verkürzen können. Für diese Informationen gibt es jedoch zu wenige Ergebnisse aus Studien, sodass dieses nicht allgemein empfohlen wird.

Die besten Hinweise scheint es für Vitamin C zu geben, sodass es eine Möglichkeit ist, während der Grippe auch Zitrone zu verzehren. Da sich Vitamine jedoch auch auf die Wirksamkeit anderer Medikamente auswirken können, sollte dieses in jedem Fall sehr ausführlich mit Ihrem Arzt besprochen werden.

Die Pflanze Andrographis ( Andrographis paniculata ) ist eines der Mittel, für die es am meisten Daten gibt. In Kombination mit Ginseng scheint es die Dauer der Erkrankung zu verkürzen und die Ausprägung der Symptome zu reduzieren.

Es gibt sogar eine Studie, die dieses bestätigen will. Die Studie ist jedoch eher als kritisch anzusehen, sodass die Einnahme keine Empfehlung darstellt. In jedem Fall muss dieses mit Ihrem Arzt abgesprochen werden, da auch alternative Medikamente Nebenwirkungen verursachen können oder die Wirkung von Medikamenten verändern.

Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Grippe

Im Regelfall ist nach einer überstandenen Grippe keine Nachsorge notwendig. Bei schwerwiegenden Verläufen mit Organkomplikationen können eventuell Kontrolluntersuchungen notwendig sein.

Zusammenfassung

Die Grippe (Influenza) ist eine weltweit vorkommende, virale Infektion, die auf der Nordhalbkugel in der Regel gehäuft in den Wintermonaten auftritt. Die typischen Symptome sind ein plötzlicher Beginn mit hohem Fieber , Muskelschmerzen (Myalgien), Kopfschmerzen, Halsschmerzen und trockenem Reizhusten.

Die Therapie der Grippe erfolgt meist symptomatisch beziehungsweise bei schweren Verläufen und in den Risikogruppen mit Neuraminidasehemmern.

Häufig gestellte Patientenfragen, beantwortet

In der Regel bilden sich die Symptome innerhalb von einer Woche zurück. Bei komplizierten und schweren Verläufen kann sich die Behandlung aber auch über mehrere Wochen strecken.

Die Dauer der Ansteckungsfähigkeit beträgt bei humanen Influenzaviren etwa 4-5 Tage ab Krankheitsbeginn. Bei Kindern kann gegebenenfalls auch schon eine Ansteckungsfähigkeit kurz vor den ersten Symptomen auftreten. Manchmal kommt es auch zu einer Ansteckungsfähigkeit von bis zu 10 Tagen.

Neben einer Pneumonie, einer Laryngitis oder einer Pharyngitis führen Grippeviren manchmal zu Organkomplikationen wie eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis), eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) oder eine Entzündung der Muskulatur (Myositis).

Die Grippe ist eine virale Erkrankung durch Influenzaviren, welche weltweit vorkommt und im Laufe der Geschichte auch immer wieder zu globalen Pandemien geführt hat.

Ja, die beste Vorbeugung gegen eine Influenza ist der jährliche trivalente inaktivierte Impfstoff beziehungsweise der trivalente attenuierte Lebendimpfstoff. Weiters kann gegebenenfalls, bei Risikopatienten oder im Gesundheitsbereich eine prä- oder postexpositionelle Gabe von Oseltamivir oder Zanamivir durchgeführt werden.

In der Regel befallen Grippeviren den Hals-Nasen-Rachen Raum und die Lunge. Organkomplikationen wie eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis), eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis), ein Hirnödem, eine Entzündung der Muskulatur (Myositis) oder ein Muskelzerfall (Rhabdomyolyse) sind selten, können jedoch auch von Grippeviren verursacht werden.

Influenzaviren sind doppelsträngige RNA-Viren und gehören zur Virusfamilie der Orthomyxoviridae. Durch einen regelmäßigen Antigenshift und Antigendrift gibt es jedes Jahr neue Grippe-Stämme die immer unterschiedlich virulent sowie infektiös sind sind und jedes Jahr einen neu angepassten Impfstoff erfordern.

Die typischen Symptome der Grippe umfassen ein plötzlicher Beginn mit hohem Fieber, Muskelschmerzen (Myalgien), Kopfschmerzen, Halsschmerzen und trockenem Reizhusten. Bei Kindern und Säuglingen können auch Bauchschmerzen und Übelkeit im Vordergrund stehen. Weiters kommt es bei Kindern häufig zur einer Bronchitis.

Nein, ein grippaler Infekt verläuft in der Regel milder als eine "echte" Grippe. Virale Infekte werden meist von RS-Viren, Parainfluenzaviren, Rhinoviren oder Coronaviren verursacht.

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Grippe einfach erklärt

Risikofaktoren

  • COPD
  • Diabetes Mellitus
  • Hypertonie
  • Rauchen

Symptome

  • Fieber
  • Husten

Komplikationen

  • Sepsis
  • Myokarditis
  • Pneumonie

Diagnose

  • Körperliche Untersuchung
    • Grippe-Typischen Symptome
  • Röntgen-Thorax
    • zum Ausschluss einer Lungenentzündung
  • Abstrich
    • Erregernachweis
  • Laboruntersuchung
    • Entzündungsparameter (CRP+BSG) (Bei viraler Genese weniger ausgeprägt

Differenzial Diagnose

  • Keuchhusten

Therapie

  • Flüssigkeitssubstitution
  • Medikamente

Präventionsmaßnahmen

  • Hygienerichtlinien
  • Masken
  • Abstand
  • Händedesinfektion

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