Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Gehirnentzündung?
Die Enzephalitis ist eine Entzündung des Gehirngewebes. Sie kann das ganze Gewebe oder Teile des Gehirns betreffen. Sie wird meistens durch Viren ausgelöst, kann jedoch auch die Folge einer bakteriellen Infektion, eines Pilz- oder Protozoenbefalls sowie in seltenen Fällen eines Wurmbefalls sein.
Die häufigsten Viren, die eine Enzephalitis auslösen können, sind simplex, Herpes zoster oder das Zytomegalievirus.
Neben durch Erreger direkt ausgelösten Gehirnentzündungen kann es auch zu einer Autoreaktion des Immunsystems kommen (autoimmune Enzephalitis). Dabei wird im Körper die Immunantwort aktiviert und das Hirngewebe vom eigenen Körper angegriffen.
Das kann zum Beispiel infolge einer Infektionskrankheit geschehen. Neben dem Gehirngewebe kann auch das Rückenmark (Enzephalomyelitis) entzündet sein. Eine Entzündung der das Gehirn umgebenden Hirnhäute wird genannt.
Was sind die Symptome einer Enzephalitis?
Symptome einer Enzephalitis können anfangs denen einer Grippeerkrankung ähneln. Es kann zu Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, hohem , Bewusstseinsstörungen, Kopfschmerzen und Nackensteifigkeit (Meningismus), Lichtempfindlichkeit oder neurologische Störungen kommen.
Dazu können Lähmungen, Sprachstörungen, Geräuschempfindlichkeiten oder Sehstörungen sowie Krampfanfälle zählen. Im Verlauf der Entzündung des Gehirns kann es zu einem erhöhten Hirndruck kommen, der sich in Form von Erbrechen äußern kann.
Wie wird Enzephalitis diagnostiziert?
Treten Symptome wie Bewusstseinsstörungen, Kopfschmerzen oder neurologische Störungen ohne erklärbare Ursache auf, wird die Verdachtsdiagnose einer Enzephalitis gestellt. Durch eine Punktion im Bereich der Lendenwirbelsäule kann Gehirnflüssigkeit (Liquor) entnommen und auf Erreger untersucht werden.
Eine Elektroenzephalografie (EEG) kann Veränderungen im Bereich der Hirnströme messen. Eine Magnetresonanztomografie (MRT) kann das strukturell darstellen und Hinweise auf Pathologien liefern sowie andere Ursachen wie Schlaganfälle oder Hirnblutungen ausschließen.
Da die Symptome einer Enzephalitis denen vieler anderer Erkrankungen ähneln können, müssen Differenzialdiagnosen ausgeschlossen werden. Dazu zählen zum Beispiel Blutungen, Abszesse oder Raumforderungen wie Tumore im Bereich des Gehirns, Vergiftungserscheinungen oder Krankheiten wie oder .
Therapie bei Enzephalitis
Da eine unbehandelte Enzephalitis eine lebensbedrohliche Erkrankung darstellt, sollte sie am besten stationär mit der Möglichkeit einer intensivmedizinischen Überwachung behandelt werden. Die Therapie einer Enzephalitis sollte rasch erfolgen und orientiert sich in der Regel an den Symptomen. Das kann eine Fiebersenkung sowie einen Ausgleich im Wasser- und Elektrolythaushalt umfassen.
Nach erfolgtem Erregernachweis wird bei bakterieller Ursache ein Antibiotikum verordnet. Liegen virale Erreger vor, wird eine virostatische Therapie eingeleitet. Bei einer autoimmunen Enzephalitis können Kortikosteroide indiziert sein. Manchen Formen, wie zum Beispiel der durch Zecken übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (), kann durch eine Impfung vorgebeugt werden.
Wie ist die Prognose einer Enzephalitis?
Die Prognose einer Enzephalitis ist abhängig von der Ursache. In manchen Fällen können nach Abklingen einer Enzephalitis neurologische Folgeschäden bestehen bleiben. Dazu können Müdigkeitserscheinungen, Kopfschmerzen oder Störungen im Bereich von Koordination, Gehör, Gedächtnisleistungen oder Sprache zählen. Immunsupprimierte Personen haben ein besonders hohes Risiko, einen schweren bis tödlichen Verlauf einer Gehirnentzündung zu haben.
Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei Enzephalitis
Eine Enzephalitis stellt eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung dar und sollte deshalb rasch ärztlich behandelt werden. Um Beschwerden einer Gehirnentzündung zu lindern, können jedoch nach Absprache mit dem behandelnden Arzt einige selbst durchführbare Maßnahmen sinnvoll sein.
Bei Fieber können kalte Wadenwickel angewendet werden. Schonkost kann helfen, Beschwerden des Magen-Darm-Trakts zu minimieren. Der Flüssigkeitsverlust im Körper kann durch Wasser oder Tees ausgeglichen werden.
Empfehlungen zur Nachsorge bei Enzephalitis
Um eine Abheilung der Enzephalitis ohne Folgeschäden zu ermöglichen, sollten sich Betroffene ausreichend schonen. Es ist außerdem wichtig, die verordneten Medikamente einzunehmen, um eine Erregerbekämpfung zu gewährleisten. Kommt es zu neurologischen Spätkomplikationen, sollten diese fachgerecht durch einen Facharzt für Neurologie behandelt werden.
Zusammenfassung
Eine Enzephalitis ist eine meist viral bedingte Entzündung des Gehirns. Symptome machen sich in Form von Kopfschmerzen, Fieber, Magen-Darm-Beschwerden, allgemeiner Schwäche oder neurologischen Ausfällen bemerkbar.
Wichtig sind eine rasche Diagnosestellung sowie eine erregerspezifische Therapie, um einen fulminanten oder tödlichen Verlauf zu verhindern.