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Gesundheit von A-Z

Leberversagen

Bild das Leberversagen veranschaulicht.

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren eines Leberversagens?

Das Leberversagen ist ein plötzlicher Funktionsverlust der Leberzellen. In den meisten Fällen liegt eine Erkrankung der Leber (z.B. eine Virus-Hepatitis) vor. Das Leberversagen ist ein seltenes, potenziell tödlich verlaufendes Krankheitsbild. Es handelt sich um einen Notfall, der umgehend medizinisch versorgt werden muss.

Es gibt viele verschiedene Ursachen für ein Leberversagen. Die Beschwerden und die Therapie variieren je nach zugrundeliegender Erkrankung enorm. Ein Leberversagen kann direkt nach oder viele Monate nach Einnahme bestimmter Medikamente ausgelöst werden. Dazu gehören zahlreiche Medikamente (z.B. Paracetamol, , Statine), Drogen (z.B. Ecstasy), Anabolika und verschiedene Nahrungsergänzungsmittel und Pflanzenheilmittel.

Wissenswert

Häufige Lebererkrankungen, die in einem Leberversagen enden können sind die alkoholische , die Wilson-Krankheit und vor allem Virus-Leberentzündungen durch Hepatitis-B oder Hepatitis-C Viren.

Was sind die Symptome eines Leberversagens?

Die für das Leberversagen zugrundeliegende Lebererkrankung kann manchmal unentdeckt bleiben. Betroffene können lange ohne Beschwerden leben.

Die baut giftige Abfallprodukte in unserem Körper ab. Bei einem akuten Leberversagen werden diese giftigen Abfallprodukte nicht mehr abgebaut, sie stauen sich im Körper an. Es kann insbesondere zu einer Schädigung des Gehirns und dadurch zu Verwirrung, Gedächtnisverlust und sogar zum Koma kommen. Die Abfallprodukte lagern sich auch in der und im Augenweiß ab, es kommt zu einer Gelbfärbung ( oder „Ikterus“). Da beim akuten Leberversagen auch die Blutgerinnung beeinträchtigt ist, können lebensgefährliche, nur schwer stillbare Blutungen auftreten.

Wie wird das Leberversagen diagnostiziert?

Das Gespräch mit der betroffenen Person und die körperliche Untersuchung können bereits entscheidende Hinweise auf ein Leberversagen liefern. Hierbei wird genau nach der Einnahme von Alkohol, Medikamenten, Drogen und anderen Substanzen gefragt.

Weitere Hinweise über die Ursachen und Schwere eines Leberversagens finden sich in einer Blutentnahme, in einem Ultraschall oder in einer CT, also einer Schicht-Röntgen-Untersuchung.

Hinweis

Lässt sich dennoch keine Ursache für das Leberversagen finden, kann eine Probe der Leber entnommen und untersucht werden.

Therapie bei Leberversagen

Das Leberversagen ist ein medizinischer Notfall, der sofort intensivmedizinisch behandelt werden muss. Die Therapie ist stark von der Ursache abhängig. Im Fokus steht die Aufrechterhaltung der Funktion der Leber. In manchen Fällen kommen hierfür Maschinen zum Einsatz, die Abfallprodukte aus dem Blut filtern.

Achtung

Je nach Verlauf und Ursache des akuten Leberversagens, ist die letzte Therapiemöglichkeit die Lebertransplantation. Vorher muss genaustens überprüft werden, ob alle Bedingungen für eine Transplantation erfüllt sind.

Wie ist die Prognose eines Leberversagens?

Das akute Leberversagen ist ein schweres Krankheitsbild. Ein Drittel der Betroffene versterben direkt oder an den Folgen.

Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einem Leberversagen

Sämtliche Medikamente sollten stets in einem für Kinder unzugänglichen Schrank aufbewahrt werden, damit es nicht zur versehentlichen Einnahme durch Kinder kommt.

Empfehlungen zur Nachsorge bei einem Leberversagen

Die Nachsorge unterscheidet sich auch nach der zugrundliegenden Erkrankung. Chronische Lebererkrankungen sollten engmaschig, ärztlich kontrolliert werden. Halbjährlich sollte die Leberfunktion mittels Ultraschall und Blutentnahme überprüft werden.

Wurde das Leberversagen durch eine Substanz verursacht, liegt das Patientengespräch im Fokus. Die betroffene Person wird über die Risiken bei Einnahme dieser Substanz aufgeklärt. Wenn die betroffene Person ein Medikament aus suizidaler Absicht eingenommen hat, sollte eine psychiatrische Betreuung erfolgen.

Zusammenfassung

Das Leberversagen ist ein akuter medizinischer Notfall. Betroffene leiden an einer Gelbfärbung der Haut, einer hohe Blutungsneigung sowie ggf. einer Bewusstseinsstörung. Trotz intensivmedizinischer Behandlung ist die Prognose schlecht, ein Drittel der Betroffenen versterben.

  • Dancygier, H. 2003. Klinische Hepatologie. 1 ed.: Springer.
  • Flasnoecker. 1999. Thieme’s Innere Medizin. 1 ed.: Thieme.
  • Herold, G. 2019. Innere Medizin. De Gruyter.
  • Michels, G. 2010. Klinikmanual Innere Medizin. 1 ed.: Springer.

Häufig gestellte Patientenfragen, beantwortet

Es gibt verschiedene Ursachen für Leberversagen. Oft liegt eine chronische Lebererkrankung vor. Sie kann aber auch durch Substanzen (z.B. Medikamente, Drogen) verursacht sein.

Beim Leberversagen kann es zu Schmerzen und einem Druckgefühl im rechten Oberbauch kommen.

Betroffene haben eine Gelbfärbung der Haut (Gelbsucht oder „Ikterus“), eine hohe Blutungsneigung  und ggf. eine Bewusstseinsstörung.

Das Leberversagen ist eine potenziell tödlich verlaufende Erkrankung. Rund ein Drittel aller Betroffenen sterben an diese Erkrankungen. In schweren Verläufen, können Betroffene binnen weniger Tage versterben. In anderen Fällen versterben Betroffene erst später an den Folgen des Leberversagens.

Die Lebensdauer bei Lebersagen ist abhängig von der Grunderkrankung. Bei chronischen Lebererkrankungen ist die Lebenserwartung erniedrigt. Liegt eine Vergiftung zugrunde kann nach kompletter Ausheilung mit einer normalen Lebenserwartung gerechnet werden.

Wenn die Leber nicht mehr entgiftet, stauen sich verschiedene, teilweise giftige Stoffe in unserem Körper an. Dadurch kommt es zu verschiedenen Beschwerden wie Gelbfärbung der Haut oder Bewusstseinsstörungen.

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Leberversagen

Epidemiologie

  • Prävalenz: 1 von 100.000 Menschen

Risikofaktoren

Überdosis von Medikamenten
Hepatitis
Ebola-Viren
Gelbfieber-Viren
Alkoholkonsum

Ursachen

Gelbfieber-Viren
Ebola-Viren
Hepatitis
Überdosis von Medikamenten
Alkoholkonsum

Symptome

Gelbsucht (Ikterus)
Müdigkeit
Augenflattern
Gerinnungsstörungen
Bauchschmerzen im rechten Oberbauch

Komplikationen

Hirnödem
Hypoglykämie
Nierenversagen

Diagnose

Anamnese
  • Nehmen sie regelmäßig Medikamente ein?
  • Nehmen sie regelmäßig Schmerzmittel wie Paratamol ein?
  • Trinken sie regelmäßig Alkohol?
  • Ist bei ihnen eine Vorerkrankung der Leber bekannt (z.B. Hepatitis, Leberinsuffizienz)?
  • Waren sie in letzter Zeit im Ausland?
Körperliche Untersuchung
  • Inspektion: Ikterus, Augenflattern
  • Abdominelle Untersuchung: Abtasten der Leberränder
Laboruntersuchung
  • Gerinnungswerte, Transaminasen, Billirubin, Ammoniak
Ultraschalluntersuchung
  • Duplexsonografie
Biopsie
  • ggf. Leberbiopsie

Laborwerte

Transaminasen
Erhöht
Gamma GT
Erhöht
Alkalische Phosphatase
Erhöht
Bilirubin
Erhöht
LDH
Erhöht
Ammoniak
Erhöht
Quick
Erniedrigt
Fibrinogen
Erhöht
Thrombozyten
Erhöht

Therapie

  • Medikamente
  • Punktion
  • Operation

Präventionsmaßnahmen

  • geringer/kein Alkoholkonsum
  • geschützter Geschlechtsverkehr
  • keine Drogen einnehmen
  • Impfung (Hepatitis A und B)
  • Medikamentendosierung beachten

Mögliche Vorsorgemaßnahmen

  • geringer/kein Alkoholkonsum
  • keine Drohen einnehmen
  • geschützter Geschlechtsverkehr
  • Impfung (Hepatitis A und B)
  • Medikamentendosierung beachten

Prognose

  • bei spätem Therapiebeginn schlechte Prognose

Begriffe

  • Fettleber

    Eine Fettleber ist eine vermehrte Einlagerung von Neutralfetten in die Leber, die im Laufe der Zeit zu einer Entzündung (Steatohepatitis) oder einer Leberzirrhose führen kann.

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