Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Vogelgrippe?
Bei der Vogelgrippe (Vogelpest) handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch verschiedene Viren verursacht wird. Wie der Name verrät, betrifft die Erkrankung ursprünglich keine Menschen, sondern eher Hühner, Puten, Enten, aber auch Wildvögel. Damit zählt die Vogelgrippe zu den Zoonosen. Es gibt aber Virusvarianten, die auf den Menschen übertragen werden können. Die Virus-Typen, die Menschen befallen, werden auch als humanpathogen bezeichnet.
Die verursachenden Viren sind Grippeviren (Influenza A-Viren). Auf der Oberfläche der Influenza-Viren sind verschiedene Eiweiße (Proteine). Dazu gehören Hämagglutinase (kurz H) und Neuraminidase (kurz N). Diese liegen in verschiedenen Formen und Kombinationen vor.
Die verschiedenen Formen sind durchnummeriert, so erhält jeder Virus eine eigene Zahlen-Kombination. Vor allem die Virus-Subtypen H7N9 und H5N1 sind in der Vergangenheit auf Menschen übertragen worden. Bei einer Infektion mit dem Subtyp H5N2 starben weltweit bisher knapp die Hälfte der Betroffenen.
Warum diese Virus-Variante so schwer verläuft ist bisher nicht geklärt. Zur Übertragung der Viren vom Tier zum Menschen ist meist ein sehr enger Kontakt nötig. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht ausgeschlossen.
Ein erhöhtes Infektions-Risiko haben im Allgemeinen Menschen, die in der Geflügelzucht oder Fleisch-Verarbeitungs-Industrie arbeiten, Tierärzte und Mitarbeiter von Speziallaboren, Menschen, die verendete Wildvögel anfassen, Menschen, die Geflügel verzehren, das nicht richtig durchgegart wurde, ältere Personen, chronisch Kranke und Schwangere. (sind auch anfälliger für die "normale" )
Die Zeit zwischen Ansteckung und dem Ausbruch der Erkrankung liegt zwischen 2 und 14 Tagen, in der Regel sind es zwischen 2 und 5 Tagen. Seit 2003 konnte bei ca. 860 Personen Influenza A(H5N1)-Erkrankungen nachgewiesen werden.
Diese traten in den folgenden 15 Ländern auf: Ägypten, Aserbaidschan, Bangladesch, China, Dschibuti, Indonesien, Irak, Kambodscha, Laos, Myanmar, Nigeria, Pakistan, Thailand, Türkei und Vietnam.
Am stärksten seit 2003 betroffen waren die Nationen Indonesien, Ägypten und Vietnam, die die meisten Erkrankungs- und Todesfälle beim Menschen verzeichneten.
Was sind die Symptome einer Vogelgrippe?
Vogelgrippe-Viren befallen hauptsächlich den Atemtrakt. Man spricht bei den meist plötzlich auftretenden Symptome im Allgemeinen von grippeähnlichen Symptomen. Typisch ist ein extrem hohes , dass natürlich auch sehr anstregend für den Betroffenen ist. Typisch ist dann auch ein schmerzhafter Hals. Im Verlauf können Probleme der Atmung hinzukommen, die sich durch oder Atemnot () ausdrücken.
Wie wird die Vogelgrippe diagnostiziert?
Bei der Diagnose spielt das Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) eine wichtige Rolle, vor allem wenn es darum geht, Hinweise auf mögliche Risiko-Faktoren zu ermitteln. Eine körperliche Untersuchung zeigt in der Regel grippe-ähnliche Symptome, wie beispielsweise . Zum Nachweis kann ein Nasen- oder Rachen-Abstrich erfolgen, der im Labor auf die Viren untersucht werden kann (PCR).
Therapie bei Vogelgrippe
Besteht der Verdacht auf Vogelgrippe-Infektion sollte der betreffende Patient schnellst-möglich isoliert werden. Dies dient dazu, Übertragungen der Viren auf andere Menschen und damit eine Ausbreitung zu verhindern. Die Behandlung erfolgt dann medikamentös. Antivirale Medikamente (Neuraminidase-Hemmer wie Zanamivir oder Oseltamivir) können die Vermehrung der Viren im Körper verhindern.
Damit wird auch die Ausbreitung der Viren im Körper verringert oder gestoppt. Solche Medikamente haben leider den Nachteil, dass sie nur wirksam sind, wenn sie innerhalb kurzer Zeit nach der Ansteckung verabreicht werden.
Besteht die Infektion bereits länger, bleibt nur noch die Behandlung der Symptome. Das lindert zumindest die Beschwerden. Die Erkrankung selbst kann dann aber nicht mehr direkt bekämpft werden.
Die symptomatische Therapie besteht aus:
- ausreichende Flüssigkeits- und Salz-Zufuhr
- Sauerstoff-Versorgung bei Bedarf (also bei zu nidriger Sauerstoff-Sättigung im Blut der Betroffenen)
- fieber-senkende Maßnahmen (zum Beispiel durch Gabe von Paracetamol (fiebersenkendes Medikament) oder Wadenwickel (sollten lauwarm sein, nicht eiskalt (!))
Kindern sollte gegen das Fieber kein Aspirin (Acetylsalicylsäure) gegeben werden. Dieses Medikament ist für Kinder nicht geeignet und kann ernste, schwerwiegende Nebenwirkungen hervorrufen!
Falls es zu einer Lungen-Entzündung (Pneumonie) gekommen ist, werden Betroffene mit einem Antibiotikum behandelt. Antibiotika sind Medikamente die gegen Bakterien wirken. Bakterien sind wie oben erklärt häufig die Auslöser, wenn es in solchen Fällen zu Lungen-Entzündungen (Pneumonie) gekommen ist. Die Auswahl des Antibiotikums ist eine ärztliche Aufgabe und individuell zu entscheiden.
Wie ist die Prognose einer Vogelgrippe?
Kommt es zur Lungen-Entzündung (Pneumonie) kann deren Verlauf tödlich enden. Diese Lungen-Entzündung tritt mit Atemnot circa eine Woche nach dem Auftreten der ersten Symptome ein. Je nach Lage des Immun-Systems und der übrigen körperlichen Verfassung, kann eine solche Lungen-Entzündung (Pneumonie) tödlich verlaufen.
Im schlimmsten Fall kann es auch zum Versagen mehrerer Organe (zum sogenannten Multi-Organ-Versagen) kommen. Dies verläuft auch mit stark erhöhter Wahrscheinlichkeit tödlich und muss unbedingt intensiv-medizinisch behandelt werden.
Wie kann man einer Vogelgrippe vorbeugen?
Die Ansteckung von Menschen mit der Vogelgrippe ist relativ unwahrscheinlich. Grundsätzlich gilt aber das gleiche wie bei anderen auf den Menschen übertragbaren Tierseuchen.
Der Kontakt mit dem Erreger sollte nach Möglichkeit vermieden werden.
- Fassen Sie kranke und tote Wildvögel nicht an. Es besteht die Möglichkeit beim Auffinden toter Tiere örtliche Behören (wie beispielsweise das jeweilige Jagd-Amt oder den zuständigen Förster) zu informieren.
- Geflügelfleisch und Eier sollten nicht roh verzehrt, sondern gekocht bzw. stark erhitzt werden. Einfrieren tötet diese Erreger nicht ab!
- Waschen Sie sich die Hände und reinigen Sie betroffene Flächen und Werkzeuge (Messer etc.) nach dem Kontakt mit rohem Geflügelfleisch (beispielsweise beim Kochen)
Beim Verdacht auf eine Vogel-Grippe sollten Sie dringend einen Arzt informieren. Die Erkrankung ist meldepflichtig (zum Beispiel dem Gesundheitsamt gegenüber). Diese Meldung übernimmt der Arzt oder das nachweisende Labor. Die Aufgabe der Ämter ist es dann, eine mögliche seuchenhafte Ausbreitung der Infektion zu verhindern.
Weitere Informationen zu vorbeugenden Maßnahmen erhalten Sie auf der Seite des Deutschen Bundesamtes für Bevölkerungs-Schutz und Kathastrophen-Hilfe oder von Ihrem zuständigen Hausarzt und/ oder Gesundheitsamt.
In den letzten Jahren wurden zudem verschiedene Impfstoffe gegen die Vogelgrippe in Deutschland durch das Paul-Ehrlich-Institut zugelassen. Leider ist keiner dieser Impfstoffe ist aktuell auf dem Markt verfügbar.
Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einer Vogelgrippe
Im Rahmen der symptomatischen Behandlung können Wadenwickel gegen Fieber zum Einsatz kommen. Körperliche Schonung und Bettruhe können zur schnelleren Symptom-Linderung beitragen. Auf ausreichende Flüssigkeits-Zufuhr (Wasser, Kräuter-Tee) sollte unbedingt geachtet werden, da bei hohem Fieber ein großer Wasser-Verlust über das vermehrte Schwitzen stattfindet.
Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Vogelgrippe
Die Nachsorge ist davon abhängig, ob es zu Komplikationen während der Erkrankung gekommen ist. Es gibt keine speziellen Nachsorge-Untersuchungen oder -Behandlungen bei unkomplizierten Verläufen. Im Falle einer Lungen-Entzündung oder eingeschränkter Organ-Tätigkeit können jedoch weitere Behandlungen nötig werden.
Zusammenfassung
Die Vogelgrippe (Aviäre Influenza oder Vogelgrippe) ist eine Krankheit, die durch eine Infektion mit Vogelgrippeviren des Typs A verursacht wird. Diese Viren verbreiten sich auf natürliche Weise unter wilden Wasservögeln.
Vogelgrippeviren infizieren den Menschen normalerweise nicht. Allerdings sind sporadische Infektionen des Menschen mit Vogelgrippeviren aufgetreten und dann vor allem grippeähnliche Symptome auslösen.