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Gesundheit von A-Z

Speiseröhre

Aufbau

Die Speiseröhre ist ein langes röhrenförmiges Organ. Sie verbindet den Mund mit dem Magen . Im Rachen beginnend durchzieht sie den kompletten Brustkorb hinter der Luftröhre bis durch das Zwerchfell in den Magen. Die Speiseröhre ist viel elastischer und dehnbarer als die benachbarte Luftröhre. Man unterteilt sie in Hals-, Brust- und Bauchabschnitt. Die Speiseröhre hat auch in jedem Abschnitt eine Engstelle. Im Halsabschnitt ist es die Rachenenge am Eingang der Speiseröhre.

Im Brustkorb gibt es die Aortenenge in der Region, wo die Hauptschlagader die Speiseröhre kreuzt.Die unterste Engstelle wird von dem Zwerchfell verursacht. Die innere Wand der Speiseröhre hat kleine Drüsen, welche die Schleimhaut in ihr immer rutschig halten. Die äußere Wand besteht aus Muskeln. Oben an der Speiseröhre gibt es Muskeln die man selbst steuern kann, siehe Schluckakt. In den unteren Abschnitten findet sich dann nur noch glatte Muskulatur, die wir nicht steuern können.

Funktion

Die Hauptaufgabe der Speiseröhre ist der Transport der Nahrung aus dem Mund zu dem Magen-Darm-Trakt. Um diese Aufgabe ordentlich zu erledigen, benötigen wir eine gesunde Schleimhaut an der Speiseröhre und eine funktionierende Muskulatur.

Kauen

Der Mund ist kein Teil der Speiseröhre. Trotzdem ist es wichtig zu wissen, dass das Kauen im Mund unvermeidlich für das Schlucken ist. Wir zerkleinern die Nahrung dort und weichen sie mit unserem Speichel ein. In diesem Speichel gibt es schon allerhand Verdauungsenzyme, die die Nahrung schon beginnen zu bearbeiten.

Dazu kommt auch die Wirkung des Geschmackssinns. Über kleine Empfänger auf der Zunge wird die Nahrung intensiver wahrgenommen und kann so auch schon gut analysiert werden.

Wissenswert

Über diesen ganzen anfänglichen Vorgang der Verdauung werden schon Signale an den weiteren Verdauungsweg und seine Organe gesendet, damit sie sich auf die ankommende Nahrung entsprechend vorbereiten können. Das Kauen ist eine aktive Bewegung, die allerdings automatisch ohne es gelernt zu haben abläuft.

Schlucken

Wir können nicht alles was wir essen direkt runter schlucken. Der gesunde Mensch kaut seine Nahrung gut durch bis er sie aktiv nach hinten schluckt. Bei diesem aktiven Schlucken drückt man den hinteren Teil der Zunge nach oben, was auslöst, dass sich der Zungengrund hebt. In dem Moment wo die Zunge nach oben geht, klappt der mit ihr verbundene Kehldeckel nah unten über die Luftröhre.

So ist die Luftröhre sicher verschlossen und das Essen kann einfach direkt zu dem Eingang der Speiseröhre rutschen. Mit wellenartigen Bewegungen kann die Speiseröhre wie eine Schlange ihren Inhalt nun nach unten befördern. Die gekaute Nahrung rutscht also nicht einfach durch bis in den Magen . Sie wird nach unten geschoben. So ist es auch möglich im Handstand zu trinken (muss nicht ausprobiert werden, stimmt aber trotzdem!). Diese wellenförmige Art von Bewegung nennt man „Peristaltik“ und findet sich im Darm wieder.

Erbrechen

Erbrechen kann viele Ursachen haben. Zum Beispiel erfolgt ein Erbrechen wenn wir was Schlechtes gegessen haben, wir unter Migräne leiden oder wir sehr große Schmerzen verspüren, wie einen Schlag auf den Hoden.

Hinweis

Dieser teilweise bewusste, teilweise unbewusste Vorgang des Hochwürgens dient unseren Körper als Schutzreflex.

Funktionsstörungen der Speiseröhre

Sodbrennen

Den meisten Menschen ist er schon einmal rausgerutscht: ein Rülpser. Ein Rülpser ist nichts anderes als Aufstoßen mit Geräusch. Es kommt zu einem Aufstoßen, wenn wir Luft im Magen haben. Diese Luft haben wir allerdings nicht aktiv zu uns genommen. Wir schlucken sie aus Versehen mit, wenn wir zu schnell essen, Sprudelwasser trinken oder während des Essens reden. Die Luft kann sich aber auch im Magen selbst bilden. In Magen und Darm können in dem komplexen Verdauungsprozess vor allem bei blähenden Lebensmitteln, wie zum Beispiel Bohnen, immer wieder Gase entstehen.

Diese Gasentstehung ist in Maßen auch gesund. Stoßen wir mit Mageninhalt auf, der sozusagen zurück fließt, nennt man das Sodbrennen . Sodbrennen ist sehr unangenehm, drückt im Brustkorb und fühlt sich wie ein saures Brennen in der Speiseröhre an. Es kann von zu viel (fettigem) Essen, Süßigkeiten, Alkohol trinken oder rauchen aber auch von Stress und Kummer kommen. Schwangere leiden oft unter Sodbrennen, wenn das Kind in ihrem Bauch in den letzten Wochen so groß gewachsen ist, dass es den Magen nach oben drückt. Wer Sodbrennen hat, sollte einen kleinen Verdauungsspaziergang dem Mittagsschlaf vorziehen.

Divertikel

In der Speiseröhre kann schon angeboren kleine Ausbuchtungen in der Wand geben. Meist aber entstehen Divertikel, wenn der Druck in der Speiseröhre vor allem an den Engstellen zu hoch wird. Insbesondere an dem Übergang von dem Rachen zu der Speiseröhre gibt es eine Stelle in der Speiseröhre, an der die Muskeln von Quer- zu Längsrichtung übergehen. Dort gibt es eine Schwachstelle, an der es zu Divertikelbildung kommen kann.

Diese Aussackungen bleiben meist lange Zeit unbemerkt bis sich in seltenen Fällen Teile der Nahrung in ihnen ablagern. Diese Nahrungsbrocken können bei einer Bückbewegung oder im Liegen raus rutschen und ein Verschlucken verursachen. Wenn sie zu regelmäßigen Beschwerden führen oder sich auch entzünden oder Blutungen verursachen, dann werden sie über das Endoskop direkt entfernt. Mit dem Endoskop wird dann unter einer Vollnarkose die Verbindung von Divertikel und Speiseröhre durchtrennt. Nur wenn es über das Endoskop nicht möglich ist, wird in sehr seltenen Fällen mit einer Operation der Brustkorb geöffnet um sie so heraus zu nehmen.

Häufig gestellte Patientenfragen, beantwortet

Ein Internst, der sich auf den Verdauungstrakt spezialisiert hat. Er heißt Gastroenterologe.

Beruhigend wirken Kräutertee, wie zum Beispiel Kamillentee oder Fencheltee.

Ja. Sie hat Längsmuskeln für die wellenförmige Fortbewegung des Nahrungsbrei und Quermuskeln für bremsende Schließtätigkeiten.

Am besten Wasser oder ungesüßte Kräutertees. Es sollten unbedingt süße und kohlensäurehaltige Getränke vermieden werden.

Ständige Schluckbeschwerden, Schmerzen in der Gegend und unkontrolliertes Verschlucken können Anzeichen sein. Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, Müdigkeit und Erbrechen (auch mit Blut) treten bei dieser Art von Krebs häufig auf.

Bei einer entzündeten Speiseröhre hat der Betroffene Schmerzen beim Schlucken. Oft gibt es drückende und brennende Schmerzen im Brustkorb bis zum Magen, welcher sich im Bauch oben linksbefindet. Dazu kommt häufig Sodbrennen und Erbrechen.

Eine Entzündung entsteht meist durch saures Aufstoßen von den Magensäften. Das kann von zu viel ungesunder Ernährung, wie industriell verarbeitete Lebensmittel und Alkohol ausgelöst werden.

Die wellenartige Bewegung nach dem Schluckakt nennt man „peristaltische“ Muskelbewegung.

Die häufigsten Krankheiten in der Speiseröhre sind Entzündungen, Sodbrennen, Varizen/Krampfadern, Krebs,…

Der normale Durchmesser der Speiseröhre beträgt etwa zwei Zentimeter. Sie kann sich aber teilweise auf bis zu vier Zentimeter Durchmesser ausdehnen. Durch die drei Engstellen wird allerdings ganz gut sichergestellt, dass keine zu großen Nahrungsbrocken im Magen ankommen. An den Engstellen bleibt zu großes Essen stecken und muss raus gehustet werden.

Es gibt säurehemmende Medikamente. Sie hemmen die Säureproduktion im Magen, was die Magensäure beim Aufstoßen weniger aggressiv gegenüber der Schleimhaut der Speiseröhre macht.

Ja. Genau wie Magen, Darm, Gallenblase, Kehlkopf, Luftröhre und die Atemwege.

Gemüse wie Brokkoli, Spinat, Paprika und kaltgepresste Pflanzenöle sind hypoallergen und damit entzündungslindernd.

Unbedingt verzichten sollte man auf säureproduzierende Lebensmittel wie Milch, Weizen, Soja, Eier, Nüsse, Fisch, Fleisch,…

Oesophagus ist der medizinische Begriff für die Speiseröhre. Der Name kommt aus dem Griechischen.

Ein Riss ist sehr gefährlich und wird unter anderem begleitet von blutigem Erbrechen, Fieber, einem Kreislaufzusammenbruch, Atemnot und reißende Schmerzen, die sich bis in Rücken und Arme ausstrahlen können.

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