Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Tuberkulose?
Die Tuberkulose ist eine Infektions-Erkrankung, die bereits 1882 von Robert Koch entdeckt wurde. Deshalb trägt die Tuberkulose auch den Namen Morbus Koch (Koch'sche Erkrankung). Weitere, veraltete Bezeichnungen sind: Schwindsucht (Phthisis bzw. Phthise) oder umgangssprachlich die Motten, Weiße und Weißer Tod. Die Infektion wird durch ein Bakterium namens Mycobacterium tuberculosis verursacht. Dieses Bakterium bringt besondere Eigenschaften mit sich.
Neben der Tatsache, dass es Eigenschaften hat, die es resistent gegen Säuren werden lassen (säurefeste Stäbchen), sind die Erreger zudem dazu in der Lage in den Fresszellen des Immunsystems zu verbleiben, ohne von diesen zerstört zu werden.
Aufgrund dieser Eigenschaften unterscheidet sich eine Infektion mit Mycobacterien deutlich von anderen Infektionskrankheiten. Dieser Fakt spielt auch bei der Behandlung der Tuberkulose eine entscheidende Rolle.
Die Tuberkulose, oder auch Tbc, ist weltweit verbreitet. Die höchsten Fallraten finden sich dabei unter anderem in Mosambik, Südafrika und auf den Philippinen. In Europa sind die postsowjetischen Staaten am häufigsten betroffen.
Die Wahrscheinlichkeit sich mit Tuberkulose zu infizieren, ist nicht für jeden Menschen gleich hoch. Im Laufe der Zeit konnten verschiedene Faktoren gefunden werden, deren Vorliegen das Risiko einer Infektion deutlich erhöhen können.
Solche Faktoren werden auch Risikofaktoren genannt. Zu den wichtigsten Risikofaktoren der Tuberkulose zählen chronische Krankheiten wie , Nierenerkrankungen und Beeinträchtigungen der Immunabwehr, wie sie zum Beispiel bei HIV beziehungsweise AIDS Kranken vorliegen.
Außerdem besteht für ältere Menschen, kleine Kinder und Säuglinge sowie Personen mit Unterernährung ein deutlich höheres Risiko dafür, sich mit dem ursächlichen Erreger anzustecken. Weitere Risikofaktoren sind der Konsum von Nikotin, Alkohol oder Drogen.
Die Übertragung der relevanten Erreger erfolgt in den meisten Fällen durch eine Tröpfchen-Infektion. Dabei geben erkrankte Menschen in der Umgebung Mycobakterien über verschiedene Körperflüssigkeiten, zum Beispiel beim Sprechen oder Niesen, ab.
Sind Keime im Auswurf (Sputum) nachweisbar, spricht man von einer sogenannten offenen Tuberkulose, bei Keimnachweis in anderen Körpersekreten von einer potenziell offener Tuberkulose. Tuberkulose kann zudem von Tieren oder Rohmilch, vorwiegend von Rindern, auf Menschen übertragen werden.
Deshalb zählt die Tuberkulose zu den Zoonosen. Umgekehrt ist die Übertragung von Menschen auf Tiere ein wichtiger Aspekt beim Artenschutz seltener Primaten. Außerdem ist auch eine Übertragung über die möglich. Dazu reichen schon kleine Verletzungen, über die die ursächlichen Erreger in den Körper eindringen können, aus.
Im Vergleich zu anderen Infektionen, zum Beispiel der , ist die Tuberkulose nur wenig ansteckend. Außerdem bricht die Infektion auch nicht bei jedem Menschen, der mit den ursächlichen Erregern in Kontakt kommt, aus. Ob es zur Ausbildung von Krankheitszeichen kommt, hängt von zwei wichtigen Faktoren ab.
Zum einen steigt die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs der Tuberkulose, wenn der Überträger besonders viele Erreger absondert. Zum Anderen spielt auch die Kompetenz des Immunsystems eine entscheidende Rolle.
Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Symptome, liegt bei der Tuberkulose zwischen Wochen und Monaten.
Ein Kennzeichen der Tuberkulose ist die sogenannte Granulom-Bildung. Dabei versucht der Körper sich gegen die eingedrungenen Bakterien zur Wehr zu setzen. Er versucht, die Erreger in Neubildungen von Gewebe einzukapseln (Granulome).
In diesen Einkapslungen können die Bakterien über Jahre überdauern, ohne Beschwerden hervorzurufen. Ist das Immunsystem später dann geschwächt, zum Beispiel durch eine andere Infektion, können die Bakterien aus den Granulomen ausbrechen und erneut Symptome hervorrufen.
Wie häufig kommt Tuberkulose vor?
Bei circa einem Viertel der Weltbevölkerung lässt sich eine latente Infektion nachweisen. Das bedeutet, dass rund 25 Prozent der Menschen mit dem ursächlichen Erreger infiziert sind.
Ungefähr fünf bis zehn Prozent der Infizierten entwickeln im Laufe der Zeit eine manifeste Tuberkulose. Alleine in Deutschland liegt die Inzidenz der Tuberkulose bei circa 5.500 Neuerkrankungen pro Jahr. Dabei sind Männer doppelt so häufig betroffen als Frauen.
Grundsätzlich ist eine Ansteckung in jedem beliebigen Lebensalter möglich. Tatsächlich lassen sich die meisten Infektionen jedoch bei Menschen zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr diagnostizieren.
Was sind die Symptome einer Tuberkulose?
Die für das Auftreten der Tuberkulose verantwortlichen bakteriellen Erreger verursachen in der Regel zu Beginn unspezifische Beschweren, wie und Abgeschlagenheit. Außerdem leiden viele Erkrankte an und Schüttelfrost.
Aufgrund des schwindenden Appetits verlieren die Infizierten häufig viel Gewicht. Da die bakteriellen Erreger zuerst die befallen, werden zudem Symptome wie , Schmerzen beim Atmen und gelegentlich blutiger Auswurf provoziert.
Im weiteren Verlauf können die Erreger auch andere Organe befallen. In der Regel breiten sie sich zuerst über die Lymph- und Blutbahn im gesamten Körper aus. Auf diese Weise erreichen sie andere Organe, die durch die Infektion angegriffen werden.
Besonders häufig siedeln die Bakterien in den Lymphknoten, dem Rippenfell, den Nieren und den Harnwegen. Deutlich seltener befallen sie die Knochen, die Gelenke, die Wirbelsäule, den Magen-Darm-Trakt oder das zentrale Nervensystem.
Dies führt bei den Betroffenen zum Beispiel zu atmungsabhängigen Schmerzen (bei Befall des Rippenfells), und (beim Befall des Magen-Darm-Trakts), rotbraunen Hauterscheinungen (bei Befall der Haut) und Schmerzen beim Wasserlassen (bei Befall der Harnwege).
Wenn Männern an Tuberkulose erkranken, können die auch die Nebenhoden von Tuberkulosebakterien befallen werden.
Infolgedessen schwellen sie häufig an und sind gerötet. Außerdem entwickelt die Vielzahl der betroffenen Männer starke Schmerzen. Bei einem Befall der Nebenhoden besteht die Gefahr, dass es zur kommt.
Wenn die Erkrankung und die damit einhergehenden entzündlichen Prozesse weiter fortschreiten, könne sich Abszesse bilden. Außerdem treten mit hoher Wahrscheinlichkeit Nervenausfälle mit Lähmungserscheinungen in den betroffenen Gebieten auf.
Auch die Wirbelsäule macht im Zuge der Infektion deutliche Veränderungen durch. Im Extremfall knickt die Wirbelsäule im Ganzen nach hinten.
Die sogenannte Miliartuberkulose und die Hirnhautentzündung entstehen bei einer Infektion mit den für die Tuberkulose verantwortlichen bakteriellen Erregern eher selten. Dennoch stellen beide Erkrankungen die am meisten gefürchtetsten Verläufe der Tuberkulose dar.
Besonders gefährdet dafür sind Neugeborene und Säuglinge, Kleinkinder und Menschen mit Immunschwäche.
Wie wird die Tuberkulose diagnostiziert?
Die Diagnostik der Tuberkulose ist sehr vielfältig. Sie beginnt wie üblich mit dem Arzt-Patienten-Gespräch (Reise- bzw. Migrations-Anamnese, Kontakt zu Erkrankten, Reise oder Herkunft aus Gebiet mit hoher Tuberkuloseinzidenz, besonders mit hoher Rate resistenter Tuberkulosestämme, allgemeine Anamnese mit Fokus auf Risikofaktoren (Immunschwäche, Mangelernährung, HIV-Infektion, Vorerkrankungen, Drogen- oder Alkoholmissbrauch, vorgeschädigte Lunge?)).
Im Anschluss an das Arzt-Patienten-Gespräch schließen sich Blutuntersuchungen an. Bei diesen Untersuchungen wird auf Entzündungszeichen wie die Erhöhung des CRP, der BSG und der Vermehrung weißer Blutkörperchen geachtet. Darüber hinaus gibt es verschiedene Tests, um das Tuberkulose-Bakterium nachzuweisen.
Falsch positiv kann der Test ausfallen, wenn der Patient gegen Tuberkulose geimpft ist. Das betrifft viele in Deutschland geborene Menschen, da bis 1998 die Tuberkuloseimpfung zu den Standardimpfungen zählte.
Der Bildgebung kommt ein besonderer Stellenwert bei der Lungentuberkulose zu. Eine Röntgenuntersuchung des Brustkorbs sollte in zwei verschiedenen Perspektiven erfolgen. Gegebenenfalls kann unter Umständen auch eine CT-Untersuchung notwendig sein. Auf den Bildern können sich Hinweise für den Befall der Lunge durch Tuberkulose zeigen.
Außerdem sieht man oft Ansammlung von Flüssigkeit zwischen der Lunge und dem Lungenfell, das die Lunge umgibt. Die Aufnahmen können auch Hinweise auf Folgen einer bereits abgeheilten Tuberkuloseerkrankung zeigen.
Sind die Harnwege oder Geschlechtsorgane betroffen, kann eine Bildgebung des entsprechenden Bereichs, sowie die Untersuchung des Urins im Labor zielführend sein.
Ist die Haut betroffen, zeigt sich oft das sogenannte Sondeneinbruchs-Phänomen. Dabei kommt es bereits bei geringem Druck zum Einbrechen der Sonde (kleiner Metall-Stab) in die betroffene Haut.
Für die Tuberkulose gilt eine strenge Meldepflicht. Das bedeutet, dass schon der Verdacht auf das Vorliegen einer Infektion dazu ausreicht, um eine Meldung an das zuständige Gesundheitsamt notwendig werden zu lassen.
Die Meldung muss mitsamt des Namens der betroffenen Person erfolgen. Diese Meldepflicht gilt auch für Patienten, die an einer offenen Lungentuberkulose leiden, die Behandlung jedoch verweigern oder abbrechen.
Ist der betroffen, erfolgt eine Magen-Darm-Spiegelung mit Entnahme von Gewebeproben.
Welche Krankheiten sind Tuberkulose ähnlich?
Unter dem Begriff Differenzialdiagnose versteht man die Zusammenfassung aller Erkrankungen, die alternativ für die vorliegende Symptomatik verantwortlich sein können. Differenzialdiagnosen ähneln sich hinsichtlich ihres Beschwerdebildes, müssen jedoch dringend ausgeschlossen werden.
Bei einer Verwechslung kann es zur fehlerhaften Behandlung und in manchen Fällen sogar zum Tode kommen.
Differenzialdiagnosen im Überblick
Im Falle der Tuberkulose gibt es verschiedene Differenzialdiagnosen. Zu den wichtigsten Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen zählen zum Beispiel die , die , das Aspergilliom (Schimmelpilzinfektion), eine Fremdkörperaspiration und Tumorerkrankungen der Bronchien.
Die Sarkoidose ist eine seltene Systemerkrankung, die vor allem zur Entstehung von entzündlichen Prozessen im Bereich der Lunge führt. Grundsätzlich kann es aber im Zuge der Erkrankung zum Befall sämtlicher Organe des Körpers kommen. Betroffene Menschen entwickeln typischerweise trockenen mit starken Hustenanfällen.
Zudem leiden sie unter Schmerzen im Brustkorb, pfeifenden Atemgeräuschen und Luftnot. Auf der Haut der Erkrankten zeigen sich häufig rot-bläuliche, schmerzhafte Flecken. Diese zeigen sich vor allem an den Beinen und Füßen.
Auch die Lymphknoten sind im Falle einer Sarkoidose deutlich angeschwollen. Die Lymphknotenschwellungen betreffen dabei hauptsächlich die Achsel-, Hals- und die Leistenlymphknoten.
Unter dem Begriff Mukoviszidose, auch Mystische Fibrose genannt, versteht man hingegen eine angeborene Stoffwechselerkrankung. Bei den Betroffenen liegt im Bereich eines Chloridkanals der Zellen ein Defekt vor. Aufgrund dessen wird Wasser in den Zellen zurückbehalten.
Dies betrifft vor allem die Speicheldrüsen und infolgedessen bilden die Erkrankten zähen Schleim, der nach und nach lebenswichtige Organe verstopft. Zu den wichtigsten Anzeichen der Mystischen Fibrose zählen anhaltender , der dazu dient, den zähen Schleim aus den Atemwegen zu entfernen. Außerdem leiden die Betroffenen immer wieder an Atemwegsinfekten und Entzündungen der (Pneumonie).
Da auch die beeinträchtigt wird, kommt es im Zuge der Erkrankung zum Auftreten von Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen, und einer deutlich verzögerten körperlichen Entwicklung. Außerdem ist der Schweiß der Mukoviszidose-Patienten stark salzhaltig.
Die Cystische Fibrose manifestiert sich bereits im Kindesalter und ist nicht heilbar. Unter optimalen Bedingungen und einer geeigneten Behandlung erreichen die meisten der betroffenen Kinder heutzutage das Erwachsenenalter und werden 40 Jahre oder sogar älter.
Das Aspergilliom ist eine Ansammlung von Schimmelpilzen in den Organen. Ursächlich für diese Infektion ist in den meisten Fällen Aspergillus fumigatus. Durch das stetige Einatmen von Schimmelpilzsporen bildet sich vor allem in den Nasennebenhöhlen und/oder der eine Aspergilliose aus.
Während ein Aspergilliom im Bereich der Nasennebenhöhlen über einen langen Zeitraum asymptomatisch bleiben, leiden Menschen mit Lungen-Aspergilliose an häufigem , und Atembeschwerden. Außerdem lässt sich bei einer Großzahl der Betroffenen messen.
Ohne die Durchführung einer geeigneten Behandlung verläuft die Lungen-Aspergilliose in der Regel tödlich. Die Aspergilliose kann sich jedoch auch auf andere Organe niederschlagen und zu Beschwerden wie und Schüttelfrost sowie Blutgerinnseln, Schock und Delir führen.
Bei einem Bronchialkarzinom handelt es sich um eine bösartige Tumorerkrankung, die in den Atemwegen, genauer genommen in den Bronchien lokalisiert ist. Das Bronchialkarzinom stellt die häufigste Krebserkrankung des Menschen dar.
Anhaltender, hartnäckiger Husten, der trotz Behandlung nicht verschwindet, gilt als das häufigste Anzeichen für das Vorliegen eines solchen Karzinoms. Außerdem leiden die betroffenen Menschen unter pfeifenden Atemgeräuschen und Atemnot.
In Abhängigkeit von der Ausprägung des Tumors kann der chronische Husten mit blutigem Auswurf einhergehen. Darüber hinaus leiden die Erkrankten oftmals an Fieberschüben, ungewolltem Gewichtsverlust und .
Therapie bei Tuberkulose
Die Tuberkulose wird in der Regel im Anschluss an deren Diagnosestellung umgehend medikamentös behandelt. Eine Therapie erfolgt sowohl bei nachgewiesener Tuberkulose-Infektion als auch beim hochgradigen Verdacht auf eine Tuberkulose.
Wenn möglich, sollte vor Beginn der Therapie genug Material für einen Nachweis des verantwortlichen Bakteriums gewonnen werden. Dadurch kann ein Antibiogramm erstellt werden. Einige Bakterien haben die Fähigkeit eine Resistenz gegen Medikamente wie Antibiotika zu entwickeln.
Um mögliche Resistenzen zu erkennen und die Therapie im Verlauf anpassen zu können, ist es also sinnvoll zu überprüfen, gegen welche Medikamente die betreffenden Bakterien schon resistent sind.
4 bis 6 Wochen nach Therapiebeginn ist ein Patient mit einer unkomplizierten Lungentuberkulose in der Regel nicht mehr ansteckend. Es gibt aber auch Ausnahmefälle, bei denen ein direkter Keimnachweis im Körper überdauernder Tuberkulose-Bakterien in Sekreten wie Sputum, Magensaft oder Urin gelingt.
Tuberkulose-Patienten sollten zudem dringend isoliert werden. Das bedeutet, dass sie möglichst wenig Kontakt zu anderen Menschen haben, um diese vor einer Ansteckung zu schützen.
Das gilt auch besonders für Patienten, bei denen der Verdacht auf eine offene Tuberkulose besteht. Die Isolation kann nach 3 negativen Sputumuntersuchungen (per Mikroskop) an 3 unterschiedlichen Tagen beendet werden.
Eine ambulante Therapie außerhalb des Krankenhauses ist dann unter Umständen möglich, wenn der Verlauf mild ist und der Patient die verschriebene Therapie gut ausführen kann und will. Die Therapie ist langwierig.
Die Gesamttherapie-Dauer beträgt im Regelfall ein halbes Jahr. Begonnen wird mit einer 4-fach-Therapie: 2 Monate Isoniazid (INH) + Rifampicin (RMP) + Pyrazinamid (PZA) + Ethambutol (EMB). Danach wird mit einer 2-fach-Therapie über weitere 4 Monate weiter behandelt, hierbei möglichst mit Isoniazid (INH) und Rifampicin (RMP) .
Unter Umständen kann eine Verlängerung der Therapiedauer auf 9 bis 24 Monate erforderlich sein. Das kann zutreffen bei komplizierten Verläufen, geschwächtem Immunsystem (zum Beispiel bei HIV), Unverträglichkeit eines der Medikamente der Standardtherapie oder bei Erkrankung durch Erreger, die gegen die aufgezählten Medikamente resistent sind.
Tuberkulose des Harntrakts und der Geschlechtsorgane:
Medikamentöse Tuberkulosetherapie, unter Umständen operative Lösung von Verwachsungen bei Frauen und Harnröhrenverengungen bei beiden Geschlechtern.
Wie ist die Prognose einer Tuberkulose?
Im Jahr 2017 gab es insgesamt circa 10 Millionen Neu-Infektionen, davon waren etwa 5.500 in Deutschland. An einer latenten Infektion, also einer Infektion ohne offensichtliche Beschwerden, leidet etwa ein Viertel der Weltbevölkerung.
Bei bis zu 10 Prozent dieser Betroffenen bricht die Tbc im Laufe ihres Lebens tatsächlich aus. Liegt gleichzeitig eine HIV-Infektion vor, erkranken 10 Prozent innerhalb nur eines Jahres.
Mit 1,3 Millionen Todesfällen (2017) ist die Tbc die zehnt-häufigste Todesursache weltweit.
Wie kann man einer Tuberkulose vorbeugen?
Vorbeugend sollten Reisen in Gebiete mit erhöhtem Tbc-Risiko vermieden werden.
Risikofaktoren für eine Tuberkuloseerkrankung sind:
- ein gehemmtes oder schwaches Immunsystem,
- HIV-Infektion (weltweit betrachtet ist Tuberkulose die häufigste Todesursache bei AIDS-Patienten)
- Drogenabhängigkeit und Alkoholkrankheit
- Unterernährung
- Vorgeschädigte Lunge (z.B. Quarzstaub-Lungenerkrankung, Chronisch Obstruktive Lungen-Erkrankung )
Durch die Vermeidung oder Behandlung der Risikofaktoren wird eine Tbc-Infektion unwahrscheinlicher.
Es gibt überdies eine Impfung gegen Tuberkulose. Die ständige Impfkommission STIKO rät von einer (aktiven BCG-) Impfung mit dem Lebendimpfstoff seit 1998 ab bei Bevölkerungsgruppen mit niedrigem Tuberkulose-Risiko, wie Europa (kleiner 0,1 Prozent). Begründet wird dies mit einer Impfwirksamkeit von weniger als 50 Prozent und starken Nebenwirkungen.
In den vergangenen Jahren wurde an neueren Impfstoffen geforscht, um bessere Impferfolge in Risikogebieten zu erzielen.
Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einer Tuberkulose
Die Tuberkulosetherapie kann unterstützt werden durch die Einnahme von L-Arginin, eine Aminosäure, die Abwehrkräfte im Bereich der Fresszellen unterstützen soll. Durch täglichen Verzehr von 30 Erdnüssen, die etwa 1 g L-Arginin enthalten und Vitamin D, dessen unterstützende Rolle bei Infektionen allgemein belegt ist, kann die Therapie unterstützt werden. Beide Stoffe sind in Erkrankten zu wenig vorhanden.
Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Tuberkulose
Nachsorgeuntersuchungen orientieren sich an der Schwere und der Art der Tuberkuloseerkrankung.
Zusammenfassung
Tuberkulose ist eine Infektionskrankheit, die durch ein Bakterium verursacht wird. Sie wird als Tröpfcheninfektion übertragen und zieht einen langwierigen, monatelangen Behandlungsverlauf nach sich. Die Tuberkulose ist weltweit verbreitet und kann tödlich verlaufen.