Geschrieben von Leyla Al-Sayegh (Medizinstudentin im 11. Semester)
Keuchhusten (lat. Pertussis) ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die hauptsächlich durch die Bakterien Bordatella pertussis ausgelöst wird. Selten können auch andere Unterarten der Bordatella-Bakterien ähnliche, aber mildere Symptome auslösen.
Die wichtigste Maßnahme, um sich selbst vor Keuchhusten zu schützen und gleichzeitig dazu beizutragen, dass sich die Erkrankung nicht weiter verbreitet, ist die Impfung, die schon im Kleinkindalter erfolgen sollte. In Deutschland liegt die Impfquote unter allen Schulanfängern bei circa 93 %. Obwohl dieser Wert schon sehr hoch ist, wird ein Anstieg der Pertussis-Infektionen vermeldet.
Im Durchschnitt werden in Deutschland etwa 11-20 Erkrankungen pro 100 000 Einwohner im Jahr gemeldet.
An Pertussis kann man zu jeder Jahreszeit erkranken, wobei mehr Menschen im Herbst und Winter infiziert werden. An Keuchhusten leiden vor allem nicht geimpfte Säuglinge und Kleinkinder. Pertussis gilt weiterhin als einer der häufigsten, durch eine Infektion ausgelöste Todesursachen bei jungen Säuglingen. Es können auch Erwachsene infiziert sein und erkranken. Es ist auch möglich, dass es nur zur Infektion, aber nicht zum Ausbruch der Krankheit kommt. Infizierte (aber eventuell nicht erkrankte) Volljährige sind laut einiger Quellen sogar die Hauptüberträger der Bakterien. Einer der Gründe dafür sei, dass die Empfehlung der Auffrischungsimpfungen für Jugendliche oder junge Erwachsene nicht wahrgenommen wird und die Ansteckung somit leichter verläuft.
Eine dringende Empfehlung zur Impfung ist also für jeden Menschen gegeben. Dazu ist zu sagen, dass eine Impfung zwar äußerst guten Schutz bietet, die Immunität jedoch sowohl nach einer Impfung als auch nach durchgemachter Erkrankung im Laufe der Zeit abnimmt.
Das bedeutet, dass sich jede Person mehrmals im Leben anstecken, zur Übertragung beitragen und auch selbst erkranken kann.
Die Erkrankung Pertussis wird als hochkontagiös (also sehr ansteckend) eingestuft, das heißt, dass die Bakterien sehr leicht auf einen anderen Menschen übergeben werden können. Die Ansteckung erfolgt über Tröpfcheninfektion: Winzige Speicheltröpfchen, (in denen auch die Bakterien sind) gelangen vor allem über
Die Bakterien können nur bei Menschen (also bei keinem anderen Lebewesen) eine Erkrankung auslösen, dafür kann sich ein und derselbe Mensch immer wieder infizieren.
Bei Kontakt mit einem Überträger der Bakterien dauert es ungefähr 6-20 Tage (durchschnittlich 9-10) bis die ersten Symptome auftreten (Inkubationszeit).
Mit Beginn der ersten Symptome können auch andere Menschen angesteckt werden – eine Übertragung der Bakterien kann bis zu 5-6 Wochen nach Symptombeginn erfolgen. Eine optimale Therapie mit dem richtigen Antibiotikum kann die Ansteckungsfähigkeit allerdings erheblich verkürzen: Durchschnittlich verkürzt sich die Fähigkeit, das Bakterium weiterzugeben dann auf etwa 3-7 Tage.
Die Symptome bei Pertussis können unterschiedlich verlaufen. Wichtige Faktoren, die den Verlauf maßgeblich bestimmen, sind das Alter und der Impfstatus der Infizierten.
Bei Ungeimpften (v.a. Kindern) beträgt die Krankheitsdauer im Durchschnitt 6-8 Wochen und verläuft typischerweise in 3 Stadien:
Dieses Stadium dauert in etwa 1-2 Wochen. Es kommt zu erkältungsähnlichen Symptomen, wie Schnupfen, Husten und Bindehautentzündungen, die sich durch gerötete und tränende Augen präsentiert.
Das ist das Hauptstadium und dauert in der Regel 3-6 Wochen. Hier kommt es zu den typischen, vor allem nachts auftretenden Pertussisanfällen: schwere, häufig hintereinander auftretende Hustenstöße („Stakkatohusten“) mit herausgestreckter Zunge.
Anschließendem kann man scharfes, schnelles Einziehen von Luft in die
In diesem Stadium kann es aufgrund des Sauerstoffmangels während des Reizhustens zu Blauwerden der
In diesem Stadium kommt es langsam zur Besserung. Die Hustenattacken werden weniger. In der Regel kann es bis zum kompletten Abklingen der Symptome 6-10 Wochen dauern. Die Hustenanfälle können allerdings auch über Monate hinweg bestehen bleiben.
(Geimpfte) Erwachsene, Jugendliche und vor allem auch geimpfte Kinder entwickeln häufig keinen so typisch stadienhaften Verlauf, falls es nach Kontakt mit Infizierten tatsächlich zum Ausbruch der Erkrankung kommen sollte. Stattdessen können sich Symptome durch Monate andauernden, hartnäckigen
Auch bei ganz jungen Babys verläuft die Keuchhusten-Krankheit häufig nicht in diesen Stadien.
Husten kann hier komplett fehlen. Stattdessen kommt es häufig zur plötzlichen Blaufärbung (Zyanose) und Blässe der Haut, was für einen massiven Sauerstoffmangel spricht. Daraufhin kann ein Atemstillstand folgen.
Grundsätzlich wird eine Vielzahl an Komplikationen mit einer Keuchhusten-Infektion in Zusammenhang gebracht. Dazu zählen Erscheinungen wie die schon erwähnten Blutungen der Haut und Bindehäute der Augen, aber auch Nasennebenhöhlen- und Mittelohrentzündungen, die während der aktiven Erkrankung auftreten. Ernsthafte Komplikationen sind sogenannte Synkopen (umgangssprachlich: kurze Ohnmachtsanfälle), Krampfanfälle und Lungenentzündungen. Falls diese Symptome auftreten, sind weitere medizinische Abklärungen unbedingt nötig. Bei Erwachsenen können durch die schweren Reizhustenattacken sogar Leistenbrüche, Rippenbrüche oder ein
Als Spätfolgen werden eine Harninkontinenz und
Säuglinge leiden am häufigsten an Komplikationen. Meistens sind diese Begleiterkrankungen Lungenentzündungen, Ohrenentzündungen und Nasennebenhöhlenentzündungen, die durch einer weitere Infektion mit anderen Bakterien entstehen. Selten treten auch Gehirnblutungen oder neurologische Ausfälle (z.B. Krampfanfälle oder Gehirnentzündungen) auf.
Selbst bei ausreichender und schneller Behandlung können dabei Folgeschäden für ein Leben lang bestehen. Bei 1 % der Säuglinge führt Pertussis zum Tod.
Eine Pertussis-Erkrankung muss unbedingt von anderen Krankheiten abgegrenzt werden, um eine optimale Therapie zu gewährleisten. Am häufigsten kann der Keuchhusten mit anderen Infektionskrankheiten verwechselt werden.
Bei Säuglingen und Kleinkindern ist hierbei in erster Linie an eine RSV (Respiratory-Synctial-Virus)-Bronchiolitis zu denken. Das ist eine Viruserkrankung, die zu einer Entzündung der kleinsten Atemwege (Bronchioli) führt. Der Respiratory-Synctial-Virus ist hoch ansteckend und kann nur beim Menschen eine Erkrankung auslösen. Die RSV-Bronchiolitis äußert sich in einem stadienhaften Verlauf, wobei erste Anzeichen Schnupfen,
Bei Schulkindern stellt dahingegen, vor allem die
Es gibt darüber hinaus Erkrankungen, die sich ähnlich einer Pertussis-Infektion präsentieren können, aber keine Infektionskrankheit darstellen: Bei Kindern ist das in erster Linie die Fremdkörperaspiration, also das Einatmen von kleinen Gegenständen. Diese kann sich als Notfallsituation darstellen, wenn es zu einer massiven Verlegung der Atemwege kommt. Löst der Fremdkörper vorerst aber keine Symptome aus, können sich im weiteren Verlauf erst Symptome, wie Hustenreiz, Schmerzen im Brustkorb und blutiger Auswurf entwickeln. Als Therapiemaßnahme muss der Fremdkörper möglichst zeitnah durch einen Eingriff mit dem Namen "Bronchoskopie" entfernt werden.
Bei Erwachsenen äußert sich Pertussis in vielen Fällen durch chronischen, über Monate anhaltenden Reizhusten. Differenzialdiagnostisch ist dann an ein hyperreagibles Bronchialsystem bzw. Asthma zu denken. Bei diesen Syndromen kommt es zur Verengung der Atemwege aufgrund von reizenden Stoffen, wie Abgasen, Feinstaub oder Zigarettenrauch. Bei chronischer Verengung treten im Laufe der Zeit, Reizhustenattacken, übermäßige Schleimbildung und Auswurf und gelegentlich Momente der Atemnot auf.
Sollte Kontakt zu einer mit Bordatella pertussis infizierten Person bestanden haben (und bekannt sein) oder die typischen Pertussisattacken auffallen, muss unbedingt ein Arzt/eine Ärztin aufgesucht werden. Auch bei sich hartnäckig haltendem
Wichtig: Eine vorliegende Impfung oder eine schon mal durchgemachte Pertussis-Erkrankung sind keine Ausschlussgründe für einen erneuten Krankheitsausbruch.
Der Arzt wird zuerst eine genaue Krankheitsgeschichte (lat. Anamnese) zu aktuellen Beschwerden, Dauer, Beginn und Verlauf der Erkrankung, Familien-, Sozial- und Arbeitsumfeld, Vorerkrankungen, Voroperationen, durchgemachte Kinderkrankheiten, Medikamenteneinnahme und Ähnlichem erheben. Ganz wichtig zu erwähnen ist, ob ein ausreichender Impfschutz gegen Pertussis vorliegt, das heißt, ob das empfohlene Impfschema eingehalten wurde.
Vollständigkeitshalber werden Stuhl-, Harn-, Ess- und Schlafgewohnheiten erfragt. Angaben über den gewöhnlichen Alkohol-, Nikotin- und/oder Drogen-Konsum sollten darüber hinaus wahrheitsgemäß gemacht werden. Wenn möglicherweise Kontakt mit einer erkrankten Person oder Mitmenschen, die Keuchhusten-ähnliche Symptome aufweisen, bestanden hat, sollte das ebenfalls erwähnt werden.
Dann folgt eine körperliche Untersuchung, wo vor allem auf den Atemtrakt geachtet wird: Der Arzt wird beispielsweise mit einem Stethoskop die Lunge abhören, zusätzlich den Rachen betrachten und in die Ohren sehen wollen. Im Normalfall erkennt der Mediziner schon anhand der erhobenen Befunde in Kombination mit den klassischen Hustenattacken das Vorliegen der Keuchhusten-Erkrankung. Trotzdem sollte eine weitere Untersuchung des gesamten Körpers angeschlossen werden, um etwaige Komplikationen oder Begleiterkrankungen ebenfalls erfassen zu können.
Blutabnahme: Eine Blutabnahme ist für die Diagnosestellung äußerst wichtig, da hier oft der Beweis für den Erreger zu finden ist. Typischerweise zeigt sich zum Beispiel eine Vermehrung der Abwehrzellen (Leukozyten) im Blut. Außerdem können gegen Bordatella pertussis gerichtete Antikörper im Blut nachgewiesen werden, die dann für eine aktuelle oder durchgemachte Infektion sprechen.
Abstrich: Auch ein Abstrich aus der Nase oder dem Rachen muss zur Erregererkennung durchgeführt werden. Dabei wird mit einem Wattestäbchen-ähnlichen Gegenstand eine Probe der Nasen- oder Rachenschleimhaut entnommen und anschließend - meistens über spezielle Labore - weiter untersucht. Zum einen wird ein spezifischer PCR-Test, zum anderen eine Wachstumskultur-Untersuchung auf das Pertussis-Bakterium durchgeführt, die bei positiven Ergebnissen sozusagen beweisend für die Erkrankung sind.
Bei einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs und der Lunge können typische Veränderungen erkannt werden, weswegen diese auch unbedingt durchgeführt werden sollte.
Wichtig ist, dass die Erkrankung meldepflichtig ist. Die Meldepflicht an das richtige Amt erfolgt namentlich in der Regel über den Arzt beziehungsweise das Labor und muss spätestens 24 Stunden nach Diagnosestellung erfolgen.
Im Falle einer Ansteckung muss die Erkrankung Pertussis für die bestmögliche Therapie unbedingt so früh wie möglich erkannt werden. Als Mittel der Wahl zur Behandlung von Keuchhusten werden Antibiotika eingesetzt. Als Antibiotika werden vor allem sogenannte Makrolide (Azithromycin, Erythromycin, Clarithromycin), aber auch andere Gruppen von Antibiotika, wie Cotrimoxazol, verwendet. Die Tabletten müssen je nach Empfehlung des Arztes im Mittel 5-14 Tage eingenommen werden.
Bestmöglich sollte mit der Antibiotika-Einnahme schon im Stadium catarrhale angefangen werden, denn eine Antibiotikagabe vor Beginn bis spätestens 2 Wochen nach Beginn des Hustens kann die Dauer und Schwere der Hustenattacken erheblich vermindern.
Außerdem wird die Ansteckungsgefahr durch die Antibiotikagabe massiv reduziert, sodass man 7 Tage nach Therapiebeginn als nicht mehr ansteckend gilt. Zu späteren Zeitpunkten ist der individuelle Verlauf der Erkrankung auch durch Antibiotikagabe kaum mehr beeinflussbar.
Allerdings sollte auch im Falle einer späteren Diagnosestellung immer ein Antibiotikum zur Behandlung eingenommen werden, da es sowohl die Weitergabe der Bakterien an andere Personen als auch das Auftreten von Komplikationen verhindern kann.
Grundsätzlich werden Makrolide gut vertragen. Am häufigsten kommen Magen-Darmbeschwerden, zum Beispiel
Wenn Komplikationen, wie Mittelohr- oder Nasennebenhöhlenentzündungen, zusätzlich zu den Pertussis-typischen Beschwerden auftreten, kann eine Antibiotikagabe mit anderen Substanzklassen erforderlich sein. Hier kommen dann meistens Penicillin zum Einsatz. Unerwünschte Wirkungen sind vor allem allergische Reaktionen, die bei bis zu 2 % der Fälle vorkommen. In angebrachter Dosierung sind andere Nebenwirkungen selten.
Außerdem sollten unterstützende Maßnahmen im Rahmen der Erkrankung angewandt werden. Stress und körperliche Anstrengung sollten vermieden werden. Häufige, kleinere Essensportionen sind zu empfehlen - vor allem beim Vorliegen von heftigen Hustenattacken. Auf ausreichende Trinkmenge sollte ebenfalls besonders geachtet werden. Schmerzmittel können nach Absprache mit dem Arzt bei Bedarf gegeben werden.
Für Säuglinge ist eine Überwachung im Krankenhaus wegen der großen Gefahr des Atemstillstandes unbedingt empfehlenswert.
Die bestmögliche Therapie besteht allerdings darin, eine Keuchhusten-Erkrankung gar nicht erst zuzulassen: Das Einhalten der Impfempfehlungen bietet den besten Schutz gegenüber einer Pertussis-Krankheit.
Grundsätzlich sind vorbeugende Maßnahmen (vor allem Impfungen) die beste Behandlung. Eine Impfung bietet laut aktueller Datenlage einen 80-90%-igen Schutz.
Die Keuchhusten-Impfung wird schon im frühen Kindesalter (im dritten Lebensmonat) von der Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Institut empfohlen. Durch regelmäßige Auffrischimpfungen bleibt der Schutz gegen Keuchhusten auch im Erwachsenenalter erhalten.
Darüber hinaus empfiehlt die STIKO eine Pertussis-Impfung für Schwangere am Anfang des 3. Trimenons, da das Risiko einer Keuchhusten-Erkrankung bei Neugeborenen und jungen Säuglingen reduzieren kann. Für Patienten, die im Kindesalter keine Impfung bekommen haben, gibt es ebenfalls ein Nachhol-Impfschema. Informationen werden am besten vom Hausarzt eingeholt.
Abgesehen von der Impfung kann bei Säuglingen bzw. Kleinkindern eine prophylaktische Antibiotikagabe mit Makroliden sinnvoll sein, vor allem wenn sie ungeimpft oder an einem Grundleiden des Herzens oder der
"Prophylaktische Antibiotikagabe" heißt, dass nach stattgefundenem engen Kontakt mit einer an Keuchhusten erkrankten Person ohne Anzeichen einer Ansteckung schon mit der Antibiotikaeinnahme begonnen wird, um den Ausbruch der Krankheit gar nicht erst möglich zu machen. Für nicht vollständig geimpfte Kontaktpersonen kann eine Boosterimpfung nach Kontakt mit einer infizierten Person hilfreich sein.
Keuchhusten kann bei allen Erkrankten monatelange Hustenanfälle mit sich bringen. Die Mehrheit der Keuchhusten-Infektionen führt an sich zur folgenlosen Ausheilung.
In einigen Fällen können Spätfolgen auftreten: Am häufigsten wird von Harninkontinenz und dem Auftreten von Lungenbeschwerden - sogenannte Bronchiektasen - berichtet, die sich durch chronischen
Säuglinge leiden am häufigsten an Komplikationen. Die meisten treten während der Erkrankung auf (Lungenentzündungen, Ohrenentzündungen und Nasennebenhöhlenentzündungen). Sehr selten können allerdings Komplikationen entstehen, die selbst durch rasche Behandlung zu langfristigen Schäden führen: Beispielsweise Gehirnblutungen, Krampfanfälle oder Gehirnentzündungen, die langfristige neurologische Ausfälle mit sich bringen können.
Der Keuchhusten führt laut aktueller Datenlage bei circa 1 % der betroffenen Säuglinge zum Tod. Für ältere Kinder und Erwachsene ist eine Infektion mit Pertussis normalerweise nicht tödlich.
Eine Keuchhusten-Infektion kann vor allem bei Säuglingen oder ungeimpften Kindern schwere Komplikationen verursachen. Oft leiden Betroffene auch nach Abklingen der schwersten Symptome oder auch ganz ohne klassische Symptomatik monatelang an schwerem Husten.
Grundsätzlich heilt eine Erkrankung zwar in den meisten Fällen folgenlos aus, trotzdem stellt eine Therapie mit Antibiotika die einzige Möglichkeit dar, die Schwere der Symptomatik zu reduzieren und vor allem eine Verbreitung der Erkrankung zu unterbinden. Das bedeutet, dass eine alleinige Behandlung mit Haushaltsmittel nicht zu empfehlen ist.
Dennoch gibt es einige empfehlenswerte Tipps zur Vermeidung oder besseren Überstehen der Erkrankung:
Im Normalfall heilt eine Pertussis-Erkrankung folgenlos aus, weitere Nachsorgeuntersuchungen sind daher nicht standardmäßig einzuhalten.
Als Langzeit-Komplikation gilt eine Erkrankung der Lunge (sogenannte Bronchiektase). Sollten also im Laufe der Zeit nach durchgemachter Infektion hartnäckiger
Keuchhusten ist eine nicht selten vorkommende, über Tröpfcheninfektion übertragbare, hoch ansteckende Erkrankung, bei der es klassischerweise zu heftigen Hustenanfällen mit anschließenden keuchenden Einziehen von Luft und unter Umständen zum Erbrechen kommt. Eine Diagnose durch Blutanalyse und Rachen-Abstrichnahme sowie Röntgenaufnahme sollte so bald wie möglich gestellt werden, da nur eine vorzeitige Gabe von Antibiotika (meistens: Makrolide) die Schwere der Symptomatik lindern kann.
Als wichtigste Maßnahme, um das Risiko einer Ansteckung oder eines schweren Krankheitsverlaufs mit Komplikationen (wie Mittelohrentzündungen, Gehirnentzündungen und bei Säuglingen vor allem Atemstillstand) zu verhindern, gilt es, die Schutzimpfungen laut aktuellem Impfplan zu befolgen.
Alle unsere medizinischen Inhalte werden regelmäßig überprüft und aktualisiert
Geschrieben von
Leyla Al-Sayegh
Medizinisch geprüft am
16. Sept. 2022
Ja, Keuchhusten klingt in den meisten Fällen folgenlos ab. In einigen Fällen – vor allem bei Säuglingen oder ungeimpften Personen – können allerdings einige schwerwiegende Komplikationen (Mittelohrentzündungen, Gehirnentzündungen, epileptische Anfälle, Lungenfolgen,…) auftreten. Als Therapieoptionen stehen Antibiotika (sogenannte Makrolide) zur Verfügung. Diese vermindern hauptsächlich die Dauer des Ansteckungszeitraums, aber auch, wenn sie früh genug gegeben wurden, die Heftigkeit der Hustenanfälle. Um eine Ansteckung oder einen schweren Verlauf der Krankheit in erster Linie zu vermeiden, stellen allerdings Schutzimpfungen laut empfohlenen Impfplan die am besten wirksame Option dar.
Erwachsene die an Pertussis erkranken, zeigen oft nicht den typischen Verlauf mit 3 Stadien, der in der Regel bis zu 18 Wochen andauern kann, bis es zum Ausheilen kommt. Vielmehr äußert sich eine Erkrankung durch monatelang anhaltenden chronischen, teilweise heftigen Husten mit Auswurf. Eine optimale, vom Arzt verordnete Therapie sollte Linderung schaffen.
Je nach Quelle werden andere Impfschemata empfohlen. In der Regel wird eine Grundimmunisierung mit 2 Monaten, 4 Monaten und 9-10 Monaten empfohlen. Eine oder 2 Auffrischungen im Kindes- und Jugendalter sollten dann folgen. Für Erwachsene, die diesem Impfschema gefolgt sind, werden dann entweder eine einmalige Impfung oder Impfungen alle 10 Jahre empfohlen. Für über 60-Jährige gilt teilweise, dass alle 5 Jahre eine Auffrischungsimpfung verabreicht werden sollen.
Für Personen, die dem Impfschema nicht gefolgt sind, wird eine verspätete Immunisierung durch Impfung mit extra angelegtem Impfschema empfohlen .
Informationen über Impfungen sollten am besten über den Hausarzt/die Hausärztin eingeholt werden.
Nein, leider ist man nicht immun, wenn man schon einmal Pertussis hatte und auch nicht, wenn man einmal gegen Keuchhusten geimpft wurde. Die Immunität hält einige Monate an, danach kann sich ein und dieselbe Person allerdings immer wieder neu mit dem Bakterium Bordatella pertussis infizieren.
Erkrankung zusammengefasst
Pertussis
Begriffe
Husten
Unsere Artikel sollen Ihnen einen ersten Eindruck von einem medizinischen Thema
vermitteln. Sie ersetzen keine ärztliche Untersuchung und Beratung.
Wir übernehmen keine Gewähr für die inhaltliche Richtigkeit und Vollständigkeit der Darstellung.
Copyright © 2022, Medisiegel. All rights reserved.