Geschrieben von Jessica Papic (Ärztin)
Wenn ein Mensch, unter Übelkeit (Nausea) und Erbrechen (Emesis) leidet, verspürt er in der Regel ein flaues Gefühl im Bereich des oberen Verdauungstrakts.
Für die Entstehung des Erbrechens kann es dabei eine Vielzahl unterschiedlicher Ursachen geben. Sie kann zum Beispiel nach dem Essen oder nach körperlicher Anstrengung auftreten. Erbrechen tritt im Normalfall immer in Kombination mit ausgeprägter Übelkeit auf.
Neben dem flauen Gefühl im oberen Verdauungstrakt verspüren Betroffene häufig einen starken Druck im Oberbauch. Menschen, denen übel ist, leiden in der Regel zudem unter
In einigen Fällen kommt es hervorgerufen durch den Brechreiz auch tatsächlich zum Erbrechen. Je nach Auslöser der Übelkeit können darüber hinaus weitere Begleitsymptome auftreten.
Zu den häufigsten Begleitbeschwerden des Erbrechens zählen:
Es gibt aber noch eine Vielzahl anderer Symptome, die sich möglicherweise neben der dem Erbrechen bemerkbar machen. Ob es nun zur Entstehung von Übelkeit und/oder Erbrechen kommt, wird physiologisch streng gesteuert. Verantwortlich dafür ist das sogenannte Brechzentrum im
Sollte der auf das Brechzentrum einwirkende Stimulus stärker werden, ist zusätzliches Erbrechen die Folge. Die Reize, die das Brechzentrum stimulieren können, sind dabei von ganz unterschiedlicher Natur. Neben starken Schmerzen, Schock und Magen-Darm-Infektionen können auch ein Anstieg des Hirndrucks, Giftstoffe und verschiedene Medikamente zum Erbrechen führen.
Wenn es bei einem Menschen zum Erbrechen kommt, geschieht das normalerweise im Rahmen einer ausgeprägten Übelkeit. Die Ursachen für die Entstehung von Übelkeit und Erbrechen können vielseitig sein. Vor allem Vergiftungen, Genuss- und Suchtmittel spielen bei der Ausbildung der Übelkeit eine entscheidende Rolle.
In vielen Fällen stehen die Beschwerden jedoch auch mit sehr starken Schmerzen in Zusammenhang. Zudem kann das Erbrechen durch psychische Aspekte stimuliert werden.
Wenn Nahrungsmittel zu alt sind und schlecht werden, bilden in ihnen bakterielle Erreger. Diese Bakterien sind dazu in der Lage, verschiedene Bakteriengift zu synthetisieren. Vor allem Salmonellen oder
Der Körper versucht durch die Zuhilfenahme von Übelkeit und Erbrechen die giftigen Substanzen zu entfernen und löst deshalb über das Gehirn den Brechreiz aus. Darüber hinaus kommt es im Zuge einer Lebensmittelvergiftung in der Regel auch zu
Nikotin und Alkohol:
Auch wenn das Rauchen und der regelmäßige Genuss von Alkohol gesellschaftlich weitverbreitet sind, handelt es sich bei diesen Substanzen eigentlich um Giftstoffe. Diese Giftstoffe rufen bei den Konsumenten nicht in jedem Fall Übelkeit und Erbrechen hervor. In diesem Zusammenhang spielt die Dosis des Gifts eine entscheidende Rolle.
Wenn jemand etwas zu viel Nikotin und/oder Alkohol zu sich genommen hat, kommt es in der Regel zunächst zu einer leichten Stimulation des Brechzentrums und deshalb „nur“ zu starker Übelkeit. Erbrechen wird dann hervorgerufen, wenn dem Organismus immer mehr des Giftstoffs zugeführt wird.
Im Zuge einer schweren Alkohol- oder Nikotinvergiftung sind unter anderem auch das Auftreten von Krämpfen und Bewusstseinsstörungen (bis hin zum Koma) möglich. Bei einer schweren Alkohol- und/oder Nikotinvergiftung handelt es sich um einen absoluten Notfall, bei dem unbedingt eine Notaufnahme aufgesucht werden muss. Darüber hinaus gilt, dass von Übelkeit hervorgerufenes Erbrechen auch als typische Entzugssymptome bei einer Alkohol- und/oder Nikotinvergiftung gilt.
Koffein:
Gesellschaftlich noch weiter verbreitet als der Konsum von Alkohol und Nikotin ist der Verzehr koffeinhaltiger Getränke. Doch auch Koffein kann für den Organismus in hohen Dosen schädlich sein.
Wenn jemand zum Beispiel zu viel Kaffee trinkt, können bei ihm starke Übelkeit, die zum Erbrechen führt, Nervosität, Zittern und Schwitzen hervorgerufen werden. Auch ausgeprägte Konzentrationsprobleme sind nach dem übermäßigen Genuss von Koffein keine Seltenheit. Darüber hinaus kann auch der Entzug von Koffein zu diesen Beschwerden führen.
Drogen:
Eine Überdosis an Drogen kann bei den Konsumenten zur Übelkeit, die Erbrechen hervorruft, führen. Außerdem lösen derartige Substanzen bei den Konsumenten häufig Verwirrtheit und Bewusstseinseintrübungen aus. Gleiches gilt für die beim Drogenkonsum typische Entzugserscheinungen.
Gifte sind aber natürlich nicht die einzigen Ursachen für die Stimulation des Brechzentrums und des dadurch hervorgerufenen Erbrechens. In vielen Fällen wird die Übelkeit, die letztendlich das Erbrechen provoziert, von einer Erkrankung im Bauchraum hervorgerufen.
Sonstige Vergiftungen:
Auch bei anderen Vergiftungen kommt es häufig zu einer starken Stimulation des Brechzentrums und damit einhergehender Übelkeit mit Erbrechen. Verschiedene Vergiftungen mit Arzneimitteln, Kohlenmonoxid oder Pflanzenschutzmitteln spielen in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle.
Die erste Anlaufstation bei dem Vorliegen einer potenziellen Vergiftung ist die Giftnotrufzentrale. Die Giftnotrufzentrale ist über 24 Stunden am Tag telefonisch für mögliche Patienten erreichbar und gibt schnelle Hilfe und Tipps.
Akutes Abdomen:
Von einem akuten Abdomen, oder auch akuten Bauch, spricht man immer dann, wenn bei einem Patienten ein Symptomkomplex bestehend aus plötzlich einsetzenden, starken
Die Ursachen für dessen Entstehung sind besonders vielfältig, denn nahezu jede Erkrankung des Bauchraums kann im Verlauf zu einem akuten Abdomen führen. Es ist zudem möglich, dass auch extraabdominelle Erkrankungen, zum Beispiel ein
Bei einer Hernie (
Bei den Betroffenen treten deshalb schlagartig heftigste Schmerzen auf. Diese Schmerzen sind derartig stark, dass es zu einer Stimulation des Brechzentrums im
Bei einer Bauchfellentzündung (Peritonitis) handelt es sich um das Vorhandensein entzündlicher Prozesse im Bereich des Bauchfells. Das Bauchfell stellt eine dünne
Bei den betroffenen Patienten treten typischerweise die Symptome eines akuten Abdomens auf: Übelkeit, die zu erbrechen führt, rasch zunehmende, heftigste
Nahrungsmittelunverträglichkeit:
Von einer Nahrungsmittelunverträglichkeit oder auch Nahrungsmittelintoleranz, spricht man immer dann, wenn der
Besonders häufig vorliegende Intoleranzen sind die Milchzuckerunverträglichkeit (
Zu diesen Formen der Nahrungsmittelunverträglichkeit zählen zum Beispiel Nahrungsmittelallergien (etwa
Beim Essen wird der Magen deutlich gedehnt. Dem kann der Magen normalerweise problemlos standhalten. Wird der Magen jedoch zu schnell von zu viel Nahrung gefüllt, so kann es unter Umständen zu Völlegefühl, Übelkeit und eventuell auch zu erbrechen kommen. Reizmagen:
Übelkeit, die bei den Betroffenen Erbrechen provoziert, Schmerzen und/oder Druckgefühl in der Magengegend können ein Hinweis auf das Vorliegen eines Reizmagens (funktionelle Dyspepsie) sein. Gastritis:
Eine Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis) zeigt sich den betroffenen Patienten häufig durch ausgeprägte Übelkeit, die vor allem nach dem Essen auftritt. Begleitet wird diese Übelkeit sehr häufig von Erbrechen. Außerdem kommt es zu vermehrtem Aufstoßen und Schmerzen in der Magengegend. Eine Gastritis sollte unbedingt zeitnah behandelt werden.
Magenkrebs ist recht häufig und zeigt sich besonders häufig durch die Entstehung eines sehr unangenehmen Geruchs beim Aufstoßen. Außerdem leiden die betroffenen Patienten an Magenschmerzen und einer bislang unbekannten Abneigung gegen bestimmte Nahrungsmittel.
Auch das Auftreten von Übelkeit, die bei den betroffenen Patienten häufig Erbrechen provoziert, Völlegefühl, Appetitlosigkeit und
Magenperforation (Magendurchbruch):
Sowohl beim Magenkarzinom als auch bei Magengeschwüren besteht die besondere Gefahr, dass die Veränderung durch die Magenwand bricht und dabei eine Verbindung zur Bauchhöhle entsteht. Dabei spricht man von einer sogenannten Magenperforation. Eine Magenperforation ist sehr gefährlich und sollte umgehend behandelt werden.
Bei den betroffenen Personen macht sie sich in der Regel durch plötzlich auftretende, bohrende Schmerzen, die häufig bis in die linke Schulter ausstrahlen, bemerkbar. Außerdem wird die Bauchdecke bretthart und Übelkeit und Erbrechen können auftreten (Akutes Abdomen).
Blinddarmentzündung (Appendizitis):
Die Blinddarmentzündung ist der Klassiker unter den Ursachen für die Entstehung von Bauchschmerzen und Übelkeit, die so stark ist, dass sie Erbrechen herbeiführt. Im Grunde schmerzt bei einer solchen Entzündung jedoch nicht bloß der Unterbauch. Vielmehr beginnen die Schmerzen im Bereich des Bauchnabels und wandern erst im weiteren Verlauf in den rechten Teil des Unterleibs.
Je nach Ausprägung der entzündlichen Prozesse und der Lage des Wurmfortsatz können die Schmerzen im rechten Unterbauch lokalisiert sein oder sich diffus auf beiden Seiten des Abdomens bemerkbar machen. Betroffene Patienten leiden neben den starken
Eine Appendizitis muss so schnell wie möglich operativ behandelt werden, andernfalls droht die Perforation und der Übergang der entzündlichen Prozesse auf das Bauchfell. Im schlimmsten Fall kann sogar eine Sepsis entstehen. Magen-Darm-Grippe (Brechdurchfall):
Eine sogenannte
Wenn ein Ileus vorliegt, kommt es bei den betroffenen Patienten zu einer kompletten oder inkompletten (Subileus) Störung der Darmpassage. Grund dafür können Verschlüsse, Einengungen, Verlegungen oder Lähmung des Darmes sein.
Im Falle eines mechanischen Darmverschlusses liegt der Grund in einer Einengung im Darm. Bei einem sogenannten paralytischen Ileus (Darmlähmung) ist die Darmperistaltik gelähmt, wodurch keine Nahrung mehr transportiert werden kann.
Ein paralytischer Ileus entsteht beispielsweise im Zuge einer Bauchfell- oder Blinddarmentzündung, Gallenkolik oder eines Verschlusses einer Darmarterie. Unabhängig davon, welche exakte Form des Ileus vorliegt, kommt es typischerweise zu
Unter dem Begriff „Mesenterialinfarkt“ versteht man den Verschluss einer Arterie des Darmes. Betroffene Patienten leiden dabei unter plötzlich einschießenden, heftigen Schmerzen. Begleitet werden diese Schmerzen typischerweise von Übelkeit, Erbrechen,
Da der Darmabschnitt, der normalerweise von dem betroffenen Gefäß versorgt wird, absterben kann, muss ein Mesenterialinfarkt umgehend chirurgisch behandelt werden! Übelkeit und Erbrechen kann außerdem mit verschiedenen Erkrankungen der
Leberentzündung (
Bei einer sogenannten Hepatitis liegen entzündliche Prozesse im Bereich der Leber vor. Bei den betroffenen Patienten macht sich die Entzündung durch Druck oder Schmerz im rechten Oberbauch,
Grund dafür ist die Tatsache, dass sich Substanzen, die eigentlich über die Leber ausgeschiedene werden, im Körper ansammeln. In Abhängigkeit von der Ausprägung der Erkrankung kommt es darüber hinaus zu Übelkeit, die so stark ist, dass sie Erbrechen provoziert.
Akutes
Das akute Leberversagen (ALV) ist der plötzliche Beginn einer Leberinsuffizienz, das heißt der Abnahme der Leberleistung, ohne dass es Hinweise auf eine chronische Erkrankung des Organs gibt. Das akute Leberversagen ist eher selten, denn zumeist büßt das Organ seine Leitung nur dann ein, wenn eine länger andauernde Vorerkrankung vorliegt.
Das akute Leberversagen hingegen kann im Zuge einer Medikamentenintoxikation oder einer akuten Leberentzündung hervorgerufen werden. Übelkeit, Erbrechen und starke
Gallenkolik:
Als Koliken bezeichnet man äußerst starke, wehenartige verlaufende Schmerzen, die durch Krampfbewegungen der Muskulatur hervorgerufen werden. Koliken können im Allgemeinen in sämtlichen Hohlorganen auftreten, also auch in der Gallenblase. Die Gallenkolik gilt als besonders schmerzhaft und breitet sich wellenförmig im oberen Bauchraum aus.
Außerdem können die Schmerzen bis in die rechte Schulter ausstrahlen. Betroffene Patienten leiden neben den für die Gallenkolik typischen Schmerzen besonders häufig unter Übelkeit, die zu erbrechen führt,
Akute Pankreatitis:
Die akute
Zumeist treten die Beschwerden einige Stunden nach dem Genuss von Alkohol oder sehr fettigem Essen auf. Eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung ist ein absoluter Notfall, der notärztlicher Hilfe bedarf.
Chronische Pankreatitis:
Im Gegensatz zur akuten Pankreatitis liegt eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung über einen längeren Zeitraum vor. Sie verursacht in der Regel schubförmig auftreten Erbrechen, das von starker Übelkeit hervorgerufen wird.
Außerdem kommt es im Zuge der entzündlichen Prozesse zu Oberbauchschmerzen, die bis in den Rücken ausstrahlen. Auch die chronische Form der Pankreatitis, beziehungsweise deren Symptome, lassen sich durch Alkoholkonsum und besonders fetthaltige Mahlzeiten provozieren.
Pankreaskarzinom:
Bei dem sogenannten Pankreaskarzinom handelt es sich um einen bösartigen Tumor, der sich im Bereich der Bauchspeicheldrüse bildet. Betroffene Patienten entwickeln im Zuge der Erkrankung häufig besonders starke
Nierenkolik:
Auch bei einer Nierenkolik leidet der Patient unter wehenartigen Schmerzen, die vor allem in den Flanken lokalisiert sind. Eine Nierenkolik löst neben den typischen Schmerzen auch Erbrechen aus.
Akute Nierenbeckenentzündung:
Bei einer akuten Pyelonephritis handelt es sich um eine Infektion der Nieren. Die Nierenbeckenentzündung wird in der Regel durch bakterielle Erreger verursacht, die von der Blase zu den Nieren aufsteigen.
Zu den typischen Symptomen dieser Erkrankung zählen Schmerzen im Bereich der Flanken und im Oberbauch. Darüber hinaus kommt es im Zuge der entzündlichen Prozesse häufig zu erbrechen, das durch starke Übelkeit hervorgerufen wird.
Harnvergiftung:
Ein Nierenversagen liegt immer dann vor, wenn die Nierenleistung einer Person stetig abnimmt. Der Leistungsverlust kann dabei rasch oder langsam auftreten. Man spricht dann von einem akuten oder chronischen Nierenversagen. In besonders ausgeprägten Fällen können sich dann harnpflichtige Stoffe im Körper ansammeln.
Es kommt also zu einer Akkumulation von Substanzen, die nur über die Nieren ausgeschieden werden können. Dies führt schlussendlich zu einer Harnvergiftung (Urämie). Typisch für diese Erkrankung ist ein starker Uringeruch in der Atemluft und an der
Bei
Bei einer Eileiterschwangerschaft kann eine befruchtete Eizelle nicht bis in die Gebärmutter vordringen. Bereits unmittelbar nach dem Befruchtungsprozess nistet sie sich im Bereich der Eileiter ein. Über einen gewissen Zeitraum führt das erst mal nicht zu Problemen. Irgendwann ist der betroffene Eileiter jedoch nicht mehr dazu in der Lage, dem Wachstum des Embryos zu folgen.
Infolgedessen wird er mehr und mehr gedehnt, bis er platzt. Für Frauen, die eine Eileiterschwangerschaft aufweisen, bedeutet das enorme Bauchschmerzen, die mit Blutungen einhergehen. Außerdem kommt es in vielen der Fälle zu Übelkeit und Erbrechen. Eine Eileiterschwangerschaft muss umgehend behandelt werden, da es sonst zur Entstehung schwerster Komplikationen kommen kann. Entzündung der Eierstöcke und Eileiter (Adnexitis, Salpingitis):
Entzündungen der weiblichen Geschlechtsorgane kommen im Allgemeinen sehr häufig vor. Bei dem Vorliegen entzündlicher Prozesse im Bereich der Scheide (Vaginitis) besteht immer das Risiko, dass die Infektion bis zur Gebärmutter aufsteigt. Eine Entzündung der Gebärmutter (Endometriris) verursacht bei den betroffenen Frauen in der Regel sehr starke
Außerdem kommt es im Zuge der Infektion zu einem deutlichen Anstieg der Menge an Scheidenausfluss, Juckreiz, Zwischenblutungen und Übelkeit, die so starke ist, dass sie Erbrechen hervorruft. Eines der wichtigsten Risiken einer Gebärmutterentzündung ist das weitere Aufsteigen der Infektion bis zu den Eierstöcken (Adnexitis). Entzünden sich dann die Adnexen, kann dies bei den betroffenen Frauen zur
Stielgedrehte
Im Zuge dessen kommt es zur Entstehung heftigster Bauchschmerzen, die mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen können. Eine stielgedrehte Ovarialzyste muss unbedingt umgehend behandelt werden.
Hodenverdrehung (
Die Hodentorsion tritt typischerweise bei Jungen im Kindesalter auf. Bei der Hodenverdrehung drehen sich der Hoden und der Samenstrang im Hodensack um deren Längsachse. Diese Drehung führt dazu, dass die Durchblutung des Hodens unterbunden wird. Betroffene Jungen leiden unter plötzlich einschießenden, extrem starken Schmerzen im Bereich des Hodensacks.
Diese Schmerzen strahlen in vielen Fällen sogar bis in die Leisten und den Unterbauch aus und führen dazu, dass das Brechzentrum im Gehirn stark stimuliert wird. Infolgedessen kommt es zur Entstehung von schmerzinduzierter Übelkeit und Erbrechen.
Eine Hodentorsion ist ein absoluter Notfall und muss sofort behandelt werden. Bei fehlender Durchblutung kann der Hoden sonst innerhalb von einer Stunde absterben.
Akute Herzschwäche:
Die akute Herzschwäche, auch akutes Herzversagen genannt, ruft innerhalb weniger Minuten bis Stunden ein Pumpversagen des Herzens hervor. Durch die sinkende Herzleistung treten bei den Betroffenen typischerweise Schwäche, Unwohlsein, Übelkeit, Atemnot, Herzrasen und ein
Eine chronische Herzschwäche (
Ein akuter Myokardinfarkt (Herzinfarkt) kann eine Vielzahl verschiedener Symptome hervorrufen. In der Regel leiden die Betroffenen unter Brustschmerzen, die in die linke Schulter, den Hals und/oder den Kiefer ausstrahlen können. Außerdem kommt es im Zuge des Infarkts typischerweise zu Atemnot, Kaltschweißigkeit und extremer Todesangst. Herzenge:
Auch die sogenannte Herzschwäche (Angina pectorist) zählt zu den typischen Ursachen für das Auftreten von Übelkeit und Erbrechen. Im Allgemeinen treten bei einer Herzenge die gleichen Beschwerden wie bei einem Infarkt auf. Doch diese verschwinden nach einer Weile wieder, weil die Minderdurchblutung des Herzens nur temporär besteht. Hypertensive Krise/Hypertensiver Notfall:
Bei einer hypertensiven Krise entwickeln sich Blutdrücke mit Werten über 230/130 mmHg. Ausgehend von diesem hohen Druck kann es zu einem weiteren Anstieg und damit zum Hypertensiven Notfall kommen.
Im Zuge dieser Erkrankungen entstehen häufig Organschäden. Vor allem Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, Krampfanfälle, Lähmungen und Bewusstseinsstörungen können auf einen übermäßigen Blutdruckanstieg hinweisen.
Höhenschwindel:
Höhenschwindel, oder visuelle Höhenintoleranz genannt, tritt immer dann auf, wenn das Auge eines Menschen keinen festen Orientierungspunkt mehr finden kann. Es handelt sich dabei um eine normale körperliche Reaktion. Verantwortlich für diese Reaktion ist die äußere Netzhaut des Auges.
Bei den Betroffenen kommt es zumeist zu starkem Schwankschwindel und Übelkeit, die so stark ist, dass sie sogar zum Erbrechen führt.
Hitzschlag/
Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen nach einem längeren Aufenthalt in der prallen Sonne sind häufig das erste Anzeichen für das Vorliegen eines sogenannten
Darüber hinaus leiden die Betroffenen typischerweise unter einer heißen, roten Haut, fehlendem Schwitzen, Schwindel und Schwäche. In besonders ausgeprägten Fällen kann es zusätzlich zu einer Bewusstseinstrübung bis hin zum Koma kommen. Migräne:
Die wiederholt auftretenden, starken, meist pulsierenden und einseitigen Kopfschmerzen werden besonders häufig von Übelkeit, Erbrechen, Lärm- und Lichtempfindlichkeit begleitet. Darüber hinaus gehören Seh- und Sprachstörungen zu den häufigsten Symptomen einer
Der Entstehungsmechanismus einer
Durch die dabei entstehende Blutung kommt es schnell zu einem starken Druckanstieg im Schädel, der zu rasch zunehmenden, starken Kopfschmerzen, Bewusstseinstrübung und Übelkeit und Erbrechen führen kann. In Abhängigkeit von der Lokalisation der
Etwa 20 Prozent aller Schlaganfälle stehen mit einer Hirnblutung in Zusammenhang. Mögliche Anzeichen sind plötzlich einsetzende Kopfschmerzen, die mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen. Außerdem kommt es bei den Betroffenen häufig zu Lähmungen, Krampfanfälle und Bewusstseinsstörungen. Hirn- und Hirnhautentzündung:
Auch bei einer Hirnentzündung (
Außerdem gehören ein steifer, schmerzhafter Nacken, Lähmungen, Seh- und/oder Sprachstörungen und Krampfanfälle zu den häufigsten Symptomen einer solchen Entzündung. Frühsommer-Meningoenzephalitis:
Bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis (
Eine FSME-Infektion verläuft typischerweise in zwei Phasen: In der ersten Phase treten grippeähnliche Symptome mit Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen auf.
Dann folgt eine kurze Zeit mit gebesserten Symptomen, bevor die zweite Krankheitsphase beginnt. In dieser Phase macht sich die Entzündung im Nervensystem bemerkbar. Die Betroffenen leiden beispielsweise unter
Tritt unmittelbar nach einer Kopfverletzung Übelkeit und Erbrechen auf, kann unter Umständen eine Schädelprellung vorliegen. Bei der Schädelprellung behält der betroffene Patient sein volles Bewusstsein. Schädel-Hirn-Trauma (SHT):
Tritt unmittelbar nach einer Kopfverletzung Übelkeit und Erbrechen auf, kann unter Umständen ein
Bei einer
Wenn ein
Diese Symptome treten vor allem am frühen Morgen und auf nüchternem Magen auf. Auch neu auftretende Kopfschmerzen, die im Liegen an Intensität zunehmen, zählen zu den typischen Anzeichen für das Vorliegen eines Hirntumors. Die Schmerzen machen sich vor allem in der Nacht und am frühen Morgen bemerkbar und bessern sich im Tagesverlauf.
Reiseübelkeit:
Die Schaukelbewegungen auf einem Schiff, im Flugzeug oder bei Fahrten mit Bus, Auto oder Bahn können das Gleichgewichtsorgan im Innenohr (Vestibularapparat) irritieren. Das Gleichgewichtsorgan sendet infolgedessen Signale an das Brechzentrum und stimuliert es dabei. Infolgedessen kommt es zur Entstehung von Übelkeit, die typischerweise auch Erbrechen verursacht. Morbus Menière:
Bei
Durch diesen Schwindel kommt es zu einer Stimulation des Brechzentrums, wodurch Übelkeit und möglicherweise auch Erbrechen entsteht. Zudem haben Morbus Menière Patienten häufig Ohrgeräusche (
Unter dem Begriff
Das betroffene Auge ist typischerweise deutlich gerötet und verhärtet. Außerdem wird die Sehwahrnehmung des Betroffenen unklar und verschwommen. Beim grünen Star droht Erblindungsgefahr. Es sollte sofort ein Facharzt für Augenheilkunde aufgesucht werden.
Entgleisung bei Diabetes:
Viele Diabetes-Patienten kennen Phasen, in denen es schwierig ist den Blutzucker optimal einzustellen. In schweren Fällen kann es deshalb zu einer Unter- oder Überzuckerung (Hyperglykämie und Hypoglykämie) kommen. Übelkeit, Erbrechen und krampfartige Oberbauchschmerzen zählen zu den typischen Warnsignalen für das Vorliegen einer dialektischen Ketoazidose.
Darüber hinaus kann es im Zuge der Entgleisung zu starkem Durst, fruchtigem Mundgeruch und einer Bewusstseinseintrübung kommen. Bei einer Entgleisung des Blutzuckers handelt es sich um einen Notfall, der notärztlicher Hilfe bedarf. Azetonämisches Erbrechen:
Schlanke Kinder neigen bei Infektionen dazu, in den sogenannten „Hungerstoffwechsel“ zu wechseln. Bei dieser Form des Stoffwechsels bilden sich Ketonkörper, die sich im Blut anhäufen.
Betroffene Kinder müssen sich täglich bis zu 50-mal übergeben. Typischerweise riecht der Atem dieser Kinder stark nach Aceton. Grund dafür ist die Tatsache, dass es sich bei den Ketonen um chemische Verbindungen, die Aceton sehr ähnlich sind, handelt.
Vor allem zu Beginn einer Schwangerschaft unterliegt der weibliche Körper enormen hormonellen Umstellungsprozessen. Diese können sich auf verschiedene Weisen bemerkbar machen. In den ersten 12 Schwangerschaftswochen kommt es besonders häufig zur sogenannten Morgenübelkeit.
Der Begriff Morgenübelkeit ist dabei sehr irreführend, denn die bei Schwangeren auftretende Übelkeit hält gewöhnlich über den ganzen Tag an. Die Schwangerschaftsübelkeit ist nicht gerade selten, denn sie kann bei bis zu 90 Prozent der werdenden Mütter beobachtet werden.
Es gibt aber auch Formen der Schwangerschaftsübelkeit, die das normale Maß übersteigen. Wenn sich eine werdende Mutter fünf bis sechs Mal pro Tag heftig übergeben müssen, spricht man von einer Hyperemesis gravidarum.
Körperliche Erkrankungen stellen die häufigsten Ursachen für die Entstehung von Übelkeit und Erbrechen dar. Es kann jedoch auch sein, dass diese Beschwerden durch die Psyche hervorgerufen werden. Vor allem bei Angst, Aufgeregtheit, Schreck, Schmerz und Ekel kommt es häufig zu Übelkeit und Erbrechen.
Besonders häufig kommt es im Rahmen einer Essstörung zu erbrechen. Die Essstörung ist ein typisches Beispiel für induziertes Erbrechen. Also Erbrechen, das nicht mit Übelkeit in Zusammenhang steht.
Übelkeit und Erbrechen können möglicherweise auch als unerwünschte Nebenwirkung verschiedener Medikamente hervorgerufen werden. In diesem Zusammenhang spielen vor allem Eisentabletten, Antibiotika und Krebsmedikamenten (Zytostatika) eine entscheidende Rolle.
Die Diagnostik bei Personen, die unter Erbrechen leiden, gliedert sich in verschiedene Abschnitte.
Zu Beginn findet in der Regel ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) statt. Im Zuge dieses Gesprächs sollten die vom Patienten wahrgenommenen Beschwerden so genau wie möglich beschrieben werden. Darüber hinaus ist es wichtig mögliche Begleitsymptome zu benennen, denn diese können einen essenziellen Hinweis auf die ursächliche Erkrankung geben.
Wichtige Fragen bei der Anamnese sind unter anderem:
Darüber hinaus spielen Vorerkrankungen des Patienten und dessen Familienanamnese bezüglich maligner Erkrankungen im Zuge der Anamnese eine entscheidende Rolle. Grund dafür ist die Tatsache, dass eine erbliche Komponente bei Krebserkrankungen nicht ausgeschlossen werden kann.
Im Anschluss an das Arzt-Patienten-Gespräch findet in der Regel eine ausführliche körperliche Untersuchung statt. Bei dieser Untersuchung achtet der Arzt auf Hautauffälligkeiten im Bereich des Bauches und der Flanken. Daraufhin hört er die vier Quadranten des Abdomens ab und sucht nach adäquaten Darmgeräuschen.
Nach dem Abhören (Auskultation) kann der Bauch außerdem abgetastet werden. Wenn die Bauchdecke gespannt und druckempfindlich ist, kann diese Abwehrspannung auf ein akutes Abdomen hinweisen.
Bei Frauen, die unter Erbrechen ohne erkennbare Ursache leiden, darf die gynäkologische Untersuchung nicht vergessen werden. Sollte die betroffene Frau im gebärfähigen Alter sein, muss unbedingt auch ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden.
Auch eine Blut-, Urin- und Stuhluntersuchung kann dabei helfen, die Ursache für die Entstehung des Erbrechens zu finden. Im Blut lassen sich beispielsweise die sogenannten Entzündungsparameter bestimmen.
Sollten innerhalb des Körpers entzündliche Prozesse vorliegen, so steigen vor allem die Leukozyten (weiße Blutkörperchen) und das CRP an. Im Zuge der Urin- und Stuhlanalyse kann zum Beispiel erfasst werden, ob sich Blut in den Proben befindet.
Eine Vielzahl der Erkrankungen, die bei den betroffenen Personen zu erbrechen führen, lassen sich mithilfe der Sonografie (Ultraschalluntersuchung) nachweisen. Aus diesem Grund ist der Ultraschall eine der wichtigsten diagnostischen Methoden bei Erkrankungen des Abdomens.
Außerdem kann die Durchführung einer Darmspiegelung bei Patienten, die an akuter oder chronischer Übelkeit leiden, zielführend sein. Dieses diagnostische Verfahren ermöglicht es, dass Erkrankungen und Störungen im Verdauungstrakt identifiziert werden können.
Je nachdem, welche Verdachtsdiagnose nach der Durchführung dieser Untersuchungsmethoden im Raum steht, kann möglicherweise auch eine Bauchspiegelung sinnvoll sein. Eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) ist immer dann notwendig, wenn andere Untersuchungen die Ursache für die Übelkeit nicht zweifelsfrei identifizieren können.
Bei der Untersuchung werden feine medizinische Geräte (inklusive einer kleinen Kamera) über drei kleine Schnitte in den Bauchraum eingeführt, um das Innere genauer untersuchen zu können. Eine Vielzahl der krankhaften Veränderungen, die im Zuge der Laparoskopie gefunden werden, können im gleichen Eingriff entfernt werden. Aus diesem Grund ist die Bauchspiegelung diagnostische und therapeutische Maßnahme in einem.
Die Wahl der am besten geeigneten Behandlungsmethode bei Patienten mit akutem oder chronischem Erbrechen, das alleine auftritt oder von Übelkeit provoziert wird, richtet sich maßgeblich nach der zugrunde liegenden Erkrankung.
Wenn neben dem Erbrechen Schmerzen vorliegen, können verschiedene Schmerzmittel eingenommen werden. Vor allem die Substanzen
Vor allem bei Krämpfen um Unterleib kann lokale Wärmeanwendung, beispielsweise mit einer Wärmflasche, lindernd wirken. Durch die Wärme entspannt die Muskulatur und die Krämpfe beginnen damit sich langsam zu lösen. Auch entspannende Bäder mit Lavendel sind dazu in der Lage, Krämpfe zu lösen und die Schmerzen auf diese Weise zu therapieren. Gleiches gilt für Tee mit Kamille und Melisse.
Bei der selbstständigen Behandlung von Schmerzen ist jedoch dringend zu beachten, dass die Ursachen für das Auftreten der Beschwerden so vielfältig sein können, dass eine ärztliche Abklärung unbedingt erforderlich ist. Vor allem deshalb, weil einige der ursächlichen Erkrankungen lebensbedrohlich sein können.
Sollte die vom Patienten wahrgenommene Übelkeit durch eine schmerzbedingte Stimulation des Brechzentrums hervorgerufen sein, so sollte diese abnehmen, sobald der Schmerz verschwindet.
Patienten, die wegen Übelkeit und Erbrechen, die in Zusammenhang mit einer akuten Blinddarmentzündung stehen, einen Arzt aufsuchen, müssen operativ behandelt werden. Im Zuge der Operation wird der entzündete Wurmfortsatz laparoskopisch, also minimalinvasiv, entfernt. Die Beschwerden lassen dann zumeist umgehend nach.
Nur in seltenen Fällen, beispielsweise bei einem perforiertem Blinddarm, mit oder ohne entzündliche Prozesse im Bereich des Bauchfells, kann es notwendig werden, den Bauch weiter zu eröffnen.
Eine Hodentorsion bei einem Jungen muss mittels chirurgischem Eingriff behandelt werden. Bei diesem Eingriff wird der Hodensack eröffnet, die Torsion gelöst und der Hoden im Anschluss so fixiert, dass eine weitere Verdrehung nicht mehr möglich ist.
Auch im Falle einer
Es kann aber auch vorkommen, dass der Eileiter mitsamt dem Eierstock entfernt werden muss.
Sollten die Beschwerden mit einer Krebserkrankung in Zusammenhang stehen, so muss eine deutlich umfangreichere Untersuchungen eingeleitet werden.
Für das Auftreten Erbrechen gibt es unzählige Ursachen. In vielen Fällen ist die ursächliche Erkrankung relativ harmlos. Es gibt aber auch Gründe, die zu erbrechen führen, die unbedingt sofort behandelt werden müssen.
Im Allgemeinen ist es sinnvoll, neu auftretendes Erbrechen umgehend abklären zu lassen. Dies gilt vor allem für ältere Patienten und Personen mit Vorerkrankungen wie Diabetes,
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Geschrieben von
Jessica Papic
Medizinisch geprüft am
4. Okt. 2022
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