Einführung
Der Begriff „Asthma“ stammt ursprünglich aus dem Griechischen und bedeutet unter anderem beklemmendes Atemholen. Medizinisch wird zwischen dem Asthma cardiale, dessen Störung primär vom ausgeht und Atemnot verursacht, und dem Asthma bronchiale – jener Krankheit, die im Allgemeinen mit dem Terminus „Asthma“ bezeichnet wird – differenziert.
Asthma bronchiale ist eine Erkrankung mit chronischer Entzündung sowie Verengung der Atemwege.
Besonders Zellen des körpereigenen Immunsystems wie Mastzellen, Neutrophile, Eosinophile, T-Lymphozyten und Epithelzellen sind hierbei impulsgebend. Assoziiert ist Asthma mit einer Überreaktion auf bestimmte Trigger (oftmals Allergene).
Äußern kann sich diese Erkrankung durch Keuchen, und Kurzatmigkeit sowie ein Engegefühl in der Brust, wobei Betroffene häufig in der Nacht und am frühen Morgen von diesen Symptomen heimgesucht werden.
Die zirkadiane Rhythmik (innere Uhr) beeinflusst nämlich den funktionellen Durchmesser der Bronchien. Während der Nacht nimmt deren Durchmesser ab, was die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines Asthmaanfalls deutlich steigert.
Variable Intensitäten der Beschwerden sind dabei beobachtbar: Einerseits kann eine temporäre Atemnot auftreten, anderseits kann sich Asthma bronchiale im Sinne eines leichten Verlaufes auch lediglich durch wiederkehrenden Räusperzwang oder äußern.
Die Symptome sind auf die Atemwegsverengung zurückzuführen, wobei diese üblicherweise spontan oder mittels Therapie reversibel ist. Diese Atemwegserkrankung fasst häufig im Kindesalter, gewöhnlich mit Ekzemen und Fuß.
Epidemiologie
Weltweit leiden ungefähr 358 Millionen Menschen an Asthma. Mehr als 400.000 Menschen sterben infolge der Erkrankung. Dies geschieht vor allem in den ärmeren und weniger entwickelten Ländern der Welt.
Innerhalb der westlichen Industrieländer sind rund 10 % der Kinder und ungefähr 6 % aller Erwachsenen an Asthma erkrankt. Obwohl sie die Behandlungsoptionen bei dieser Erkrankung innerhalb der letzten Jahrzehnte enorm verbessert haben, leiden bis heute rund 45 Prozent der betroffenen Menschen an einer unkontrollierbaren Form des Asthmas.
Bei rund 24 Prozent dieser Menschen fanden innerhalb des vergangenen Jahres derart ausgeprägte Anfälle statt, dass sie sogar eine Notfallklinik aufsuchen mussten.
Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Asthma bronchiale?
Asthma bronchiale ist die Folge einer akuten, reversiblen Atemwegsentzündung, die häufig durch bestimmte, eingeatmete Trigger aus der Umwelt hervorgerufen wird. Es kommt zu einer Obstruktion (Verengung oder Verlegung) der Atemwege durch die entzündliche Reaktion von Zellen des Immunsystems, die verstärkte Schleimsekretion und die Kontraktion der glatten Muskulatur der Atemwege.
Es können jedoch auch irreversible Folgen wie die Verdickung der Bronchialwand und krankhafte Umformungen (remodeling) des Atemtrakts mit Hypertrophie (Größenzunahme des Gewebes ohne Zellteilung) sowie Hyperplasie (eine Größenzunahme des Gewebes durch Zellteilung) verursacht werden. Dieses Remodeling trägt sowohl zum irreversiblen Verlust der Lungenfunktion als auch zur Hyperreaktivität (Überempfindlichkeit) des Atemtrakts bei.
Der Mechanismus, der dem Asthma bronchiale zugrunde liegt, basiert auf verschiedenen Mediatoren (Vermittlersubstanzen). Mastzellen in den Bronchien setzen Histamin frei, welches eine Sofortreaktion des Bronchialsystems verursacht. Leukotriene, Prostaglandine und Interleukine sind weitere Stoffe, die in größeren Mengen gebildet werden und eine verzögerte Reaktion auslösen können.
Eine Spätreaktion tritt vor allem durch die vermehrte Bildung von T-Lymphozyten und eosinophilen Granulozyten ein. Zusammen steigern diese Mediatoren die zuvor erwähnte Hyperreaktivität. Auch die Bronchokonstriktion (Engstellung der Bronchien) durch den gesteigerten Tonus des Parasympathikus („Erholungsnerv“, Teil des vegetativen (unwillkürlichen, automatischen) Nervensystems, der dem Stoffwechsel und der Erholung dient) ist hierfür impulsgebend.
Kategorisiert wird das Bronchialasthma nach seinem Auslöser: Kommt es durch ein Allergen (allergische Reaktionen auslösende Substanz, z.B. Pollen) zu einer verstärkten Freisetzung von Histamin, so ist vom exogen allergischen Asthma die Rede.
Überschießend freigesetztes Histamin führt zur Steigerung der Durchlässigkeit vom Epithel (Überzug von Haut- und Schleimhaut), wodurch jene Allergene leichter in den Körper (durch die Schleimhaut nach Inhalation) dringen und wiederum eine verstärkte Freisetzung von den genannten Mediatoren nach sich ziehen.
Andererseits gibt es das nichtallergische Asthma, bei dem bestimmte Sensoren der Bronchialwand (irritant receptors) durch unspezifische inhalative Reize (e.g. kalte Luft) überstimuliert werden. Hier folgt ebenfalls eine Histaminfreisetzung, welche wiederum in einer Entzündung resultiert.
Verschiedene Studien nennen als Risikofaktoren für die Entwicklung eines Asthma bronchiale unter anderem Atopie (allergische Erkrankung mit Überempfindlichkeit auf eigentlich harmlose Umweltstoffe), chronischen Stress, Fettleibigkeit und Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung oder Tabakrauch.
Darüber hinaus ist Asthma bronchiale mit mangelnder Therapieadhärenz (Therapietreue), Haushältern mit geringem Einkommen, kinderpsychologischen sowie elterlichen Problemen, mangelnder körperlicher Aktivität und ungesunder Ernährung assoziiert.
Zu den Ursachen einer gehören diverse Erkrankungen. Gelistet werden unter anderem eine Reihe an Herz- & Gefäßerkrankungen wie (v.a. ), , Entzündungen oder Schädigung des Herzmuskels (z.B. durch Chemo- oder Strahlentherapie), genetische Herzkrankheiten, aber auch , , Nikotin-, Alkoholabusus sowie der Missbrauch anderer Suchtmittel.
Was sind die Symptome bei Asthma bronchiale?
Zu den häufigsten Symptomen des Asthma bronchiale zählen Husten, die zum Teil auch in Absenz anderer Symptome auftreten können. Typischerweise werden aber auch Atemnot, (anfallsartige) Kurzatmigkeit, Engegefühl in der Brust und Begleiterscheinungen wie Ekzeme oder beobachtet.
Bei Asthmaanfällen tritt in der Regel stark ausgeprägte Atemnot auf. Gleichzeitig lassen sich exspiratorische (Exspiration = Ausatmung) Atemgeräusche wie Giemen, Brummen oder Pfeifen vernehmen. Wie erwähnt, wird die Weite der Bronchien durch die zirkadiane Rhythmik beeinflusst. Aufgrund der relativen Engstellung in der Nacht zeigen sich die Symptome tendenziell nachts.
Asthmaanfall
Wenn es zu einem Asthmaanfall kommt, entwickelt der Betroffene plötzlich trockenen Husten und ein ausgeprägtes Engegefühl in der Brust. Dabei ist nicht das Ein-, sondern vor allem das Ausatmen beeinträchtigt. Menschen, die einen Asthmaanfall erleiden, haben häufig das Gefühl, dass sie die eingeatmete Luft nicht mehr richtig aus den Lungen bekommen und sie aus diesem Grund nicht erneut einatmen können. Aus diesem Grund verspüren die Betroffenen Angst und Panik, was wiederum die Symptomatik verstärken kann.
Infolgedessen steigt die Anzahl der Atemzüge deutlich an. Um der Anstrengung standhalten zu können, muss sogar die sogenannte Atemhilfsmuskulatur in Anspruch genommen werden. Als Atemhilfsmuskulatur bezeichnet man jene Muskeln im Bereich des Oberkörpers, die dazu verwendet werden können, die Atemarbeit der Lungen zu unterstützen.
Wenn man diese Muskeln aktivieren möchte, kann man zum Beispiel die Arme auf den Oberschenkeln oder einem Tisch abstützen. Auf diese Weise wird das Ausatmen deutlich einfacher und auch beim Einatmen kann wieder mehr mit Sauerstoff angereicherte Luft in die Lungen gelangen.
Nach einiger Zeit, in der der betroffene Mensch intensive und als lebensbedrohlich empfundene Atemnot verspürt hat, klingt der Asthmaanfall in der Regel wieder ab. Unmittelbar nach dem Anfall beginnen viele der Patienten damit, gelblichen Schleim abzuhusten. Dieses Symptom wird in der Medizin als produktiver Husten bezeichnet. Auch in dieser Phase des Asthmaanfalls ist ein deutliches Giemen beim Atmen hörbar.
Im Falle eines schweren Asthmaanfalls treten unter anderem Beschwerden wie eine bläuliche Verfärbung der Lippen und Fingernägel in Erscheinung (Zyanose). Diese Verfärbung ist ein Hinweis auf den durch den Anfall hervorgerufenen Sauerstoffmangel.
Zusätzlich steigt der Herzschlag an (Tachykardie). Weil das Ausatmen bei den betroffenen Menschen stark beeinträchtigt ist, wirkt deren Brustkorb stark aufgebläht. Menschen, die einen Asthmaanfall durchmachen, können nicht sprechen und verspüren Todesangst. Unmittelbar nach dem Anfall sind sie häufig erschöpft und kraftlos.
Außerdem kann ein schwerer Asthmaanfall mit Beschwerden wie einem erniedrigten Blutdruck (Hypotonie) und Benommenheit, unter Umständen bis hin zum Koma führen. Außerdem kann es dazu kommen, dass sich die äußerlich gelegenen Bronchien während eines Anfalls nahezu vollständig verschließen und das Atemgeräusch fast vollständig verschwindet. In diesem Fall spricht man von einer sogenannten "silent lung".
Wie wird Asthma bronchiale diagnostiziert?
Untersuchungen im Überblick
Fallen bei der Anamnese (Arzt-Patienten-Gespräch) die zuvor erwähnten charakteristischen Symptome des Bronchialasthmas auf, sollten gegebenenfalls bestehende Allergien und eventuelle Trigger erhoben werden, die Betroffene mit jenen Symptomen in Verbindung bringen.
Leiden Familienmitglieder auch unter Asthma bronchiale, Allergien oder atopische Ekzeme, so erhärtet sich der Verdacht. Darüber hinaus können auch Haushalte mit Rauchern, Haustieren und Berufe mit möglicher Allergenexposition wie Bäcker, Geflügelhalter oder Arbeitskräfte in der Kunststoffherstellung Einflussfaktoren darstellen.
Labormedizinisch können das Differenzialblutbild, welches die verschiedenen weißen Blutkörperchen in ihrer Quantität untersucht, Entzündungsparameter wie das CRP (C-reaktives Protein) sowie eine Allergiediagnostik mittels Prick-Tests beispielsweise erhoben werden.
Weiters wird die Atemwegsbeeinträchtigung durch die Lungenfunktionsdiagnostik untersucht. Dabei werden die Spirometrie und der Bronchospasmolysetest herangezogen. Im Rahmen der Spirometrie atmen Patienten durch das Mundstück eines Spirometers.
Die Atmung in Ruhe, aber auch die forcierte maximale Ein- und Ausatmung werden erhoben. Unterschieden werden obstruktive von restriktiven Lungenerkrankungen. Erstere sind durch Obstruktionen (Verengungen oder Verlegungen) des Atemweges bedingt, letztere beruhen auf eine beeinträchtigte Entfaltung der Lunge.
Besonderes Augenmerk wird auf die Einsekundenkapazität (FEV1), das Atemvolumen, welches nach maximaler Einatmung in der ersten Sekunde ausgeatmet werden kann, gerichtet. Denn je stärker die Verengung der Bronchien, desto weniger Luft kann in der Sekunde ausgeatmet werden.
Auch der Tiffeneau-Index, der Quotient aus FEV1 und Vitalkapazität, wird untersucht. Die Vitalkapazität ist die Differenz des Volumens zwischen der maximalen Ein- und Ausatmung.
Der Tiffenau-Index sollte mindestens 70 % betragen. Sollte er geringer sein und gleichzeitig eine reduzierte FEV1 vorliegen, so handelt es sich um eine obstruktive Ventilationsstörung, welche für ein Bronchialasthma – aber auch für andere Erkrankungen wie z.B. die chronisch obstruktive Lungenerkrankung () - spricht.
Ist der Tiffeneau-Index im Normbereich (>69 %) und nur die FEV1 erniedrigt, so ist eher eine restriktive Ventilationsstörung – wie die (Lungenvernarbung) oder Lähmungen der Atemmuskulatur – im Gange. Um zu eruieren, ob die Atemwegsobstruktion reversibel ist, bedient man sich des Bronchospasmolysetests.
Jeweils zehn Minuten vor und nach der Inhalation schnell wirkender Bronchodilatatoren wie oder Fenoterol-Medikamente, die die Bronchien erweitern und somit die Belüftung der (Ventilation) verbessern – werden FEV1 und der Atemwegswiderstand bestimmt.
Ein Anstieg der FEV1 um 200ml und um 12 % des Ausgangswertes werden als reversible Atemwegsobstruktion erachtet. Darüber hinaus können weitere Tests angeordnet werden, um beispielsweise beim Verdacht auf allergisches Asthma etwaige Trigger zu identifizieren.
Dazu eignet sich der Prick-Test, bei dem verschiedene potenzielle Allergene auf den Unterarm des Probanden aufgetropft werden und durch einen kleinen Lanzettenstich in die eindringen.
Bilden sich nach 10-15 Minuten Einwirkzeit (kann variieren) Schwellungen an einem mit einer bestimmten Testsubstanz eingetropften Hautareal, so erhärtet sich der Verdacht auf eine Überempfindlichkeit gegen den jeweiligen Stoff.
Die allgemeine bronchiale Hyperreaktivität kann mittels des Methacholin-Provokationstests bestimmt werden. Methacholin löst eine Bronchokonstriktion (Bronchienverengung) aus. Bei Bronchialasthma-Patienten ist diese Reaktion deutlich ausgeprägter und tritt bei geringeren Dosen des Methacholins schon zum Vorschein.
Auf diesen Test muss unbedingt eine (Pharmaka-induzierte) Bronchodilatation folgen, denn dieser Provokationstest kann lebensgefährliche Asthmaanfälle auslösen.
Therapie bei Asthma bronchiale
Neben der Therapie mit Medikamenten sollten Patienten und Patientinnen nach einer Identifikation der relevanten Triggersubstanz, diese nach Möglichkeit meiden. Die medikamentöse Langzeittherapie gliedert sich nach den NVL (Nationale Versorgungs-Leitlinien) in ein fünf-stufiges Schema.
Abgesehen von den einzelnen Stufen kann beim akuten Asthmaanfall eine Bedarfstherapie mit inhalativen Glucocorticoiden (Entzündungshemmer) und Formoterol (Bronchodilatator) eingesetzt werden.
Die Stufen der Behandlung
Die Behandlung von Asthma erfolgt in verschiedenen Stufen
Stufe 1
Bei kontrolliertem Bronchialasthma und normaler Lungenfunktion ist eine Dauertherapie nicht indiziert.
Stufe 2
Hierbei können inhalative Glucocorticoide in niedrigen Dosen in der Dauertherapie angewandt werden. Alternativ kann Montelukast eingesetzt werden, welches Leukotriene – körpereigene Stoffe, die Entzündungen begünstigen – hemmt.
Stufe 3
Wie die Bedarfstherapie eben als Dauertherapie in niedrigen Dosen.
Stufe 4
Wie die Bedarfstherapie eben als Dauertherapie in höheren Dosen.
Stufe 5
Bei unzureichender Asthmakontrolle können zur Stufe 4 zusätzlich Anti-IgE-Antikörper (Antikörper gegen das IgE, das eine Schlüsselfunktion bei allergischen Reaktionen einnimmt) bei allergischem Asthma oder Anti-IL-5-(R)-Antikörper bei eosinophilem Asthma angewandt werden.
Bei der letztgenannten Asthmaform handelt es sich um eine, die von schweren Entzündungen im Lungengewebe durch das vermehrte Vorkommen von eosinophilen Granulozyten – einer Immunzellart – geprägt ist. Jene Zellen benötigen Interleukin 5 (IL5), um sich zu vermehren, heranzureifen und zu überleben.
Wird das IL5 oder sein zugehöriger Rezeptor (IL5R) an der Zielzelle durch einen Antikörper abgefangen bzw. blockiert, so werden die genannten Effekte des IL5 und somit das Vermehren von Eosinophilen geblockt.
Anwendung des Inhalators
Die typischen Medikamente zur Behandlung des Asthma bronchiale werden in der Regel mithilfe eines speziellen Inhalators eingenommen. Bei der Anwendung ist es besonders wichtig, dass diese auf die richtige Art und Weise erfolgt.
Andernfalls kann nicht sichergestellt werden, dass das Medikament in ausreichenden Mengen an dessen Wirkungsort gelangen kann. Da jeder Inhalator ein wenig anders zu bedienen ist, sollte schon in Anwesenheit des behandelnden Arztes oder des Apothekers getestet werden, ob man mit der Bedienung zurechtkommt.
In vielen Fällen nutzen Menschen, die an Asthma-Beschwerden leiden, sogenannte Turboinhaler. Bei dieser Form der Inhalatoren gelangt das Arzneimittel durch einen Drehmeschanismus auf ein Sieb im inneren des Inhalators. Beim Einatmen hebt der Wirkstoff von diesem Sieb ab und gelangt ohne großen Widerstand in die Atemwege des Asthmatikers.
Dennoch ist es wichtig, die Turboinhaler richtig anzuwenden.
Wenn Sie der folgenden Schritt-für-Schritt-Anleitung folgen, dürfte nichts mehr schiefgehen.
1. Inhalation vorbereiten
Vor der Inhalation muss die Schutzkappe des Geräts vorsichtig entfernt werden. Dabei ist der Inhaler stets aufrecht zu halten. Grund dafür ist die Tatsache, dass andernfalls eine Fehldosierung provoziert werden kann. Nun muss der Dosierring des Inhalers vorsichtig einmal hin und her gedreht werden. Wenn sie dabei ein deutliches Klicken hören, war der Vorgang erfolgreich und das Arzneimittel befindet sich ordnungsgemäß auf dem Sieb im Inneren des Inhalators.
2. Ausatmen
Bevor der Inhalator zum Mund geführt werden kann, sollte einmal gründlich ausgeatmet werden. Auf diese Weise kann im Anschluss besonders tief inhaliert werden, wodurch eine deutlich größere Menge des Arzneimittels in die Atemwege gelangen kann. Nach dem Ausatmen muss die Luft kurz angehalten werden, während der Inhalator an den Mund genommen wird.
3. Einatmen
Vor dem Einatmen muss das Mundstück des Inhalators fest mit den Lippen umschlossen werden. Im Anschluss kann ein schneller und vor allem tiefer Atemzug erfolgen. Durch das Einatmen und den dabei entstehenden Sog am Inhalator, gelangt das Medikament in die Atemwege und die . Beim Einatmen muss darauf geachtet werden, dass man durch den Mund und nicht durch die Nase atmet.
4. Atem anhalten
Nach dem Einatmen sollte die Luft für ungefähr fünf Sekunden angehalten werden. Während dieses Zeitraums kann das Arzneimittel tief in die Atemwege und in die absinken. Erst dann sollte der Inhalator vom Mund abgesetzt und ausgeatmet werden.
5. Deckel aufschrauben
Wichtig ist außerdem, dass der Inhalator nach dem Gebrauch wieder sorgfältig verschlossen wird.
6. Reinigung von Mund und Gerät
Nach jedem Gebrauch sollte außerdem der Mund mit etwas Wasser ausgefüllt werden. Auch das Mundstück des Turboinhalers ist nach jeder Anwendung mit einem trockenen Tuch abzuwischen.
Für Kinder kann es noch beschwerlich sein, einen solchen Inhalator richtig zu verwenden. Das kann natürlich dazu führen, dass keine ausreichende Menge des Medikaments in deren Atemwege und gelangt und die Behandlung aus diesem Grund weniger effektiv ist.
Um dem vorzubeugen, gibt es für Kinder spezielle Inhalierhilfen, die dazu dienen, die Anwendung des Inhalators zu vereinfachen. Der sogenannte Spacer ist eine dieser speziellen Hilfen. Dabei handelt es sich um einen Zylinder, der über eine große Luftkammer verfügt. Er lässt sich vor dem Inhalieren vorn an dann Inhalator aufsetzen. Für die betroffenen Kinder ist das richtige Einatmen unter Anwendung eines solchen Sparers sehr viel einfacher.
Erste Hilfe beim Asthmaanfall
Wenn es zu einem akuten Asthmaanfall kommt, ist es wichtig, dass man umgehend Erste Hilfe leistet. Nur dann können die Beschwerden gelindert und die Sauerstoffversorgung des Betroffenen sichergestellt werden.
Ruhe bewahren
Es ist besonders wichtig, dass sowohl der Mensch, der an einem Asthmaanfall leidet, als auch die Anwesenden Ruhe bewahren. Angst und Panik können nämlich dazu führen, dass sich die Atemnot des Betroffenen deutlich verstärkt.
Fenster und Kleidung
Es ist zwar nachgewiesen, dass es nur psychologische Effekte hat, aber wenn man während des akuten Anfalls die Fenster öffnet und den Betroffenen von zu enger Kleidung befreit, wirkt das der Atemnot entgegen.
Richtige Position
Während manche Haltungen das Atmen während eines Asthmaanfalls erschweren, können andere Positionen dabei helfen, das Lufthüllen zu erleichtern. Besonders effektiv ist zum Beispiel der sogenannte Kutschersitz. Dabei werden im Sitzen die Hände und Unterarme auf den Knien abgestützt und der Oberkörper leicht nach vorn gebeugt. Auch der Reitersitz hilft während eines Asthmaanfalls dabei, die Atmung zu verbessern.
Der Betroffene sollte sich rittlings auf einen Stuhl setzen und die Arme auf der Lehne ablegen. Bei der sogenannten Torwarthaltung steht der Patienten breitbeinig, mit leicht gebeugten Knien und neigt den Oberkörper nach vorn. Dabei werden die Arme auf den Knien abgestützt.
Welche dieser Positionen für den einzelnen Asthmatiker während eines Anfalls am besten ist, kann ganz unterschiedlich sein. Im Zuge der Ersten Hilfe sollte man ihn deshalb fragen, wie er sich am wohlsten fühlt.
Atemtechnik
Spezielle Atemtechniken können bei einem Asthmaanfall die Luftaufnahme und -abgabe erleichtern. Besonders hilfreich dabei ist die sogenannte Lippenbremse, bei der die Lippen während des Ausatmens locker aufeinandergelegt werden. Beim Ausatmen entsteht deshalb ein Geräusch. Mit dieser Technik atmet der Betroffene langsamer und umsichtiger. Außerdem wird das Ausatmen verlängert, wodurch mehr Luft die Lungen verlassen kann. Der Helfer sollte während des Anfalls den Patienten so beruhigen, dass er trotz Angst eine erlernte Atemtechnik anwenden kann.
Medikamente
In einigen Fällen wird es notwendig, den Patienten mit Medikamenten zu versorgen. Asthmatiker tragen im Regelfall ein Notfallmedikament in Form eines Inhalationssprays bei sich.
Rettungsdienst
Bei einem leichten Anfall ist es meist nicht notwendig, einen Notruf abzusetzen. Die meisten Asthmatiker kennen diese Situation und wissen, wie sie damit umgehen müssen. Wenn es jedoch zu einem schweren Asthmaanfall kommt, der Betroffenen nur noch flach atmet, seine Lippen blau verfärbt sind und er abwesend wirkt, muss unbedingt ein Rettungsdienst gerufen werden. Am besten fordert man dazu eine dritte Person auf, während man sich selbst weiterhin um den Asthmatiker kümmert.
Wie ist die Prognose bei Asthma bronchiale?
Bei Asthma bronchiale handelt es sich um eine chronische Erkrankung. Das bedeutet, dass sie über einen längeren Zeitraum anhält oder den betroffenen Patienten sogar Zeit seines Lebens begleitet.
In den meisten Fällen, nämlich bei ungefähr sieben von zehn Kindern, die an Asthma bronchiale leiden, zeigen sich die ersten Beschwerden bereits bevor sie das fünfte Lebensjahr vollendet haben. Bei rund der Hälfte der erkrankten Kinder halten die Symptome auch mit dem Ende des siebten Lebensjahres weiter an.
Wichtig für die Betroffenen ist jedoch, dass der Verlauf bei einem frühzeitigen Behandlungsbeginn positiv beeinflusst werden kann. Wenn das Asthma bronchiale frühzeitig diagnostiziert und zeitnah adäquat behandelt wird, heilt es sogar bei rund 30 bis 50 Prozent der Kinder bis zum Erreichen der Pubertät vollständig aus.
Wenn die Beschwerden erst im Erwachsenenalter auftreten, kommt es weniger häufig zur Ausheilung des Asthmas. Bei lediglich 20 Prozent der betroffenen Erwachsenen kann die Erkrankung im Verlauf heilen. Immerhin zeigt sich bei rund 40 Prozent der Patient ein deutlicher Rückgang der Symptome unter der Therapie.
Für Asthma ist es vollkommen normal, dass sich die Asthma-Beschwerden plötzlich verschlechtern oder deutlich bessern können. In diesem Zusammenhang spricht man von einem wellenförmigen Verlauf des Asthmas. Dieser wellenförmige Verlauf ist für Asthma bronchiale ganz typisch und unterscheidet es von anderen Erkrankungen der Atemwege. Für die Betroffenen besonders bedrohlich ist und bleibt der akute Asthmaanfall.
Ohne das richtige und schnelle Eingreifen nach dem erlernten Notfallplan kann ein solcher Anfall sogar bis zum Tode führen. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass die betroffenen Personen ausführlich über ihre Erkrankung aufgeklärt werden und trainieren, wie sie mit einer Akutsituation umzugehen haben. Diese Aufklärung kann letztendlich Leben retten.
Chronisches, über Jahre oder Jahrzehnte anhaltendes Asthma kann im Verlauf zu bleibenden Herz- und Lungenschäden führen. Im Zuge der umfangreichen Umbauprozesse innerhalb des Lungengewebes beginnen allmählich das Herz zu belasten, was eine chronische Herzschwäche, in Form einer Rechtsherzinsuffizienz, zur Folge haben kann.
Ungefähr 1000 Menschen versterben jedes Jahr innerhalb Deutschlands an den Folgen der Erkrankung. Aus diesem Grund ist es für die Betroffenen essenziell, sich konsequent an den Behandlungsplan zu halten. Außerdem ist es für sie extrem wichtig bekannte Risiko- und Triggerfaktoren konsequent zu meiden.
Asthmaanfall vorbeugen
Einen akuten Anfall vorzubeugen ist für Asthmatiker besonders wichtig, denn bei jedem Anfall besteht eine Gefahr für den Betroffenen.
Die wichtigste Maßnahme ist, jene Faktoren zu meiden, die einen Anfall provozieren können. Das können zum Beispiel Hausstaub, bestimmte Nahrungsmittel oder kalte Luft sein. Es gibt eine Reihe von möglichen Auslösern, die mithilfe eines sogenannten Allergietests individuell ermittelt werden können.
Für Asthmatiker gilt außerdem ein strenges Nikotinverbot. Wer an Asthma leidet, sollte unter keinen Umständen rauchen. Das gilt auch für das passive Einatmen von Qualm. Wenn der Qualm in die Atemwege und gelangt, reizt er diese und ruft unter Umständen entzündliche Prozesse hervor.
Regelmäßiges Training, dessen Intensität stets so angepasst ist, dass es auch für einen Asthmatiker bewältigt werden kann, hilft nachweislich dabei, sowohl die Häufigkeit als auch die Intensität von Asthmaanfällen zu reduzieren.
Am besten geeignet sind Ausdauersportarten wie das Schwimmen. Während des Trainings ist es besonders wichtig, dass es nicht zu einer Überanstrengung kommt, denn auch diese kann einen Anfall provozieren.
Viele Asthmatiker empfinden es zudem als sinnvoll, an einem speziellen Schulungsprogramm, dem Disease-Management-Programm (DMP), teilzunehmen. Bei dieser Schulung werden die Patienten umfangreich über den Umgang mit ihrer Erkrankung aufgeklärt und darin geschult, wie sie in Akutsituationen zu verfahren haben. Sie erlernen zum Beispiel wichtige Atemtechniken, die dabei helfen, die Atemhilfsmuskulatur zu aktivieren und somit das Atmen im akuten Anfall zu erleichtern.
Die Sterblichkeit hängt mit der Lungenfunktion zusammen und wird durch verschiedene Faktoren wie Rauchen von mehr als 20 pack years (Packungen mal Jahr) oder Alter über 40 Jahren erhöht.
Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einer Asthma bronchiale
In Hinsicht auf alternative Mittel gibt es derzeit für das Airsonett-Luftreinigungsgerät Evidenz für die Wirksamkeit. Dieses reduziert Aeroallergene mittels „temperature controlled laminar flow“.
Die strukturierte Patientenschulung, Raucherentwöhnung, körperliche Aktivität und Rehabilitation stellen wichtige Komponenten der nicht-medikamentösen Therapie dar.
Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Asthma bronchiale
Die Nachsorge nach einem Asthmaanfall umfasst die Identifizierung von Risikofaktoren für die Verschlechterung der Asthmakontrolle, das Abwägen über eine Therapieanpassung und die Vermittlung von Selbsthilfetechniken bei Asthma durch Schulungen, Lungensport, physiotherapeutische oder rehabilitative Interventionen.
Zusammenfassung
Bronchialasthma fußt auf einer chronischen Entzündung der Atemwege und äußert sich von Husten bis hin zu Atemnot im Rahmen von Asthmaanfällen. Heilbar ist die Erkrankung nicht, aber in der Regel mit entzündungshemmenden und/oder Bronchien-erweiternden Medikamenten gut kontrollierbar.
Betroffene sollten geschult und aufgeklärt werden, um Selbsthilfetechniken bei Bedarf anwenden und Strategien der nicht-medikamentösen Therapien implementieren zu können