1. Ursachen
2. Symptome
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4. Stadien
5. Prognose
6. Prävention
Lungenkrebs Experten
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Das Lungenkrebs gehört zu den schwer zu therapierenden Krebsleiden. Bei dem nicht-kleinzelligen- Lungenkarzinom sind die Aussichten deutlich besser als bei dem kleinzelligen.
Häufig kommt es im Rahmen der Metastasen zum Versagen von einzelnen Organen, die nicht mehr mit dem Leben vereinbar sind. Es können aber auch beispielsweise aufgrund der Schädigung der Lunge Lungenentzündungen auftreten, die aufgrund des Allgemeinzustandes des Patienten zum Tod führen.
Hier sollten das kleinzellige- Lungenkarzinom (SCLC) vom nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) erneut unterschieden werden. Für das SCLC liegt beispieslweise die Verdopplungszeit des Tumors bei durchschnittlich 60 Tagen wogegen beim NSCLC bis zu 300 Tage angegeben werden.
Ja! Der größte bekannte Risikofaktor ist das Rauchen. Daher ist das unbedingt abzustellen. Weiterhin sind eine gesunde, ausgewogene (viel Gemüse und Obst) Ernährung sowie sportliche Aktivitäten protektiv.
Es kommt am ehesten zu einem produktiven (mit schleimigem Auswurf) Husten.
Diese Frage lässt sich nur nach einer ausführliche Diagnostik hinsichtlich der Größe des Tumors, seines Typs und ggf. bereits vorhandener Metastasen zu beantworten.
Lungenkrebs ist eine sehr komplexe Erkrankung, die interdisziplinär behandelt wird. Der erste Ansprechpartner ist häufig der Hausarzt oder die Hausärztin. Ggf. kann auch bereits die auf die Lunge spezialisierte Disziplin (Pulmonologie) im niedergelassenen Bereich erste Einschätzungen hierzu leisten.
Durchschnittlich leben nach 5 Jahren Diagnosestellung 10-20 % der Menschen (Frauen: 21% und Männer: 16%)
Die meisten Patienten werden erst im fortgeschrittenen Stadium symptomatisch. Möglich sind Husten, Luftnot, Infektanfälligkeit und allgemeine Zustandsverschlechterung.
Zwar gehört Lungenkrebs nicht zu den klassischen Erbkrankheiten, aber es gibt mehrere Hinweise, dass bei Vorliegen von Lungenkrebsleiden in der Familie 1. Grades (Mutter, Vater) das Risiko steigt.
Bronchialkarzinom
Das Bronchialkarzinom gehört zu den bösartigen Neubildungen Lunge und der atemleitenden Luftwege. Mittlerweile hat sich Lungenkrebs mit an die Spitze der häufigsten Todesursachen weltweit positioniert.
Bei den Lungenkarzinomen können zwei Typen grundsätzlich unterschieden werden (in Klammern sind die abkürzenden Bezeichnungen der Fachliteratur):
Diese Einteilung ist insofern wichtig, da diese zwei Typen mit sehr unterschiedlichen prognostischen Verläufen einhergehen.
Das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom hat eine deutlich langsamere und niedrigere Teilungsrate der bösartigen Zellen, sodass hier bei rechtzeitiger Diagnose interveniert werden kann. Das kleinzellige Lungenkarzinom hingegen hat eine sehr hohe und schnelle Zellteilungsrate und metastasiert früher als das NSCLC und geht daher mit einer deutlich schlechteren Therapiemöglichkeit einher.
Männer sind ungefähr dreimal so häufig betroffen wie Frauen, wobei die Erkrankungsfälle bei den Frauen in den letzten Jahren deutlich steigen und an dritter Stelle nach Brust- und Darmkrebs stehen. Bei den Männern ist Lungenkrebs der zweithäufigste bösartige Tumor nach dem
Bei den Risikofaktoren kann das Rauchen als Hauptrisikofaktor ausgemacht werden. Für mehr als 90 Prozent aller Lungenkarzinom ist alleine das Rauchen verantwortlich. In Zigaretten sind eine Reihe von Substanzen und Wirkstoffen verantwortlich für die Mutation von Zellen. Diese Mutationen sind letztlich für die Entartung der Bronchial- und Lungenzellen verantwortlich. Das Passivrauchen sowie die Inhalation von Industriegasen und Feinstäube stellen zusätzliche Risiken dar.
Es sind auch Risikofaktoren bekannt, die wenig beeinflusst werden können. So liegt bei Lungenkrebserkrankungen bei Verwandten 1. Grades (Eltern) eine erhöhte genetische Disposition vor.
Symptomatisch und damit klinisch auffällig wird die Erkrankung erst im fortgeschrittenen Stadium des Tumors.
Wie bei etlichen anderen Tumoren können Beschwerde im Rahmen der sogenannten B- Symptomatik auftreten. Dabei handelt es sich um einen unspezifischen Symptomkomplex aus Nachtschweiß (Notwendigkeit die Nachtkleidung und Bettbezug zu wechseln), Gewichtsabnahme (mehr als 10 % in den letzten 6 Monaten) und
Bei über 40-jährige Patientinnen und Patienten, bei denen ein neuerlicher chronisch andauernder Husten mit Anfälligkeit für Erkältungen eingesetzt hat, sollten dahingehend untersucht werden. Zusätzlich können begleitend Luftnot und das Spucken von Blut auftreten. Da der Tumor auch im wahrsten Sinne des Wortes Raum fordert, kann es durch Einengung benachbarter Strukturen zu Transportstörungen der Speiseröhre (Schluckstörung), Heiserkeit und Rückstau von Blut in die Halsvene kommen.
Metastasen- sprich Tochterzellen des Tumors, streuen einerseits über die Lymphbahnen und andererseits über die Blutbahn. Bei Metastasen im Lymphsystem sind am ehesten schmerzlos geschwollene Lymphknoten über und unter dem Schlüsselbein tastbar. Metastasen über die Blutbahn sind eher in der Leber, im Gehirn oder in den Knochen zu erwarten. Eine Infiltration des Knochens und des Knochenmarks kann zu Veränderungen im Blutbild führen, die Hinweise für eine Blutarmut und Immunschwäche (Verminderung der weißen Blutkörperchen) geben.
Immer wieder und häufiger als bei anderen Tumoren, können bei Lungenkrebs auch Phänomene und Symptome auftreten, die medizinisch als “paraneoplastisches Syndrom” zusammengefasst werden. Dabei handelt es sich um eine heterogene Gruppe von klinischen Auffälligkeiten, die (“para”) begleitend der eigentlichen Tumorerkrankung (“-neoplastisch”) bei dem Patienten oder der Patientin auftreten können.
(Hypertrophe pulmonale Osteoarthropathie): Dabei präsentieren sich häufig kolbenförmig aufgetrieben Fingerendglieder (Trommelschlegelfinger) und rundlich geformte Nägel mit Wölbung nach außen (Uhrglasnägel). Diese Veränderung ist am ehesten als reaktiven Prozess auf die chronische Minderbelüftung der Lunge und dem damit einhergehenden mangelndem Sauerstoff zurückzuführen. Daher zeigt sich dieses Syndrom auch bei anderen Lungenerkrankungen wie beispielsweise
Dieses der paraneoplastischen Syndrome tritt mit am häufigsten bei bis zu 10 % der Lungenkarzinome auf. Durch die übermäßig des Hormons ADH (antidiuretisches Hormon) im Gehirn kommt es zu vermehrtem Zurückhalten des Wassers im Körper. Die Folge ist eine Überwässerung des Körpers und Verschiebung der Blutsalze. Durch das viele Wasser kommt es zu einer relativen Reduktion des Natriums mit Übelkeit, Kopfschmerzen und Verwirrtheit.
Der Tumor kann Antikörper bilden, die gegen körpereigene Strukturen gerichtet ist. In diesem Fall das Kleinhirn und die Nerven in den Extremitäten. Dies führt zu Gang- und Gefühlsstörungen mit Fallneigungen und Sturzereignissen.
Klinische-körperliche Untersuchung: Wie bei anderen Erkrankungen ist die körperliche Untersuchung zunächst wichtig für die Ersteinschätzung. So kann symptomorientiert die Lunge und das Herz mit einem Stethoskop abgehört werden. Die gehörten Befunde könnten hinweisend auf Ergüsse oder Flüssigkeit in den Lungenbläschen sein. Auch mögliche Veränderungen an der Haut oder an den Extremitäten könnten erste Hinweise auf ein Leiden in der Lungen hindeuten (Trommelschlegelfinger, Uhrglasnägel). Ergänzend zu einer körperlichen Untersuchung kann auch das Blutbild erste Auffälligkeiten aufzeigen. Hierbei sind Blutsalze, Leber- und Nierenwerte sowie unter Umständen Tumormarker geeignete Blutuntersuchungen.
Apparative Untersuchung:
Zur Orientierung wird bei entsprechenden Symptomen, wie bei neu aufgetretener Luftnot und Husten mit bekannter Raucheranamnese ein klassisches Röntgenbild angefertigt. Immer wieder kommt es vor, dass durch eine Röntgenuntersuchung aus einem anderen Grund ein verdächtiger Herd in der Lunge gefunden wird. Zu genauerer Diagnostik und auch zur Einschätzung von gegebenenfalls bereits vorliegenden Metastasen eignet sich eine Computertomografie (CT) meist mit zusätzlichem Kontrastmittel zur besseren Darstellung relevanter Strukturen. Sollte es aufgrund eines Schilddrüsen- oder Nierenleidens Gründe gegen den Einsatz eines Kontrastmittels sprechen, so steht auch als Alternative eine Magnetresonanztomografie (
Sollten die bildgebenden Untersuchung einen hochgradigen Verdacht auf einen bösartigen Prozess der Lunge ergeben, dann ist die mikroskopische Gewebeuntersuchung zwingend notwendig.
Von dem Ergebnis hängt auch unmittelbar die individuelle Therapieentscheidung ab. Dafür stehen zwei gängige Verfahren zur Verfügung: 1. Die Spiegel der Atemwege mit Entnahme von Proben der verdächtigen Veränderung (
Zusätzlich zur eigentlichen Diagnostik ist die Ausbreitungsdiagnostik entscheidend für das weitere Vorgehen. Dabei stellt sich die zentrale Frage nach Fernmetastasen im Bauchraum, im Hirn, in den Knochen, aber auch im Brustraum selbst. Für diese Suche werden unterschiedliche bildgebenden Geräte eingesetzt. Beispielsweise eignet sich für die Suche nach Hirnmetastasen eine MRT-Untersuchung des Schädels, wogegen bei Verdacht auf Knochenmetastasen ein sogenanntes PET-CT- Verfahren (Positronenemissionstomografie) angewandt wird. Bei dieser Untersuchung können Metastasen als "stoffwechselüberaktive" (leuchtende) Herde ausgemacht werden.
Neben den Bilddarstellungen spielt eine weitere, wichtige Diagnostik, insbesondere für das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom (NSCLC) eine bedeutende Rolle: die molekulare Analyse. Insbesondere bei Tumoren, die eher nicht aussichtsreich für eine vollständige Heilung sind (kurative Strategie) und damit die Therapie einem palliativen Konzept folgt, ist diese molekulare Diagnostik wichtig. Bezüglich des palliativen Konzepts können Informationen hierzu in entsprechenden Artikel gerne nachgelesen werden.
Eine klassische Vorsorgenuntersuchung für Patientinnen und Patienten mit Risikofaktoren (z.B. Rauche) im Sinne eines "Screenings" mit einer CT ist nach aktuellen Leitlinien der medizinischen Gesellschaften nicht vorgesehen. Allerdings laufen mehrere Studien, die mit einer Risikogruppe regelmäßig "Niedrig-Dosis-CT"- Untersuchungen durchführen und möglicherweise diese zukünftig allen Risikopatienten zukommen lassen werden.
Die Therapie des Lungenkarzinoms ist (mittlerweile) sehr komplex, individuell und interdisziplinär gestaltet. Grundlage der Therapie ist die umfängliche Diagnostik aus Bildgebung, Labor und mikroskopischem Befund.
In frühen Stadien wird die Heilung angestrebt. Sind die Tumore bereits etwas größer und/oder es lassen sich Metastasen in den Lymphknoten finden, dann wird nach der Operation eine Chemotherapie angesetzt. Unter Umständen und bei geeigneten Patienten kann zusätzlich eine Bestrahlung erfolgen. Handelt es sich bereits um einen fortgeschrittenen Prozess, kommt am ehesten noch im Sinne einer palliativen Strategie die Kombination aus Bestrahlung und Chemotherapie (sog. kombinierte Radiochemotherapie infrage). Ein zunehmend wichtiger (noch erforschter) Bestandteil ist der Einsatz von Immuntherapeutika. Die Idee hinter diesem Konzept ist, dass der jeweilige Tumor des Patienten hinsichtlich seiner molekularen Eigenschaften beschrieben wird (Diagnostik) und gegen diese speziellen Eigenschaften diese Immuntherapeutika wirken sollen (zielgerichtete Therapie).
Lediglich in äußerst frühen Stadien kann hier eine kurative Therapie angestrebt werden. In diesen Stadien werden lediglich weniger als ein Drittel der Patienten diagnostiziert (Very Limited Disease (5 %) und Limited Disease (20 %)). Denen kann eine nach einer operativen Entfernung des Tumors eine Chemotherapie zugekommen lassen werden sowie eine prophylaktische Schädelbestrahlung. Aufgrund der hohen Zellteilungsrate sprechen die Patienten mit SCLC gut auf Chemotherapeutika an. Mehr als 75 % der betroffenen Patientinnen und Patienten sind im Stadium der sogenannten "extensive disease", sprich also der sehr fortgeschrittenen Erkrankung. Diese Patienten erhalten entsprechend eine palliative Therapie mit Chemotherapeutika und Bestrahlung stets in der Abwägung der persönlichen Wünsche des Patienten und den medizinischen Möglichkeiten.
Entscheidend für die Prognose sind die prognostischen Faktoren wie Größe, Geschlecht, molekulargenetische Analyse sowie Allgemeinzustand und Vorerkrankungen der Patientinnen und Patienten. Durchschnittlich leben nach 5 Jahren Diagnosestellung 10-20 % der Menschen (Frauen: 21 % und Männer: 16 %). Die beste Prognose haben die nicht-kleinzelligen Lungenkarzinome, sofern diese noch lokal begrenzt und operabel sind. Dort werden regelmäßig 5-Jahres-Überlebensraten von über 70 % beschrieben. Das heißt, knapp ein Drittel der Patienten leben nach 5 Jahren.
Lungenkrebs gehört zu den bösartigen Erkrankungen der Lunge. Das Rauchen ist für bis zu 90 % aller Lungenkarzinome verantwortlich. Typische Symptome wären Husten (ggf. mit Blutbeimengungen), Luftnot und allgemeine Abgeschlagenheit. Die Therapie richtet sich nach dem Typ des Karzinoms. Eine allgemeingültige Aussage hinsichtlich der Prognose lässt sich zwar nur schwer formulieren, grundsätzlich ist die Prognose jedoch vergleichsweise eher schlecht.
Zuletzt aktualisiert am 2023-10-19T12:58:58.916Z
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