In den frühen Stadien des Tumors, speziell im Stadium eins und zwei, ist eine Operation oft sehr erfolgreich. Bis zu 80% der Patienten überstehen diese Erkrankung, da der Krebs noch auf die Lunge begrenzt und noch nicht mit dem Blut- oder Lymphsystem verbunden ist.
Wenn ein Tumor in diesen frühen Stadien entfernt wird, wird wahrscheinlich auch die gesamte Krebserkrankung aus dem Körper entfernt.
Ein häufig angewandtes Verfahren ist die Lobecktomie, bei der ein Lungenlappen entfernt wird. Diese Operation wird oftmals mittels Videoassistierter Thorakoskopie durchgeführt – einer minimal-invasiven Methode, bei der über ein kleines Loch im Thorax operiert wird.
Diese Methode hat bessere Heilungschancen und wird vom Patienten besser vertragen als traditionelle Operationen.
Es gibt jedoch auch Fälle, in denen nicht nur ein Lungenlappen, sondern mehrere betroffen sind. Hier empfehlen Experten oft eine Pneumonektomie, bei der ein großer Teil oder die gesamte Lunge entfernt wird.
Diese Art der Operation kann zu schweren Nebenwirkungen führen, wie einem verdrehten Herz oder großem Blutverlust.
Bei Patienten im Stadium 3a und 3b variiert die Prognose deutlich. Der Tumor hat zu diesem Zeitpunkt oft das Lymphsystem betroffen. Daher sollte die Notwendigkeit einer Operation in diesen Fällen kritisch geprüft werden.
Manchmal kann Strahlentherapie genauso effektiv oder sogar besser sein als eine Operation. Dies gilt insbesondere, wenn geplant ist, mehr als einen Lungenlappen zu entfernen.
Bei Vorhandensein von Metastasen außerhalb der Lunge gibt es Debatten über den Nutzen einer extrapulmonalen Pneumonektomie. Obwohl dies ein massiver Eingriff mit vielen potenziellen Nebenwirkungen ist, könnte er in bestimmten Fällen das Überleben verlängern.
Allerdings sollte dieser nur von erfahrenen Chirurgen in spezialisierten Zentren durchgeführt werden.
In klinischen Studien wurden die Sterberate (Mortalitätsraten) nach potenziell heilenden Operationen bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC) untersucht. Dabei stellte sich heraus:
Damit handelt es sich um eine risikoreiche Operation und die Chancen und Risiken müssen gut gegeneinander abgewogen werden. Entsprechend dem Ausmaß der Operation, ist die Mortalität bei größeren Eingriffen (wie der Entfernung der gesamten Lunge) häufig noch höher.
Die Chancen und Risiken jedes Eingriffs müssen daher gegeneinander abgewogen werden und der Patient muss offen über die Gefahren einer Operation individuell durch den Operateur aufgeklärt werden. Auch hängt die Verträglichkeit einer Operation stark von der Lungenfunktion ab.
Da die meisten Patienten starke Raucher sind, ist die Lunge ohnehin schon sehr schwer belastet. Daher sollte vor jeder Operation eine ausführliche Untersuchung der Lungenfunktion durchgeführt werden. Die wesentlichen Kriterien sind die Fev1 und die Diffusionskapazität.
Wenn eine Operation als zu Risikoreich eingeschätzt wird, stellt die Strahlentherapie eine sehr gute Alternative dar. Bei vergleichbaren onkologischen Ergebnissen ist diese häufig besser verträglich.
Jede Operation ist ein gravierender Eingriff und sollte nach umfangreicher Beratung und in interdisziplinären Teams diskutiert werden. Es ist wichtig zu betonen, dass sich die Lebenserwartung und Prognose nach statistischen Werten aus Studien ableitet.
Jeder Patient ist jedoch einzigartig, und daher sollten die individuellen Chancen und Risiken vor jeder Behandlung sorgfältig abgewogen werden.
Letzte Änderung: 10. September 2023
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