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Anzeichen und Symptome bei Prostatakrebs

Profilbild von Dr. med. Danny  Jazmati Geschrieben von Dr. med. Danny Jazmati

Beim Prostatakrebs handelt es sich um eine Tumorerkrankung, die in der Regel erst zu einem späten Stadium Symptome verursacht. Daher werden die meisten Prostatakrebserkrankungen im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen oder zufällig festgestellt.

 

Frühstadium

Da der Prostatakrebs sich in der Regel im hinteren Bereich der Prostata befindet, wo keine kritischen Organe liegen, verursacht der Tumor in der Regel keine Frühsymptome oder Anzeichen und kann für viele Jahre oder Jahrzehnte stumm bleiben.

Spätstadium

Erst mit einer deutlichen Größenzunahme verursacht der Tumor Symptome.

Probleme beim Wasserlassen, Blut im Urin und Inkontinenz

Die Harnröhre, durch die der Urin von der Blase fließt, wird von der Prostata kreisförmig umgeben. Durch Größenzunahme des Tumors innerhalb der Prostata mit Druckanstieg innerhalb der von einer starren Kapsel umgegebenen Prostata kann es zu einer Kompression der Harnröhre kommen. Durch die zusammengedrückte Harnröhre kann der Urin nicht mehr abfließen und staut sich nach oben in die Harnblase und von dort über den Harnleiter bis in die Nieren. Wenn man trotz gefüllter Blase und Harndrang nicht wasserlassen kann spricht man vom Harnverhalt. Dieser ist für den Betroffenen häufig schmerzhaft und sehr unangenehm. Der Stau kann zu einem Druck auf die Niere führen, der die Niere belastet. Damit kann es zu einem Funktionsausfall der Niere kommen. Während Harnwegsinfekte bei Frauen wegen der kurzen Harnröhre und der engen Lagebeziehung von Harnröhre zum Anus sehr häufig auftreten, sind Harnwegsinfekte beim Mann sehr selten. Wenn Urin aber am Abfluss gehindert wird, bietet sich in dem stehenden Urin ein ideales Nährmedium für Bakterien. Daher kann es zu wiederholenden Harnwegsinfekten kommen. Die Harnwege können aber nicht nur durch Druck komprimiert werden, der Tumor kann auch in die Harnröhre einwachsen und diese verletzten. Dieses kann zu Blut im Urin führen. Der Tumor kann jedoch nicht nur in die Harnwege einwachsen, sondern auch in Muskelgewebe. Ein besonders wichtiger Muskel ist für den Erhalt der Kontinenz wichtig. Wenn der Tumor in diesen Muskel wächst, kann dieses zu einer Funktionseinschränkung führen, was eine Inkontinenz zur Folge haben kann.

 

Erektionsstörung

Auch kann der Tumor in Blutgefäße hineinwachsen, insbesondere auch die, die den Penis mit Blut und Sauerstoff versorgen. Die Durchblutung des Penis ist wichtig, um eine Erektion zu bekommen und diese zu halten. Wenn der Tumor nun in die Gefäße einwächst und damit die Durchblutung reduziert, kann die Fähigkeit zur Erektion schlechter werden.

Knochenschmerzen und Brüche

Leider wird der Tumor bei vielen Männern erst in einem Stadium festgestellt, in dem er bereits gestreut hat. Da der Tumor häufig in Knochen am Rücken (Wirbelkörper) streut, stellen sich nicht wenige Patienten mit akut schmerzhaften Rückenproblemen vor.

Bei älteren Patienten, die sich mit neu aufgetretenen Rückenschmerzen vorstellen, sollte daher in jedem Fall eine Untersuchung nach Prostatakrebs erfolgen.

Durch den wachsenden Tumor kann es aber auch vorkommen, dass der Knochen zerstört wird. Dies kann zu einer schweren Verletzung des Knochens führen und in Knochenbrüchen münden.

Daher sollte bei unklaren Brüchen auch immer an eine Krebserkrankung gedacht werden. In diesem Zusammenhang sind natürlich ältere Patienten mit Knochenbrüchen ohne gefundene Ursache besonders typisch.

Nerven verlaufen häufig entlang von Knochen. Bei einem wachsenden Tumor können die Nerven irritiert werden, was nicht nur dazu führt, dass der Schmerz lokalisiert an der Stelle des Tochtergeschwülstes ist, sondern auch durch eine Irritation des Nervens entlang des Nervenverlaufs merkbar ist.

Bei einem Wachstum in der Wirbelsäule besteht darüber hinaus ein mögliches Risiko für einen Querschnitt. Beim Brechen der Hinterkante eines Wirbelkörpers kann der Wirbelkörper auf das Rückenmark, das von den Wirbelkörpern umgeben ist, drücken und die langen Nervenleitungen, die vom Gehirn durchs Rückenmark in die Organe reichen, zerstören.

Die Symptomatik ist dann davon abhängig, auf welcher Höhe der Querschnitt auftritt.

B-Symptomatik bei Krebserkrankungen

Wie auch bei anderen Krebserkrankungen kann es zu der sogenannten B-Symptomatik kommen. Die B-Symptomatik schließt Nachtschweiß, Fieber und Gewichtsverlust ein.

Letzte Änderung: 16. September 2023

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