Geschrieben von Dr. med. Danny Jazmati (Arzt)
Die Lebenserwartung beim
Die Prognose ist maßgeblich abhängig vom individuellen Tumorstadium und der Ausbreitung der Krebserkrankung.
Patienten, die von der Diagnose Prostatakrebs betroffen sind, fragen sich häufig nach ihren Heilungschancen. Während in der medizinischen Literatur häufig das Überleben nach 5, 10 oder 15 Jahren angegeben wird, fragen Heilungschancen nach einer vollkommenen Heilung von der Krebserkrankung, unabhängig vom Zeitraum nach der Diagnose.
In Zusammenschau mit dem fortgeschrittenen Alter der betroffenen Patienten kann man sagen, dass mehr Patienten mit einem Prostatakrebs versterben als an einem Prostatakrebs. Dieses sagt aber nichts dazu, ob die Betroffenen wirklich geheilt waren.
Insbesondere in dem Stadium, in dem der Tumor noch nicht die Prostatakapsel durchbrochen hat, kann eine Therapie eine sehr große Chance auf Heilung bieten. In diesem Fall kann der Tumor durch eine lokale Therapie, (Strahlentherapie oder Operation), zu einer vollständigen, lebenslangen Heilung führen. Wenn der Tumor gestreut hat, gibt es in der Regel keine Aussicht auf Heilung, was aber nicht bedeutet, dass man nicht trotzdem sehr lange mit der Krankheit leben kann.
Bei Patienten mit lokalisiertem Prostatakrebs, das bedeutet, dass der Krebs die Prostata noch nicht verlassen hat, ist die Prognose sehr günstig.
Hier hängt die Prognose und die Lebenserwartung insbesondere von der individuellen Krebssituation ab.
Diese wird durch einen Gleason-Score (Maß der Bösartigkeit der Zellen, die aus der Gewebsprobe durch den Pathologen bestimmt werden), den PSA-Wert (organspezifischer Parameter der Prostata, der bei Krebserkrankungen im Blut höher detektiert wird als bei der Normalbevölkerung) und TNM-Stadium (Größe und Ausdehnung des Tumors gemessen im MRT) bestimmt.
Bei Patienten der niedrigen Risikostufe ist die Prognose exzellent. Nahezu alle Patienten, die in dieser Risikosituation diagnostiziert werden, werden die Krebserkrankungen überleben.
Bei Patienten der mittleren Risikogruppe ist die Prognose weiterhin sehr vielversprechend. Auch in dieser Situation werden die meisten Patienten die Erkrankungen überleben.
Bei Patienten der Hochrisikosituation ist die Prognose ungünstiger. Etwa 70 bis 80 Prozent der Patienten werden fünf Jahre die Krebserkrankungen überleben.
Jedoch hat sich durch Verbesserungen der multimodalen Therapie, bestehend aus Operation oder Strahlentherapie, verbunden mit einer Hormontherapie, die Lebenserwartung für die Patienten erfreulicherweise deutlich verbessert.
Insgesamt ist die Lebenserwartung beim Prostatakrebs vielversprechend. Es sterben mehr Männer mit einem Prostatakrebs als an einem Prostatakrebs, was in Zusammenschau mit dem fortgeschrittenen Alter der Betroffenen eine individuelle Abwägung der Chancen und Risiken einer speziellen Therapie erfordert.
Bei Patienten mit einer Lebenserwartung von unter fünf Jahren, unabhängig von der Krebserkrankung, sollte die Frage, ob überhaupt eine Therapie durchgeführt wird, sehr kritisch hinterfragt werden.
Bei Patienten, bei denen der Tumor bereits in andere Organe gestreut hat, ist die Lebenserwartung deutlich reduziert.
Historische Daten zeigen, dass nur etwa 30 Prozent dieser Patienten länger als fünf Jahre überleben werden. Diese Daten sind aus heutiger Sicht aber nicht belastbar, da sie nicht die aktuelle Behandlungsrealität widerspiegeln.
In den letzten Jahren sind für diese Gruppe von Patienten viele neue Substanzen und Kombinationstherapien etabliert worden, die trotz der soweit fortgeschrittenen Tumorerkrankung Aussicht auf ein langjähriges Überleben versprechen können.
Auch wenn in dieser Situation eine vollständige Heilung wahrscheinlich nicht möglich ist, können die Patienten sehr viele Jahre in hoher Lebensqualität leben.
Diese neuen Behandlungen inkludieren eine Hormontherapie mit einer Chemotherapie und einer zielgerichteten Therapie mit modernen Substanzen wie Enzalutamid und Apalutamid.
Ob eine zusätzliche lokale Bestrahlung bei Patienten mit fünf oder weniger vorliegenden metastatischen Herden die Prognose noch verbessern kann, ist aktuell Gegenstand von klinischen Studien. Es gibt jedoch bereits jetzt schon Hinweise, dass dieses der Fall ist.
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Geschrieben von
Dr. med. Danny Jazmati
Medizinisch geprüft am
18. Sept. 2023
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