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Diagnose Prostatakrebs

Bei der Diagnose eines Prostatakarzinoms werden verschiedene Untersuchungstechniken miteinander kombiniert.

PSA-Wert und seine Bedeutung

m Rahmen der Ursachenforschung erfolgt häufig zunächst eine Laboruntersuchung. Dafür wird bei dem Patienten Blut abgenommen und in dem Blut der sogenannte PSA-Wert bestimmt. PSA steht für das sogenannte prostataspezifische Antigen.

Wissenswert

PSA wird im Körper allein durch die Prostata gebildet und wird daher als ein organspezifischer Marker genannt. Bei Krebserkrankungen der Prostata ist der PSA-Wert erhöht.

Aufgepasst werden muss jedoch darauf, dass auch andere Erkrankungen wie eine gutartige Vergrößerung der Prostata, eine Entzündung der Prostata oder auch Manipulationen der Prostata, zum Beispiel durch erhöhten Druck, wenn man nicht richtig Wasser lassen kann, Fahrrad gefahren ist oder nach einer Tastuntersuchung zu einer Erhöhung des Wertes führen können.

Hinweis

Bei erhöhten Werten ist nicht nur die Wahrscheinlichkeit für ein Prostatakrebs hoch, die Höhe des Wertes kann unter Umständen auch Auskunft darüber geben, wie weit fortgeschritten die Erkrankung sein kann.

 

Tastuntersuchung und ihre Bedeutung

Eine weitere Untersuchung ist die Tastuntersuchung. Dafür wird der Finger des Untersuchers rektal in die Prostata eingeführt und die Prostata durch das Rektum getastet.

Diese Untersuchung hat eine geringe Chance, ein Prostatakarzinom zu finden (etwa nur 50 Prozent), ist aber sehr spezifisch, wenn sie Auffälligkeiten zeigt. Der Untersucher tastet bei einem Prostatakrebs ein derbes Areal der ansonsten schmerzlosen prallelastischen Prostata.

Eine weitere Untersuchung ist der sogenannte transrektale Ultraschall. Dieses ist eine Sonographie, die durch das Rektum durchgeführt wird und von dort die Prostata bildgebend darstellen kann. Die Wertigkeit dieser Untersuchung ist umstritten.

Auffällige Areale mit einer verstärkten Durchblutung, insbesondere in der äußeren Zone, dort befindet sich am häufigsten ein Prostatakrebs, sind für die Diagnose sehr wahrscheinlich.

Bei Auffälligkeiten in der Laboruntersuchung, Tastuntersuchung und der Ultraschalluntersuchung erfolgt eine Gewinnung des Gewebes. Das bedeutet, dass Gewebsmaterial aus der verdächtigen Läsion gewonnen wird und von einem Pathologen im Labor untersucht wird.

 

MRT und seine Bedeutung

Zunehmend gewinnt das MRT an Bedeutung. Mithilfe eines dünnschichtigen MRTs können suspekte Areale in der Prostata dargestellt werden und das MRT eignet sich insbesondere zur Beurteilung der Prostata-Kapsel. Die Prostata ist von einer harten Kapsel umgeben.

Achtung

Diese Kapsel stellt eine Art Grenze für die Ausbreitung der Krebserkrankung dar. Bricht der Krebs mit fortschreitender Erkrankung durch diese Kapsel, liegt in jedem Fall ein höhergradiges Tumor-Stadium vor.

 

MRT-Zeichen Beschreibung
T2W Images Hypointense Läsionen in der peripheren Zone; Hyperintense Läsionen in der Übergangszone
DWI (Diffusion Weighted Imaging) Bereich mit eingeschränkter Diffusion zeigt Hochsignalintensität
DCE (Dynamic Contrast Enhanced) Frühe Enhancement und schnelle Auswaschung sind beobachtbar
Spektroskopie Abnahme des Citrat-Peaks und Erhöhung des Cholin-Peaks
T1W Images Nach der Kontrastmittelgabe: Enhancement der Läsion
Lymphknoten Größe und morphologische Veränderungen der Lymphknoten

PSMA-PET-Untersuchung und ihre Bedeutung

Eine weitere bildgebende Untersuchung ist die sogenannte PSMA-PET-Untersuchung. Durch diese Untersuchung ist es möglich mit einem nuklearmedizinischen Verfahren Krebsbereiche leuchtend darzustellen.

Hinweis

Mit einem PSMA-PET kann nicht nur der Krebs in der Prostata gesichtet werden, sondern auch mögliche Herde, die ein gestreuter Krebs in Lymphknoten oder Knochen oder anderen Organen verursacht hat.

Gewebeentnahme und ihre Bedeutung

Zur Gewinnung des Gewebsmaterials erfolgt in der Regel eine lokale Betäubung (Lokalanästhesie). Da es ein Risiko für Infektionen durch diesen Eingriff gibt, sollte eine sogenannte Antibiotika-Prophylaxe durchgeführt werden.

Das bedeutet, dass ein Antibiotikum vor dem Eingriff genommen wird, auch wenn keine Infektzeichen vorliegen. Unter sonographischer Kontrolle werden über einen rektalen Zugang etwa 10 bis 12 Gewebsproben genommen.

Im Rahmen der Untersuchung des Gewebes kann der sogenannte Gleason-Wert bestimmt werden. Der Gleason-Wert ist eine Darstellung davon, wie weit das Gewebe entartet ist.

Hinweis

Je schlechter eine Krebserkrankung ist, desto weiter hat sich das Gewebe von dem ursprünglichen Prostatagewebe entfernt. Der Gleason-Wert setzt sich aus zwei Komponenten zusammen. Die erste Komponente beschreibt den Grad der Entartung, der am häufigsten in den Proben gefunden wurde, der zweite Wert beschreibt den schlechtesten Grad der Entartung

Die Addition, die Summe der beiden ist der sogenannte Gleason-Wert.

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Prostatakrebs Experten

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