Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Erkrankungen, derentwegen Patienten einen Arzt aufsuchen. Es ist davon auszugehen, dass beinahe jeder Mensch mindestens einmal in seinem Leben mit Schmerzen im oberen oder unteren Rücken zu kämpfen hat.
Die möglichen Ursachen für die Entstehung solcher Schmerzen können vielfältig sein. Besonders wichtig ist aber, dass diese Ursachen in ungefähr 90 Prozent der Fälle vollkommen ungefährlich sind.
Die Ursache für die Entstehung von Rückenschmerzen, unabhängig von deren Dauer, Ausmaß und Lokalisation, können besonders vielfältig sein. In vielen Fällen lässt sich nicht einmal eine Ursache ermitteln.
Dies ist bei den sogenannten unspezifischen Rückenschmerzen der Fall. Trotz umfangreicher Diagnostik ist es dem Arzt in der Regel nicht möglich, eine den Schmerzen zugrunde liegende Erkrankung zu finden. Der Hauptteil aller Rückenschmerzen gehört zu dieser Kategorie.
Spezifische Rückenschmerzen hingegen können viele verschiedene Gründe habe. Nur mit dem Wissen um die genauen Ursachen der Beschwerden kann eine adäquate Behandlung eingeleitet werden.
In einer Vielzahl der Fälle sind Muskelverspannungen, die Ursache für die Entstehung von spezifischen Rückenschmerzen. Hervorgerufen werden diese Verspannungen vor allem durch Fehlhaltungen, einseitiger Belastung und mangelnder Bewegung.
Im Falle der einseitigen Belastung spielen sowohl die Überforderung der einen Muskelgruppen als auch die Unterforderung anderer Muskelgruppen eine entscheidende Rolle. Dies hat zur Folge, dass sich einige Muskeln verkürzen und verhärten, was wiederum zu Verspannungen und letztendlich zu Rückenschmerzen führen kann.
Neben den klassischen Rückenschmerzen kann es durch Verbannungen der Rückenmuskulatur auch zur Einklemmung von Nerven kommen.
Bei einer Wirbelblockade (Wirbelfehlstellung) ist eines der Wirbelgelenke vorübergehend, also reversibel, in seiner Beweglichkeit eingeschränkt. Wirbelblockaden können sowohl in der Brust- als auch in der Halswirbelsäule auftreten.
Im Bereich der Lendenwirbelsäule sind Wirbelfehlstellungen hingegen eher selten. Grund für deren Entstehung kann beispielsweise eine ruckartige Bewegung beim Sport sein. Auch im Zuge eines Unfalls sind Wirbelblockaden keine Seltenheit. Bei den Betroffenen entstehen in der Regel starke Rückenschmerzen im Bereich der Wirbelgelenke.
Rückenschmerzen, die sich im Bereich des Iliosakralgelenks manifestieren, stehen häufig in Zusammenhang mit dem sogenannten Iliosakralgelenk-Syndrom. Diese Erkrankung kann zum Beispiel bei Überbelastung oder im Zuge einer Verkanntung der Gelenkflächen entstehen.
Bei den betroffenen Personen treten die Rückenschmerzen dann typischerweise im unteren Rücken auf.
Zwischen den einzelnen Wirbeln der Wirbelsäule liegen die Bandscheiben wie ein polsterförmiger Stoßdämpfer. Eine Bandscheibe setzt sich aus einem faserknorpelhaltigen Ring und einem gallertartigen Kern zusammen.
Wenn es zu einem Bandscheibenvorfall kommt, reißt der zähe Faserknorpel der Bandscheibe ein. Infolgedessen kann der gallertartige Kern aus dem Wirbelkanal austreten und unter Umständen Druck auf einen Rückenmarksnerv ausüben.
Mit Abstand am häufigsten tritt ein solcher Bandscheibenvorfall im Bereich der Austrittsstelle des Ischiasnerv, beziehungsweise einer seiner Nervenwurzeln, auf. Der Bandscheibenvorfall entsteht dann in der Lenden- und Kreuzbeinregion.
Betroffene Patienten verspüren in der Regel starke Rückenschmerzen im Bereich des Vorfalls. Aufgrund des spezifischen Verlaufs des Ischiasnerv können diese Schmerzen vom Gesäß über die Rückseite des Ober- und Unterschenkels bis in den Fuß ausstrahlen.
Tritt an einer höher gelegenen Stelle der Wirbelsäule ein Bandscheibenvorfall auf, können die von dem betroffenen Patienten wahrgenommenen Schmerzen unter Umständen bis in die Arme ausstrahlen.
Bei einer
Bis zu einem gewissen Grad ist die altersbedingte Abnutzung der Wirbelgelenke normal und ohne Krankheitswert. Erst wenn die Abnutzung das normale Maß übersteigt, spricht man von einer
Besonders gut ist dieses Phänomen nach dem Schlafen, beim morgendlichen Aufstehen, beobachten. Aus diesem Grund spricht man bei den für eine Arthrose typischen Schmerzen von sogenannten Anlaufschmerzen.
Im Inneren der Wirbelsäule findet sich ein Kanal, durch den das Rückenmark verläuft (Spinalkanal). Dieser Kanal ist normalerweise so groß, dass die Nervenfasern ohne Probleme von ihrem Ursprung bis zu dem Ort, an dem sie aus der Wirbelsäule austreten, gelangen können.
Wenn es zu einer Spinalkanalstenose kommt, ist eben dieser Kanal verengt. Infolgedessen wird Druck auf das Rückenmark und die darin befindlichen Nervenfasern ausgeübt. Betroffene Patienten entwickeln Rückenschmerzen. Besonders häufig kommt es im Bereich des Kreuzbeins zu einer relevanten Stenose.
Bei der unter dem Namen Skoliose bekannten Erkrankung handelt es sich um eine dreidimensionale Verkrümmung der Wirbelsäule. Im Zuge dieser Verkrümmung kommt es zu einer Seitverbiegung, die mindestens 10 Grad beträgt. Gleichzeitig kommt es zu einer Verformung und -drehung (Torsion) der Wirbelkörper.
Aufgrund dieser Fehlstellung kommt es bei den Betroffenen zu einem vorzeitigen Verschleiß der einzelnen Wirbelkörper, der letztendlich Verspannungen und Rückenschmerzen provozieren kann.
Besonders bekannt ist dabei Morbus Scheuermann. Auch bei dieser Erkrankung tritt eine deutliche Verkrümmung der Wirbelsäule auf. Typischerweise entwickeln Personen, die unter Morbus Scheuermann leiden, einen Rundrücken (Buckel), der ebenfalls mit Rückenschmerzen einhergeht.
Bei Morbus Bechterew handelt es sich um eine besondere Form des entzündlichen Rheumas. Die für diese Erkrankung typischen entzündlichen Prozesse befinden sich in der Wirbelsäule und in dem Gelenk, das die Wirbelsäule mit dem Darmbein verbindet (Iliosakralgelenk).
Im Verlauf kommt es zu starken Rückenschmerzen, die im unteren Anteil der Wirbelsäule lokalisiert sind. Ohne adäquate Behandlung beginnen die Gelenke irgendwann damit, sich zu versteifen. Deswegen bezeichnet man Morbus Bechterew auch als vertiefende Wirbelentzündung.
Beim Wirbelgleiten (Spondylisthesis) sind die Wirbelkörper im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule typischerweise gegeneinander verschoben. Vor allem Kinder und Jugendliche, die Leistungssport in Disziplinen wie Geräteturnen, Trampolinspringen oder Leichtathletik betreiben, neigen dazu, ein Wirbelgleiten zu entwickeln.
Häufig löst die Erkrankung bei den Betroffenen keinerlei Beschwerden aus. Es gibt aber auch Fälle, in denen es durch das Wirbelgleiten zu besonders stark ausgeprägten Rückenschmerzen im Bereich des unteren Rückens kommt.
Wenn durch die Verschiebung ein Nerv eingeklemmt wird, kann es zusätzlich zu neurologischen Ausfällen, beispielsweise Sensibilitätsstörungen oder Lähmungen, kommen.
Wenn der Knochen zunehmend brüchig wird, spricht man von einer sogenannten
Bei den Betroffenen reichen geringe Belastungen (wie zum Beispiel das Hinfallen oder Anstoßen), um ernste Schäden am Knochen zu hinterlassen. Besonders häufig kommt es im Zuge der
Im Laufe der Schwangerschaft wird der Körper der werdenden Mutter stark beansprucht. Aus diesem Grund gehören Rückenschmerzen oder Probleme mit den Gelenken zu den typischen Beschwerden, die im Zuge der Schwangerschaft auftreten.
Für die Entstehung von diesen Beschwerden gibt es auch in der Schwangerschaft verschiedene Ursachen. Zum einen bewirkt die Umstellung des Hormonhaushalts eine Lockerung von Sehnen und Bändern. Besonders ausgeprägt ist diese Lockerung im Bereich des Beckenbodens.
Infolgedessen verlieren die Gelenke der Schwangeren an Stabilität. Zum Anderen wirkt beim Heranwachsen des Fetus ein enormes Gewicht auf die Gelenke und die Wirbelsäule ein. Durch den stetig wachsenden Bauch wird auch der Körperschwerpunkt ungünstig verschoben.
Schwangere Frauen entwickeln aus diesen Gründen besonders häufig Rückenschmerzen. Darüber hinaus können sich Übungs-, Vor- und Frühwehen in Form von Rückenschmerzen bemerkbar machen. Auch die eigentlichen Geburtswehen werden von vielen Frauen vor allem im Rücken wahrgenommen.
Bei der Zytomegalie handelt es sich um eine Virusinfektion, die vor allem für Schwangere besonders gefährlich werden kann. Grund dafür ist die Tatsache, dass die viralen Erreger auf den Fetus übergehen und diesen schädigen können.
Die Zytomegalie wird vom Cytomegalievirus (CMV) einem Herpesvirus hervorgerufen. Personen, die über ein abwehrstarkes Immunsystem verfügen, entwickeln zumeist nur leichtes
Für Menschen mit Immunschwäche kann die Infektion hingegen deutlich schwerwiegender verlaufen. Je nachdem, wo sich die Zytomegalie manifestiert, kann es bei den betroffenen Personen zu starken Rückenschmerzen kommen.
Bauchschmerzen im Bereich des Unterbauchs, Schmerzen beim Wasserlassen und vor allem nach dem Samenerguss weisen häufig auf entzündliche Prozesse der Prostata hin (Prostatitis). Die Vorsteherdrüse (Prostata), die unterhalb der Blase lokalisiert ist, ist ungefähr so groß wie eine Kastanie und wird von der Harnröhre durchzogen.
Bei der Prostata handelt es sich um einzelne Drüsenkörper, die zusammengesetzt sind. Aufgabe des Organs ist es, ein einzelnen flüssiges, leicht trübes Sekret zu produzieren, welches dem Ejakulat beigefügt wird.
Darüber hinaus kann die akute Prostataentzündung Rückenschmerzen im unteren Rücken hervorrufen.
Bei einer Nierenbeckenentzündung oder Pyelonephritis, handelt es sich um eine bakterielle Infektion der Nierenbecken. In den meisten Fällen steigen die bakteriellen Erreger die über die Harnwege in die Nieren auf.
Eine Nierenbeckenentzündung kann sowohl eine als auch beide Nieren betreffen. Im Zuge der Erkrankung kann es bei den Betroffenen zur Entstehung von Rückenschmerzen kommen. Die passiert besonders häufig, wenn eine chronische Entzündung der Nierenbecken vorliegt.
Die Nierenbeckenentzündung ist eine der häufigsten Erkrankungen der Nieren und betrifft Frauen deutlich häufiger als Männer.
Ungefähr 80 Prozent aller Harnsteine sind Kalziumsteine. Harnsäuresteine sind mit 5 bis 10 Prozent die zweithäufigsten Harnsteine. Die restlichen Steine bestehen aus Struvit, Zystin oder anderen selteneren Substanzen. Derartige Steine können prinzipiell an jeder Stelle des Harntrakts vorkommen.
Besonders häufig betroffen sind die Blase (Blasensteine) und die Nieren (Nierensteine). Kleine Harnsteine verursachen in der Regel keine Beschwerden, da sie einfach mit dem Urin ausgeschieden werden können. Je größer die Steine jedoch werden, desto mehr Beschwerden entstehen.
Wenn durch einen dieser Harnsteine die Schleimhaut des Harntrakts verletzt wird oder aber ein Stein den Urinabgang verlegt, treten bei den betroffenen Personen starke Schmerzen auf.
Diese Schmerzen können sowohl den Unterleib oder den Rücken als auch die Flanken betreffen. Bei sehr starken, wellenartigen Schmerzen infolge eines Steinabgangs spricht man von einer Harnleiterkolik oder Nierenkolik.
Erleidet der Herzmuskel vorübergehend einen Sauerstoffmangel, so löst dies einen Angina-pectoris-Anfall aus. Häufige Anzeichen dafür sind Schmerzen, Kaltschweißigkeit, Brustenge, plötzliche Atemnot, Übelkeit, Erbrechen, Todesangst und Rückenschmerzen.
Bei einem Myokardinfarkt kommt es ähnlich wie bei der Angina pectoris zu einem Sauerstoffmangel im Herzmuskel. Während dieser bei der Angina pectoris nur vorübergehend ist, liegt es beim Herzinfarkt dauerhaft vor und sorgt dafür, dass Anteile des Herzens in Mitleidenschaft gezogen werden.
Die häufigsten Anzeichen für einen Herzinfarkt sind Schmerzen, Kaltschweißigkeit, Brustenge, plötzliche Atemnot, Übelkeit, Erbrechen, Todesangst und Rückenschmerzen.
Unter dem Begriff Myokarditis, versteht man eine Sammelbezeichnung für entzündliche Erkrankungen im Bereich des Herzmuskels. Die Ursachen für die Entstehung der entzündlichen Prozesse sind unterschiedlich.
Klinisch unterscheidet man die akute von der chronischen Form, wobei eine akute Myokarditis jederzeit in eine chronische Herzmuskelentzündung übergehen kann. Neben
Die Ursache für die Entstehung einer Herzbeutelentzündung (Perikarditis) ist eine Infektion mit bakteriellen oder viralen Krankheitserregern. Außerdem kann die Perikarditis im Zusammenhang mit einer vergangenen Herzoperation stehen.
Die entzündlichen Prozesse verursachen in der Regel stechende Schmerzen hinter dem Brustbein oder im linken Brustkorb. Manchmal strahlen die Schmerzen in die Schulterblattregion und/oder den Rücken aus.
Ein Aneurysma ist eine sack- oder spindelförmige Erweiterung eines Gefäßes. Besonders häufig kommt es im Bereich der Bauchaorta zur Entstehung eines solchen Aneurysmas. Neben einer Reihe von anderen Beschwerden kann die Gefäßerweiterungen zu starken Rückenschmerzen führen.
Bei einer Pneumonie kommt es zur Entstehung entzündlicher Prozesse im Bereich der Lungenflügel. Hervorgerufen wird die Entzündung in der Regel von bakteriellen oder viralen Krankheitserreger.
Neben hohem Fieber, Husten und Atemnot kommt es im Zuge der Erkrankung häufig zu Rückenschmerzen.
Bei einem Pneumothorax sammelt sich Luft in dem schmalen Raum zwischen Lungen- und Rippenfell. Die Entstehung eines Pneumothorax kann sowohl spontan, ohne erkennbare Ursache als auch als Folge einer Erkrankung oder Verletzung der Lunge auftreten.
Durch die Luftansammlung im Pleuraspalt fällt der betreffende Lungenflügel in sich zusammen. Typische Anzeichen für einen Lungenkollaps sind Atemnot und plötzlichen einsetzenden Schmerzen im Brustbereich, die bis in den Rücken ausstrahlen können.
Eine weitere Ursache für die Entstehung von Rückenschmerzen ist der sogenannte Lungeninfarkt (Lungenembolie). Zu einer Lungenembolie kommt es, wenn ein angeschwemmtes Blutgerinnsel den Blutfluss in einer Lungenarterie blockiert.
Bei den Betroffenen zeigt sich der Gefäßverschluss durch Atemnot und Schmerzen in der Brust, die bis in den oberen Rücken ausstrahlen können.
Entzündliche Prozesse im Bereich der Lungenflügel können unter Umständen auf das Rippenfell übertreten. Infolgedessen kommt es zur Entstehung einer Rippenfellentzündung. Die Rippenfellentzündung wird klinisch in eine trockene und eine feuchte Form eingeteilt.
Während die trockene Pleuritis in der Regel kaum Beschwerden verursacht, entwickeln Personen, die an einer feuchten Rippenfellentzündung leiden, häufig stechende Schmerzen in der Brust und dem Rücken.
Eine Speiseröhrenentzündung (Ösophagitis) steht in den meisten Fällen in Zusammenhang mit einem chronischen Reflux. Bei den Betroffenen entwickeln sich typischerweise brennende Schmerzen hinter dem Brustbein, die unter Umständen bis in den oberen Rücken ausstrahlen können.
Bei einem Speiseröhrenkrampf (Ösophagospasmus) handelt es sich um eine Muskelbewegungsstörung der Speiseröhre. Bei den Betroffenen kommt es entweder spontan oder ausgelöst durch den Schluckakt, zu krampfartigen Kontraktionen der Speiseröhrenmuskulatur.
Infolgedessen ist der zielgerichtete Transport der Nahrung in den Magen gestört, was eine Anstauung hervorruft. Im Zuge der Erkrankung kommt es typischerweise zu Schmerzen hinter dem Brustbein und im oberen Rücken.
Beim Verschlucken eines Fremdkörpers, kann es unter Umständen zur Entstehung von Einrisse in der Speiseröhrenwand kommen. Besonders selten, aber doch möglich sind großflächige Risse, die zum Beispiel durch heftiges Erbrechen verursacht werden.
Sie können sich mit einem plötzlichen heftigen Schmerz (Vernichtungsschmerz) hinter dem Brustbein äußern, der bis in den Rücken ausstrahlen kann.
Wenn der Mediziner an eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse denkt, fallen ihm sofort die dafür typischen Schmerzen, die gürtelförmig bis in den Rücken ausstrahlen, ein.
Eigentlich rufen sowohl eine die akute als auch die chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) vor allem Schmerzen im Oberbauch hervor.
Diese strahlen jedoch in den meisten Fällen gürtelförmig nach hinten aus und werden von den betroffenen Patienten deshalb als Rückenschmerzen wahrgenommen.
Rückenschmerzen sind eines der häufigsten Beschwerden, wegen denen eine Arztpraxis aufgesucht wird. Die von dem Betroffenen verspürten Schmerzen müssen aber nicht immer ein Grund zur Sorge sein.
In den meisten Fällen stecken relativ harmlose Ursachen hinter der Entstehung der Rückenschmerzen. Besonders häufig werden sie durch muskuläre Verspannungen, die mit Bewegungsmangel oder einer schlechten Körperhaltung in Zusammenhang stehen, hervorgerufen.
Es gibt aber auch Anzeichen, bei deren Auftreten unbedingt umgehend ein Arzt zurate gezogen werden sollte.
Zu diesen Anzeichen gehören:
Die Diagnostik bei Patienten, die unter anhaltenden oder wiederkehrenden Rückenschmerzen leiden, gliedert sich in verschiedene Abschnitte. Zu Beginn findet in der Regel ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) statt. Im Zuge dieses Gesprächs sollten die bei dem betroffenen Patienten vorliegenden Beschwerden so genau wie möglich beschrieben werden.
Außerdem ist es besonders wichtig möglicherweise bestehende Begleitsymptome zu benennen (zum Beispiel Kribbeln oder Kraftminderung in den Armen oder Beinen) und zu prüfen, ob diese mit den Rückenschmerzen in Zusammenhang stehen können.
Bei der Diagnostik stellt der Arzt unter anderem folgende Fragen:
Darüber hinaus spielen die Krankengeschichte des Patienten und dessen Familienanamnese hinsichtlich maligner Erkrankungen in der Diagnostik bei Rückenschmerzen eine entscheidende Rolle.
Grund dafür ist die Tatsache, dass eine genetische Komponente bei Tumorerkrankungen nicht ausgeschlossen werden kann.
Im Anschluss an das Arzt-Patienten-Gespräch findet eine umfangreiche körperliche Untersuchung statt. Zu Beginn achtet der Arzt dabei auf sichtbare Veränderungen. Vor allem die Körperhaltung, die Krümmung der Wirbelsäule, der Stand von Schultern und Becken und sichtbare Entzündungszeichen spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Auch tannenbaumartig absinkende Hautfalten (Hinweis auf Osteoporose) und das sogenannte Sprungschanzenphänomen (Hinweis auf Wirbelgleiten) können einen wichtigen Hinweis auf die Ursache der Rückenschmerzen liefern.
Darüber hinaus wird die Wirbelsäule einmal komplett abgeklopft. Auf diese Weise prüft der Arzt, ob er damit Schmerzen provozieren kann.
Der Arzt macht sich also im Zuge der Diagnostik bei Rückenschmerzen ein genaues Bild und untersucht des Patienten sowohl im Liegen und Stehen als auch im Sitzen. Außerdem führt er einige Tests aus, die dabei helfen können, die Ursache der Rückenschmerzen zu finden.
Neben dem knöchernen Skelett sollten auch die Muskelkraft, die Muskelsehnenreflexe, das Berührungsempfinden und die Beweglichkeit untersucht werden. Dabei ist es besonders wichtig genau zu erfassen, bis wohin eine bestimmte Bewegung möglich ist und ob dies dem Standard entspricht.
Am Ende der körperlichen Untersuchung tastet der Arzt gewöhnlich noch die Gefäßpulse ab.
In Abhängigkeit davon, welche Verdachtsdiagnose nach dem Arzt-Patienten-Gespräch und der körperlichen Untersuchung besteht, kann eine Blutuntersuchung zielführend sein.
Wichtig sind dabei vor allem die Entzündungsparameter (CRP und Leukozyten). Auch die Suche nach Anzeichen für eine relevante Stoffwechselerkrankung kann über das Blut erfolgen.
Neben den bereits genannten diagnostischen Maßnahmen können bei der Suche nach einer Ursache für das Auftreten von Rückenschmerzen verschiedene bildgebende Verfahren zum Einsatz kommen. In der Regel wird zuerst eine Röntgenaufnahme der Wirbelsäule angesetzt.
Dabei ist es wichtig, dass die Aufnahme im Stehen und aus gleich zwei unterschiedlichen Ebenen erfolgt. In einigen Fällen ist es außerdem hilfreich, seitliche Funktionsaufnahmen in Vor- und Rückwärtsbewegung aufzunehmen.
Mithilfe der Röntgenaufnahme lassen sich zum Beispiel die Rippen, die Wirbelkörper, die Wirbelbögen und -gelenke, die Gelenkfortsätze, die Höhe der Zwischenwirbelräume, die Knochenstruktur, die Dichte der Wirbelkörperdeckplatten, die Krümmung der Wirbelsäule und die Beschaffenheit der Iliosakralgelenke beurteilen.
Darüber hinaus können mittels Magnetresonanztomografie (
Bei diesem Verfahren wird ein Kontrastmittel in den Wirbelkanal eingebracht. Im Anschluss können verschiedene Röntgenbilder zeigen, ob es Verengungen gibt. Nach der Myelografie wird in der Regel ein sogenanntes Myelo-CT durchgeführt.
Sollte der Verdacht bestehen, dass die Rückenschmerzen mit entzündlichen Prozessen im Bereich der Wirbelsäule in Zusammenhang stehen, so kann zudem eine Szintigrafie nützlich sein.
Bei dieser Methode wird dem zu behandelnden Patienten eine schwach radioaktive Substanz (Radiopharmakon) injiziert. In der Regel nutzt man dafür Technetium-99m-Pertechnetat. Das Radiopharmakon reichert sich anschließend im Zielgewebe an und sendet von dort aus radioaktive Gammastrahlen aus.
Die Strahlung kann dann mit einer speziellen Kamera aufgefangen und interpretiert werden. Eine besondere Form der Szintigrafie ist die sogenannte Positronen-Emissions-Tomografie (PET).
Bei diesem Verfahren werden jedoch Beta+-Strahlen verwendet. Die PET wird in der Regel mit einer Computertomografie (PET-CT) kombiniert und liefert dem Untersucher aufschlussreiche Informationen.
Die Wahl der am besten geeigneten Behandlungsmethode bei Patienten mit Rückenschmerzen, richtet sich maßgeblich nach der zugrunde liegenden Ursache.
Bei nicht spezifischen Rückenschmerzen ist das wichtigste Behandlungsziel die Linderung oder im Idealfall die Beseitigung der Beschwerden. Zu diesem Zwecke ist in der Regel eine Zusammenarbeit zwischen behandelndem Arzt und dem Patienten notwendig.
Der Patient sollte seine Lebensgewohnheiten so umstellen, dass der Rücken geschont wird. Dabei helfen schon ein rückenfreundliches Verhalten, richtige Bewegung und Wärmeanwendungen. Darüber hinaus können gerade zu Beginn der Behandlung Schmerzmittel besonders hilfreich sein.
Um die bei dem betroffenen Patienten bestehenden Rückenschmerzen zu lindern, eignen sich vor allem Paracetamol, Ibuprofen und Diclofenac. Die adäquate Schmerzlinderung ist vor allem deshalb wichtig, weil Patienten, die an Rückenschmerzen leiden, dazu neigen, sich weniger zu bewegen.
Bei unspezifischen Rückenschmerzen ist das aber falsch. Mehr Bewegung ist hilfreich, weniger Bewegung wird das Problem in der Regel noch verschlimmern. Bei besonders ausgeprägten Beschwerden können auch stärkere Schmerzmittel verschrieben werden.
Sogenannte Muskelrelaxantien, die die Muskulatur entspannen, sind bei nicht spezifischen Rückenschmerzen hingegen nicht zu empfehlen.
Neben der Umstellung der Gewohnheiten im Privatleben muss auch am Arbeitsplatz auf einiges geachtet werden. Personen, die häufig an Schreibtisch und Computer sitzen, sollten Sie darauf achten, dass Ihr Arbeitsplatz ergonomisch gestaltet ist.
Ein schlecht eingerichteter Arbeitsplatz kann zu Muskelverspannungen und damit einhergehenden Rückenschmerzen führen. Ein ergonomischer Arbeitsplatz hingegen, schütz die Muskeln, Gelenke und Wirbelsäule und führt auf diese Weise zur Linderung bereits bestehender Schmerzen.
Bei Patienten, die an spezifischen Rückenschmerzen leiden, gestaltet sich die Behandlung häufig als etwas schwieriger. Für die Wahl der geeigneten Behandlungsmaßnahmen ist die Ursache für das Auftreten der Beschwerden essenziell.
Bei den Betroffenen werden nämlich nicht die Rückenschmerzen, sondern deren Ursache therapiert. Wenn die Schmerzen zum Beispiel im Kontext eines Bandscheibenvorfalls stehen, können lokale Wärmebehandlungen, spezielle Entspannungstechniken und Physiotherapie hilfreich sein.
Gegen die akuten Rückenschmerzen können Schmerzmittel wie Ibuprofen, Paracetamol oder Diclofenac eingenommen werden. Bei besonders stark ausgeprägten Beschwerden ist es zudem möglich, stärkere Schmerzmittel zu verschreiben.
Im Gegensatz zur Behandlung von nicht spezifischen Rückenschmerzen kommen muskelentspannende Arzneimittel bei der Therapie von spezifischen Rückenleiden sehr häufig zum Einsatz.
Wenn all diese Behandlungsmaßnahmen nicht zur Linderung führen und/oder Krafteinbüßen oder Sensibilitätsstörungen auftreten, muss über eine operative Therapie des Bandscheibenvorfalls nachgedacht werden. Sollten die bei den betroffenen Patienten bestehenden Rückenschmerzen von einer Nierenbeckenentzündung ausgehen, verschreibt der behandelnde Arzt in der Regel Antibiotika.
In den meisten Fällen sind nämlich bakterielle Erreger für die Bildung der entzündlichen Prozesse verantwortlich. So gibt es bei jeder der vielen möglichen Ursachen für die Entstehung der spezifischen Rückenschmerzen eine bevorzugte Behandlungsstrategie.
Rückenschmerzen ist eines der häufigsten Symptome in Deutschland, für die Menschen sich ärztlich vorstellen. Vorbeugende Maßnahmen haben einen großen Stellenwert. In vielen Fällen gehen die Schmerzen von allein weg oder erfordern physiotherapeutische Maßnahmen.
Die Operation sollte immer die letzte Alternative in der Therapie sein.
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