Als Endometriose bezeichnet man eine Erkrankung der Frau, bei der sich Endometriumszellen (Zellen aus der innersten Schicht der Gebärmutterschleimhaut) außerhalb der Gebärmutter finden lassen. Die Endometriose zählt mittlerweile zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen überhaupt.
Je nachdem, wo diese Schleimhautzellen sitzen, können sie spezifische Symptome verursachen.
Die Endometriose betrifft schätzungsweise 2-10 % der Frauen im Alter zwischen 15 und 50 Jahren, wobei sie nicht bei jeder Frau Beschwerden verursacht und oft nebenbefundlich festgestellt wird. Der Altersgipfel findet sich zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr. Eine familiäre Häufung ist zu beobachten. Die Endometriose stellt somit eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen dar.
Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Endometriose?
Der exakte Entstehungsmechanismus einer Endometriose konnte bis heute nicht abschließend geklärt werden. Dennoch gibt es eine Reihe von Theorien, die erklären könnten, warum und vor allem wie sich die Gebärmutterschleimhautzellen außerhalb des Organs ausbreiten können.
Die dabei am häufigsten genannte und am ehesten anerkannte Theorie ist die sogenannte "Transplantationstheorie" oder auch "Sampson-Theorie" genannt. Diese Theorie geht davon aus, dass es im Rahmen der monatlichen Regelblutung zur sogenannten retrograden Menstruation kommen kann.
Im Zuge dieser retrograden Menstruation wird das Blut nicht auf dem regelrechten Weg vaginal ausgeschieden, sondern läuft rückwärts über die Eileiter und dann in den offenen Bauchraum. Gemeinsam mit dem Menstruationsblut werden dann auch lose Gebärmutterschleimhautzellen in den Bauchraum transportiert. Innerhalb des Bauchraums können sich die Endometriumzellen anschließend auf sämtlichen Strukturen ablagern.
In Abhängigkeit des Ablagerungsorts unterscheidet man drei mögliche Formen der Endometriose voneinander:
- Endometriosis genitalis externa: Die Endometriumszellen finden sich an oder in den Organen des kleinen Beckens (z.B. am Eierstock oder Bauchfell)
- Endometriosis genitalis interna: Die Endometriumszellen finden sich in der Muskelschicht der Gebärmutter
- Endometriosis extragenitalis: Die Endometriumszellen finden sich an oder in Organen außerhalb des kleinen Beckens (zum Beispiel der , der Blase, )
In der Hauptzahl der Fälle finden sich die Endometriumzellen im Bereich des kleinen Beckens sowie in der Muskelschicht der Gebärmutter. Die Endometriosis extragenitalis ist hingegen deutlich seltener.
Untersuchungsergebnisse zeigen, dass sich die Endometriumszellen auch über den Blut- und Lyphmphweg im Körper verstreut werden können. Diesen Vorgang bezeichnet man als "benigne Metastasierung" wobei dieser Begriff mit dem Krebswachstum nicht in Zusammenhang steht.
Bei einer Vielzahl der betroffenen Frauen bleibt die Endometriose Zeit ihres Lebens (beziehungsweise bis zum Ende der Wechseljahre) unerkannt. Grund dafür ist die Tatsache, dass die Erkrankung bei diesen Frauen keinerlei Beschwerden verursacht.
Symptomatisch wird eine Endometriose oft nur im Rahmen des normalen weiblichen Monatszyklus. Die verstreuten Gebärmutterzellen reagieren auf den hormonellen Einfluss von Östrogenen und Gestagenen in ähnlicher Weise, wie die normal liegenden Zellen in der Gebärmutter. Es kommt auch bei diesen verstreuten Zellen zu einer Regelblutung, wobei das Blut oft nicht abfließen kann und Beschwerden verursacht.
Risikofaktoren einer Endometriose:
- Genetische Faktoren
- Frühes Einsetzen der ersten Regelblutung
- Spät einsetzende Menopause
- Kurze Menstruationszyklen
- Späte erste Schwangerschaft
In welchem Alter und wie häufig tritt Endometriose auf? Häufigkeit
Die Endometriose zählt zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen. Obwohl es bislang keine zuverlässigen Angaben bezüglich der Häufigkeit der Endometriose gibt, kann aufgrund der erfassten Fälle davon ausgegangen werden, dass es sich um eine weitverbreitete Erkrankung handelt. Die Prävalenz der Endometriose zu erfassen gestaltet sich auch deshalb als schwierig, weil viele der betroffenen Frauen aufgrund der Endometriose-Herde keinerlei Symptome entwickeln. Aus diesem Grund bleibt die Erkrankung bei ihnen vollkommen unerkannt.
Außerdem weiß man, dass die Endometriose vor allem bei Frauen im Alter von 35 bis 45 Jahren in Erscheinung tritt und sich in der Regel nach der Menopause (Wechseljahre) vollständig zurückbildet.
Was sind die Symptome einer Endometriose?
Versprengte Schleimhautzellen der Gebärmutter machen genauso wie das Endometrium innerhalb der Gebärmutter einen Zyklus durch. In Abhängigkeit von Anstieg und Absinken der Konzentrationen der weiblichen Geschlechtshormone wird das Verhalten der Zellen stimuliert. Das bedeutet, dass die versprengten Zellen ebenfalls eine Menstruationsblutung durchlaufen. Problematisch daran ist jedoch, dass das Blut, anders als bei den richtig lokalisierten Gebärmutterschleimhautzellen, nicht vaginal abfließen kann. Es staut sich deshalb im Bauchraum und führt bei den betroffenen Frauen zu verschiedenen Beschwerden.
Die für eine Endometriose typischen Beschwerden halten in der Regel nur so lange an, wie auch eine hormonelle Stimulation erfolgt. Das heißt, spätestens mit Eintritt der Menopause hören die Beschwerden auf, und die verstreuten Zellen bilden sich zurück.
Entsprechend folgen die meisten Beschwerden auch dem zyklischen, weiblichen Rhythmus. Einige Beschwerden treten auch zyklusunabhängig auf.
Schon kurze Zeit vor dem Einsetzen der Regelblutung beginnen die betroffenen Frauen Schmerzen wahrzunehmen. Diese Schmerzen sind in der Regel im Bereich des Unterbauchs lokalisiert und nehmen an Intensität zu, bis die Menstruation einsetzt. Außerdem können bei dem Vorliegen einer Endometriose auch das Wasserlassen und der Geschlechtsverkehr besonders unangenehm oder schmerzhaft sein. Im Anschluss an die Blutung entwickeln die meisten der Endometriosepatientinnen häufig Schmierblutungen.
Weitere besonders häufige Beschwerden, die mit einer Endometriose in Zusammenhang stehen können, sind Schmerzen beim Stuhlgang und eine gelegentliche Druckschmerzhaftigkeit des Abdomens.
Für Frauen, die unter Endometriose leiden, stellt es sich häufig als schwierig dar, eine Familie zu gründen. Grund dafür ist die Tatsache, dass es im Zuge der Erkrankung zu Verklebungen der Eierstöcke und Eileiter kommen kann. In besonders ausgeprägten Fällen führt die Endometriose sogar zur .
Der Symptomkomplex aus Dysmenorrhö, zyklischem Unterbauchschmerz, Blutungsstörungen und ungewollter Kinderlosigkeit gilt deshalb als hochgradig verdächtig für das Vorliegen einer Endometriose.
Interessanterweise korrelieren der Organbefund und die Beschwerdesymptomatik der Patientinnen häufig nicht. So haben einige Frauen nur wenig ausgeprägte Endometrioseherde, aber trotzdem stärkste Beschwerden.
Wie wird die Endometriose diagnostiziert?
Untersuchungen bei Endometriose
Zu Beginn findet ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) statt. Im Zuge dieses Gesprächs ist es wichtig, die bei der Patientin vorliegenden Beschwerden so genau wie möglich zu besprechen. Außerdem sollten möglicherweise vorliegende Begleitbeschwerden benannt und geprüft werden, ob diese mit einer Endometriose in Zusammenhang stehen können.
Außerdem stellt der Gynäkologe wichtige Fragen bezüglich des Zyklus und der Sexualität der Patientin.
Bei der Anamnese stellt der Arzt unter anderem die folgenden Fragen:
- Seit wann bestehen die Beschwerden?
- Wo sind die Schmerzen lokalisiert? Strahlen die Schmerzen aus?
- Wie stark sind die Schmerzen (Skala 1-10)?
- Verändern sich die Schmerzen während des Zyklus?
- Nehmen die Schmerzen kurze Zeit vor und/oder während der Periode zu?
- Haben Sie weiter Auffälligkeiten beobachtet?
- Haben Sie Schmerzen beim Wasserlassen, dem Stuhlgang oder beim Geschlechtsverkehr?
- Wie lange dauert Ihr Zyklus gewöhnlich? Wie lange hält die Blutung an?
- Haben Sie Zwischenblutungen?
- Wurden Sie schon einmal im Bereich des Bauches operiert?
Darüber hinaus spielen die Krankengeschichte der betroffenen Frau und die Familienanamnese hinsichtlich bösartiger Erkrankungen im Zuge des Arzt-Patienten-Gesprächs eine entscheidende Rolle.
Die Diagnostik bei Verdacht auf das Vorliegen einer Endometriose gliedert sich in der Regel in mehrere Schritte. Im Anschluss an das Anamnesegespräch findet eine gynäkologische Untersuchung statt. Neben der allgemeinen Anamnese und gynäkologischen Untersuchung können vor allem Tastbefunde und bildgebende Verfahren wegweisend sein.
Von besonderer Relevanz ist dabei die Ultraschalluntersuchung oder die Magnetresonanztomografie (MRT).
Goldstandard in der Diagnose einer Endometriose bleibt jedoch die Bauchspiegelung (Laparoskopie) mit Probenentnahme zur Diagnosesicherung.
Bei Verdacht auf die Beteiligung anderer Organe, können spezielle Untersuchungen wie Blasenspiegelung oder Darmspiegelung erfolgen.
Therapie bei Endometriose
Die Wahl der am besten geeigneten Behandlung bei Frauen, die unter Endometriose leiden, richtet sich vor allem nach der Ausprägung der Beschwerden. Darüber hinaus unterscheiden sich die möglichen Behandlungsoptionen danach, ob bei den betroffenen Frauen ein Kinderwunsch besteht oder ob die Familienplanung bereits abgeschlossen ist.
Bei der leichten Form der Endometriose reicht es in der Regel aus, bei den schmerzhaften Beschwerden auf Schmerzmittel zurückzugreifen. Vor allem Paracetamol und können dabei helfen, die bei der betroffenen Patientin auftretenden Schmerzen effektiv zu lindern. Weitere medikamentöse Ansätze sind die Umstellung der kontrazeptiven Therapie auf ein reines Gestagenpräparat und das Herbeiführen eines langen Zyklus ohne Unterbrechungen. Denn symptomatisch ist die Endometriose vornehmlich in der zweiten Hälfte des weiblichen Zyklus.
Bestehen die Beschwerden trotz Therapie weiterhin, kann es notwendig sein, zusätzlich eine Antiöstrogentherapie zu starten. Auf diese Weise können die Beschwerden bei vielen Patientinnen erfolgreich gelindert werden. Bei ausbleibendem Erfolg oder sehr starken Beschwerden können weitere Medikamente, die direkt in den weiblichen Hormonhaushalt eingreifen, eingesetzt werden. Eine Bauchspiegelung mit Abtragung aller für die Ärztin/ den Arzt sichtbaren Endometrioseherde und kann längerfristig Linderung der Beschwerden verschaffen. In vielen Fällen ist es jedoch nicht möglich, sämtliche Schleimhautinseln zu finden und/oder abzutragen. Solange kein Kinderwunsch besteht, kann dann eine Kombination aus operativer Entfernung der Herde und Einnahme sogenannter GnRH-Analoga sinnvoll sein.
Bei Frauen mit Kinderwunsch ist es darüber hinaus häufig notwendig, dass eine sogenannte Kinderwunschbehandlung durchgeführt wird. Im Zuge dieser Therapie gibt es verschiedene Methoden, die dabei helfen können, dass eine Schwangerschaft eintritt. Es ist zum Beispiel möglich bei einer Frau, die wegen einer Endometriose Probleme hat schwanger zu werden, den Eisprung zu stimulieren.
Im schlimmsten Fall kann auch eine sogenannte ICSI durchgeführt werden. Bei dieser Methode werden reife Eizellen nach der Stimulation entnommen und mit den Spermien des Partners (oder eines Spenders) gefruchtet. Nach einige Teilungszyklen werden dann 1-2 der befruchteten Eizellen wieder in die Gebärmutter eingesetzt.
Neben der Behandlung der eigentlichen Endometriose durch Operationen und/oder Medikamente, können begleitende psychosomatische Therapieverfahren bei Endometriosepatientinnen sehr sinnvoll sein. Vor allem für Frauen mit bestehendem Kinderwunsch kann diese Erkrankung nämlich sehr belastend sein.
Emotionale Probleme und psychosoziale Belastungen der betroffenen Frau können unter Umständen dazu führen, dass sich die durch die Endometriose hervorgerufenen Schmerzen verstärken. Außerdem kann das Sexualleben dadurch, dass der Geschlechtsverkehr als besonders schmerzhaft wahrgenommen wird, unter Umständen gestört sein. Für die Betroffenen und deren Partner kann eine spezielle Sexualtherapie hilfreich sein.
Wie ist die Prognose einer Endometriose?
Die Endometriose zählt zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen. Obwohl es bislang keine zuverlässigen Angaben bezüglich der Häufigkeit der Endometriose gibt, kann aufgrund der erfassten Fälle davon ausgegangen werden, dass es sich um eine weitverbreitete Erkrankung handelt. Die Gesamthäufigkeit der Endometriose zu erfassen gestaltet sich auch deshalb als schwierig, weil viele der betroffenen Frauen aufgrund der Endometriose-Herde keinerlei Symptome entwickeln. Aus diesem Grund bleibt die Erkrankung bei ihnen vollkommen unerkannt.
Außerdem weiß man, dass die Endometriose vor allem bei Frauen im Alter von 35 bis 45 Jahren in Erscheinung tritt und sich in der Regel nach der Menopause (Wechseljahre) vollständig zurückbildet.
Bei einer Endometriose handelt es sich um eine gynäkologische Erkrankung, die in der Regel chronisch verläuft. Wie genau sich der Verlauf der Erkrankung entwickelt, ist abhängig von verschiedenen Faktoren und kann sich aus diesem Grund von Patientin zu Patientin stark unterscheiden.
In einige Fällen kommt es dazu, dass sich die abgesprengten Schleimhautzellen auch ohne Therapie wieder zurückbilden. Oftmals schreitet die Endometriose jedoch fort, sodass die Herde sogar wachsen und somit an Größe zunehmen. Dabei ist es möglich, dass auch weitere Organe in Mitleidenschaft gezogen werden. Selbst wenn die erreichbaren Schleimhautinseln mithilfe eines operativen Eingriffs entfernt werden, kann es unter Umständen zu einer erneuten Versprengung kommen. Im Zuge einer adäquaten Behandlung können die durch die Herde hervorgerufenen Beschwerden jedoch weitestgehend gelindert werden. Da die Symptome jedoch nach dem Absetzen der Medikamente wieder aufflammen, ist es notwendig, diese bis zum Ende der Wechseljahre einzunehmen.
Endometriose & Kinderwunsch
Eine bestehende Endometriose zählt zu den häufigsten Gründen dafür, dass ein Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Bei ungefähr 50 % der Frauen, die trotz regelmäßigem ungeschütztem Geschlechtsverkehr innerhalb eines Zeitraumes von mindestens 12 Monaten nicht schwanger werden, kann eine Endometriose diagnostiziert werden. Warum genau und Endometriose so eng vergesellschaftet sind, konnte bislang noch nicht abschließend geklärt werden. Bekannt ist allerdings bereits jetzt, dass es aufgrund der versprengten Gebärmutterschleimhautinseln zu Verklebungen und Verwachsungen im Bereich der Eileiter und Eierstöcke kommen kann. Aufgrund dieser Veränderungen ist es dann häufig nicht möglich, dass eine reife Eizelle durch die Eierstöcke bis zur Gebärmutter gelangen kann. Darüber hinaus konnten Hinweise dafür gefunden werden, dass es bei Frauen, die an einer Endometriose leiden, oftmals zu Störungen der Eizellreifung und/oder der frühen embryonalen Entwicklung kommt.
Endometriose senkt demnach die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden um ein Vielfaches. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob die betroffenen Frauen aufgrund der Endometriose unter Beschwerden leidet oder ob die Erkrankung vollkommen asymptomatisch verläuft.
Behandlung bei Kinderwunsch
Heutzutage gibt es einige Behandlungsmethoden, die dabei helfen können, den Kinderwunsch von Frauen mit Endometriose zu erfüllen. Die operative Entfernung der Endometriose-Herde spielt dabei eine entscheidende Rolle. Je mehr der Schleimhautinseln entfernt werden können, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden. Die Erfolgsaussichten hängen zudem davon ab, an welchen Stellen sich die Herde befinden.
Die operative Entfernung der Herde erfolgt in der Regel über eine Bauchspiegelung (Laparoskopie). Bei dieser Operationsmethode wird ein kleiner Hautschnitt gesetzt, über den ein dünnes Rohr mit integrierter Kamera und Lichtquelle in den Bauchraum vorgeschoben. Über diesen Zugang ist es im Anschluss möglich, die chirurgischen Instrumente einzuführen. Endometrioseherde und gegebenenfalls bestehende können auf diese Weise besonders schonend entfernt werden.
Wenn kein akuter Kinderwunsch besteht, kann die Therapie der Endometriose auch mithilfe der Einnahme verschiedener Medikamente erfolgen. Dabei kommen vor allem Hormonpräparate mit Gestagenen oder Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH)-Analoga. Durch die Einnahme dieser Arzneimittel kann das Wachstum der Endometrioseherde gehemmt werden. Das wirkt sich wiederum lindert auf die für die Erkrankung typischen Schmerzen aus.
Die rein medikamentöse Behandlung wirkt sich jedoch nicht auf die Fruchtbarkeit aus. Aus diesem Grund ist diese Behandlungsstrategie bei Frauen mit bestehendem Kinderwunsch nicht zielführend.
GnRH-Analoga können jedoch auch nach einer laparoskopischen Entfernung von Endometrioseherden zum Einsatz kommen. In diesem Fall besteht die Aufgabe der Analoga darin, die nicht entfernbaren Schleimhautinseln am Wachstum zu hindern. Ob nun die Kombination von operativem Eingriff und Einnahme der GnRH-Analoga hilfreicher ist als eine Operation alleine, ist bislang noch nicht abschließend geklärt. Fachärzte raten auch heute noch von einer postoperativen GnRH-Behandlung bei Endometriose-Patientinnen mit Kinderwunsch ab.
Eine Alternative zu diesen Therapiemethoden ist eine klassische Kinderwunschbehandlung. Dabei stellt sich vor allem die sogenannte Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (kurz: ICSI) als besonders vielversprechend dar. Im Zuge dieser Behandlung wird zuerst die Eizellreifung durch Anwendung verschiedener Arzneimittel stimuliert. Sobald einige Eizellen herangereift sind, werden diese entnommen und dann im Reagenzglas befruchtet. Nach einigen Zellteilungen können dann 1 bis 2 Eizellen in die Gebärmutter der Patientin eingebracht werden. Wenn alles gut läuft, nistet sich mindestens eine dieser Eizellen in der Gebärmutter ein und führt zu einer Schwangerschaft. In vielen Fällen kommt es nach der Durchführung einer ICSI auch zu Zwillingsschwangerschaften.
Selbst wenn die betroffene Patientin sehr gut auf die Therapie anspricht, kommt es häufig zu Rückfällen oder neu auftretenden Versprengungen. Dies ist selbst dann zu beobachten, wenn die Endometrioseherde chirurgisch entfernt wurden.
Einigen Berichten zufolge nehmen die Beschwerden bei Frauen mit Endometriose häufig nach einer Schwangerschaft deutlich ab. Woran genau das liegt, ist jedoch bislang unklar. Sobald die Wechseljahre, beziehungsweise die Menopause eintritt, nehmen die Beschwerden spürbar ab, bis sie irgendwann gänzlich verschwunden sind.
Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Endometriose
Frauen, die unter Endometriose leiden, sollten engen Kontakt zu ihrem Gynäkologen halten und an regelmäßigen Kontrolluntersuchungen teilnehmen. Auf diese Weise kann geprüft werden, ob sich die Endometrioseherde ausbreiten oder zurückbilden. Wenn die Herde mithilfe eines chirurgischen Eingriffs entfernt wurden, ist es sinnvoll, in regelmäßigen Abständen zu prüfen, ob neue Stellen, an denen Gebärmutterschleimhautzellen sitzen, entstanden sind.
Da die Endometriose eine vor der Menopause oft wieder aufflammende Erkrankung darstellt, konzentriert sich die Nachsorge auf die Verhinderung bzw. Hinauszögerung des Wiederauftretens. Hierfür werden häufig kombinierte Hormonpräparate verschrieben.
Zusammenfassung
Die Endometriose ist eine Erkrankung der Frau, die von 100 Frauen bis zu 10 betreffen kann. Aufgrund bis heute nicht eindeutig geklärter Mechanismen kommt es zur Verschleppung von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der normalen Lage. Die Endometriose neigt dazu, immer wieder zurückzukehren, lässt sich jedoch durch medikamentöse Umstellungen und andere Therapieoptionen gut behandeln.