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MRT zur Diagnose von Endometriose

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Geschrieben von
Jessica Papic (Ärztin)

Das MRT (Magnetresonanztomographie) ist ein nicht-invasives Verfahren zur Diagnose von Endometriose . Es erzeugt detaillierte Aufnahme der einzelnen Organe und Gewebeschichten der Patientin. Hierbei lassen sich auch kleinste Endometriose-Herde erkennen.

Insbesondere in der Beckengegend wird das MRT zur Diagnose von kleineren Herden an den Eierstöcken, Eileitern, der Gebärmutter und dem Darm eingesetzt.

Auch eventuell vorhandene Zysten im Körper lassen sich sehr gut mittels MRT darstellen. Eine Zyste ist ein entzündlicher abgekapselter Hohlraum im Körper, dieser ist meist mit Eiter gefüllt. Die typischen Zysten bei einer Endometriose sind hingegen mit Blut gefüllt.

Was geschieht bei einem MRT?

Der Arzt wird mit Ihnen zunächst ein Gespräch führen (Anamnese). In diesem Gespräch versucht er sich ein Bild von Ihren Symptomen zu machen und die für Sie passende Diagnosetechnik zu ermitteln.

In vielen Fällen wird zur Diagnose von Endometriose eine Ultraschalluntersuchung oder eine Bauchspieglung durchgeführt. Mittels dieser Verfahren lassen sich jedoch meist nur große Endometriose-Herde erkennen. Diese Verfahren sind daher eher bei Patientinnen mit stärkeren Symptomen geeignet.

  • Aufklärungsgespräch: Vor dem MRT werden Sie über mögliche Risiken aufgeklärt und Ihnen wird das Verfahren erklärt. Sie können dem medizinischen Personal auch Fragen stellen.
  • Entfernung alle metallischen Gegenstände: Wichtig ist, dass sich am Körper kein Metall befinden darf, hierzu gehören Herzschrittmacher, Implantate, Prothesen, Schmuck, Piercings oder teilweise auch versteckte Metallteile wie BH-Bügel. Grund dafür ist, dass das MRT mit einem starken Magnetfeld arbeitet.
  • Bildaufnahmen: Die MRT-Untersuchung zur Diagnose der Endometriose bedarf zumeist eines Zeitraums von lediglich 20 Minuten. Innerhalb dieser Zeit gelingt es dem Radiologen, eine vollständige Abbildung des zu untersuchenden Bereichs anzufertigen.
  • Diagnose: Im Anschluss können die Schnittbilder am Computer ausgewertet werden. Dabei können sowohl Zysten als auch kleine Endometrioseherde erkannt werden.

Was sind die Vorteile einer Diagnose mittels MRT?

Das MRT bietet Patientinnen viele Vorteile bei der Diagnose von Endometriose:

Zum einen können mittels MRT deutlich kleinere Endometriose-Herde gefunden werden, insbesondere bei Herden die weit ins Innere reichen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Lokalisierung. Bei einem MRT werden viele Bilder der einzelnen Gewebsschichten und Organe aufgenommen, dies hilft bei der Einschätzung der Größe und Verbreitung der Endometriose-Herde.

Das MRT ist ein nicht-invasives Verfahren. Die versprengten Zellen können also detailliert lokalisiert werden, ohne dass ein Einschnitt oder eine Operation notwendig ist.

Was sind die Nachteile einer Diagnose mittels MRT?

Die Diagnose mittels MRT ist teuer und wird daher meist nur bei einem hinreichenden Verdacht auf Endometriose durchgeführt.

Auch für Frauen die unter Klaustrophobie leiden ist das MRT keine geeignete Methode, da sie für einen relativ langen Zeitraum mit dieser Phobie konfrontiert werden.

Falls Ihnen ein metallisches Implantat oder eine Prothese eingesetzt wurden, kann bei Ihnen ebenfalls kein MRT zur Diagnose durchgeführt werden.

Zeitpunkt der MRT-Untersuchung

Wichtig bei der Durchführung einer MRT-Untersuchung zur Diagnose einer Endometriose ist vor allem, dass die Aufnahmen nicht zu jedem Zeitpunkt angefertigt werden sollten.

Besteht bei einer Patientin der Verdacht auf Endometriose, sollten die MRT-Aufnahmen vom 8. Tag des Zyklus bis hin zum Einsetzen der Menstruationsblutung durchgeführt werden.  

Grund dafür ist die Tatsache, dass innerhalb dieses Zeitraums sowohl die Gebärmutter, der Uterus, die Eileiter und die Eierstöcke als auch möglicherweise vorliegende Zysten und versprengte Schleimhautzellen ideal dargestellt werden können.

 

Ultraschalluntersuchung bei Zysten

Grundsätzlich ist es auch mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung möglich, Zysten darzustellen. Nicht ganz einfach ist es hingegen, die dargestellten Zysten einzuordnen.

Per Ultraschall lässt sich häufig nicht genau unterscheiden, ob es sich bei den abgekapselten Hohlräumen um unauffällige Follikelzysten oder aber um Zysten, die im Zuge der Endometriose entstehen, handelt. Unterschieden werden können beide Zystentypen nur durch deren Beobachtung.

Sollte sich eine Zyste nicht binnen einiger Zyklen zurückbilden, so handelt es sich vermutlich um eine Schokoladenzyste.

Darüber hinaus können nicht alle Zysten problemlos mit einer Ultraschalluntersuchung dargestellt werden.

Achtung

Mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung alleine ist es deshalb nicht möglich, eine Endometriose zweifelsfrei auszuschließen.

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