Geschrieben von Jessica Papic (Ärztin)
Wie bei vielen anderen Krankheiten, versucht man auch im Falle der
Die Zuordnung der Verteilungsmuster der Endometriose-Herde hilft den behandelnden Ärzten maßgeblich dabei, die besten Therapieoptionen für den jeweiligen Patienten zu finden.
Allerdings gestaltet es sich oft als schwierig, die Endometriose sicher einem der vier Stadien zuzuordnen. Grund dafür ist unter anderem, dass mittels Ultraschall vom Bauch (abdomineller Ultraschall) oder der Scheide (Transvaginaler Ultraschall) aus, kleinere Endemetriose-Herde nur unzureichend oder garnicht nachweisbar sind. Eine aussagekräftige Klassifikation ist nur im Rahmen einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) möglich.
Die eigentliche Einteilung der Erkrankung in vier verschiedene Stadien basiert auf der Anzahl, der Größe sowie der genauen Lokalisation der versprengten Gebärmutterschleimhautzellen.
Eine Aussage über die Form und die Farbe sowie dem Einwachsen in andere Organe, wird dabei jedoch nicht getroffen. Tatsächlich können diese Punkte aber dabei helfen, die für den jeweiligen Patienten besten Therapiemaßnahmen zu finden.
Die Einteilung der Endometriose in vier Stadien basiert auf der Anzahl, der Größe sowie der genauen Lokalisation der Herden.
Es gibt verschiedene Systeme, mit denen die Endometriose in Stadien eingeteilt werden kann. Besonders häufig finden die sogenannten rASRM (revised classification of the American Society of Reproductive Medicine) und die EEC (Endoscopic Endometriosis Classification) Anwendung.
Mit Hilfe der rASRM werden vor allem die Herde im Bereich des Bauchfells, vorliegende Verwachsungen zwischen Scheide und Anus und das Vorhandensein von Endometriose-Herden in den Eierstöcken (Ovarien) und Eileitern. Bei der EEC werden zusätzlich weitere Befunde, die im Zuge einer Bauchspiegelung gewonnen werden können, mit einbezogen.
Leider beziehen beide Systeme jedoch nicht die Eindringtiefe der Herde in andere Organe mit ein. Aus diesem Grund soll bei tief eingedrungenen Endometriose- Herden der sogenannte ENZIAN-Score angewendet werden.
Die Darstellung der Ausprägung der Endometriose efolgt über vier verschiedene Stadien.
Im ersten Stadium der Endometriose befinden sich die versprengten Schleimhautzellen innerhalb des kleinen Beckens. Die Herde überschreiten dabei eine Größe von 5 Millimetern nicht.
Außerdem sind bei der Patientin Endometriose- Herde am Übergang des Gebärmutterhalses (Porto) zur Scheide (Vagina) aufzufinden. Auch dort lokalisierte Herde sind nicht größer als 5 mm. Typisch für dieses Stadium ist auch, dass die Eileiter (Tuben) trotz Endometriose frei durchgängig sind.
Bei einer Endometriose im zweiten Stadium sind die Herde, die sich im kleinen Becken befinden, größer als 5 Millimeter. Auch die versprengten Schleimhautzellen, die im Bereich des Muttermundes liegen, sind mit mehr als 5 mm größer als im Stadium 1.
Darüber hinaus liegen bei diesem Stadium zusätzlich Endometriose- Herde am Dach der Harnblase vor. Auf Grund der durch die Erkrankung hervorgerufenen Entzündungsreaktionen entwickeln sich ausgeprägte Verwachsungen (Adhäsionen) im Bereich der Eierstöcke oder der Eileiter.
In Folge dessen kommt es zu einem hochgradigen Verschluss der Eierstöcke, der bei den betroffenen Frauen die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann. Auch im sogenannten Douglas- Raum, also dem Raum zwischen dem Anus und der Scheide, befinden sich weitere Herde.
Stadium 3 ist unter anderem auch durch das Vorliegen einer Adenomyosis Uteri gekennzeichnet. Unter dieser Bezeichnung versteht man das Vorhandensein von versprengten Drüsen und Stromazellen in der Muskulatur der Gebärmutter.
In Folge dessen nimmt die Gebärmutter häufig an Größe zu. Das nennt man in der Medizin eine diffuse Vergrößerung des Uterus.
Darüber hinaus lassen sich bei diesem Endometriose- Stadium Herde am Tubenwinkel sowie
Die Endometriose- Herde befinden sich unter anderem außerhalb der inneren und äußeren weiblichen Geschlechtsorgane. Bei diesem Stadium ist es möglich, dass sich Herde im gesamten Bauchraum finden lassen.
In seltenen Fällen sitzen versprengte Schleimhautzellen abseits des Bauchraumes, zum Beispiel in der
Alle unsere medizinischen Inhalte werden regelmäßig überprüft und aktualisiert
Geschrieben von
Jessica Papic
Medizinisch geprüft am
14. Sept. 2023
Unsere Artikel sollen Ihnen einen ersten Eindruck von einem medizinischen Thema
vermitteln. Sie ersetzen keine ärztliche Untersuchung und Beratung.
Wir übernehmen keine Gewähr für die inhaltliche Richtigkeit und Vollständigkeit der Darstellung.
Copyright © 2022, Medisiegel. All rights reserved.