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Die Rolle der Pille in der Therapie von Endometriose

Profilbild von Jessica Papic Geschrieben von Jessica Papic
Antibabypille in den Händen einer Frau

Bei der Behandlung von Endometriose wird häufig die Antibabypille eingesetzt, diese senkt den Östrogenspiegel im Körper der betroffenen Frauen und hemmt dadurch das Wachstum der Endometriose-Herde.

Wie wird Endometriose mit Hilfe der Antibabypille behandelt?

Die versprengten Gebärmutterschleimhautzellen wachsen zyklisch, das bedeutet die Beschwerden der erkrankten Frauen nehmen zur Menstruation hin zu und sind während der Menstruation am stärksten.

Es gibt verschiedene Präparate der Antibabypille, bei der Endometriose eignen sich besonders Kombinationspräparate aus Östrogen und Gestagen, aber auch ein reines Gestagenpräparat.

Wird die Pille, die eigentlich der Verhütung gilt, bei Endometriose angewendet, so sollte die erkrankte Patientin das Medikament durchgängig, also ohne die klassische „Pillenpause“ einmal am Tag, zur möglichst gleichen Zeit, einnehmen.

Wird die klassische Verhütungspille zur Behandlung einer Endometriose angewendet, so ist dies nur dann möglich, wenn kein akuter Kinderwunsch besteht. Die Pille wird dabei nämlich vor allem dazu eingesetzt, um den Zyklus zu stabilisieren.

Die Einnahme der Antibabypille wirkt sich dabei wie folgt auf die Endometriose aus:

  • Östrogensuppression: Die Hormone in der Antibabypille bewirken, dass kein Eisprung mehr stattfinden kann, denn die Eierstöcke produzieren keine Eizellen mehr. Hierduch sinkt der Östrogenspiegel und die Endometriose-Herden wachsen nur noch verlangsamt oder in manchen Fällen gar nicht mehr.
  • Ausbleiben der Menstruation: Wird die Antibabypille zur Behandlung von Endometriosesymptomen eingesetzt, so wird diese durchgängig eingenommen, d.h. ohne Einnahmepause. Dies bewirkt, dass sich keine Gebärmutterschleimhaut aufbauen kann und es nicht zu einer Abbruchblutung (Menstruation) kommt. Auch die Endometriose-Herde können so nicht bluten oder sich ausbreiten, die Symptome klingen ab.
  • Schmerzlinderung: Durch das Ausbleiben der Menstruation und dem Wachstumsstopp der Endometriose-Herde werden die Schmerzen bei den Patientinnen deutlich gelindert. Hierzu zählen die Schmerzen während der Menstruation, im Unterbauch oder auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Die Einnahme der Antibabypille wirkt sich außerdem auf das Hormon Androgen aus und kann daher auch bei Akne eingesetzt werden.

Die Antibabypille sollte nur nach Absprache mit Ihrem Arzt eingenommen werden. In der Regel wird die Antibabypille mindestens sechs Monate eingenommen bis hin zu mehreren Jahren.

Die Behandlung von Endometriose mit der Antibabypille gilt als "Off-Label-Use", sie ist nicht zur Behandlung von Endometriose zugelassen. Aus diesem Grund werden die kosten der Antibabypille meist nicht von den Krankenkassen übernommen.

Welche Art der Antibabypille ist bei Endometriose am besten geeignet?

Welche Antibabypille für Sie am besten geeignet ist, entscheidet Ihr Arzt nach einem ausführlichen Beratungsgespräch. Dabei spielen Faktoren wie Ihr Alter, Ihre Beschwerden und ein möglicher Kinderwunsch eine Rolle.

Grundsätzlich gibt es drei Arten der Antibabypille: Pillen mit Dienogest, die Minipille und die Kombinationspille.

Pillen mit Dienogest

Dienogest ist ein Gestagenpräparat und ist, im Gegensatz zu der klassischen Antibabypille, speziell zur Behandlung von Endometriose zugelassen. Es senkt den Östrogenspiegel, dadurch wird das Wachstum der Endometriose-Herde verlangsamt und sogar gestoppt.

Die Minipille

In der Minipille ist nur Gestagen enthalten, daher ist sie eine gute Alternative für Frauen, die Östrogen nicht vertragen. Die Minipille kann jedoch zu Zwischenblutungen führen.

Kombinierte hormonelle Präparate

In kombinierten Pillen zur Empfängnisverhütung sind zwei verschiedene Wirkstoffe enthalten. Zum Einen ein Östrogen und zum Anderen ein Gestagen. Man weiß bislang nicht, ob das Östrogen, das in der Kombipille enthalten ist, tatsächlich einen Einfluss auf die Endometriose hat.

Wie erhalte ich die Antibabypille?

In Deutschland ist die Antibabypille rezeptpflichtig, das Rezept erhalten Sie von Ihrem Arzt oder Gynäkologen.

Vereinbaren Sie am Besten einen Termin m it Ihrem Gynäkologen und besprechen Sie mit diesem Ihre Symptome und Beschwerden. Er wird Sie wahrscheinlich nach Ihrer Krankengeschichte fragen und Sie untersuchen.

Sprechen Sie Ihren Arzt ruhig auf die Möglichkeit einer hormonellen Behandlung Ihrer Endometriose-Symptome an. Er wird Ihnen die verschiedenen Hormonpräparate erklären und zusammen mit Ihnen das bestmögliche Präparat für Sie finden.

Sollten Sie rauchen oder 35 Jahre alt sein, so muss Ihr Arzt diese zusätzlichen Faktoren bei der Wahl der richtigen Pille beachten. Die verschiedenen Gestagene haben zudem unterschiedliche Nebenwirkungen, diese sollten ebenfalls beachtet werden.

Sie erhalten das Rezept von Ihrem Arzt und können jetzt die Antibabypille in jeder Apotheke kaufen. Beachten Sie, dass die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten der Antibabypille in den meisten Fällen nicht übernehmen. Die privaten Krankenkassen übernehmen zum teil die Kosten.

Sollten Sie sich die Kosten der Antibabypille zur Behandlung von endometriose nicht leisten können, so gibt es verschiedene Programme zur Unterstützung.

Andere Behandlungsmöglichkeiten

Für Frauen die an Endometriose leiden, aber für die eine Hormontherapie nicht in Frage kommt, gibt es noch andere Behandlungsmöglichkeiten. Diese hängen mit dem Alter, dem Schweregrad der Endometriose und den Symptomen zusammen.

Medikamentöse Therapie

Sind der Endometriosegrad und die Symptome nicht zu schwerwiegend, können die Symptome auch medikamentös gelindert werden. Hierzu kann Ihr Arzt Ihnen Schmerzmittel verschreiben.

Operativer Eingriff

Bei einem höheren Endometriosegrad oder stärkeren Symptomen kann Ihr Arzt einen operativen Eingriff anordnen. Bei diesem Eingriff wird ein kleiner Schnitt am Bauchnabel gesetzt und die Endometriose-Herde können lokalisiert sowie entfernt werden.

Dieser Eingriff lindert die Symptome, jedoch treten diese meist wieder innerhalb von zwei Jahren nach der Operation wieder auf. Dies geschieht, wenn nicht alle Endometriose-Herde bei dem Eingriff entfernt werden können.

Der operative Eingriff kann auch mit der Hormontherapie kombiniert werden, dies erhöht die Erfolgschancen.

Letzte Änderung: 15. Mai 2024

Quellen
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