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Viele verbinden mit der Diagnose Endometriose vor allem Schwierigkeiten bei der Erfüllung des Kinderwunsches. Tatsächlich ist aber nicht jede Frau mit Endometriose unfruchtbar oder hat Probleme, schwanger zu werden. Das Vorhandensein von Endometrioseherden schließt eine Schwangerschaft nicht zwangsläufig aus. In vielen Fällen ist es jedoch so, dass die Endometriose sowohl die Empfängnis als auch die Einnistung einer befruchteten Eizelle deutlich erschwert.
Jede Frau erlebt eine Schwangerschaft anders, daher lässt sich diese Frage nicht pauschal beantworten. Jedoch können sich während der Schwangerschaft die Symptome der
Wichtig ist zu wissen, dass eine Schwangerschaft eine Endometriose nicht heilt. Die Symptome können während der Schwangerschaft verschwinden, aber auch nach der Geburt wieder auftreten und sich gar verschlimmern.
Manche Frauen haben direkt im ersten Zyklus nach der Geburt wieder Symptome, andere hingegen erst nach einer längeren Zeit. Auch das Stillen hat einen Einfluss auf die Entwicklung der Endometriose-Herde. Aufgrund des erhöhten Prolaktinspiegels wird der Eisprung unterdrückt und somit auch das zyklische Wachstum der Endometriose-Herde.
Eine Erkrankung mit Endometriose kann Auswirkungen auf die Schwangerschaft und die Geburt haben. Die meisten Frauen mit Endometriose erleben jedoch einen unkomplizierten Schwangerschaftsverlauf ohne Komplikationen im Zusammenhang mit der Endometriose.
Wenn Sie an Endometriose leiden und eine Schwangerschaft planen oder bereits schwanger sind, so sollten Sie mit Ihrem Gynäkologen über die Risiken und möglichen Komplikationen sprechen. Die Endometriose kann sich auch auf Ihre Fruchtbarkeit auswirken und so eine natürliche Empfängnis erschweren.
Beruhigend sollte jedoch sein, dass auch bei Frauen, die an einer Endometriose leiden, ein ganz normaler, unkomplizierter Schwangerschaftsverlauf die Norm darstellt.
Folgende Risiken und Komplikationen sind im Zusammenhang mit der Endometriose während der Schwangerschaft und Geburt möglich:
Bei Frauen mit einer Endometriose besteht ein erhöhtes Risiko einer Eileiterschwangerschaft. Bei einer Eileiterschwangerschaft findet die Einnistung des Embryos nicht in der Gebärmutter sondern im Eileiter ein.
Grund für die deutlich häufigeren fehlerhaften Einnistung der befruchteten Eizellen sind in der Regel großflächige Verwachsungen, die den Durchgang durch die Eierstöcke erschwerten.
Eileiterschwangerschaften können lebensgefährlich sein und bedürfen daher einer sofortigen medizinischen Behandlung.
Das Risiko einer Fehlgeburt, insbesondere im ersten Trimester, ist bei Frauen mit Endometriose erhöht. Die Endometriose kann sich auf die Gebärmutterschleimhaut auswirken und beeinträchtigt so die Einnistung des Embryos und das Halten der Schwangerschaft.
Schwangere mit Endometriose erleiden häufiger eine Frühgeburt. Von einer Frühgeburt spricht man, wenn das Baby vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt gebracht wird.
Neugeborene die vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren wurden, leiden häufiger an gesundheitlichen Problemen, hierzu zählen:
Die Präeklampsie ist eine Schwangerschaftskomplikation, die gefährlich für Schwangere und ihr ungeborenes Kind ist. Sie verursacht einen erhöhten Blutdruck und kann zu Schäden an den Organen, wie Leber und Nieren, führen. Bei einer Präeklampsie ist eine vorzeitige Entbindung notwendig.
Auch die Planzenta kann durch die Endometriose geschädigt werden, man unterscheidet zwei Arten von Plazentakomplikationen:
Die Anzahl der Kaiserschnitte ist bei Frauen mit Endometriose höher als bei Frauen ohne Endometriose. Die Ursachen sind unteranderem Plazentaveränderungen (Lage oder Ablösung), Präeklampsie oder andere Komplikationen im Zusammenhang mit der Endometriose.
Bei einigen der erkrankten Frauen kommt es auf Grund der Endometriose zu weitreichenden Verwachsungen im Unterleib. Dies kann unter Umständen dazu führen, dass sich die Scheide nicht in ausreichendem Maße dehnen kann, um den kindlichen Kopf bei der Geburt passieren zu lassen.
In Folge dessen entstehen deutlich häufiger schwerwiegende Geburtsverletzungen im Bereich der Vagina. Aus diesem Grund sollten werdende Mütter, bei denen Endometrioseherde zwischen Scheide und Damm entdeckt werden, unbedingt über einen Kaiserschnitt nachdenken. Tatsächlich ist diese Lage von versprengten Schleimhautzellen der Gebärmutter jedoch glücklicherweise eher selten.
Zu den weiteren Risiken gehören, auch wenn das Gesamtrisiko gering ist, eine spontane Darmperforation, die Ruptur von Ovarialzysten, eine Uterusruptur und Blutungen im Bauchraum durch Endometriose-Herden oder früheren Operationen an diesen.
Endometriose wird je nach Schwere der Symptome und dem individuellen Gesundheitszustand der Patientin auf unterschiedliche Arten behandelt.
Die wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten sind:
Die Auswirkungen einer Schwangerschaft auf die Endometriose sind individuell verschieden. Durch die hormonellen Veränderungen und das Ausbleiben der Regelblutung bessern sich bei vielen Frauen die Beschwerden während der Schwangerschaft. Bei anderen Frauen können sich die Beschwerden jedoch durch die körperlichen Veränderungen und die bereits bestehenden Verwachsungen verschlimmern. Es ist wichtig, dass Frauen mit Endometriose während und nach der Schwangerschaft gemeinsam mit ihrem Arzt die Symptome beobachten und versuchen diese soweit wie möglich zu lindern.
Für Frauen, die trotz Endometriose schwanger werden, ist es besonders wichtig, alle möglichen Kontrolluntersuchungen beim Frauenarzt und der Hebamme wahrzunehmen. Nur auf diese Weise können mögliche Komplikationen frühzeitig entdeckt und gezielte Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
Letzte Änderung: 17. Mai 2024
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