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Arthrose der Wirbelsäule

Profilbild von Jessica Papic Geschrieben von Jessica Papic

Kurze Einführung

Im Laufe des Lebens ist es vollkommen normal, dass der Faserknorpel, der sich innerhalb der Gelenke befindet, abgenutzt wird. Übersteigt diese Abnutzung jedoch das, für das Alter des Betroffenen gewöhnliche Maß, nennt man das eine Arthrose . Die Arthrose der Wirbelsäule, auch Spondylarthrose genannt, ist eine besondere Form des übermäßigen Gelenkverschleiß. Bei dieser Erkrankung sind die kleinen Gelenke zwischen den einzelnen Wirbeln, die sogenannten Wirbelgelenke, betroffen.

Zeit unseres Lebens sind die Knorpelflächen dieser Wirbelgelenke besonders hohen Belastungen ausgesetzt. Bei jungen Menschen ist der Faserknorpel noch dazu in der Lage, sich zu einem gewissen Maß zu regenerieren. Im Laufe des Alterungsprozess nimmt die Regenerationsfähigkeit des Gelenkknorpels jedoch deutlich ab. In Folge dessen reduziert sich der Abstand zwischen den einzelnen Wirbeln der Wirbelsäule, was sich negativ auf die Beweglichkeit des Rückens auswirkt.

Im Verlauf kommt es zudem zur Ausbildung kleiner knöcherner Dornen, den sogenannten Spondylophyten. Diese Knochenauswüchse zeigen sich vor allem an den Rändern der einzelnen Wirbelkörper und wachsen von dort aus weiter. Im Zuge ihres Wachstums kann es dazu kommen, dass die einzelnen knöchernen Auswüchse irgendwann aufeinander treffen und untereinander Verbindungen ausbilden. Langfristig hat dies eine Veränderung der Form der Wirbelsäule zur Folge. Die Beweglichkeit der Wirbelsäule nimmt dabei ab, bis diese letztendlich versteift.

Synonyme

Weitere Bezeichnungen für die Arthrose der Wirbelsäule sind:

  • Facettengelenksarthrose
  • Facettenarthrose
  • Facettensyndrom
  • Wirbelsäulenarthrose
  • Spondylose

Ursachen der Wirbelsäulenarthrose

Für die Entstehung des übermäßigen Verschleiß der Wirbelgelenke kann es eine Vielzahl von Ursachen geben. In den meisten Fällen lässt sich die Genese der Erkrankung nicht bloß auf eine einzige Ursache zurück verfolgen. Vielmehr spielen verschiedene Faktoren eine Rolle und führen zu einer Über- oder Fehlbelastung der Gelenke der einzelnen Knorpelschichten der Wirbelgelenke.

Zudem konnten verschiedene Faktoren ermittelt werden, die nachweislich das Risiko an einer Spondylarthrose zu erkranken steigern. Bei diesen Faktoren spricht man von sogenannten Risikofaktoren. Während einige der für die Ausbildung der Arthrose in der Wirbelsäule relevanten Risikofaktoren durch unser Verhalten beeinflussbar sind, bleiben Andere unveränderlich.

Zu den wichtigsten Risikofaktoren der Arthrose der Wirbelsäule zählen Übergewicht, Bewegungsmangel sowie die übermäßige Beanspruchung der Wirbelsäule. Darüber hinaus konnte auch eine genetische Komponente in der Erkrankungsentstehung nachgewiesen werden. Menschen, deren nahe Verwandte, vor allem die Eltern, an einer Arthrose erkrankt sind, weisen ein deutlich höheres Risiko auf, ebenfalls einen übermäßigen Gelenkverschleiß zu entwickeln.

Auch Traumata können dazu führen, dass die Wirbelgelenke schneller abgenutzt werden. In diesem Zusammenhang spielen vor allem Frakturen der knöchernen Gelenkanteile oder Beeinträchtigungen des Faserknorpels eine entscheidende Rolle. Besonders gefährdet sind zudem Personen, die an angeborenen oder erworbenen Fehlstellungen der Wirbelsäule leiden.

Dies gilt vor allem für Menschen mit Skoliose oder einer lumbalen Hyperlordose (Hohlkreuz). Auch bestehende Bandscheibenvorfälle und verschiedene rheumatische Erkrankungen können dazu führen, dass die Abnutzung des Gelenkknorpels schneller voranschreitet, als es für das Alter des jeweiligen Patienten üblich wäre.

Risikofaktoren

Zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung einer Spondylarthrose zählen:

  • Übergewicht (Adipositas )
  • Bewegungsmangel
  • hohes Lebensalter
  • schlecht ausgebildete Stützmuskulatur
  • Erkrankungen der Wirbelsäule (zum Beispiel Osteoporose oder Bandscheibenvorfälle)
  • Traumata (Wirbelfrakturen oder Verletzungen des Faserknorpels)
  • angeborenen oder erworbene Fehlstellungen der Wirbelsäule (zum Beispiel Skoliose oder Hohlkreuz)
  • familiäre Vorbelastung

Degeneration der Bandscheiben

Leidet eine Person an einer Arthrose der Wirbelsäule (Spondylarthrose), so reiben bei ihr die sogenannten Facettengelenke, die zwischen den einzelnen Wirbelkörpern gelegen sind, aufeinander. In Folge dieses Aufeinanderreibens kommt es zur Entstehung starker Schmerzen.

Für die Ausbildung der Spondylarthrose, die auch Facettengelenksarthrose genannt wird, kann es viele Ursachen geben. In den meisten Fällen laufen all diese Ursachen in einer Degeneration der Bandscheibe zwischen den einzelnen Wirbelkörpern zusammen. Aus diesem Grund kann man eben diese Degeneration als eigentliche Hauptursache der Spondylarthrose definieren.

Kommt es zu einer Degeneration der Bandscheibe, so hat dies eine Höhenminderung zur Folge. Bereits ein Verlust von nur wenigen Zentimetern reicht aus, um die auf die Facettengelenke einwirkenden Kräfte weniger gut abfedern zu können. In Folge dessen kommt es zu einer gesteigerten Druckbelastung dieser Gelenke.

Je nach Ausmaß der Bandscheibendegeneration kann die Druckbelastung um ein Vielfaches ansteigen. Verstärkt wird diese Problematik zum Beispiel durch Übergewicht (Adipositas ) und schlecht ausgebildete Stützmuskulatur. Auch Erkrankungen der Wirbelkörper, zum Beispiel eine Osteoporose , können dazu führend, dass sich die Druckbelastung einzelner Facettengelenke drastisch erhöht.

Abnutzung der Facettengelenke

Bereits beim normalen Stehen wirken hohe Kräfte auf die Wirbelsäule, beziehungsweise die Facettengelenke zwischen den einzelnen Wirbelkörpern, ein. Übergewicht, sowie Fehl- und Überbelastungen können diese Krafteinwirkung weiter verstärken.

Im Laufe des Alterns ist es vollkommen normal, dass die auf die Facettengelenke einwirkenden Kräfte zu einer Abnutzung des Gelenkknorpels führen. Der Verschleiß der Facettengelenke ist demnach vollkommen normal. Krankhaft wird es erst dann, wenn die Abnutzung das, für das Alter der jeweiligen Person, typische Maß übersteigt. In solchen Fällen spricht man von einer Arthrose der Wirbelsäule, beziehungsweise eine Arthrose der Facettengelenke.

Veränderungen der Wirbelkörper und des Spinalkanals

Durch die Abnutzung des Faserknorpels, der sich innerhalb der Facettengelenke befindet, kommt es im Verlauf auch zu Veränderungen im Bereich der knöchernen Wirbelkörper. Je weiter die Arthrose voran schreitet, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Knochensporne, sogenannte Osteophyten, die von den Wirbelkörpern ausgehen, bilden.

Eben diese Osteophyten können unter Umständen so in den Wirbelkanal herein ragen, dass sie diesen verengen. In Folge dessen kommt es zur Ausbildung einer sogenannten "Spinalkanalstenose". Je weiter der Spinalkanal eingeengt wird, desto mehr Druck wirkt sich auf die darin verlaufenden Nervenfasern aus.

Letztendlich kann eben dieser Druck zu langfristigen Schädigungen der Nerven führen und bei den betroffenen Menschen Symptome wie Sensibilitätsstörungen, Kribbeln und/oder Lähmungserscheinungen hervorrufen.

Risikofaktoren wie Alter, genetische Veranlagung, Übergewicht und Verletzungen

Nicht immer ist es möglich, die direkte Ursache für die Entstehung einer Arthrose der Wirbelsäule zu finden. Grund dafür ist zum Beispiel die Tatsache, dass in vielen Fällen nicht bloß eine Veränderung ursächlich ist. Vielmehr kommt es zumeist auf Grund des Zusammenwirkens verschiedener Pathologien zur Ausbildung einer übermäßigen Abnutzung der Facettengelenke.

Obwohl die direkte Ursache der Arthrose also nicht immer ersichtlich ist, konnten verschiedene Faktoren identifiziert werden, die die Wahrscheinlichkeit der Entstehung einer Arthrose der Wirbelsäule deutlich erhöhen. Bei diesen Faktoren spricht man von sogenannten Risikofaktoren.

Zu den wichtigsten Risikofaktoren der Spondylarthrose zählen Übergewicht und Bewegungsmangel. Zudem können angeborene sowie erworbene Fehlbildungen die Wahrscheinlichkeit der Ausbildung eines übermäßigen Verschleiß der Facettengelenke deutlich steigern. Von besonderer Bedeutung sind dabei Erkrankungen wie die Skoliose. Auch Personen, mit Hohlkreuz neigen vermehrt dazu, eine Arthrose der Wirbelsäule zu entwickeln.

Darüber hinaus kann die Arthrose der Wirbelsäule durch ein direktes Trauma getriggert werden. Kommt es im Zuge eines Unfalls zum Beispiel zu einer Fraktur eines odere mehrerer Wirbelkörper, so steigert dies das Arthroserisiko. Auch Verletzungen des Faserknorpels innerhalb der Facettengelenke, können zu einer übermäßigen Abnutzung führen.

Auch eine genetische Komponente kann bei dem übermäßigen Verschleiß der Facettengelenke nicht ausgeschlossen werden. So ist davon auszugehen, dass Menschen, deren nahe Verwandte an einer Spondylarthrose leiden, mit einer hohen Wahrscheinlichkeit ebenfalls eine Wirbelsäulenarthrose ausbilden. Dies gilt vor allem dann, wenn Eltern oder Geschwister betroffen sind.

Symptome der Wirbelsäulenarthrose

Lokale und ausstrahlende Schmerzen

Wenn eine Arthrose der Wirbelsäule vorliegt, beginnen die einzelnen Facettengelenke, die zwischen den Wirbelkörpern gelegen sind, aufeinander zu reiben. Auf Grund dieser Reibung entwickeln die betroffenen Patienten in der Regel sehr starke Schmerzen, die sich nicht bloß im Rücken zeigen, sondern häufig auch in andere Regionen ausstrahlen.

Zu Beginn der Erkrankung treten die Schmerzen lediglich dann auf, wenn die Wirbelsäule belastet wird. In Ruhe hingegen sind die Betroffenen in der Regel vorerst vollkommen beschwerdefrei. Man spricht in diesem Zusammenhang vom sogenannten "Belastungsschmerz". Erst im weiteren Verlauf, also dann, wenn die Facettengelenke immer weiter geschädigt werden, zeigt sich die typische Schmerzsymptomatik auch in Ruhe (Ruheschmerz).

Die Spondylarthrose zählt zu den häufigsten Ursachen für das Auftreten von akuten und chronischen Rückenschmerzen . Bei ungefähr 15 bis 20 Prozent aller Personen, die wegen Rückenschmerzen einen Arzt aufsuchen, kann eine Arthrose der Wirbelsäule nachgewiesen werden.

Typisch für die Arthrose, unabhängig davon in welchem Gelenk sie auftritt, ist der sogenannte Anlaufschmerz. Diese Bezeichnung beschreibt eine Schmerzsymptomatik, die sich vor allem nach längeren Pausen, also zum Beispiel nach dem Aufstehen, zeigt. Neben der Schmerzen leiden die meisten der betroffenen Patienten morgens an einer ausgeprägten Steifheit der erkrankten Gelenke (Morgensteifigkeit). Erst wenn das Gelenk in Bewegung kommt, nehmen die Beschwerden an Intensität ab.

Die Lokalisation der Schmerzen ist davon abhängig, auf welcher Höhe der Wirbelsäule die Arthrose vorliegt. Zu den häufigsten Lokalisationen zählt die Lendenwirbelsäule. Ausgehend vom Ursprungsort können die Schmerzen in die Region ausstrahlen, die von den jeweligen Nerven auf dieser Höhe versorgt werden.

Liegt die Arthrose zum Beispiel im Bereich der Halswirbelsäule vor, zeigen sich beim betroffenen Patienten häufig Nackenschmerzen , die in die Arme, den Hinterkopf und in den oberen Rücken ausstrahlen.

Typisch für die Schmerzsymptomatik bei einer Spondylarthrose ist vor allem, dass die Beschwerden im Sitzen an Intensität zunehmen. Auch wenn der betroffene Patient schwere Lasten anhebt, nehmen die Schmerzen typischerweise zu. Außerdem berichten die meisten Menschen mit Spondylarthrose, dass sie beim Zurückneigen des Oberkörpers besonders starke Schmerzen empfinden.

Steifheit und eingeschränkte Beweglichkeit

Neben den Schmerzen zählen eine Steifheit sowie eine einschränkung der Beweglichkeit zu den wichtigsten Symptomen der Arthrose. Dabei ist es vollkommen irrelevant, in welchem Gelenk der übermäßige Verschleiß lokalisiert ist.

Die Steifigkeit eines geschädigten Gelenks zeigt sich vor allem nach längeren Ruhephasen. Aus diesem Grund leiden die Betroffenen gerade nach dem Schlafen unter besonders ausgeprägten Beschwerden. In diesem Zusammenhang spricht man von der sogenannten "Morgensteifigkeit". Kommt der Patienten erst einmal in Bewegung, so nehmen Steifigkeit und Bewegungseinschränkungen zügig an Intensität ab.

Leider kommt es im Falle der Spondylarthrose im Bereich der geschädigten Gelenke zur sogenannten osteophytären Reaktion. Unter diesem Begriff versteht man die Ausbildung von Knochenauswüchsen aus den Wirbelkörpern. Diese Knochenanbauten werden in der Medizin auch als Sondylophyten bezeichnet. In Folge dessen kann es zu einer deutlichen Einengung der Nervenaustrittspunkte der Wirbelsäule kommen. Es entsteht eine sogenannte Spinalkanalstenose.

Bei einer Einengung des Spinalkanals wird zum Teil enormer Durch auf die eingeengten Nervenfasern ausgeübt. Eben dieser Druck kann zu starken Schmerzen führen. Langfristig besteht aber auch die Gefahr, dass die Nervenfasern dauerhaft geschädigt werden und es zu Empfindungsstörungen sowie Lähmungserscheinungen kommt.

Im Bereich des geschädigten Facettengelenks kommt es häufig zur Bildung von Knochenauswüchsen (Spondylophyten). In Folge dessen kann der Spinalkanal eingeengt und enormer Druck auf die Nervenfasern ausgeübt werden (Spinalkanalstenose).

Nervenkompression und neurologische Symptome (z. B. Taubheit, Kribbeln, Schwäche)

Eine Arthrose der Wirbelsäule kann für den Betroffenen langfrisitig weitreichende Folgen haben. Grund dafür ist neben der für die Erkrankung typischen Schmerzsymptomatik, dass es im Bereich der geschädigten Facettengelenke zur Ausbildung von Knochenauswüchsen, sogenannten Osteophyten, kommen kann.

Je nachdem wo und wie diese Osteophyten wachsen, ist es möglich, dass sie für eine Einengung des Spinalkanals sorgen. In diesem Zusammenhang spricht man von einer sogenannten Spinalkanalstenose. Durch die Einengung wird zum Teil enormer Druck auf die Nervenfasern ausgeübt.

Dies verursacht zum Einen starke Schmerzen, führt langfrisitg aber auch zu einer Schädigung der Nervenfasern selbst. In Folge dessen entwickeln die Erkrankten häufig Empfindungsstörungen (zum Beispiel Kribbeln oder Taubheitsgefühle) und/oder Lähmungserscheinungen.

Unterschiede in den Symptome je nach betroffenem Wirbelsäulenabschnitt

Die Symptome, die im Zuge einer Arthrose der Wirbelsäule entstehen, können sehr vielfältig sein. Sie sind vor allem davon abhängig, auf welcher Höhe der Wirbelsäule die Schädigung vorliegt. Auch die Ausprägung des übermäßigen Verschleiß spielt bei der Entstehung der Beschwerden eine entscheidende Rolle.

Unabhängig von der Lokalisation des übermäßigen Verschleiß, leiden die betroffenen Patienten typischerweise an starken Rückenschmerzen, die zum Beispiel in die Arme oder das Gesäß ausstrahlen können. Auch eine Steifheit des erkrankten Facettengelenks sowie eine ausgeprägte Einschränkung des gewöhnlichen Bewegungsumfangs zählen zu den wichtigsten Symptomen der Spondylarthrose.

Da es im Zuge der Erkrankung zur Bildung von Knochenauswüchsen, die oftmals zu einer Verengung des jeweiligen Spinalkanals führen, kommen kann, treten zudem Beschwerden auf, die für die Höhe der Arthrose typisch sind. Liegt die Arthrose der Wirbelsäule zum Beispiel an einem oder mehreren Halswirbeln vor, so zählen Taubheitsgefühle, Kribbeln sowie Lähmungserscheinungen der Arme zu den typischen Beschwerden.

Wenn die Spondylarthrose hingegen einen Wirbel der Lendenwirbelsäule betrifft, so beschreiben die Erkrankten häufig ein ausgeprägtes Schmerzgefühl in den Beinen. Zudem kann es im Zuge der Nervenschädigung zu Sensibilitätsstörungen im Bereich der unteren Extremitäten kommen. Auch die Genitalregion bleibt von diesen Sensibilitätsstörungen häufig nicht verschont.

Darüber hinaus gilt die sogenannte Claudicatio spinales zu den wichtigsten Symptomen der Spinalkanalstenose. Der Begriff „Claudicatio spinales“ beschreibt die rasche Zunahme der Schmerzsymptomatik beim Laufen oder Stehen. Beim Hinsetzen oder Abstützen der Arme bei vornübergebeugtem Oberkörper nehmen die Beschwerden hingegen typischerweise deutlich ab.

Spondylarthrose der HWS

Zu den typischen Symptomen der Spondylarthrose im Bereich der Halswirbelsäule zählen:

  • Rückenschmerzen (Schmerzausstrahlung in die Schultern und Arme)
  • Steifigkeit der HWS
  • Bewegungseinschränkung der HWS
  • Taubheitsgefühle in Armen, Händen und/oder Fingern
  • Kribbeln
  • Lähmungserscheinungen

Spondylarthrose der Lendenwirbelsäule

Zu den typischen Symptomen der Spondylarthrose im Bereich der Lendenwirbelsäule zählen:

  • Rückenschmerzen (Schmerzausstrahlung in die Beine und das Gesäß)
  • Steifigkeit der Lendenwirbelsäule
  • Bewegungseinschränkung der Lendenwirbelsäule
  • Claudicatio spinales
  • Taubheitsgefühle in Beinen, Gesäß und/oder Füßen
  • Kribbeln
  • Lähmungserscheinungen

Diagnose von Wirbelsäulenarthrose

Anamnese und körperliche Untersuchung

Die Diagnostik bei Personen, die vermutlich an einer Arthrose der Wirbelsäule erkrankt sind, umfasst in der Regel mehrere Abschnitte. Bevor eine körperliche Untersuchung durchgeführt oder bildgebende Verfahren eingeleitet werden, findet ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch, die sogenannte Anamnese, statt.

Im Zuge dieses Gesprächs befragt der Arzt den Patienten hinsichtlich der bei ihm vorliegenden Beschwerden. Für den Patienten ist es dabei besonders wichtig, die Symptome so genau wie möglich zu beschreiben.

Um neben der eigentlichen Diagnose auch die Höhe des geschädigten Facettengelenks eingrenzen zu können, ist es wichtig nicht einfach von Rückenschmerzen zu berichten. Vielmehr sollte so genau wie möglich beschrieben werden, wo die Schmerzen lokalisiert sind und ob sie in andere Körperregionen, zum Beispiel die Arme oder Beine, ausstrahlen.

Darüber hinaus können die für eine fortgeschrittene Spondylarthrose mit Osteophytenbildung typischen Sensibilitätsstörungen einen wichtigen Hinweis auf die Höhe der Erkrankung geben. Gleiches gilt für Parästhesien und Lähmungserscheinungen, die möglicherweise von dem erkrankten Patienten wahrgenommen werden.

Im Anschluss an das Arzt- Patienten- Gespräch erfolgt eine orientierende körperliche Untersuchung. Eigentlich beginnt diese sogar schon vor der Anamnese, und zwar dann, wenn der Patient den Behandlungsraum betritt. Bereits dabei kann der Arzt durch das Beobachten des Betroffenen relevante Hinweise gewinnen.

Wichtig dabei sind zum Beispiel dessen Körperhaltung und Gangart. Nach dem Arzt- Patienten- Gespräch inspiziert der Arzt den Rücken und die Wirbelsäule. Er misst inwiefern sich die einzelnen Wirbelsäulenabschnitte beim Vorbeugen des Oberkörpers verlängern (Ott- und Schobertest).

Bildgebende Verfahren (Röntgen, MRT, CT)

Nach Anamnese und körperlicher Untersuchung werden in der Regel weitere diagnostische Maßnahmen eingeleitet. Sollte sich der Verdacht auf das Vorliegen einer Spondylarthrose erhärten, so sind bildgebender Verfahren sinnvoll.

Eine besondere Rolle in der Diagnostik der Arthrose der Wirbelsäule spielen dabei MRT und CT- Aufnahmen. Auch mit Hilfe einer Röntgenaufnahme in mindestens zwei Ebenen können die, durch die Arthrose entstandenen, Veränderungen an der Wirbelsäule dargestellt werden. Weichteile wie Bandscheiben, Gelenkknorpel und Bänder können mit Hilfe von MRT- oder CT- Aufnahmen sichtbar gemacht werden.

Unterscheidung von anderen Wirbelsäulenerkrankungen

Oftmals werden die Krankheitsbilder Arthrose, Arthritis, Rheuma und Gicht von Laien synonym verwendet. Tatsächlich handelt es sich aber, obwohl es einige Gemeinsamkeiten gibt, um ganz verschiedene Erkrankungen. Nicht bloß in Puncto Ursachen, sondern vor allem bei den möglichen Behandlungsmaßnahmen zeigen sich große Unterschiedene.

Arthrose, Arthritis, Rheuma und Gicht stellen die vier häufigsten Erkrankungen, die im Bereich der Gelenke auftreten, dar. Gemeinsam haben diese Gelenkkrankheiten die Tatsache, dass sie durch das Auftreten von entzündlichen Prozessen, welche zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen, gekennzeichnet sind. Aus diesem Grund werden die vier Gelenkerkrankungen allesamt dem sogenannten „rheumatischen Formenkreis“ zugeordnet.

Die Arthrose, unabhängig von deren genauen Lokalisation, ist eine Erkrankung, bei der es durch Über- oder Fehlbelastung zu einem Verschleiß des Gelenkknorpels kommt. Charakteristische Anzeichen sind zum Beispiel Gelenkschmerzen, Steifigkeit und deutliche Einschränkungen der Gelenkbeweglichkeit.

Bei der Arthritis hingegen handelt es sich um eine infektionsbedingte Gelenkerkrankung. Auf verschiedenen Wegen gelingt es Bakterien in das Gelenk einzudringen und dort zur Ausbildung von eitrigen Abszessen zu führen. Man spricht dabei vom sogenannten „Gelenkempyem“.

Tatsächlich ist diese Form der Arthritis aber eher selten. Viel häufiger zeigt sich bei Personen, die an anhaltenden Gelenkschmerzen leiden, die chronische Polyarthritis (Rheumatoidarthritis). Eben diese Erkrankung ist gemeint, wenn im Volksmund von „Rheuma“ die Sprache ist. Rheuma tritt vor allem bei Frauen auf. Ungefähr 80% der betroffenen Patienten sind weiblich und zwischen 35 und 45 Jahre alt.

Die direkte Ursache des Rheuma sind Autoimmunprozesse, bei denen die körpereigene Abwehr das Gelenk angreift und zerstört. Die Rheumatoidarthritis tritt typischerweise in Schüben auf. Bei jedem Schub wird eine starke Entzündungsreaktion im Bereich des erkrankten Gelenks initiiert. Betroffene Patienten leiden dann an besonders starken Schmerzen.

Auch die sogenannte Gicht ist eine Erkrankung des rheumatischen Formenkreises, die sich in den Gelenken der Betroffenen zeigt. Die Hauptursache der Gicht ist eine Störung im Purinstoffwechsel, durch die sich der Gehalt an Harnsäure im Blut deutlich erhöht. Die zusätzliche Harnsäure kann oftmals nicht ausreichend über die Nieren ausgeschieden werden. In Folge dessen bilden sich Harnsäureablagerungen in den Gelenken, den Organen und dem Weichgewebe. Im Gegensatz zur Rheumatoidarthritis sind von der Gicht vor allem Männer betroffen.

Rheumatischer Formenkreis

Zu den Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises zählen:

  • Arthrose
  • Arthritis
  • Rheuma (Rheumatoidarthritis)
  • Gicht

Konservative Behandlungsmöglichkeiten

Es gibt verschiedene Verfahren, die dazu dienen, eine Arthrose im Bereich der Wirbelsäule zu behandeln. Im Allgemeinen unterscheidet man dabei zwischen den konservativen (nicht- operativen) und den chirurgischen Therapiemaßnahmen.

Die Wahl des am besten geeigneten Behandlungskonzepts ist vor allem vom Ausmaß der Verschleißerscheinungen, von der genauen Lokalisation der Arthrose sowie von den individuellen Beschwerden des Patienten abhängig.

Schmerzmanagement (Medikamente, Physiotherapie)

Eine Arthrose im Bereich der Wirbelsäule kann für die betroffenen Patienten besonders schmerzhaft sein. Tatsächlich ist es bei dieser Erkrankung aber wichtig, sich nicht zu lange in eine Schonungsphase zurückzuziehen. Grund dafür ist die Tatsache, dass regelmäßige Bewegung das Voranschreiten der Arthrose verlangsamen kann.

Umso wichtiger ist es, die Arthrosepatienten mit einer adäquaten Schmerztherapie zu versorgen. Da es im Falle der Arthrose regelmäßig zur Ausbildung von entzündlichen Prozessen innerhalb der degenerierten Gelenke kommt, sollten bevorzugt solche Schmerzmittel eingenommen werden, die zusätzlich über eine entzündungshemmende Komponente verfügen.

Besonders geeignet sind deshalb Arzneimittel aus der Wirkstoffgruppe der sogenannten Nicht- steroidalen- Antirheumatika (kurz: NSAR). Zu den wichtigsten Vertretern dieser Wirkstoffgruppe zählen zum Beispiel Ibuprofen und Diclofenac. Auch die Injektion von Kortison kann dabei helfen, die Schmerzsymptomatik sowie die Entzündungen in den Griff zu bekommen.

Neben der Einnahme von Schmerzmedikamenten sollte von Arthrosepatienten immer auch eine Physiotherapie durchgeführt werden. Im Zuge dieser Behandlung erlernen die Erkrankten verschiedene Übungen, die dabei helfen die gelenksnahe Muskulatur zu kräftigen. Eine gut ausgebildete Muskulatur hilft dabei, übermäßige Belastungen, die normalerweise auf das verschlissene Gelenk einwirken würden, abzupuffern.

Stabilisierung und Kräftigung der Rückenmuskulatur

Wenn Personen, die an einer Arthrose im Bereich der Wirbelsäule leiden, ihre Rückenmuskulatur gezielt stabilisieren und kräftigen, kann dies einen positiven Einfluss auf den Krankheitsverlauf haben.

Gut trainierte Muskeln sind dazu in der Lage, jene Belastungen, die eigentlich vollständig auf das Gelenk einwirken würden, weitestgehend abzufedern. Auf diese Weise werden bereits verschlissene Gelenke geschont und der Faserknorpel nicht weiter geschädigt. Gezieltes Training der gelenknahen Rückenmuskulatur kann demnach dabei helfen, das Voranschreiten der Arthrose zu verlangsamen.

Darüber hinaus nehmen die, für die Spondylarthrose typischen Schmerzen, deutlich ab wenn die Rückenmuskulatur kräftiger ist.

Gewichtsreduktion und gesunde Lebensweise

Übergewicht beziehungsweise ausgeprägte Adipositas zählen zu den wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung einer Arthrose der Wirbelsäule. Außerdem weisen Personen, die übergewichtig sind, einen deutlich schlechteren Krankheitsverlauf auf. Im direkten Vergleich zu normalgewichtigen Menschen, lässt sich bei adipösen Personen eine um ein Vielfaches schnellere Abnutzung des Gelenkknorpels beobachten.

Aus diesem Grund ist es leicht nachvollziehbar, dass sich eine Gewichtsreduktion sowie die Anpassung der Lebensgewohnheiten, positiv auf den Krankheitsverlauf auswirken können. Besonders effektiv lässt sich das Körpergewicht reduzieren, wenn die Erkrankten ihre Ernährung umstellen und auf regelmäßige Bewegungseinheiten achten.

Ergonomische Anpassungen und Hilfsmittel

Das primäre Ziel der Behandlung einer Arthrose der Wirbelsäule ist es, die erkrankten Facettengelenke zu entlasten. Auf diese Weise können sowohl die Schmerzen gelindert als auch das Fortschreiten des übermäßigen Gelenkverschleiß verlangsamt werden.

Um die Wirbelsäule effektiv zu entlasten, ist es wichtig, die Rücken- und Bauchmuskulatur durch gezieltes Training zu stärken. Gut trainierte Rücken- und Bauchmuskeln helfen dabei, die auf die Facettengelenke einwirkenden Belastungen zu mindern. Zusätzlich zum Muskeltraining können verschiedene Hilfsmittel zur Anwendung kommen.

Als besonders gut geeignet gelten die sogenannten Orthesen. Eine Orthese ist ein elastisches Hilfsmittel, welches einen Körperteil umschließt und die Gelenke auf diese Weise entlastet und ruhig stellt. Im Falle der Spondylarthrose wird eine Orthese, die wie ein Gürtel getragen wird, verschrieben.

Wenn die Arthrose im Bereich der Lendenwirbelsäule lokalisiert ist, kommt eine Lendenwirbelsäulen- Orthese zum Einsatz. Wird diese regelmäßig getragen, kann sie eine schwache Rücken- und Bauchmuskulatur kompensieren. Im hinteren Bereich des Hilfsmittels sind vorgeformte Korsettstäbe eingearbeitet. Diese Stäbe dienen der Stabilisation der Facettengelenke.

Sogenannte Orthesen sind medizinische Hilfsmittel, die dabei Helfen die verschlissenen Facettengelenke zu stützen und zu stabilisieren.

Interventionelle und operative Behandlungen

Injektionstherapien (z. B. Facettengelenksinjektionen, Epiduralinjektionen)

Eigentlich zählt die Injektionstherapie zu den nicht- operativen Verfahren zur Behandlung der Arthrose. Unterschiedliche flüssige Wirkstoffe können bei dieser Form der Behandlung mit Hilfe einer Kanüle verabreicht werden. Gelenke sind für die Injektionstherapie bestens geeignet, da sie besonders leicht zugänglich sind. Es ist aber zudem möglich die flüssigen Arzneimittel in die Nähe von Sehnen, Sehnenansätzen, Sehnenscheiden, Muskeln und Nerven zu spritzen.

Im Falle der Arthrose der Wirbelsäule kommt vor allem Kortison zum Einsatz. Kortison gehört zu den sogenannten Steroidhormonen, welche in der Nebennierenrinde gebildet und von dort in den Kreislauf abgegeben werden. Steroidhormone sind dazu in der Lage, die Abwehrreaktionen des Immunsystems effektiv zu unterdrücken.

Auf diese Weise wirkt Kortison entzündungshemmend. Darüber hinaus kommt es nach der Verabreichung zu einer Aktivierung des Energiestoffwechsels und zur Hemmung der Schmerzweiterleitung.

Minimalinvasive Verfahren (z. B. Radiofrequenzablation)

Die sogenannte Radiofrequenztherapie kann vor allem bei der Behandlung einer schweren Arthrose der Facettengelenke hilfreich sein. Bei diesem Verfahren werden die Nervenfasern des Schmerzleitungssystems über verödet. Mit Hilfe der Radiofrequenzablation ist es möglich die mit dem Gelenkverschleiß in Zusammenhang stehenden, chronischen Rückenschmerzen effektiv zu lindern.

Bevor die Ablation beginnen kann ist es wichtig, die exakte Lokalisation der schmerzleitenden Nervenfasern auszumachen. Um die Zielregion für die Radiofrequenzen zu identifizieren, können bildgebende Verfahren wie die Ultraschalluntersuchung oder die Anfertigung eines CT sinnvoll sein.

Sobald die Zielregion gefunden ist, werden Stromreize abgegeben. Diese Maßnahme soll noch einmal sicherstellen, dass die eigentliche Ablation tatsächlich im Bereich der sensiblen Nervenfasern des Schmerzleitungssystems statt findet.

Mit Hilfe der sogenannten Radiofrequenzablation können sensible Nervenfasern des Schmerzleitungssystems verödet werden. Auf diese Weise ist es möglich, die durch die Arthrose hervorgerufenen Rückenschmerzen effektiv zu lindern.

Operative Verfahren (z. B. Wirbelsäulenfusion, künstlicher Bandscheibenersatz)

Wenn die Arthrose der Wirbelsäule bereits fortgeschritten ist und/oder sich die Beschwerden nicht mit Hilfe von konservativen Behandlungsmethoden lindern lassen, ist es sinnvoll einen operativen Eingriff in Erwägung zu ziehen. Im Falle der Spondylarthrose gibt es verschiedene chirurgische Verfahren, die zur Therapie genutzt werden können.

Zu den wichtigsten Eingriffen zählen zum Beispiel die Dekompression durch eine sogenannte Lamektomie und die Wirbelkörper- Fusion. Darüber hinaus gibt es Verfahren ohne Fusion der einzelnen Wirbelkörper, die dabei helfen können, die durch die Arthrose hervorgerufenen Beschwerden zu lindern.

Bei der Dekompression des Spinalkanals nutzen die behandelnden Ärzte ein Verfahren, das Laminektomie genannt wird. Bei dieser Operation werden einzelne Knochenanteile des Wirbels entfernt. Die Entfernung betrifft vor allem solche Knochenfragmente, die in den Rückenmarkskanal hinein ragen und ihn auf diese Weise einengen. Mit Hilfe der Laminektomie kann eine Arthrose- bedingte Spinalkanalstenose aufgehoben und eingeengte Nervenfasern entlastet werden.

Bereits kurz nach dem operativen Eingriff zeigt sich in den meisten Fällen eine deutliche Besserung der Symptome. Sowohl die für eine Stenose des Wirbelkanals typischen Schmerzen als auch mögliche Sensibilitätsstörungen und Lähmungen lassen zeitnah spürbar nach.

In manchen Fällen ist eine Dekompensation mittels Laminektomie jedoch nicht zielführend. Bei den erkrankten Patienten ist es dann möglich, die Wirbelsäule mit sogenannten Pedikelschrauben zu stabilisieren. Eben diese Schrauben müssen in mehrere Wirbel eingebracht werden. Die einzelnen Schrauben verfügen über einen kleinen Aufsatz, der es ermöglicht, sie mit Hilfe eines Stabes miteinander zu verbinden. Auf diese Weise können die Wirbel in die optimale Position gebracht und miteinander verbunden werden.

Wichtig dabei ist, dass trotz der Verbindung die Beweglichkeit der einzelnen Wirbelgelenke nicht eingeschränkt wird. Grund dafür ist die Tatsache, dass die eingebrachten Stäbe selbst beweglich sind. Besonders geeignet ist dieses operative Behandlungsverfahren, wenn der Patient vor allem unter Bewegung eine sehr ausgeprägte Schmerzsymptomatik entwickelt.

Darüber hinaus kann eine ausgeprägte Arthrose der Wirbelsäule mit Hilfe einer sogenannten Wirbelkörperfusion therapiert werden. Auch bei diesem operativen Eingriff wird die Wirbelsäule stabilisiert. Im Gegensatz zur Anwendung der Pedikelschrauben mit beweglichem Stab werden die einzelnen Wirbelkörper bei einer Fusion starr miteinander verbunden. Auch bei der Fusion werden Pedikelschrauben verwendet. Wichtig ist jedoch, dass in diesem Fall unbewegliche Stäbe zum Einsatz kommen.

Im Zuge der Operation ist es zudem möglich, zerstörte Bandscheiben durch einen sogenannten Cage (zu deutsch: Käfig) zu ersetzen. Bei einem Cage handelt es sich um ein kleines Körbchen, das aus Metall, Kunststoff oder Keramik angefertigt wird. Im Laufe der Zeit beginnt der Körper damit, Knochenmaterial in die Wirbel einwachsen zu lassen und sie auf diese Weise fest miteinander zu versteifen.

Vorbeugung von Wirbelsäulenarthrose

Wichtigkeit von regelmäßiger Bewegung und Körperhaltung

Der Entstehung einer Arthrose der Wirbelsäule kann nicht immer sicher vorgebeugt werden. Vor allem bei Menschen, die eine familiäre Vorbelastung oder schwere Fehlbildungen aufweisen, ist es fast unmöglich die Ausbildung der Erkrankung zu verhindern.

Andere Faktoren, die das Risiko an einer Arthrose der Wirbelsäule zu erkranken, deutlich erhöhen, können hingegen ausgeschaltet werden. Wichtig dabei ist es, den eigenen Lebensstil zu überdenken und konsequent anzupassen.

Bei adipösen Menschen kann nur die Reduktion des Körpergewichts dazu beitragen, die Belastung der Facettengelenke langfristig zu reduzieren. Abnehmen gelingt am besten durch die Anpassung der Ernährungsgewohnheiten und regelmäßige Bewegungseinheiten.

Tipps für die Prävention von Rückenproblemen (z. B. rückenfreundliches Heben)

Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Gründen, die dazu führen, dass Patienten die Hausarztpraxis aufsuchen. Neben der Arthrose der Wirbelsäule gibt es weitere Erkrankungen, die im Verlauf zu stark ausgeprägten Rückenschmerzen führen können. Vor allem Bandscheibenvorfälle, entzündliche Prozesse, Gicht und Rheuma können eine besonders starke Schmerzsymptomatik hervorrufen.

In vielen Fällen ist es jedoch möglich, der Entstehung von Beschwerden im Bereich des Rückens frühzeitig vorzubeugen. Wer die folgenden Tipps befolgt, kann sich mit hoher Wahrscheinlichkeit langfristig vor Rückenschmerzen schützen.

  1. 01
    Bewegung: Bewegung ist nicht bloß zur Vorbeugung von Rückenschmerzen wichtig. Grund dafür ist die Tatsache, dass ausgeprägter Bewegungsmangel einen Risikofaktor für die Entstehung einer Vielzahl von Erkrankungen darstellt. Um sich und seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun, sollte man dringend darauf achten, sich regelmäßig zu bewegen. Besonders sinnvoll ist es, die Bewegung so in den Alltag zu integrieren, dass sie nach einer Weile als ganz selbstverständlich wahrgenommen wird. Tägliche Spaziergänge oder kurze Sporteinheiten am Abend reichen dabei bereits aus, um dem Auftreten von Rückenschmerzen vorzubeugen.
  2. 02
    Stärkung der Muskulatur: Die Muskulatur ist nicht bloß dazu da, im Bereich der Gelenke durch Anspannung und Erschlaffung Bewegungen zu vermitteln. Tatsächlich kommt unseren Muskeln eine weitere, wichtige Funktion zu. Sie sind dafür verantwortlich die Gelenke zu stabilisieren. Das gilt vor allem für die einzelnen Muskelgruppen des Rückens und die Bauchmuskulatur. Durch gezieltes Training kann die Muskulatur so aufgebaut werden, dass sie dazu in der Lage ist, die Belastungen, welche auf unsere Wirbelsäule einwirken, abzufedern. Auf diese Weise ist es möglich der Entstehung einer Arthrose der Wirbelsäule langfristig vorzubeugen. Wichtig ist dabei jedoch, dass die Muskeln mit Hilfe von korrekt ausgeführten Übungen gestärkt werden. Fehlerhaft ausgeführtes Muskeltraining hingegen kann die Gelenke schädigen.
  3. 03
    Gesunde Körperhaltung: Eine falsche Körperhaltung führt langfristig dazu, dass die Wirbelsäule übermäßig belastet wird. Dies wiederum wirkt sich schädigend auf den Faserknorpel im Bereich der Facettengelenke aus. Aus diesem Grund sollte man stets darauf achten, eine möglichst aufrechte Körperhaltung anzunehmen. Das gilt sowohl beim Sitzen als auch beim Stehen und Gehen. Um eine solche Haltung zu trainieren, können spezielle Haltungstrainer angewendet werden. Diese korrigieren beim Tragen die Schulterpartie und richten den Rücken in eine ideale Position auf.
  4. 04
    Richtiges Heben: Nicht immer lässt es sich vermeiden, dass die Gelenke vermehrt belastet werden müssen. Beim Anheben von schweren Lasten ist es deshalb wichtig, auf die richtige Haltung zu achten. Im Idealfall sollte man die Knie dabei leicht gebeugt lassen und das Gewicht eher mit der Oberschenkelmuskulatur, statt mit dem Rücken zu tragen. Außerdem sollten schwere Lasten möglichst nahe am Körper gehalten werden. Das schont nicht nur den Rücken, sondern reduziert auch das Risiko sich zu verletzen.
  5. 05
    Gesundes Schlafen: Das Schlafen und Liegen nimmt auch bei gesunden Menschen pro Tag eine Vielzahl von Stunden ein. Daher ist es wichtig, die Schlafbedingungen optimal anzupassen. Ist die Matratze zu weich oder zu hart, kann dies schnell zu Rückenbeschwerden führen.
  6. 06
    Nicht zu lange Sitzen: Bewegung ist gesund! Das gilt nicht bloß für die Wirbelsäule sondern für den gesamten Körper. Gerade Menschen, die beruflich viel und lange sitzen, weisen ein deutlich erhöhtes Risiko für die Entstehung einer Arthrose auf. Um dieses Risiko zu senken, ist es wichtig, in regelmäßigen Abständen aufzustehen und sich zu bewegen. Auf diese Weise können sowohl der Rückenmuskulatur als auch die Wirbelsäule entlastet werden.
  7. 07
    Ergonomische Hilfsmittel: Es gibt eine Reihe von Hilfsmitteln, die jenen Menschen, die im Sitzen arbeiten, behilflich sein können. Ein ergonomischer Stuhl mit Lordosenstütze und Armlehnen kann zum Beispiel dabei helfen, die Wirbelsäule langfristig gesund zu halten.
  8. 08
    Stressreduktion: Auch übermäßiger Stress im Privat- und/oder Berufsleben kann zu Beschwerden im Rücken führen. Vor allem die Rückenmuskulatur reagiert auf anhaltenden Stress häufig mit unangenehmen Verspannungen. Das Erlernen von speziellen Entspannungsübungen oder Yoga kann dabei helfen, das Stresslevel zu reduzieren. Außerdem ist es wichtig, im Laufe des Tages ausreichend Zeit für Ruhepausen einzuplanen.

Tipps für einen gesunden Rücken

Die folgenden Strategien können dabei helfen, Rückenschmerzen langfrisitig vorzubeugen:

  • regelmäßige Bewegung
  • Muskeltraining
  • gesunde Körperhaltung
  • richtiges Heben von Lasten
  • gesunder Schlaf
  • wenig Sitzen
  • ergonomische Hilfsmittel nutzen
  • Stress reduzieren

Bedeutung einer gesunden Ernährung und Gewichtskontrolle

Es gibt verschiedene Faktoren, die nachweislich das Risiko für die Entstehung einer Arthrose im Bereich der Wirbelsäule erhöhen. Bei diesen Faktoren spricht man in der Medizin von sogenannten "Risikofaktoren". Zu den wichtigsten Risikofaktoren zählen zum Beispiel der Mangel an Bewegung und ein zu hohes Körpergewicht. Fettleibigkeit (Adipositas ) stellt dabei nicht bloß einen wichtigen Risikofaktor für die Ausbildung einer Arthrose dar.

Tatsächlich werden eine Vielzahl von Erkrankungen durch ein zu hohes Körpergewicht begünstigt. Neben den Erkrankungen des Muskuloskeletalsystems, treten bei Menschen mit Übergewicht auch vermehrt Beeinträchtigungen des Herz- Kreislauf- Systems auf. Auch verschiedene Stoffwechselerkrankungen, vor allem Diabetes mellitus , stehen in einem engen Zusammenhang mit Adipositas .

Für Menschen, die an einer Arthrose der Wirbelsäule leiden und zuviel wiegen, ist es deshalb wichtig, das Körpergewicht zu reduzieren und das Ergebnis langfrisitig zu halten. Um dieses Ziel zu erreichen eignet sich vor allem eine Kombination aus gesunder Ernährung und regelmäßigen Bewegungseinheiten. Dabei sollte keine strikte DIät eingehalten, sondern die Ernährungsgewohnheiten so umgestellt werden, dass sie im Verlauf zur Normalität werden.

Um an Körpergewicht zu verlieren, sollten vor allem Obst und Gemüse auf dem Speiseplan stehen. Fettige Speisen und Kohlenhydrate hingegen, müssen strikt reduziert werden. Darüber hinaus ist es wichtig, weitestgehend auf Zucker zu verzichten. Das gilt vor allem für Süßigkeiten und Softdrinks.

Neben der Ernährungsumstellung sollten sich Menschen mit Adipositas regelmäßige Bewegungseinheiten angewohnen. Tägliches Spazieren und/oder Sport können dabei helfen, das Körpergewicht dauerhaft in einem gesunden Rahmen zu halten. Für übergewichtige Personen, die bereits an einer Arthrose leiden, ist dabei besonders wichtig, eine gelenkschonende Sportart auszuwählen. Im Allgemeinen zählen dazu alle Sportarten, bei denen keine übermäßige Belastung der Gelenke provoziert wird. Aus diesem Grund eignen sich vor allem Schwimmen, Radfahren, Bouldern oder Wandern für Menschen mit Arthrose und Übergewicht.

Letzte Änderung: 2. Juni 2023

Quellen
  • Grifka, J. 2013. Orthopädie Unfallchirurgie 9ed.: Springer.
  • Niethard, F. 2009. Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie. 6 ed.: Thieme.

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Prof. Dr. Ivan Martin ist ein weltweit renommierter Experte auf dem Gebiet der regenerativen Medizin und Gewebetechnik. Mit seiner wegweisenden Forsch...

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Professor Dr. med. Dr. h. c. Joachim Grifka ist ein weltweit renommierter Experte auf dem Gebiet der Orthopädie. Seit dem Jahr 2000 ist er Lehrstuhlin...

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Dr. med. Manuel Weißenberger ist Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie und ausgewiesener Arthrosespezialist. Sein wissenschaftlicher und klinisc...

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