Brennen in der Scheide und vermehrter Harndrang sind unangenehme Symptome, die viele Frauen im Laufe ihres Lebens erleben. Oft wissen die betroffenen Frauen nicht, was sich hinter diesen Beschwerden verbirgt und sind verunsichert.
Oftmals sind die Ursachen harmlos und lassen sich leicht und schnell behandeln. Die häufigsten Ursachen sind eine Reizung, eine Veränderung der Scheidenflora oder eine Infektion. Aber auch andere Ursachen sind möglich.
Scheidenbrennen ist ein unangenehmes Gefühl, von dem viele Frauen im Laufe ihres Lebens einmal betroffen sind. Dabei verspüren die betroffenen Frauen meist einen stechenden und brennenden Schmerz im Intimbereich.
Dieses Missempfinden kann mit weiteren Begleitsymptomen einhergehen:
Oftmals treten diese Symptome zusammen mit einem vermehrten Harndrang auf. Es entsteht das Gefühl häufiger als gewohnt, Wasser lassen zu müssen. Beim Wasserlassen können ebenfalls ein Brennen und Schmerzen auftreten.
Diese Symptome sind äußerst lästig und können den Alltag sowie das Berufsleben der betroffenen Frauen einschränken.
Brennen in der Scheide und häufiger Harndrang können verschiedene Ursachen haben. Diese können infektiöser Natur sein, aber auch durch harmlosere Auslöser wie Scheidentrockenheit hervorgerufen werden.
Harnwegsinfektionen sind die häufigste Ursache für Brennen beim Wasserlassen und vermehrten Harndrang. Sie werden durch Bakterien verursacht, die in die Harnwege eindringen und dort eine Entzündung hervorrufen. Typische Symptome sind Schmerzen im Unterbauch, ständiger Harndrang und unangenehm riechender Urin. Bei schwereren Fällen kann es auch zu
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Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien, Gonorrhoe und Herpes genitalis können zu Brennen in der Scheide und häufigem Harndrang führen. Neben diesen Symptomen können auch ungewöhnlicher Ausfluss, Juckreiz, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und manchmal Hautausschläge oder Bläschen im Genitalbereich auftreten.
Scheidentrockenheit tritt besonders häufig nach den Wechseljahren auf, wenn der Östrogenspiegel sinkt. Sie kann zu Brennen, Juckreiz und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen. Auch jüngere Frauen können unter Scheidentrockenheit leiden, zum Beispiel durch hormonelle Veränderungen, Stillen oder bestimmte Medikamente. Die Verwendung von Gleitmitteln und feuchtigkeitsspendenden Vaginalcremes kann die Beschwerden lindern.
Die Scheide und die Harnwege können durch parfümierte Seifen, Lotionen, Tampons oder zu enge Kleidung gereizt werden. Dadurch kann es zu einem Brennen und häufigem Harndrang kommen. Es ist ratsam, milde, unparfümierte Produkte zu verwenden und auf atmungsaktive Kleidung zu achten, um Reizungen zu vermeiden. Oft kann das Weglassen der auslösenden Stoffe die Beschwerden schnell lindern.
Einige Medikamente, wie z.B. Antibiotika, können als Nebenwirkung ein Brennen in der Scheide verursachen. Antibiotika können die natürliche Scheidenflora stören und zu einer Überwucherung der Scheide mit Hefepilzen (Candida) führen. Auch andere Medikamente, die den Hormonhaushalt beeinflussen, können vaginale Trockenheit und Brennen verursachen.
Auch Krankheiten wie Diabetes oder Ekzeme können das Risiko für Infektionen und Irritationen erhöhen und so zu Brennen in der Scheide und vermehrtem Harndrang führen. Diabetes kann beispielsweise das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Harnwegsinfektionen und
Um Komplikationen zu vermeiden, ist es wichtig, Infektionen der Harnwege und der Scheide frühzeitig zu behandeln. Mögliche Komplikationen sind Nierenentzündung, Entzündungen im Becken und
Bei folgenden Symptomen sollten Sie einen Arzt aufsuchen:
Selbst wenn Ihre Symptome nicht besonders ausgeprägt sind, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn sie länger als ein paar Tage anhalten.
Außerdem sollten Sie einen Arzt aufsuchen,
Eine Eigenbehandlung kann unter Umständen gefährlich sein. Bei Brennen in der Scheide und verstärktem Harndrang sollte daher immer ein Arzt hinzugezogen werden.
Welcher Arzt der richtige Ansprechpartner für Sie ist, richtet sich nach Ihren Symptomen, der Itensität und Häufigkeit sowie möglichen Vorerkrankungen.
Bei Beschwerden im Vaginalbereich ist der Gynäkologe der erste Ansprechpartner für Frauen. Gynäkologen können Infektionen wie Scheidenpilz, bakterielle Vaginose und sexuell übertragbare Infektionen diagnostizieren und behandeln. Auch bei hormonellen Problemen wie Scheidentrockenheit nach den Wechseljahren kann der Gynäkologe helfen.
Der Hausarzt kann erste Untersuchungen durchführen und leichte Infektionen behandeln. Bei Bedarf überweist er an einen Facharzt, z. B. einen Gynäkologen oder Urologen. Zudem kann der Hausarzt bei Grunderkrankungen wie Diabetes helfen, die möglicherweise die Ursache der Beschwerden sind.
Der Urologe ist auf Erkrankungen der Harnwege spezialisiert. Er diagnostiziert und behandelt Harnwegsinfekte und andere Probleme, die häufigen Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen verursachen.
Ein Endokrinologe kann hinzugezogen werden, wenn die Ursache der Beschwerden hormonelle Störungen sind. Dieser Facharzt ist auf den Hormonhaushalt spezialisiert und kann bei komplexen hormonellen Problemen weiterhelfen.
Wenn die Beschwerden durch Hautprobleme wie Ekzeme oder Kontaktallergien verursacht werden, kann ein Dermatologe weiterhelfen. Er kann die Haut im Intimbereich untersuchen und eine geeignete Behandlung vornehmen.
Treten immer wieder Infektionen auf, die schwer zu behandeln sind, kann ein Infektiologe konsultiert werden. Er verfügt über besondere Kenntnisse in der Behandlung von Infektionskrankheiten und kann gezielte Therapien anbieten.
Ihr Arzt wird folgende Untersuchungen durchführen, um die Ursache für das Brennen in der Scheide und den häufigen Harndrang abzuklären:
Wie die Untersuchungen im Einzelnen aussehen, hängt von Ihrer medizinischen Vorgeschichte und den Symptomen ab.
Die Behandlung von Brennen in der Scheide und häufigem Harndrang hängt von der Ursache der Beschwerden ab.
Bei Harnwegsinfekten (HWI) werden meist Antibiotika eingesetzt, die in der Regel innerhalb weniger Tage wirken.
Vaginale Infektionen können je nach Art der Infektion mit Antibiotika, Antipilzmitteln oder virenhemmenden Medikamenten behandelt werden. Ihr Arzt entscheidet, welche Medikamente für Sie am besten geeignet sind.
Auch sexuell übertragbare Infektionen (STI) können je nach Infektion mit Antibiotika, Antipilzmitteln oder virushemmenden Medikamenten behandelt werden.
Bei Scheidentrockenheit können Hormonpräparate, Feuchtigkeitscremes oder Gleitmittel helfen.
Bei einer Reizung sollte man auf irritierende Produkte wie parfümierte Waschlotionen, Seifen und Tampons verzichten und Unterwäsche aus Baumwolle tragen.
Wurden die Symptome durch Medikamente verursacht, sollte Ihr Arzt Ihnen ein Alternativpräparat verschreiben.
Eine Therapie möglicher Vorerkrankungen kann ebenfalls dazu beitragen, das Brennen in der Scheide und den häufigen Harndrang zu reduzieren.
Beachten Sie unbedingt die Anweisungen Ihres Arztes und nehmen Sie die verschriebenen Medikamente auch bei Besserung der Beschwerden bis zum Ende der Behandlung ein. Ein vorzeitiger Abbruch der Behandlung kann zu einem Wiederauftreten der Infektion führen.
Es gibt einige Möglichkeiten einem Brennen in der Scheide und vermehrtem Harndrang vorzubeugen:
Letzte Änderung: 22. Mai 2024
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