Es ist wichtig über Scheidenpilz bei Kindern informiert zu sein, die Symptome zu erkennen und entsprechend zu handeln. Aber wie sieht Scheidenpilz bei Kindern aus?
Folgend finden Sie die wichtigsten Anzeichen und wie man mit ihnen umgehen kann:
Ein Jucken und Brennen im Intimbereich der Mädchen sind häufig die ersten Anzeichen einer Scheidenpilzinfektion. Der Juckreiz im Genitalbereich kann so ausgeprägt sein, dass das Kind sich ständig kratzen muss. Dieses Kratzen reizt die Haut zusätzlich und verstärkt das brennende Gefühl, er verstärkt sich meist gegen Abend und in der Nacht. Es ist wichtig, dass die Eltern Verständnis zeigen und ihr Kind beruhigen. Ein warmes Bad ohne Seife oder eine milde, parfümfreie Lotion können die Beschwerden lindern.
Im Bereich der Schamlippen und der Scheide des Mädchens kann es zu Hautrötungen und einer Schwellung kommen. Dies ist ein Hinweis auf eine mögliche Entzündung. Eltern sollten darauf achten, dass das Kind bequeme, weite Kleidung trägt und enge Hosen oder synthetische Unterwäsche vermeidet.
Weißer, dickflüssiger oder klumpiger Ausfluss aus der Scheide ist ebenfalls ein typisches Symptom. Der Ausfluss ist in der Regel geruchlos und wird von den Eltern meist bemerkt, wenn sie die Unterwäsche ihres Kindes waschen. In dieser Situation ist es wichtig, Ihrem Kind zu erklären, dass es nichts falsch gemacht hat und dass es sich um ein Problem handelt, das behandelt werden kann.
Beim Wasserlassen kann es zu einem Brennen oder zu Schmerzen kommen. Dies kann besonders unangenehm sein und dazu führen, dass Ihr Kind den Harndrang unterdrückt. Sie sollten Ihr Kind anhalten, viel Wasser zu trinken, und wenn möglich ein Sitzbad mit lauwarmem Wasser geben, um die brennenden Schmerzen zu stillen.
Ältere Mädchen, die bereits sexuell aktiv waren, können Schmerzen beim Geschlechtsverkehr bemerken. In diesem Fall ist es wichtig, ein offenes und einfühlsames Vertrauensverhältnis zu schaffen, in dem sich die betroffene Jugendliche sicher fühlt, über ihre Beschwerden zu sprechen.
Nicht alle Kinder, die an einem Scheidenpilz erkrankt sind, zeigen alle genannten Symptome. Einige Kinder haben nur leichte Beschwerden, während andere erheblich unter ihnen leiden. Sollten Sie bei Ihrem Kind Symptome einer Scheidenpilzinfektion beobachten, empfehlen wir Ihnen, einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose und eine geeignete Behandlung zu erhalten. Ein Scheindenpilz kann bereits bei Babys auftreten.
Bei Kindern wird die Diagnose einer vaginalen Pilzinfektion von einem Kinderarzt oder Gynäkologen gestellt. Zunächst wird der Arzt ein Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) durchführen, bei der er nach den Beschwerden, der medizinischen Vorgeschichte sowie möglichen Auslösern fragt.
Anschließend erfolgt die körperliche Untersuchung. Hierzu gehören die Untersuchung des äußeren Intimbereichs und, wenn nötig, eine vaginale Untersuchung - selbstverständlich nur mit dem Einverständnis der Eltern und des Kindes.
In einigen Fällen wird zur genauen Bestimmung der Pilzinfektion ein Abstrich aus der Scheide entnommen. Der Arzt stellt dann anhand der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und der Befunde eine Diagnose.
Folgende Untersuchungen können zur Diagnose von Scheidenpilz bei Kindern durchgeführt werden:
Nach der Diagnose eines Scheidenpilzes wird der Arzt mit der Behandlung beginnen. Es gibt mehrere Behandlungsmöglichkeiten, die vom Schweregrad der Infektion abhängen.
Übersicht der Behandlung:
Bei leichten bis mittelschweren Infektionen werden in der Regel lokale Antimykotika eingesetzt. Diese werden direkt auf die betroffene Stelle aufgetragen und wirken lokal gegen die Pilzinfektion.
In schwereren Fällen oder wenn eine lokale Therapie nicht greift, können orale Antimykotika sinnvoll sein. Diese Medikamente werden in Tablettenform oder als Lösung verabreicht und wirken im gesamten Organismus gegen die Infektion.
Die vom Arzt vorgeschriebene Behandlungsdauer sollte konsequent eingehalten werden, auch wenn sich die Symptome vorzeitig bessern. Ein vorzeitiger Abbruch der Behandlung kann zu einem Wiederauftreten der Pilzinfektion führen.
In Einzelfällen kann es notwendig sein, Verwandte des Kindes auf eine Pilzinfektion zu untersuchen und ggf. zu behandeln, denn Scheidenpilz kann durch einen engen Kontakt übertragen werden. Dies hilft, eine erneute Infektion auszuschließen.
Die Behandlung von Scheidenpilz bei Kindern sollte immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Durch eine Selbstbehandlung mit Hausmitteln kann sich die Infektion verschlimmern und es kann zu Komplikationen kommen.
Ermutigen Sie Ihr Kind, viel Wasser zu trinken, und geben Sie ihm, wenn möglich, ein Sitzbad mit lauwarmem Wasser, um den Juckreiz zu lindern.
Bei Fragen zur Behandlung wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.
Letzte Änderung: 23. Mai 2024
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