Ob die Erreger bei der Person, auf die sie übertragen wurden, ebenfalls eine Infektion hervorrufen, hängt von verschiedenen Dingen ab.
Um das nachvollziehen zu können ist es wichtig zu wissen, dass Hefepilze bei bis zu 30 Prozent der Frauen in Westeuropa zur natürlichen Scheidenflora gehören ohne dort eine Infektion oder Beschwerden hervorzurufen.
In diesen Fällen muss die Scheidenpilzinfektion nicht zwangsläufig von einer/einem Infizierten übertragen worden sein. Bereits Lebenslagen, in denen das Immunsystem geschwächt ist, zum Beispiel im Zuge einer Schwangerschaft, können dazu führen, dass die eigentlich nicht krankmachenden Hefepilze im natürlichen Scheidenmilieu plötzlich eine Infektion hervorrufen. Gleiches gilt auch, wenn das schützende Scheidenmilieu geschwächt oder gestört ist.
Bei ungefähr 30 Prozent der Frauen gehören Hefepilze zur normalen Scheidenflora ohne eine Infektion oder Beschwerden hervorzurufen.
Dennoch rät man Infizierten dazu, bis zum vollständigen Abschluss der Behandlung auf sexuelle Kontakte zu verzichten. Im Allgemeinen kann man davon ausgehen, dass die Hefepilze, die für den
Um eine erneute Übertragung zu vermeiden, muss unbedingt auch der Partner behandelt werden. Andernfalls ist es möglich, dass die ursächlichen Hefepilze bereits übertragen wurden und beim nächsten Sexualkontakt wieder auf die Partnerin übergehen. Dieses Phänomen ist auch unter dem Begriff „Ping Pong Infektion bekannt“.
Bei dem Verdacht auf das Vorliegen einer Pilzinfektion im Intimbereich, ist es vielen zu peinlich, einen Facharzt aufzusuchen. Aus diesem Grund versuchen viele der Infizierten, sich mit der Anwendung verschiedener Hausmittel Abhilfe zu verschaffen. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, denn es gibt einige Dinge, die die Pilzinfektion nicht verbessern sondern sogar verschlimmern können.
Eine bestehende Infektion mit Scheidenpilzen kann sich zum Beispiel durch den Einfluss verschiedener Hormone verschlimmern. Aus diesem Grund zeigt sich eine solche Infektion bei einer Vielzahl der Patientinnen während der Monatsblutung als besonders ausgeprägt.
Auch der Verzehr von Nahrungsmitteln, die einen hohen Zuckergehalt aufweisen, sorgt dafür, dass sich der Scheidenpilz ausbreitet und die Symptome zunehmen. Gleiches gilt natürlich auch für den Genuss von zuckerhaltigen Getränken.
Der für die Entstehung des Scheidenpilz verantwortliche Erreger Candida albicans kann sich bei erwachsenen Menschen auch innerhalb der Mundhöhle ansiedeln. Dort kann der Hefepilz verweilen ohne zu einer Pilzinfektion zu führen.
Problematisch wird die Besiedlung erst dann, wenn der Pilz in den Intimbereich übertragen wird. Die ist zum Beispiel durch oralen Sexualverkehr möglich. Damit es auch bei einer Besiedlung der Pilze in der Mundhöhle nicht zum Ausbruch einer vaginalen Pilzinfektion kommt, sollte man stets darauf achten, dass kein Speichel in den Intimbereich gelangt.
Aus diesem Grund sollte niemals Speichel zur Anfeuchtung verwendet werden. Besser geeignet dazu ist spezielles Gleitgel. Darüber hinaus sollte Oralesex nur unter der Verwendung von Kondomen oder speziellen Lecksichern stattfinden.
Oralesex sollte ausschließlich unter der Verwendung von Kondomen oder speziellen Lecksichern stattfinden.
Wenn trotzdem oraler Sexualverkehr ohne geeignete Barriere stattgefunden hat, so ist es wichtig, die Vagina im Anschluss gründlich mit Wasser zu waschen.
Damit keine Erreger in den Bereich der Harnröhre gelangen, sollte man zudem nach dem Kontakt zur Toilette gehen und Wasser lassen.Auch die Anwendung einer Milchsäurekur nach dem Sex kann dabei helfen, die Vaginalflora zu stabiliesieren und einer Infektion vorzubeugen.
Grundsätzlich kann eine gute Mundhygiene und die regelmäßige Durchführung einer professionellen Zahnreinigung dabei helfen, Pilzbefall innerhalb der Mundhöhle zu verhindern. Wenn es zum Auftreten von Symptomen in der Mundhöhle kommen sollte, ist es wichtig zeitnah einen Arzt aufzusuchen und ihm die bestehenden Beschwerden zu schildern.
Eine Übertragung der für die Entstehung einer vaginalen Pilzinfektion verantwortlichen Hefepilze der Gattung Candida albicans kann nur dann vermieden werden, wenn ein paar grundsätzliche Hygienehinweise beachtet werden.
Bei der täglichen Intimhygiene sollte zum Beispiel auf Seifen oder ähnliches verzichtet werden. Andernfalls kann es zu einer Schädigung des Intimmillieus kommen, die das Auftreten einer Pilzinfektion begünstigt.
Darüber hinaus sollte man unbedingt immer ein eigenes Handtuch verwenden und darauf verzichten Bade- oder Duschtücher mit anderen Menschen zu teilen.
Bade- und Duschhandtücher sollten niemals mit anderen Menschen geteilt werden. Verwenden sie außerdem ein separates Handtuch für den Intimbereich.
Darüber hinaus sollte man für den Intimbereich unbedingt ein separates Handtuch verwenden. Andernfalls kann es dazu kommen, dass man Hefepilze von einer Stelle des Körpers auf eine andere überträgt.
Handtücher, die man im Intimbereich verwendet, sollten zudem alle zwei bis drei Tage ausgetauscht und bei einer Temperatur von mindestens 60 Grad gewaschen werden.
Der klassische Scheidenpilz ist keine Erkrankung, die bloß das weibliche Geschlecht betrifft. Die für die Infektion verantwortliche Hefepilze der Gattung Candida albicans können bei sexuellen Kontakten mit dem anderen Geschlecht, auch auf Männer übertragen werden.
Wichtig zu wissen ist jedoch, dass man dabei nicht von einer Ansteckung im eigentlichen Sinne spricht. Vielmehr werden die verantwortlichen Erreger beim Sex auf den Mann übertragen.
Ob sie in dessen Intimbereich ebenfalls eine Infektion hervorrufen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grund dafür ist die Tatsache, dass Hefepilze bei vielen Menschen zur normalen Flora gehören ohne, dass sie zu einer Infektion oder zu wahrnehmbaren Beschwerden führen.
Maßgeblich dafür, ob eine Infektion hervorgerufen wird ist zum Beispiel der Zustand des Immunsystems des Mannes. Bei einem intakten Immunsystem kann der Pilz unter Umständen auf der Haut des Intimbereichs verweilen ohne zu einer Pilzinfektion zu führen.
Befindet sich die Immunlage des Mannes jedoch in keinem guten Zustand, so kommt es wahrscheinlich zu einer Pilzinfektion im Bereich des Penis. Eine direkte Übertragung der relevanten Erreger ist natürlich auch von Mann zu Mann möglich.
Aus diesem Grund ist es unerlässlich, stets beide Sexualpartner gegen Hefepilze zu behandeln. Das ist selbst dann empfehlenswert, wenn nur einer der beiden Partner Symptome aufweist.
Wird nur ein Partner therapiert, besteht die Gefahr, dass die Hefepilze beim nächsten sexuellen Kontakt erneut übertragen werden. Die Infektion würde dann bei den beiden Partnern immer wieder im Wechsel auftreten. Man spricht dabei von einer sogenannten Ping Pong Infektion.
Der Sexualpartner sollte unbedingt ebenfalls behandelt werden, auch wenn er keinerlei Beschwerden aufweist. Andernfalls besteht die Gefahr einer Ping Pong Infektion.
Letzte Änderung: 7. September 2023
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