Es gibt verschiedene Stadien bei der Erkrankung mit
Wie bei vielen anderen Krankheiten auch, versucht man die Ausbreitung der Endometriose-Herde sowie den Funktionsverlust der beteiligten Organe, mit Hilfe einer Stadieneinteilung zu beurteilen.
Die Einordnung der Endometriose-Herde in verschiedene Stadien hilft den behandelnden Ärzten maßgeblich dabei, die besten Therapieoptionen für den jeweiligen Patienten zu finden.
Allerdings gestaltet es sich oft als schwierig, die Endometriose sicher einem der Stadien zuzuordnen. Grund dafür ist unter anderem, dass mittels Ultraschall vom Bauch (abdomineller Ultraschall) oder der Scheide (transvaginaler Ultraschall) aus, kleinere Endometriose-Herde nur unzureichend oder garnicht nachweisbar sind. Eine aussagekräftige Bestimmung des Stadiums ist nur im Rahmen einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) möglich.
Die eigentliche Einteilung der Erkrankung in verschiedene Stadien basiert auf der Anzahl, der Größe sowie der genauen Lokalisation der versprengten Gebärmutterschleimhautzellen.
Eine Aussage über die Form und die Farbe sowie dem Einwachsen in andere Organe, wird dabei jedoch nicht getroffen. Tatsächlich können diese Punkte aber dabei helfen, die für den jeweiligen Patienten besten Therapiemaßnahmen zu finden.
Es gibt verschiedene Systeme, mit denen die Endometriose in Stadien eingeteilt werden kann:
Leider beziehen das rASRM- und das EEC-System jedoch nicht die Eindringtiefe der Herde in andere Organe mit ein. Aus diesem Grund soll bei tief eingedrungenen Endometriose-Herden der sogenannte ENZIAN-Score angewendet werden.
Mit Hilfe der rASRM werden vor allem die Herde im Bereich des Bauchfells, vorliegende Verwachsungen zwischen Scheide und Anus und das Vorhandensein von Endometriose-Herden in den Eierstöcken (Ovarien) und Eileitern klassifiziert.
Die Darstellung der Ausprägung der Endometriose efolgt über vier verschiedene Stadien:
Im ersten Stadium der Endometriose befinden sich die versprengten Schleimhautzellen innerhalb des kleinen Beckens. Die Herde überschreiten dabei eine Größe von 5 Millimetern nicht.
Außerdem sind bei der Patientin Endometriose-Herde am Übergang des Gebärmutterhalses (Porto) zur Scheide (Vagina) aufzufinden. Auch dort lokalisierte Herde sind nicht größer als 5 Millimeter. Typisch für dieses Stadium ist auch, dass die Eileiter (Tuben) trotz Endometriose frei durchgängig sind.
Bei einer Endometriose im zweiten Stadium sind die Herde, die sich im kleinen Becken befinden, größer als 5 Millimeter. Auch die versprengten Schleimhautzellen, die im Bereich des Muttermundes liegen, sind mit mehr als 5 Millimetern größer als im Stadium 1.
Darüber hinaus liegen bei diesem Stadium zusätzlich Endometriose-Herde an der Harnblase vor. Aufgrund der durch die Erkrankung hervorgerufenen Entzündungsreaktionen entwickeln sich ausgeprägte Verwachsungen (Adhäsionen) im Bereich der Eierstöcke oder der Eileiter.
In Folge dessen kommt es zu einer Verschluss der Eierstöcke, der bei den betroffenen Frauen die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann. Auch im sogenannten Douglas-Raum, also dem Raum zwischen dem Anus und der Scheide, befinden sich weitere Herde.
Stadium 3 ist unter anderem auch durch das Vorhandensein von mit Endometriose-Herden versprengten Drüsen und Stromazellen in der Muskulatur der Gebärmutter gekennzeichnet. Dies nennt man auch "Adenomyosis Uteri".
Infolgedessen nimmt die Gebärmutter häufig an Größe zu. Das nennt man in der Medizin eine diffuse Vergrößerung des Uterus.
Darüber hinaus lassen sich bei diesem Endometriose-Stadium Herde am Tubenwinkel sowie Zysten im Bereich der Eierstöcke (sogenannte Schokoladenzysten) finden. Auch die Bänder, die dafür verantwortlich sind, die Gebärmutter zu Stützen, können versprengte Schleimhautzellen aufweisen.
Die Endometriose-Herde befinden sich unter anderem außerhalb der inneren und äußeren weiblichen Geschlechtsorgane. Bei diesem Stadium ist es möglich, dass sich Herde im gesamten Bauchraum finden lassen.
In seltenen Fällen sitzen versprengte Schleimhautzellen abseits des Bauchraumes, zum Beispiel in der Lunge, dem Leistenkanal, der Haut und dem Gehirn.
Bei der EEC werden zusätzlich weitere Befunde, die im Zuge einer Bauchspiegelung gewonnen werden können, mit einbezogen.
Die EEC-Klassifikation unterscheidet vier Stadien:
Die Tiefe der Endometriose-Herde und die Betroffenheit der einzelnen Organe werden, zusätzlich zu den vier Stadien, mittels drei verschiedenen Buchstaben beurteilt:
Diesen Buchstaben wird zusätzlich ein Grad zwischen 1 bis 3 zugeordnet, dieser beschreibt den Schweregrad der Endometriose in dem entsprechenden Bereich:
Beispiel:
EEC-Stadium II, P3, O1, T1 bedeutet, dass die Patientin Endometriose im Stadium II hat, mit:
Der ENZIAN-Score wird häufig in Deutschland zur Klassifizierung des Endometriose-Stadiums verwendet. Dieser Score berücksichtigt nicht nur die Ausbreitung der Endometriose auf die verschiedenen Organe, sondern auch die Tiefe der Endometriose-Herde.
Der ENZIAN-Score unterscheidet drei Hauptstadien und zusätzliche Unterstadien:
Letzte Änderung: 3. Mai 2024
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