Wie der Name schon vermuten lässt, zählt die "chronisch obstruktive Lungenerkrankung" (
Das bedeutet, dass eine Heilung trotz passender Therapie nicht zu erwarten ist. Mit Hilfe der richtigen Lebensführung und adäquaten Medikation kann ein Fortschreiten allerdings hinausgezögert werden.
Um den Schweregrad der COPD besser evaluieren zu können, wird versucht eine Einteilung je nach Ausmaß der Einengung der Atemwege, der Häufigkeit von Exazerbationen (also akuten Verschlechterungen der Beschwerden) und dem Schweregrad der bestehenden Symptome zu treffen.
Die Einengung der Atemwege (medizinisch "Obstruktion") wird durch die sogenannte GOLD-Klassifikation definiert. Mit Hilfe eines speziellen Lungenfunktionstest wird der Grad der Obstruktion in 4 Gruppen (GOLD 1-4) ermittelt.
Die Einteilung nach GOLD gilt als wichtiges Maß zur Abschätzung des Risikos für weitere Exazerbationen und weiterführend der Schwere der Erkrankung.
Dennoch stimmt dieser gemessene Wert häufig NICHT mit der individuellen Belastung von Betroffenen überein. Das bedeutet auch, dass die gewählten Therapiemaßnahmen nicht anhand des GOLD-Grades gewählt werden sollten.
Um also eine adäquate, individuell angepasste Behandlung zu finden, wurde in den letzten Jahren ein System entwickelt, mit welchem das Leiden der PatientInnen anhand ihrer Krankheitsgeschichte besser abgebildet werden kann.
Einerseits werden dabei die bereits stattgefundenen COPD-Exazerbationen berücksichtigt. Als hohes Risiko erneut an einer Exazerbation zu erkranken, gilt, wenn mindestens eine schwere Exazerbation, die im stationärem Krankenhaus-Setting behandelt werden musste ODER mindestens 2 mittelschwere Exazerbationen, die zuhause mit Antibiotika und/oder Cortisontabletten behandelt werden mussten, bereits stattgefunden haben.
Des Weiteren wird an Hand von speziell entwickelten Fragebögen (mMRC und CAT) der individuelle Belastungsgrad durch die typischen COPD-Symptome (Husten, Auswurf, Atemnot, Leistungseinbußen, chronische Müdigkeit, Schlaflosigkeit)erhoben.
Je nach erhobener Häufigkeit der Exazerbationen und der Stärke der bestehenden Symptome wird die COPD dann in die Stadien A-D (A ist die leichteste, D die schwerste Form) eingeteilt.
In Zusammenschau aller 3 Klassifikationsarten (GOLD 1-4 & Stadien A-D) wird dann der individuelle Therapieplan erstellt.
Des weiteren gibt es noch andere Skalen und Einteilungsmöglichkeiten auf die ebenfalls, jedoch seltener zurückgegriffen wird.
Das Endstadium - oder "end-stage" - gilt als schwerstes Stadium einer chronischen, nicht-heilbaren Erkrankung und wird generell durch eine hohe Alltagseinschränkung und Leistungsminderung mit einer Lebenserwartung von unter 6 Monaten definiert.
Im Falle der COPD steht im Endstadium eine hohe Symptomlast mit starker Einschränkung der Lebensqualität durch die vorhandene Atemnot, chronischer Müdigkeit und körperliche Schwäche im Vordergrund.
Zusätzlich häufen sich akute Exazerbationen. Die Beschwerden verbessern sich oftmals trotz adäquater Therapie nicht.
Es gibt bislang keine exakte Definition zur "end-stage COPD".
Oft wird im Zusammenhang des Endstadium der COPD vom Grad 4 der GOLD-Klassifikation gesprochen, also einer sehr starken Einschränkung der Lungenfunktion ermittelt anhand des Lungenfunktionstests.
Da dieser Wert jedoch - wie schon erwähnt - nicht unbedingt mit dem Zustand des Betroffenen korreliert, wird versucht eine andere Definition zu finden.
Auch zur Definition des Endstadiums der COPD wird also auf das neue kombinierte System der Stadieneinteilung zurückgegriffen. Damit wird der Klassifikationsgrad D als schwerste Form der COPD definiert.
In Hinsicht auf diese Klassifikation lässt sich COPD im Endstadium wie folgt definieren:
Eine andere Definition zielt eher auf das Einordnen der klinischen Ausprägung der COPD zum Erfassen des Endstadiums der COPD ab.
Anhand des Erscheinungsbildes lässt sich COPD im Endstadium wie folgt definieren:
Man erkennt also, dass eine endgültige Definition der End-stage-COPD nicht so leicht zu treffen ist. Ungeachtet dessen, gibt es jedoch einige Symptome und Anzeichen, die für die schwerste Ausprägung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung sprechen:
Die COPD kann nicht geheilt werden. Sie ist eine fortschreitende Erkrankung und führt unweigerlich zu einer langsamen Reduktion des Allgemeinzustands. Das Endstadium ist geprägt durch eine massive Verschlechterung der COPD-Symptome, allen voran der Atemnot. Viele PatientInnen benötigen eine Heimtherapie mit Sauerstoff, um genug Luft zum Atmen zu bekommen.
Gleichzeitig verlieren Betroffene viel Gewicht, was auf eine Reduktion der Muskelmasse zurückzuführen ist. Diese entsteht einerseits, weil Alltagsbewegungen zur Kräftigung der Muskulatur nicht mehr durchgeführt werden können. Andererseits kommt es zum Muskelschwund, weil die angestrengte Atemarbeit viel Energie verbraucht.
Mit dem Verlust des Gewichts geht in weiterer Folge eine allgemeine Schwäche, Leistungsminderung und ständige Müdigkeit einher.
Darüber hinaus kommen Exazerbationen trotz adäquater Behandlung häufiger vor. Diese akuten schweren Episoden von Atemnot können auf die Psyche schlagen: Angst- und Panikerkrankungen sowie Depressionen sind bei COPD-PatientInnen keine Seltenheit.
Krankenhausaufenthalte, mitunter auf Intensivstationen, werden mit dem Fortschreiten der Erkrankung immer häufiger. Bei ganz schweren Formen einer Exazerbation kann ein Lungenversagen eintreten. Dies erfordert dann eine künstliche Beatmung, bis sich die Lunge erholt hat und wieder kräftig genug für die Eigenatmung ist.
Kurz gesagt zeichnet sich das Endstadium der COPD durch folgende Symptome aus:
Der Verlauf der COPD kann sich je nach PatientIn sehr unterschiedlich gestalten. Manche Betroffene können jahrelang gut mit der Erkrankung leben und sterben nicht an, sondern mit der COPD. Diese hier angeführte Schilderung des Verlaufs und der Symptome im Endstadium spiegeln lediglich eine typische, aber extreme Krankheitsgeschichte wieder.
Im Endstadium einer schweren chronischen Erkrankung wird das Konzept der "palliativen Behandlung" als geeignetste Therapiemaßnahme angewendet.
Das große Ziel der Palliativbehandlung ist die Linderung von Leid und Schmerzen. Dadurch soll eine möglichst hohe Lebensqualität in der verbleibenden Zeit sowohl für den/die Betroffene(n), als auch für die Angehörigen und Mitmenschen erhalten bleiben. Eine Heilung oder ein Aufhalten der Erkrankung steht nicht mehr im Vordergrund.
Um diese Ziele zu erreichen bedient sich die Palliativmedizin verschiedenen Mitteln. Ein Punkt ist natürlich die Reduktion der Symptome. Aber auch der Erhalt der bestmöglichen Eigenständigkeit und Alltagsbewältigung mittels Ergotherapie, die Stärkung des Körpers mittels Physiotherapie, die Aufrechterhaltung des Körpergewichts mit Ernährungstherapie und Diätberatung und der Umgang mit der emotionalen und psychischen Last durch Psychotherapeuten, Psychologen oder Seelsorgern werden fokussiert.
Darüber hinaus werden auch Gespräche über das Ende des Lebens, die individuellen Wünsche der Betroffenen zu lebensverlängerten Maßnahmen sowie dem Sterbeort und die gewählte Bestattungsart im professionellen Setting geführt.
Um all diese Maßnahmen mit Hilfe eines professionellen Teams setzen zu können, gibt es verschiedene Angebote. Wünscht der/die Betroffene so lang wie möglich in den eigenen 4 Wänden zu bleiben, stehen ambulante Palliativteams, zur Verfügung.
Manche PatientInnen fühlen sich wohler, wenn sie 24h von ausgebildeten medizinischen Personal umgeben sind. Für andere ist die Versorgung zuhause schlicht und einfach nicht möglich. Dann kann auf Palliativstationen in Pflegeheimen und Krankenhäusern sowie eigene Hospiz-Häuser zurückgegriffen werden.
Unabhängig der gewählten Versorgungsart, sorgt ein speziell geschultes, Team aus verschiedensten medizinischen Berufsgruppen für die bestmögliche Versorgung am Lebensende.
Wenn eine Palliativversorgung in Betracht gezogen wird, sollte man sich in erster Linie an den behandelten Arzt/ die behandelte Ärztin wenden. Diese/r wird bei der Anforderung von Palliativteams und/oder einer Platzbesorgung in Palliativstationen unterstützen.
Letzte Änderung: 4. September 2023
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