Unter dem Begriff "Prämenstruelles Syndrom" (kurz: PMS
) versteht man einen Zustand erhöhter psychischer und physischer Anfälligkeit, der regelmäßig vor Einsetzen der Periode auftritt. Betroffene Frauen entwickeln im Zuge dieses Syndroms diverse psychische und körperliche Veränderungen, die sie normalerweise nicht aufweisen.
Eine zielführende Behandlung der Ursache der PMS gibt es bislang nicht, dennoch lassen sich die Beschwerden des Syndroms durch verschiedene Maßnahmen lindern.
Symptome
Die Symptome beim Prämenstruellen Syndroms treten regelmäßig vier bis zehn Tage vor dem Einsetzen der Regelblutung ein. Betroffene Frauen entwickeln im Zuge dieses Syndroms diverse körperliche und psychische Veränderungen, die sie normalerweise nicht aufweisen.
Es gibt eine Vielzahl möglicher Anzeichen und Symptome des prämenstruellen Syndroms, wobei die meisten Frauen nur einige dieser möglichen Beschwerden verspüren.
Körperliche Anzeichen und Symptome
- Gelenk- oder Muskelschmerzen
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Gewichtszunahme aufgrund von Wassereinlagerungen
- Blähungen
- Spannungsgefühle in den Brüsten
- Auftreten von Akne
- Verstopfungen
- Durchfall
- Alkoholunverträglichkeiten
Psychische Anzeichen und Symptome
- Unruhe und/oder Angstzustände
- Depressive Verstimmung
- Sozialer Rückzug
- Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit
- Appetitveränderungen und/oder Heißhungerattacken
- Schlafstörungen
- Konzentrationsstörungen
- Libidoverlust
Die typischen Beschwerden, die im Zuge des Prämenstruellen Syndroms auftreten, können in ihrer Intensität stark schwanken. In besonders ausgeprägten Fällen können sie den Alltag sogar stark einschränken und dadurch nicht bloß die Betroffene, sondern auch deren Angehörige enorm belasten.
Das Prämenstruelle Syndrom kann derart ausufern, dass es deutlichen Einfluss auf die Psyche der Betroffenen nimmt. Sie entwickeln Depressionen und Angstzustände.
In solchen Fällen spricht man nicht länger von einer PMS, sondern vielmehr von einer prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS).
Bei ungefähr 20 bis 40 % aller Frauen treten stärker ausgeprägte Beschwerden auf, die sie im Alltag spürbar belasten können. In circa drei bis acht Prozent der Fälle gehen die Beschwerden so weit, dass eine prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS) diagnostiziert werden kann.
Ein Arztbesuch ist ratsam
Wenn Sie durch Änderungen Ihres Lebensstils die Beschwerden des Prämenstruellen Syndroms nicht ausreichend lindern konnten, und die PMS-Symptome Ihre Gesundheit sowie Ihren Alltag weiterhin stark beeinträchtigen, sollten Sie einen Arztbesuch in Erwägung ziehen.
Ursachen
Die genaue Ursache für das Auftreten des Prämenstruellen Syndroms ist bis heute nicht geklärt. Jedoch können mehrere Faktoren zur Entstehung des Syndroms beitragen:
- Hormonelle Schwankungen: Die unter dem Prämenstruellen Syndrom leidenden Frauen weisen zwar nicht unbedingt einen veränderten Hormonstatus auf, scheinen jedoch besonders empfindlich auf die Abbauprodukte des Progesterons zu reagieren. Dieses Hormon steigt vor allem in der zweiten Hälfte des Zyklus an. Darüber hinaus scheint das Hormon im Gehirn in eine Wechselwirkung mit anderen Botenstoffen zu treten. Serotonin scheint im Zuge dieser Wechselwirkungen eine entscheidende Rolle zu spielen.
- Chemische Veränderungen im Gehirn: Serotonin und Dopamin sind wichtige Botenstoffe (Neurotransmitter) in unserem Gehirn. Sie beeinflussen unsere Stimmung und unser Wohlbefinden. Vor den Tagen der Monatsblutung können diese Botenstoffe aus dem Gleichgewicht geraten. Dann fühlen wir uns oft niedergeschlagen, ängstlich oder gereizt - typische PMS-Symptome. Ein Ungleichgewicht dieser Glückshormone trägt daher zu PMS bei.
- Genetische Faktoren: Eine genetische Veranlagerung scheint das Risiko einer PMS zu erhöhen. So ist davon auszugehen, dass die Tochter einer unter dem Prämenstruellen Syndrom leidenden Mutter wahrscheinlich ebenfalls entsprechende Symptome entwickeln wird.
- Stress und Depression
: Einige der Frauen mit schwerem prämenstruellem Syndrom haben oft eine nicht diagnostizierte Depression. Allerdings ist eine Depression allein nicht die Ursache aller Symptome.
- Schilddrüsenunterfunktion: Darüber hinaus scheint es einen Zusammenhang zwischen dem Prämenstruellen Syndrom und Unregelmäßigkeiten in der Synthese der Schilddrüsenhormone zu geben. Frauen, die an einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) leiden, geben bei einer Befragung deutlich häufiger an, auch Prämenstruelle Beschwerden zu entwickeln. Gleiches gilt für Frauen mit Störungen des vegetativen Nervensystems.
- Rauchen: Die Wahrscheinlichkeit vor der Periode eine PMS zu entwickeln für Frauen die Rauchen ist deutlich höher als bei Nichtrauchern.
- Bewegungsmangel: Zu wenig Bewegung und Sport können die Beschwerden vor der Monatsblutung verschlimmern. Mangelnde körperliche Aktivität führt zu einem geringeren Abtransport von Schlackenstoffen und Giftstoffen aus dem Körper. Diese können sich dann ansammeln und die PMS-Symptome verstärken. Regelmäßige Aktivitäten wie Spazierengehen, Radfahren oder andere Ausdauersportarten helfen dem Körper dagegen, besser mit den hormonellen Schwankungen umzugehen. Der Sport sorgt dafür, dass wichtige Botenstoffe wie die Glückshormone Endorphine ausgeschüttet werden. Daher ist ausreichend Bewegung empfehlenswert, um PMS-Symptome zu mildern.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Ursachen für PMS von Frau zu Frau unterschiedlich sein können.
Inwiefern diese Faktoren dafür sorgen, dass sich die hormonellen Schwankungen stärker auf den Körper und die Psyche der betroffenen Frauen auswirken, ist bislang weitestgehend ungeklärt.
Man kann jedoch beobachten, dass Stress, ungesunde Ernährungsgewohnheiten und Probleme in der Partnerschaft das Auftreten der PMS-typischen Beschwerden triggern können.
Letzte Änderung: 30. März 2024