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Fibromyalgie Triggerpunkte

Profilbild von Dr. med. Danny  Jazmati Geschrieben von Dr. med. Danny Jazmati

Fibromyalgie-Triggerpunkte ("Tender-Points") sind festgelegte Stellen am Körper, die Schmerzen verursachen, wenn sie gedrückt werden. Für die Diagnose einer Fibromyalgie müssen Schmerzreaktionen an mindestens 11 von 18 definierten Triggerpunkten festgestellt werden. Der Schmerz breitet sich häufig über die direkte Druckstelle hinaus aus.

Wo befinden sich Triggerpunkte bei Fibromyalgie?

Es gibt 18 definierten Triggerpunkte, die symmetrisch über den Körper verteilt sind. Typische Stellen sind:

  • Am Hinterkopf: An der Basis des Schädels, wo die Nackenmuskeln ansetzen.
  • Im Nackenbereich: An den vorderen Seiten, wo die Halsmuskeln an den Vorderseiten der Wirbelsäule ansetzen.
  • An den Schultern: An der Rückseite, in der Mitte des Wegs zwischen dem Nacken und der Spitze der Schulter.
  • An den Brustkorbseiten: Knapp unterhalb der Verbindung zwischen dem vierten und fünften Rippenbogen, seitlich am Brustkorb.
  • Im unteren Rückenbereich: Im Bereich der Lendenwirbelsäule, oberhalb des Gesäßes.
  • An den Ellbogen: An der Innenseite, in der Nähe des Gelenks.
  • An den Hüften: In den oberen, äußeren Quadranten des Gesäßes, in der Nähe der Hüftknochen.
  • An den Knien: An der Innenseite des Knies, direkt oberhalb des Gelenks.

Warum werden Triggerpunkte vom Arzt untersucht?

Früher waren Triggerpunkte das entscheidende Kriterium zur Diagnose einer Fibromyalgie . Wenn mindestens 16 Triggerpunkte bei Druck Schmerzen auslösen, wird die Fibromyalgie diagnostiziert.

Heute hat sich unser Wissen über die Erkrankung deutlich verbessert und die Untersuchung von Triggerpunkten wird zunehmend unwichtiger, sodass die Untersuchung der Triggerpunkte nur noch eines von vielen Untersuchungsmethoden darstellt.

Die Schmerzbeschreibungen des Patienten anhand von Fragebögen stellt heute das wichtigste Kriterium dar.

Wann sollte ich mich untersuchen lassen, ob bei mir Fibromyalgie Triggerpunkte druckempfindlich sind?

Wenn du an länger bestehenden Schmerzen leidest, für die bis jetzt noch keine Ursache gefunden werden konnte, kann es sinnvoll sein eine Fibromyalgie in Betracht zu ziehen.

Auch andere langanhaltende Symptome können durch eine Fibromyalgie ausgelöst werden und damit Anlass bieten, genauer nach Fibromyalgie zu schauen.

  • Erschöpfung
  • Schlafprobleme
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Überempfindlichkeit
  • Morgensteifigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Verdauungsprobleme
  • Stimmungstiefs
  • Kribbeln
  • Unruhige Beine

Ablauf der Untersuchung

Wer führt eine Untersuchung für Fibromyalgie Triggerpunkte durch?

Die Untersuchung ist nicht ganz einfach und sollte von einem Arzt durchgeführt werden, der sich gut mit der Erkrankung auskennt. Häufig werden Patienten von Neurologen oder Schmerzmedizinern untersucht.

Wie kann ich mich auf eine Untersuchung der Triggerpunkte vorbereiten?

Auch wenn eigentlich keine besondere Vorbereitung notwendig ist, können manche Dinge bei der Untersuchung hilfreich sein.

  • Bequeme Kleidung: Wähle bequeme Kleidung zum Untersuchungstermin, die deine Muskeln vorher nicht einschnüren und man leicht für die Untersuchung ausziehen kann.
  • Vermeide Kälte: Zieh dich warm an. Wenn du vor der Untersuchung ausgekühlt bist, kann das die Spannung in deinen Muskeln verändern und das Ergebnis der Untersuchung verfälschen
  • Planung: Komme bereits vor deinem Termin in der Praxis oder Klinik an. Wenn du durch eine knappe Planung in Stress gerätst, kann dieser deine Untersuchung beeinflussen.
  • Begleitung: Manchmal kann es hilfreich sein, eine vertraute Person dabei zu haben.
  • Realistische Erwartungen: Die Diagnose einer Fibromyalgie ist nicht einfach zu stellen. Es können noch weitere Tests erforderlich sein, um die Diagnose zu stellen. Daher sind wahrscheinlich weitere Termine erforderlich.

Wie läuft die Untersuchung von Fibromyalgie Triggerpunkten ab?

  • Häufig wirst du gebeten dich zu entkleiden und gerade hinzustellen
  • der Arzt übt mit seinem Finger druck auf die definierten Triggerpunkte aus. Häufig wird er bei der Untersuchung Handschuhe tragen. In der Regel werden die Triggerpunkte vom Kopf bis Fuß abwärts nacheinander untersucht. Manchmal hat der Arzt eine Liste oder eine Karte um sich besser zu orientieren und keinen Punkt zu vergessen.
  • Löst der Druck mit dem Finger an einem der spezifischen Punkte Schmerzen aus, wird dieser Triggerpunkt als positiv gewertet.

Was erwartet mich nach der Untersuchung von Fibromyalgie-Triggerpunkten?

Da die Untersuchung von Triggerpunkten nur eine Untersuchung von vielen zur Stellung der Diagnose ist, werden häufig noch weitere Untersuchungen durchgeführt.

Heute ist ein wichtiges Kriterium, wie Fragebögen von dem Patienten beantwortet werden, sodass es sein kann, dass der Arzt dir für zu Hause noch Fragebögen mitgibt.

Ergebnis

Welches Ergebnis kommt aus einer Untersuchung der Triggerpunkte heraus?

Nach der Untersuchung werden alle positiven Triggerpunkte gezählt. Wenn mindestens 11 Triggerpunkte von 18 positiv waren, wird der Test als auffällig bewertet.

Gibt es andere Gründe, als eine Fibromyalgie für druckschmerzhafte Triggerpunkte?

Die Untersuchung von Triggerpunkten ist sehr unspezifisch und ist von Person zu Person sehr verschieden. Auch bei gesunden Menschen, können Triggerpunkten druckschmerzhaft sein.

Andere Krankheiten, die zu druckschmerzhaften Triggerpunkten führen können, sind unter anderem:

  • Myofasziales Schmerzsyndrom (MPS)
  • Verspannungen
  • Verletzungen
  • Arthritis
  • Lupus
  • Vitaminmangel
  • Mineralstoffmangel
  • Hypothyreose
  • Stress
  • Depression
  • Angststörung

Nach der Untersuchung:

Haben positive Triggerpunkten einen Einfluss auf meine Fibromyalgie-Symptome?

Ärzte gehen davon aus, dass Triggerpunkte einen Einfluss auf die Fibromyalgie-Symptome haben können:

  • Schmerzen: Der direkte Druck auf Triggerpunkten kann an der Druckstelle starke Schmerzen auslösen.
  • Verspannung: Triggerpunkte befinden sich meistens am Übergang zwischen Muskeln und Sehnen. Der ausgelöste Druckschmerz kann zur Verkrampfung der Muskulatur führen und damit die Beweglichkeit des Patienten einschränken.
  • Schlafstörung: Schmerzen und Muskelverspannung können die ohnehin bei Fibromyalgie häufig bestehenden Schlafstörung verschlimmern.

 

Was kann meine Schmerzen an Triggerpunkten verschlimmern?

Es ist wichtig, dass man genau beobachtet, was die Schmerzen verschlechtert und verbessert. Dies kann von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein.

  • Überbelastungen: Körperliche Aktivität kann zu einer Überanstrengung und Reizung der Triggerpunkte führen.
  • Stress: Psychologischer Stress kann sich negativ auf die mentale Gesundheit auswirken, was zu einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit führen kann.
  • Schlafstörungen: Häufig ist eine Fibromyalgie mit einer Einschlaf- und Durchschlafstörung verbunden. Schlafstörungen können zur Muskelverspannung führen, was die Schmerzen an Triggerpunkten verschlimmern kann.
  • Kälte: Durch kaltes Wetter können Schmerzen an Triggerpunkten verstärkt werden.
  • Verletzungen: Zerrungen oder Prellungen können die Schmerzen an Triggerpunkten verschlimmern oder sogar zur Bildung von neuen Triggerpunkten beitragen.
  • Hormone: Hormone sind Botenstoffe in unserem Körper. Durch Schwankungen der Hormone, z.B. während den Wechseljahren oder in der Menstruation, können sich die Schmerzen an Triggerpunkten verschlechtern.
  • Ernährung: Durch eine schlechte Ernährung mit viel Zucker und verarbeiteten Lebensmitteln kann es zu einer Entzündung in unserem Körper kommen. Wenn man in seinem Körper Entzündungen hat, können diese den Schmerz verschlimmern.

Wie können Schmerzen an Triggerpunkten behandelt werden?

Es gibt keine einheitliche Vorgabe zur Behandlung von schmerzhaften Triggerpunkten. Häufig müssen verschiedene Strategien miteinander kombiniert werden.

Mögliche Strategien sind:

  • manuelle Therapie: Durch Massage oder Dehnung oder Akupunktur kann die Spannung in der Muskulatur gelöst werden. Da die Verkrampfung zu den Schmerzen beiträgt, kann eine Lockerung der Muskulatur Schmerzen lindern.
  • Wärmetherapie: Durch Wärme kann die Durchblutung in der Muskulatur gefördert werden, was zu einer Entspannung der Muskulatur beitragen kann.
  • Elektrotherapie: Bei dieser neuen Therapie kann mit speziellen elektrischen Geräten die Triggerpunkte mit elektrischen Impulsen stimuliert werden.
  • Medikamente: Schmerzmittel, Antiepileptika, Antidepressiva und Muskelrelaxantien können zu einer Linderung der Symptome beitragen.

 

Ursachen für Fibromyalgie-Triggerpunkte

Die genauen Ursachen, warum spezielle Triggerpunkte bei Patienten mit Fibromyalgie Schmerzen verursachen, während sie bei anderen Menschen keinen Schmerz verursachen, sind heute noch nicht verstanden. Es gibt allerdings bereits verschiedene Theorien, mit denen dieses erklärt werden soll.

Veränderung des Nervensystems: Ärzte glauben, dass Menschen mit Fibromyalgie eine erhöhte Empfindlichkeit der Nerven haben. Nerven leiten Schmerzsignale in unser Gehirn. Wenn Nerven empfindlicher gestellt werden, kann dies verursachen, dass Schmerzen stärker wahrgenommen werden.

Stoffwechsel: Schmerzen und Verkrampfungen können an definierten Stellen verstärkt werden.

Stress und psychische Traumata können bei der Entstehung von Fibromyalgie-Triggerpunkten eine große Rolle spielen. Es wird vermutet, dass die mentale Gesundheit einen großen Einfluss auf die Schmerzverarbeitung in unserem Gehirn hat und normalerweise leichte Druckgefühle schneller in Schmerz umgewandelt werden.

Wahrscheinlich spielen mehrere Ursachen eine Rolle und die Entstehung von Triggerpunkten ist von Person zu Person unterschiedlich.

Letzte Änderung: 10. Mai 2024

Quellen

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