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Fibromyalgie: Arbeitsunfähigkeit, Berufsunfähigkeit und Rente

Während akuter Verschlechterung der Fibromyalgie Symptome kann man arbeitsunfähig geschrieben werden. Bei einer anhaltenden Arbeitsunfähigkeit, gibt es Patienten, die dauerhaft erwerbsunfähig sind und eine Berufsunfähigkeit oder Rente beantragen können.

Das Ausmaß in dem Fibromyalgie einen Menschen betrifft ist von Person zu Person sehr unterschiedlich. Es ist wichtig zu beachten, dass es Möglichkeiten gibt den Lebensunterhalt, trotz schwerer Symptome sicher zu stellen.

Trotzdem kann es schwierig sein, den Anspruch auf Rente geltend zu machen.

Arbeitsunfähigkeit

Kann Fibromyalgie Arbeitsunfähigkeit verursachen und zur Krankschreibung führen?

Das Ausmaß, wie stark man durch Fibromyalgie belastet ist, ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Es gibt manche, bei denen die Schmerzen und die Müdigkeit so stark sind, dass es für sie einfach unmöglich ist, ihrem Beruf nachzugehen.

Entscheidend dafür, ob jemand durch Fibromyalgie arbeitsunfähig ist, sind mehrere Dinge und es lässt sich nicht auf einen einzelnen Faktor herunterbrechen.

Entscheidend sind unter anderem:

  • Schweregrad der Erkrankung: Die Symptome können von Person zu Person sehr unterschiedlich sein. Während manche Menschen, die unter einer Fibromyalgie leiden, ein völlig normales Leben führen können, sind andere in ihrem Alltag massiv eingeschränkt.
  • Art der Arbeit: Jeder Beruf und jeder Arbeitsplatz sind sehr unterschiedlich. Berufe, die körperlich sehr anstrengend sein können oder es erforderlich machen, dass man lange steht, können bei Fibromyalgie besonders herausfordernd sein.
  • Belastbarkeit: Der Umgang mit Symptomen wie Schmerz und Müdigkeit ist zwischen Betroffenen sehr unterschiedlich. Wie man individuell damit umgeht, spielt bei der Arbeitsfähigkeit der Person eine entscheidende Rolle.

 

Wie wird die Arbeitsunfähigkeit festgestellt?

Eine Arbeitsunfähigkeit wird durch einen Arzt festgestellt. Dabei beurteilt dieser, wie stark die Symptome vorliegen und ob die Erkrankung sich auf die Arbeitsfähigkeit auswirkt. Dabei wird der Arzt Fragen zur aktuellen Symptomatik und zu den Anforderungen des Arbeitsplatzes stellen.

Der Arzt wird Fragen zu der aktuellen Problematik und zu dem Verlauf der Erkrankung stellen. Häufig erfolgt danach eine ausführlich Untersuchung.

Wie lange kann man mit Fibromyalgie krank geschrieben werden?

Wie lange man nicht arbeiten kann, ist zwischen den Erkrankten sehr unterschiedlich. Häufig kann man sich im Verlauf der Erkrankung an einzelne Symptome besser gewöhnen beziehungsweise besser damit leben und hat in der Zwischenzeit Strategien erarbeitet und Behandlungen ausprobiert, die Symptome besser in den Griff bekommen.

Welche Leistungen erhalte ich bei Arbeitsunfähigkeit?

Grundsätzlich hat man Anspruch auf Gelder, wenn man durch eine Krankheit seinen Job nicht ausführen kann. Das Krankengeld beträgt dabei 70 Prozent des Bruttoeinkommens.

Innerhalb der ersten sechs Wochen nach Krankschreibung muss der Arbeitgeber den Lohn weiter zahlen. Nach sechs Wochen wird der Lohn von der Krankenkasse übernommen.

Manche Betroffenen sind durch eine Fibromyalgie dauerhaft nicht arbeitsfähig. Diese haben dann einen Anspruch auf eine Berufsunfähigkeitsrente.

 

Wie kann ich meine Arbeitsfähigkeit trotz Fibromyalgie besser in den Griff bekommen?

Es gibt nicht die eine Möglichkeit, mit der man die belastenden Symptome wie Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder Müdigkeit in den Griff bekommen kann und damit seine Arbeitsfähigkeit wiederherstellen kann.

  • Behandlung: Grundsätzlich ist eine medizinische Behandlung, die die Symptome der Erkrankung verbessern kann, anzuraten.
  • Ergotherapie Kann dabei helfen, die Möglichkeiten zu entwickeln, die Arbeitsfähigkeit trotz belastender Symptome zu erhalten.
  • Psychotherapie: Häufig ist die Arbeitsfähigkeit durch mentale Begleiterkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen eingeschränkt. Eine frühe psychologische Begleitung kann dabei helfen, das Risiko zum Auftreten von mentalen Krankheiten zu verringern.
  • Betriebliches Eingliederungsmanagement: Dabei kann den Betroffenen geholfen werden, den Arbeitsplatz an die Einschränkungen durch die Erkrankungen anzupassen.

 

Berufsunfähigkeit

Kann man durch Fibromyalgie auch berufsunfähig sein?

Es gibt Betroffene, die durch ihre Symptomatik so sehr eingeschränkt sind, dass sie dauerhaft nicht arbeitsfähig sind. Bei manchen führen keine medizinischen Strategien zum Erfolg, sodass diese unter den Symptomen stark leiden. Bei diesen Menschen kommt eine Berufsunfähigkeit in Frage.

Voraussetzung für eine Berufsunfähigkeit ist das Vorliegen einer schweren und dauerhaften Erkrankung, die die Leistungsfähigkeit so sehr beeinträchtigt, dass man in einer 5-Tage-Woche weniger als 6 Stunden arbeiten kann.

Bei einer Fibromyalgie ist eine große Herausforderung, dass es keine Untersuchungen gibt, die beweisen, dass jemand an einer Fibromyalgie leidet. Eine weitere Herausforderung ist, dass die Beeinträchtigungen der Symptome von Patient zu Patient so stark variieren, dass es hier kein allgemeingültiges Maß gibt.

Um eine Berufsunfähigkeit bei Fibromyalgie zu beantragen, sollte man eine umfassende Dokumentation durch die behandelnden Ärzte anfragen. Aus den detaillierten Arztberichten können die Auswirkungen der Fibromyalgie auf die Arbeitsfähigkeit herauskommen.

Hierbei kann es notwendig sein, Unterlagen von mehreren verschiedenen Fachärzten wie Rheumatologe, Schmerzmediziner und Psychologe einzubeziehen.

Auch ein Schmerztagebuch kann dabei helfen, die persönlichen Einschränkungen zu objektivieren. Da Versicherungsrecht sehr komplex ist, bietet es sich an, einen Anwalt für Versicherungsrecht einzubeziehen.

 

Rente

Kann man wegen Fibromyalgie in Rente gehen?

Wenn die Symptomatik so schwer ist, dass es keine Aussicht auf Verbesserung gibt, kann über eine Rente bei Fibromyalgie nachgedacht werden. Häufig sind die Verfahren zur Beantragung einer Rente bei Fibromyalgie jedoch sehr schwierig und nicht immer erfolgreich.

Voraussetzungen:

  • Erwerbsminderung: Die Fibromyalgie muss dich so sehr einschränken, dass du nicht mehr in der Lage bist, deinen Beruf durchzuführen.
  • Medizinische Begutachtung: Dafür ist ein medizinisches Gutachten erforderlich. Hierbei bietet es sich an, alle Unterlagen, die vorhanden sind zu der Erkrankung, dem Gutachter vorzulegen, um möglichst objektiv ihm das persönliche Leid schildern zu können.

 

Sollte ich mit meinem Arzt darüber sprechen?

Natürlich kann es sehr schwierig sein solche Themen zu besprechen und man hat Angst, missverstanden und als faul empfunden zu werden. Die Sicherung der eigenen Finanzen ist aber besonders wichtig.

Es ist auch wichtig im Hinblick auf die Erkrankung, da finanzielle Notsituationen zu Stress und Ängsten führen können und damit die Gesamtsituation, die Krankheit verschlechtern können.

Der behandelnde Arzt kann eine realistische Einschätzung darüber geben, wie erfolgreich die Beantragung von entsprechenden Geldern ist und kann den Prozess mit begleiten.

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