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Medikamente zur Behandlung von Fibromyalgie

Bei der medikamentösen Behandlung der Fibromyalgie werden Schmerzmittel, Antidepressiva und Antiepileptika eingesetzt.

Es gibt nicht das eine Medikament, das bei allen Betroffenen wirkt. Häufig werden mehrere Medikamente miteinander kombiniert. Die Wahl der richtigen Therapie hängt von deinen Symptomen ab. Gemeinsam mit deinem Arzt sollten die Chancen und Risiken der einzelnen Medikamente abgewogen werden. Häufig werden zur Therapie eingesetzt:

Antiepileptika

Die eingesetzten Antiepileptika Medikamente sind:

  • Gabapentin (Neurontin)
  • Pregabalin (Lyrica)

Antiepileptika wie Gabapentin oder Pregabalin können die Schmerzwahrnehmung bei Fibromyalgie senken. Antiepileptika reduzieren die Aktivität von Nervenzellen, die dem Gehirn Schmerzen melden. Außerdem führen Antiepileptika auch zu Müdigkeit , was bei den Schlafstörungen durch Fibromyalgie hilfreich sein kann.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Auch wenn Antiepileptika sehr sicher sind, können unerwünschte Begleitreaktionen auftreten. Zu diesen zählen:

  • Müdigkeit
  • Schwindel
  • Schläfrigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Unscharfes Sehen
  • Gewichtszunahme
  • Übelkeit

Was muss ich bei der Einnahme beachten?

  • Dosierung: Die Dosis von Gabapentin und Pregabalin muss schrittweise erhöht werden, bis eine wirksame Dosis erreicht ist. Bevor man Gabapentin und Pregabalin absetzt, sollte man die Dosis schrittweise reduzieren, damit keine Entzugserscheinungen auftreten.
  • Alkohol: Schläfrigkeit und Schwindel können sich mit der gleichzeitigen Einnahme von Alkohol verschlimmern
  • Fahrtauglichkeit: Aufgrund von Schwindel und Schläfrigkeit kann der Arzt verbieten, dass man ein Auto fährt, wenn man Antiepileptika einsetzt

Antidepressiva

Die eingesetzten Antidepressiva Medikamente sind:

  • Amitriptylin (Elavil)
  • Duloxetin (Cymbalta)
  • Fluoxetin (Prozac)
  • Paroxetin (Paxil)

Antidepressiva werden als Medikamente zur Behandlung der Fibromyalgie eingesetzt, weil sie die Schmerzsignale im Gehirn beeinflussen. Mit Antidepressiva konzentriert man sich weniger auf die belastenden Schmerzen und hat eine höhere Lebensqualität.

Es gibt zwei unterschiedliche Gruppen die eingesetzt werden können. Häufig leiden Betroffene mit einer Fibromyalgie auch an einer Depression . Auch hier sind Antidepressiva hilfreich. Die Wahl des geeigneten Medikaments ist häufig abhängig von den Begleiterkrankungen.

Antidepressiva wie Amitriptylin machen müde, was bei der Schlafstörung durch Fibromyalgie hilfreich ist. Antidepressiva wie Duloxetin, Fluoxetin und Paroxetin wirken sich auch positiv auf Angstgefühle aus.

Welche Nebenwirkungen können auftreten?

Duloxetin, Fluoxetin, Paroxetin

  • Übelkeit
  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Nervosität
  • Müdigkeit

Amitriptylin:

  • Mundtrockenheit
  • Schläfrigkeit
  • Gewichtszunahme
  • Sehstörungen

Was muss ich bei der Einnahme beachten?

  • Wirkung: Häufig dauert es mehrere Wochen, bis Antidepressiva wirken. Manchmal eilen die Nebenwirkungen der Wirkung voraus, sodass es schwer sein kann in der Zeit das Medikament weiter zu nehmen.
  • Dosierung: Die wirksame Dosis wird häufig erst schrittweise erreicht. Der Arzt verschreibt daher am Anfang häufig kleinere Dosierungen und steigert diese langsam.
  • Alkohol: Man sollte Alkohol vermeiden, da dieser die Nebenwirkungen verschlimmern kann.

Schmerzmittel

Die eingesetzten Schmerzmittel sind:

Schmerzmittel sind bei Fibromyalgie umstritten. Auch wenn Schmerzmittel wie Ibuprofen oft verwendet werden, geht man heute davon aus, dass Ibuprofen bei Schmerzen durch eine Fibromyalgie nicht gut wirkt. Auch Aspirin , Novalgin oder Paracetamol scheinen bei den Schmerzen durch Fibromyalgie nicht zu helfen.

Bei wirklich schlimmen Schmerzen, gibt es gute Erfahrungen mit dem Morphin Tramadol. Hier muss die Gefahr der Abhängigkeit und mögliche Nebenwirkungen gegenüber der möglichen Schmerzkontrolle abgewogen werden.

Muskelentspanner

Auch wenn Muskelentspanner wie Cyclobenzaprin häufig eingesetzt werden um die Verkrampfungen bei Fibromyalgie zu behandeln, helfen diese oft nicht bei Fibromyalgie.

Da Nebenwirkungen wie Benommenheit die Lebensqualität einschränken können und eine Gefahr besteht von Muskelrelaxantien abhängig zu werden, raten Experten häufig von Muskelrelaxantien ab.

Wie können die Medikamente eingesetzt werden?

Medikament Nutzen Dosierung
Amitriptylin Hilft gegen tiefe Schmerzen 10-50 mg täglich
Pregabalin Bei Nervenschmerzen und Angst 150-450 mg täglich
Duloxetin Gegen Depression und Angst 60 mg täglich
Fluoxetin Für bessere Stimmung und weniger Angst 20-40 mg pro Tag
Tramadol Kurzzeitig bei starken Schmerzen 50-400 mg täglich

Werden zur Zeit neue Medikamente zur Behandlung der Fibromyalgie in Studien getestet?

Forscher aus der ganzen Welt arbeiten mit Hochdruck an einem Medikament, dass in der Behandlung der Fibromyalgie helfen kann. Auch wenn die Medikamente erst an wenigen Patienten getestet wurden, haben sie sich vielversprechend auf den Schmerz der Betroffenen ausgewirkt.

  • Famciclovir wird eigentlich zur Behandlung von Herpes eingesetzt. Ärzte glauben, dass es einen Zusammenhang zwischen Fibromyalgie und Herpes gibt.
  • Celecoxib ist ein entzündungshemmendes Schmerzmittel, das bei wenigen Patienten eine sehr hohe Wirksamkeit hat.
  • Ambroxol wird eigentlich bei Krankheiten der Lunge eingesetzt und hilft Schleim besser abzuhusten. Man weiß heute noch nicht, warum es auch bei Fibromyalgie hilfreich ist.

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