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Fibromyalgie-Schübe: Häufigkeit, Symptome und Prävention

Profilbild von Dr. med. Danny  Jazmati Geschrieben von Dr. med. Danny Jazmati

Bei Patienten mit einer Fibromyalgie sind Schübe Momente, in denen sich die Symptome vorübergehend verschlimmern oder neue Symptome hinzukommen.

Der Krankheitsverlauf einer Fibromyalgie unterscheidet sich stark von Person zu Person. Bei den meisten Menschen mit Fibromyalgie treten im Krankheitsverlauf Schübe auf. Das Auftreten von Schüben wird häufig von Betroffenen mit einer Verschlechterung der Lebensqualität empfunden.

 

Symptome

Eine Fibromyalgie ist durch anhaltende, belastende Symptome gekennzeichnet, die sich im Verlauf der Zeit verschlimmern können.

Mögliche Symptome, die sich in einem Schub verschlimmern können, sind:

  • Schmerzen: Diese können in ihrer Intensität zunehmen oder an neuen Stellen im Körper auftreten
  • Muskelverspannung: Eine zunehmende Muskelverspannung kann die Beweglichkeit im Verlauf eines Schubes deutlich reduzieren.
  • Schlafstörungen: Im Verlauf eines Schubes kommt es häufig zu einer Verschlechterung des Schlafens, was zur Verschlechterung der Schmerzen beitragen kann.
  • Gedächtnisproblemen: Häufig treten Konzentrationsstörungen auf und werden als "Fibronebel" bezeichnet.
  • Depression und Angststörungen: Psychische Begleiterkrankungen treten häufig während eines Schubes auf.
  • Kopfschmerzen: Viele der Betroffenen erleben eine Migräne, während eines Schubes.
  • Verdauungsprobleme: Ein Reizdarm ist eine typische Begleiterkrankung einer Fibromyalgie.

 

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Wenn es durch einen Schub zur Verschlechterung einer bereits bestehenden Symptomatik kommt, ist es empfehlenswert, dieses mit dem Arzt zu besprechen. Dieser kann die Medikamente an die neue Situation anpassen und weitere Therapiestrategien in das Behandlungskonzept einbeziehen.

 

Krankheitsverlauf und Häufigkeit

Wie häufig im Verlauf der Zeit ein Schub auftritt, kann von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein. Während manche Patienten nur wenige Schübe pro Jahr erleben, machen andere mehrere Schübe pro Monat durch. Auch die Dauer eines Schubes kann sehr unterschiedlich sein und reicht von wenigen Tagen bis hin zu mehreren Wochen.

Ursachen

Die Ursachen für das Auftreten von Schüben bei Fibromyalgie sind unbekannt. Es wird vermutet, dass das körpereigene Abwehrsystem und Entzündungen eine Rolle bei dem Auftreten von Schüben haben können. Auch kann das Auftreten von Schüben vererbt werden.

 

Risikofaktoren

Es gibt nicht den einen Risikofaktor, der zum Auslösen von Schüben führt. Häufig sind mehrere Faktoren an der Entstehung von Schüben bei Fibromyalgie beteiligt und Schübe entwickeln sich wenn mehrere Risikofaktoren gleichzeitig vorkommen.

  • Stress
  • körperliche Belastung
  • Wetterumschläge
  • Schlafstörungen
  • Infektionen

 

Vorbeugung von Schüben

Heute gibt es noch keine Möglichkeit, mit der man Schübe bei Fibromyalgie komplett verhindern kann. Es gibt jedoch Maßnahmen, die dabei helfen können, das Risiko zum Auftreten von Schüben zu verringern.

  • Stress reduzieren: Entspannungstechniken wie Yoga, Atemübungen, Meditationen können helfen, Stress zu reduzieren.
  • Regelmäßige Bewegung: Eine ausgewogene körperliche Aktivität, die an die individuellen Möglichkeiten angepasst ist, kann dabei helfen, Schmerzen zu lindern und Verspannungen vorzubeugen.
  • Schlafen: Eine gute Schlafhygiene mit festen Schlafzeiten und ausreichenden Ruhezeiten kann Schüben vorbeugen.
  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die auf Fertigprodukte und Zucker verzichtet, kann das Wohlbefinden verbessern und auslösenden Entzündungen vorbeugen.
  • Medikamente: Schmerzmittel, Antidepressiva und Antiepileptika können Schmerzsymptome lindern und Schüben vorbeugen.
  • Mentale Unterstützung: Eine psychologische Begleitung kann bei Angststörungen und Depressionen hilfreich sein.

Komplikationen

  • Lebensqualität: Schmerzen, Erschöpfung und Bewegungseinschränkung führen zu einer Verschlechterung der Lebensqualität
  • Isolation: Im Verlauf eines Schubes sind Betroffene Antriebsarm und haben keine Kraft für soziale Kontakte und müssen bereits geplante Verabredungen absagen
  • Verschlimmerung der Begleiterkrankung: Depressionen, Angststörungen, Reizdarm oder Migräne können bei Schüben auftreten oder schlimmer werden.

Letzte Änderung: 25. März 2024

Quellen
  • Hall OT, Teater J, Entrup P, Deaner M, Bryan C, Harte SE, Kaplan CM, Phan KL, Clauw DJ. Fibromyalgia predicts increased odds of pain-related addiction exacerbation among individuals with pain and opioid use disorder. Pain. 2023 Aug 1;164(8):1801-1809. doi: 10.1097/j.pain.0000000000002878. Epub 2023 Mar 14. Erratum in: Pain. 2023 Oct 1;164(10):2382. PMID: 36921216; PMCID: PMC10348630. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10348630/
  • Brown N. The Social Course of Fibromyalgia: Resisting Processes of Marginalisation. Int J Environ Res Public Health. 2021 Dec 29;19(1):333. doi: 10.3390/ijerph19010333. PMID: 35010593; PMCID: PMC8751202. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8751202/

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