Bei typischen Symptomen eines
Dadurch, dass die Symptome eines Diabetes mellitus Typ 1 im Vergleich zum Typ 2 relativ schnell auftreten, kommt es bei vielen Betroffenen des Typ 1 Diabetes als erstes Symptom zu einem plötzlichen Auftreten einer Bewusstlosigkeit.
Diese geht in Kombination mit einer ganz speziellen Atmung sowie eines typischen Acetat-Geruchs (ähnlich von Nagellack) einher. Natürlich muss auch hier schnellstmöglich im medizinsichen Notfallsetting eine weitere Abklärung erfolgen.
Der Diabetes mellitus, die Zuckererkrankung, wird vor allem durch das Auftreten von erhöhten Blutzuckerwerten definiert. Insbesondere wenn zusätzlich typische Symptome auftreten, lässt sich die Diagnose schnell sichern.
Der Blutzucker ("Glucose") lässt sich auf verschiedene Arten und Weisen bemessen. Für die Diagnose der Zuckerkrankheit lassen sich daher unterschiedliche Werte heranziehen.
Deswegen wird ein Diabetes mellitus dann vermutet, wenn einer der folgenden Blutzuckermesswerte vorliegt:
Manchmal wird eine Kombination aus mehreren Tests oder eine Wiederholung des Testverfahrens für die korrekte Diagnosestellung durchgeführt.
Eine Diabetes mellitus kann schleichend und ganz ohne auffallende Symptome bemerkt werden. Vor allem bei genauerer Nachfrage, sind Betroffene allerdings insbesondere von folgenden typischen Symptomen betroffen:
In anderen Fällen treten bei Betroffenen keinerlei Symptome auf, bis ein plötzlicher Bewusstseinsverlust auf Grund eines zu hohen Blutzuckerwertes eintritt. Dies ist vor allem bei Typ 1 Diabetes der Fall, woran insbesondere Kinder und Jugendliche erkranken.
Zur ausweitenden Diagnosestellung bzw. Differenzierung können weitere Parameter und Tests herangezogen werden. Diese sind entweder bei nicht-eindeutigen Blutzuckerwerten oder zur Unterscheidung der Diabetesform (vor allem Typ 1 und Typ 2) notwendig:
Der orale Glukosetoleranztest wird durchgeführt,
Beim oralen Glukosetoleranztest wird zuerst der Nüchtern-Blutzucker über eine venöse Blutabnahme bestimmt. Dann wird rasch eine Zuckerlösung getrunken. Nach zwei Stunden wird erneut eine Blutzuckermessung über das venöse Blut vorgenommen, sodass eine Interpretation der stattgefunden Zuckerverwertung durchgeführt werden kann.
Eine Ausnahme besteht bei Schwangeren: Zur Detektion des Schwangerschaftsdiabetes erfolgt eine Blutzucker-Testung auch schon eine Stunde nach dem Trinken des Zuckerwassers.
Die Bewertung erfolgt schlussendlich nach dem gemessenen Zwei-Stunden-Blutzuckerwert. Hier wird zwischen drei Stadien unterteilt:
Die Bestimmung der Autoantikörper dient vor allem zur Differenzierung zwischen Typ 1 und Typ 2 Diabetes. Eine Unterscheidung zwischen dem Typ 1 und dem Typ 2
Im Unterschied zum stark lebensstilbeeinflussten Diabetes Mellitus Typ 2 entsteht der Typ 1 der Zuckerkrankheit in den allermeisten Fällen durch eine Autoimmunreaktion im Körper. Von einer Autoimmunerkrankung spricht man, wenn sich die Abwehrzellen des Körpers fälschlicherweise gegen gesundes körpereigenes Gewebe richten.
Das betroffene Gewebe wird dann vom eigenen Immunsystem angegriffen und zerstört, bis es seiner eigentlichen, lebenswichtigen Funktion nicht mehr nachgehen kann.
Im Falle des Typ 1 Diabetes richten sich die Antikörper gegen die Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse.
Es gibt mehrere solcher sogenannter "Autoantikörper" beim Diabetes Typ 1, die mittlerweile durch eine Blutprobe nachgewiesen werden können:
Werden also einer oder mehrere dieser Antikörper bei der Blutuntersuchung nachgewiesen, geht man von einem Typ 1 Diabetes aus.
Neben dieser Antikörper gibt es noch weitere Unterscheidungsmerkmale zwischen dem "Autoimmun-Diabetes" (Typ 1) und dem "Altersdiabetes" (Typ 2):
Ja, der Nachweis von Antikörpern ermöglicht eine frühe Diagnosestellung von Typ-1-Diabetes-Mellitus. Bei vielen Betroffenen können nämlich schon vor Symptomstart gewisse Autoantikörper im Blut nachgewiesen werden.
Das liegt unter anderem daran, dass insgesamt etwa 80 Prozent der insulinproduzierenden Zellen ihre Funktion verloren haben müssen, bevor sich eine Auswirkung den Blutzuckerwert zeigt.
Diese Antikörper-Nachweise sind so akkurat, dass mit deren Hilfe eine Stadieneinteilung des Typ-1-Diabetes erfolgen kann:
Das Wissen um bestehende Antikörper ist besonders bei Kindern unter 5 Jahren mit an Typ-1-Diabetikern als Elternteil von Relevanz. Kleininder mit einem erkrankten Elternteil haben nämlich ein etwa 15-fach erhöhtes Risiko gegenüber der Allgemeinbevölkerung selbst an
Leider gibt es trotz intensiver Forschung bis heute keine präventiven Therapieansätze, welche den Ausbruch eines Typ-1-Diabetes mellitus verhindert. Es laufen allerdings weiterhin eine Vielzahl an Studien zur Findung von vorbeugenden Maßnahmen.
Daher wird der Antikörpertest bei Personen ohne Hinweise auf Diabetes mellitus wird bis lang nur unter Teilnahme an einer deutschlandweiten Studie zum Screening bei Risikopatienten - also Menschen mit an Typ-1-Diabetes erkrankten Verwandten - angeboten.
Nur weil Autoantikörper nachgewiesen werden, heißt das nicht, dass die Erkrankung mit 100%-iger Sicherheit im Laufe des Lebens ausbricht. Denn bei manchen Individuuen können zwar Diabetes-Autoantikörper in den Laborwerten festgestellt werden, es kommt aber durch verschiedene schützende Mechanismen im Körper niemals zum Ausbruch der Erkrankung.
Es ist dennoch wichtig zu wissen, ob das Risiko, einen Typ-1-Diabetes mellitus zu entwickeln, erhöht ist. Die Symptome bei der Autoimmunzuckerkrankheit können nämlich schnell und schwerwiegend auftreten: plötzliche Bewusstseinsänderungen bis hin zum Koma sind keine Seltenheit.
Mit dem Wissen über ein erhöhtes Risiko für Diabetes mellitus Typ 1, sind Frühsymptome schneller erkennbar und im Ernstfall rasch bahandelbar.
Typischerweise erfolgt die Entwicklung des Diabetes Mellitus 1 schleichend, über mehrere Monate oder sogar Jahre hinweg. Die Betroffenen sind anfangs dabei meist völlig beschwerdefrei und auch ein erhöhter Blutzuckerwert kann oft nicht nachgewiesen werden.
Die frühe Diagnosestellung ist bei der Zuckerkrankheit dennoch ein wichtiger Punkt, da dadurch Folgekomplikationen ehestmöglich verhindert werden können.
In der Praxis wird eine Zuckerkrankheit meist durch erhöhte Zuckerwerte im Blut oder gar erst bei Auftreten von Symptomen diagnostiziert.
Um einen Diabetes mellitus frühzeitig erkennen und damit schwerwiegende gesundheitliche Folgen abwenden zu können, sollten daher unabhängig vom Alter regelmäßig - etwa 1x im Jahr - Gesundenuntersuchungen (inklusive großes Blutbild) beim Hausarzt/ bei der Hausärztin durchgeführt werden.
Im Zuge dessen sollte nicht nur die Nüchternglucose sondern auch die Ermittlung des "Langzeitwerts des Blutzucker"- also HbA1c-Werts - getestet werden, um die Ausprägung der Blutzuckererhöhung für die weitere Therapie bestmöglich identifizieren zu können.
Vor allem bei Kindern und Jugendlichen von Eltern mit Typ-1-Diabetes ist eine Abschätzung des Erkrankungsrisikos noch vor Auftreten von erhöhten Blutzuckerwerten zur Vermeidung von lebensbedrohlichen Bewusstseinstrübungen von besonders großer Bedeutung.
Aus diesem Grund wurden andere Wege gesucht, um Menschen mit erhöhtem Risiko an einem Diabetes mellitus Typ 1 zu erkranken frühzeitigst identifizieren zu können.
Bei der Suche nach einer Methode, Diabetes mellitus Typ 1 vor Ausbrechen der Symptome zu identifizieren, ist man auf gewisse Diabetes-Autoantikörper gestoßen, die vor Auftreten von Symptomen schon im Blut nachgewiesen werden können.
Der Nachweis von Autoantikörpern im Blut wird als Screening-Methode des Typ 1 Diabetes mellitus vor Ausbruch der Symptome als am Sinnvollsten erachtet.
Man weiß bereits, dass die Entwicklung der Diabetes-Autoantikörper von genetischen und vermutlich auch gewissen Umweltfaktoren abhängig ist. Daher hat man sich auch der Erforschung von typischen Veränderungen auf der DNA als diagnostische Marker zur Früherkennung der Diabetes-Typ-1-Entwicklung gewidmet.
Nach aktuellem Wissenstand überwiegen die Nutzen einer großflächigen genetischen Testung jedoch nicht der Nachteile, weswegen derzeit keine genetische Testung auf ein Diabetes-Risiko angeboten wird. Lediglich in Form von Studien wird aktuell ein Gentest zur Früherkennung angeboten.
Heutzutage nützt die frühe Diagnosestellung eines Typ-1-Diabetes hauptsächlich bei der Vermeidung von schwerwiegender Komplikationen, indem die Aufmerksamkeit auf mögliche Symptome bei PatientInnen und Angehörigen gesteigert wird.
Theoretisch wurde schon ein Medikament gefunden- ein sogenannter monoklonaler Antikörper mit dem Namen Teplizumab - das den Ausbruch von Beschwerden beim Stadium 2 der Erkrankung (erhöhte Blutzuckerwerte aber keine Symptome) verzögern kann. Dieses ist im deutschsprachigen Raum allerdings noch nicht zugelassen.
Der Hämoglobin A1c-Wert (bzw. HbA1c-Wert) wird als "Langzeitzuckerwert" sehr gerne bei Diabetes zu Rate gezogen. Dieser Wert bildet nämlich in etwa ab, wie hoch die Blutzuckerwerte in den letzten 2-3 Monaten waren.
Aus diesem Grund wird er zu folgenden Zwecken sinnvollerweise regelmäßig vom Arzt/ der Ärztin bestimmt:
Der normale HbA1c-Wert bei nicht an Diabetes mellitus-erkrankte Personen sollte bei <5,7% liegen.
Zwischen neu aufgetretenen Werten von 5,7% bis 6,4% im HbA1c kann ein Diabetes mellitus nicht diagnostiziert werden, es besteht aber definitiv ein erhöhtes Risiko eine Zuckerkrankheit zu entwickelt. Eine Anpassung des Lebensstil mit mehr Bewegung und gesünderer Ernährung sollten unbedingt zur Erkrankungs-Vermeidung durchgeführt werden.
Liegt der HbA1c bei >6,5% kann die Diagnose Diabetes mellitus gestellt werden. Zur Sicherheit sollte allerdings eine Kontrolle des Blutwerts erfolgen.
Wenn der HbA1c zur Verlaufskontrolle bei bereits bekanntem Diabetes mellitus herangezogen wird, sollte der Wert bei <7% zur optimalen Therapieeinstellung gehalten werden, um das Risiko für diabetische Folgeerkrankungen (allen voran Schäden an den Augen, Nerven, den kleinen Blutgefäßen, dem Herzen und der Niere) gering zu halten.
Eine Erniedrigung des HbA1c-Werts unter <5,7% (wie es bei gesunden Personen eingehalten werden sollte) ist dabei wegen des erhöhten Risikos einer Unterzuckerung nicht anzustreben.
Das Wichtigste zuerst: Zur Diagnosestellung wird die Testung auf Glucose im Urin NICHT empfohlen.
Obwohl ein erhöhter Blutzuckerwert im Rahmen des Diabetes mellitus eine der häufigsten Ursache für die Glucosurie (also die Zuckerausscheidung über den Harn) darstellt, sind mehrere Ursachen für erhöhten Blutzucker im Urintest bekannt.
Deswegen lässt der positive Nachweis von Zucker im Harn eben NICHT eindeutig auf einen Diabetes mellitus schließen. Durch eine weitere Diagnostik über die Erhebung der Blutwerte, insbesondere des Blutzuckers, erkennt der Arzt/ die Ärztin dann eher die Ursache der Zuckerausscheidung über den Harn.
Im Umkehrschluss muss bei jedem Zufallsbefund einer Zuckerausscheidung über den Harn eine Bestimmung des Zuckerwerts im Blut erfolgen, da eine Glucosurie auf einen bestehenden
Die Eiweißbestimmung im Urin ist im Rahmen der Blutzuckererkankung nur zur Abklärung einer Nierenschädigung als Komplikation des Diabetes mellitus sinnvoll.
Wird bei einem bekanntem Diabetes mellitus nämlich mit dem Urin Eiweiß ausgeschieden, lässt das auf eine chronische Schädigung der Niere durch stets erhöhte Blutzuckerwerte schließen.
Diese Folgeerscheinung einer Zuckerkrankheit wird als "diabetische Nephropathie" bezeichnet. Eine erhöhte Ausscheidung des Eiweiß über den Harn geht mit frühzeitigen Komplikationen an den Nieren und des Herz-Kreislauf-Systems einher.
Zu den Risikofaktoren, die zu einer chronische Nierenschädigung im Rahmen eines Diabetes mellitus führen, zählen außerdem:
Letzte Änderung: 13. Januar 2024
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