Wenn Menschen von der Parkinson-Krankheit sprechen, beziehen sie sich dabei meist auf den Morbus Parkinson, der in Deutschland etwa drei Viertel aller Parkinson-Syndrome ausmacht und somit am weitesten verbreitet ist.
Daneben gibt es atypische und sekundäre Parkinson-Syndrome. Der typische sichtbare Verlauf der Parkinson-Krankheit gliedert sich in zwei Phasen. Dabei ist es wichtig zu erwähnen, dass diese Krankheit in unterschiedlichen Formen verlaufen kann. Diese unregelmäßige Krankheitsentwicklung erschwert es enorm, eine genau Prognose bezüglich des Verlaufs zu stellen.
Die erste Phase wird als Prodromal-Stadium bezeichnet, welches über mehrere Jahre hinweg andauern kann. Bei den meisten Betroffenen treten kaum, teilweise gar keine motorischen Symptome auf. Allerdings kann es zu depressiven Verstimmungen, Verstopfungen, dem Verlust des Geruchssinnes und oder einer REM-Schlafstörung kommen, welche den Beginn der Parkinson-Krankheit ankündigen.
Das zweite Stadium, genannt ,,klinische Phase" ist durch das hinzukommende Auftreten von motorischen Symptomen gekennzeichnet, welche sich im Verlauf verschlechtern. Zwar kann man dem anfangs medikamentös gut entgegenwirken, allerdings lässt die Wirksamkeit der entsprechenden Medikamente mit der Zeit nach.
Trotz der unterschiedlichen Manifestationen der Parkinson-Krankheit lässt sich ein Muster über den typischen Verlauf aufstellen, welches die Krankheitsentwicklung grob in fünf Stadien unterteilt.
Zu Beginn beschränken sich die Symptome wie beispielsweise Zittern in der Regel auf eine Körperseite. Diese Symptome sind meist mild und haben nur geringe Auswirkungen auf das alltägliche Leben. Dennoch können nahe Angehörige und Freunde Veränderungen in der Körperhaltung, im Gang und in der Mimik bemerken.
In dieser Phase der Erkrankung verschärfen sich die Symptome spürbar. Zittern, Muskelsteifheit und weitere Bewegungseinschränkungen können nun auf beiden Seiten des Körpers ausgeprägter auftreten.
Das Gehen wird anspruchsvoller und Veränderungen in der Körperhaltung werden deutlich erkennbar. Selbst die Erledigung alltäglicher Aufgaben erfordert mehr Zeit und Anstrengung als zuvor.
Es kommt zu einer ausgeprägten Bewegungsverlangsamung, begleitet von einem gesteigerten Sturzrisiko aufgrund des verminderten Gleichgewichtssinns. Die Symptome verschlechtern sich in dieser Phase erheblich und beeinträchtigen die Fähigkeit, alltägliche Aufgaben wie Ankleiden und Nahrungsaufnahme zu bewältigen.
Die Symptome haben sich voll entwickelt. Der Betroffene kann zwar eigenständig gehen und stehen, leidet aber bereits unter einer schweren Beeinträchtigung. Die Muskelsteifigkeit (Rigor), nimmt in dieser Phase stark zu. Ab diesem Zeitpunkt ist es für die Betroffenen nicht mehr oder nur noch selten möglich, ein selbstständiges Leben zu führen.
Das fortgeschrittene Stadium der Parkinson-Krankheit geht mit einigen motorischen und nichtmotorischen Symptomen einher. Schwere Beinschmerzen und Steifheit können dazu führen, dass das Stehen und Gehen nahezu unmöglich wird. Dies macht eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung für die Bewältigung alltäglicher Aufgaben unverzichtbar.
In einigen Fällen können auch psychotische Symptome wie Halluzinationen auftreten, die bis zu 50 Prozent der Parkinson-Patienten betreffen. Zudem ist
Das Voranschreiten der Parkinson-Krankheit unterscheidet sich von Person zu Person enorm. Es lässt sich allerdings sagen, dass sich die Krankheit langsam über einige Jahre hinweg entwickelt.
Zu Beginn der Erkrankung sind die Symptome meist leicht, gewinnen mit der Zeit jedoch an Intensität, sodass diese im späteren Krankheitsverlauf zu starken Beeinträchtigungen führen.
Eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst den Verlauf der Parkinson-Krankheit. Hier sind die Hauptfaktoren.
Die Krankheit entwickelt sich in der Regel langsamer, wenn sie in einem jüngeren Alter diagnostiziert wird, während sie bei älteren Menschen oft schneller voranschreitet.
Die individuellen Symptome und ihre Schwere variieren erheblich. Einige Menschen haben schwerwiegendere motorische und nichtmotorische Symptome, die den Verlauf beeinflussen können.
Die Wirksamkeit der medikamentösen Therapie und anderer Behandlungsansätze ist entscheidend. Eine gut abgestimmte Medikation und frühzeitige Intervention können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.
Genetische Faktoren können eine Rolle spielen, da bestimmte Mutationen das Voranschreiten der Krankheit beschleunigen können.
Der allgemeine Gesundheitszustand und der Lebensstil sind von Bedeutung. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und die Vermeidung von Risikofaktoren können den Verlauf der Krankheit beeinflussen.
Das Vorhandensein von Begleiterscheinungen oder Komplikationen kann die Parkinson-Symptome verschlechtern.
Die Unterstützung durch Familie und soziales Umfeld sowie der Zugang zu psychologischer Betreuung können den emotionalen Zustand beeinflussen, was sich auf den Krankheitsverlauf auswirken kann.
Zwar kann der Krankheitsverlauf nicht gestoppt oder die Krankheit geheilt werden, aber durch verschiedene Maßnahmen kann man eine Verlangsamung des Fortschreitens der Erkrankung erzielen.
Dazu gehört beispielsweise die Einnahme von entsprechenden Medikamenten oder die Durchführung von Physio- und Ergotherapie, welche dazu beiträgt, körperliche Funktion und Mobilität zu erhalten.
Auch durch eine angepasste Ernährung lässt sich der Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Teilweise können auch ärztliche Eingriffe wie die tiefe Hirnstimulation in Erwägung gezogen werden, um die Symptome zu lindern.
Um frühzeitig Veränderungen im Verlauf der Parkinson-Krankheit zu erkennen und zu dokumentieren, können folgende Maßnahmen ergriffen werden. Die Führung eines Symptom-Tagebuchs mit tägliche Aufzeichnungen über Symptome, Medikamente oder den Gesundheitszustand hilft dabei, Tendenzen in der Krankheitsentwicklung zu identifizieren.
Zudem sollte im Alltag auf Schwierigkeiten bei alltäglichen Aktivitäten wie Ankleiden oder Gehen geachtet werden. Darüber hinaus kann das Durchführen von Bewegungstests dazu beitragen, die Veränderung von Symptomen zu bewerten.
Durch das regelmäßige Besuchen des Arztes lässt sich der Krankheitsverlauf besser überwachen.Auch auf bildgebende Verfahren, wie beispielsweise das
Letzte Änderung: 26. November 2023
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