Bei einer
Diese sogenannte Bilanzierung kann eine Herausforderung in der Behandlung der Niereninsuffizienz darstellen.
In frühen Phasen der Niereninsuffizienz kann die Ausscheidung von Flüssigkeit, die bei einer reduzierten Nierenfunktion häufig eingeschränkt ist, mit Wassertabletten unterstützt werden.
Diese Wassertabletten werden Diuretiker genannt. In fortgeschritteneren Stadien sind die Tabletten häufig nicht mehr so gut wirksam. Schleifendiurektika sind eine Form von Diuretika, die bein einer chornischen
Die weitere medikamentöse Therapie richtet sich vor allem nach den Symptomen des Patienten. Da ein hoher Blutdruck die Niere weiter schädigen kann, sollte der Blutdruck optimal eingestellt werden.
Die Niere ist ein Filtersystem in dem Blut zu Urin abgefiltert wird. Bei einem zu stark hohen Blutdruck wird dieses Filtersystem weiter belastet und die Filter werden undichter, sodass Substanzen, die normalerweise im Blut verbleiben sollen, durch die Filter gelangen. Dies gilt insbesondere für Proteine, die für unseren Körper sehr wertvoll sind und von einer gesunden Niere normalerweise nicht ausgeschieden werden. Der Blutdruck sollte unter 130 zu 80 sein, jedoch wenn Proteine (über ein Gramm pro Tag im Urin) vorhanden sind, sogar unter 125 bis 75 Milligramm. Eine gute Blutdruckeinstellung ist für das Fortschreiten der Nierenerkrankung von großer Relevanz. Bei der Wahl des optimalen Medikamentes sind ACE-Hemmer besonders vorteilhaft, da sie nierenschonend sind.
Die Niereninsuffizienz stellt ein erhöhtes Risiko für Herzkreislauferkrankungen dar. Daher sollte bei Patienten mit einer Niereninsuffizienz das Gefäßsystem maximal geschützt werden.
Da schlechte Fette wie LDL das Gefäßsystem schädigen, ist das Ziel einer Senkung der schlechten Fette teilweise über eine medikamentöse Therapie.
Die Niere stellt einen entscheidenden Faktor bei der Blutbildung dar. In der Niere wird Erythropoetin gebildet, das die Bildung von Hämoglobin, dem Sauerstofftransporteur, im Blut unterstützt.
Bei einer Funktionseinschränkung der Niere wird Erythropoetin in geringeren Mengen gebildet. Es kann eine Blutarmut, auch renale Anämie genannt, entstehen. Daher kann Erythropoetin medikamentös ersetzt werden.
Die Nachteile von Erythropoetin sind eine erhöhte Thromboseneigung und ein gesteigerter Blutdruck. Manchmal ist Erythropoetin auch nicht wirksam bei Patienten mit Dialyse, bei terminaler
Für den Knochenhaushalt ist Vitamin D wichtig. Vitamin D wird in unserem Körper aus Cholesterin hergestellt. Die Niere ist besonders wichtig bei der Herstellung von Vitamin D. Eine Schädigung der Nierenfunktion führt auch zu einer Schädigung des Knochens, was in die Behandlung der
In manchen Fällen kommt es zu einer erhöhten Phosphatkonzentration. Hier kann es sinnvoll sein, Medikamente zu geben, die Phosphat binden.
Grundsätzlich muss jedes Medikament bei Vorhandensein einer Niereninsuffizienz geprüft werden. Die Entscheidung richtet sich nicht nur danach, ob eine chronische Niereninsuffizienz vorliegt, sondern auch danach, wie stark die Nierenfunktion bei der Niereninsuffizienz ausgeprägt ist.
Eine personalisierte Beratung durch die Ärztin oder den Arzt bzw. die Apothekerin oder den Apotheker ist daher bei der Wahl des richtigen Medikaments unerlässlich.
Hierbei helfen zur Diagnostik Laborwerte wie GFR, Cystatin C und Kreatinin, um die Nierenfunktion eines Patienten bewerten zu können.
Folgende Medikamente sollten insbesondere, neben vielen anderen bei einer chronischen Niereninsuffizienz kritisch hinterfragt werden:
Modifikationen bzw. Anpassungen des Lebensstils können dazu beitragen, den Fortschritt der Nierenerkrankungen zu verlangsamen und Symptome, die infolge des Nierenversagens auftreten, zu verbessern.
Bei einem Nierenversagen ist insbesondere der Flüssigkeitshaushalt des Körpers gefährdet. Um weitere Komplikationen einer erhöhten Flüssigkeitszufuhr einzuschränken, stellt eine ausreichende, aber in jedem Fall nicht übermäßige Flüssigkeitsaufnahme, die mit dem Stadium der
Hierbei können auch digitale Anwendungen helfen, die Patientin oder den Patienten an das Trinken zu erinnern.
Eine regelmäßige körperliche Aktivität verbessert die Herz-Kreislauf-Gesundheit, die infolge der Niereninsuffizienz geschädigt sein kann. Ein gesundes Körpergewicht durch eine ausreichende Ernährung und eine regelmäßige körperliche Aktivität kann neben einem Beitrag zur allgemeinen Gesundheit die Nierenfunktion verbessern.
Es gibt Studien, die zeigen, dass Stress sich negativ auf eine chronische Niereninsuffizienz auswirken kann, sodass spezielle Techniken zur Stressreduktion wie Meditation oder Yoga einen positiven Einfluss auf die Nierenfunktion haben können.
Ganz besonders wichtig ist das Vermeiden von schädlichen Substanzen. Dabei ist insbesondere Vorsicht bei der Einnahme von Medikamenten geboten. Jedes Medikament sollte kritisch auf eine mögliche Nierenschädigung hinterfragt werden. Ein ganz besonders wichtiger Veränderung des Lebensstils ist die Aufgabe des Rauchens. Rauchen trägt massiv zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion bei.
Die Ernährung kann zu einer Verbesserung der Symptomatik beitragen.
Lange wurde diskutiert, dass eine eiweißarme Ernährung förderlich sein kann und die Filter der Niere besser schonen kann. Aktuell werden in etwa 0,6 bis 0,8 Gramm pro Kilogramm empfohlen. Diese Theorie ist aber nicht unumstritten.
Bei der Ernährung sollte insbesondere auf ein gesundes Körpergewicht Wert gelegt werden, da dieses auch zu einer Verbesserung des Blutdrucks beitragen kann. Auch sollte berücksichtigt werden, dass die Ernährung nicht zu viel Salz enthält. Salz kann weiteres Wasser in der Blutbahn an sich ziehen und damit die Flüssigkeit im Gefäßsystem erhöhen, was zu einer weiteren Steigerung des Blutdrucks führen kann.
Eine fettreiche Ernährung sollte vermieden werden, da insbesondere schlechte Cholesterine einen Einfluss auf das ohnehin bei Niereninsuffizienz vorgeschädigte Herz-Kreislauf-System haben können.
Da die Niere den Elektrolythaushalt beeinflussen kann und zu einer Erhöhung von Kalium führen kann, sollte eine kaliumarme Diät gewählt werden. Bananen sollten aufgrund der hohen Kaliumkonzentration bei Patienten mit
Eine wichtige Aufgabe der Niere ist es, das Blut von Giftstoffen zu reinigen und die Elektrolyte in unserem Körper in einer ausgewogenen Balance zu halten. Dabei wird das Blut durch die Niere gefiltert, gute Bestandteile des Blutes bleiben im Körper und schlechte Bestandteile werden ausgeschieden. Über die Ausscheidung und eine genaue Abstimmung bleibt die Elektrolytkonzentration in unserem Körper konstant.
Da die Elektrolyte viele wichtige Prozesse in unserem Körper steuern, kann ein Ungleichgewicht bei einer progredienten
Bei dieser Dialyse wird das Blut über einen Schlauch zu einer Maschine geleitet, die das Blut reinigt. Das gereinigte Blut wird zurück in den Körper geführt. Die Behandlung ist sehr effektiv, muss aber in einem Krankenhaus oder einem speziellen Zentrum durchgeführt werden, wofür der Patient mehrmals pro Woche mehrere Stunden anwesend sein muss.
Hierbei wird eine spezielle Flüssigkeit in den Bauchraum geleitet, die dazu führt, dass Abfallstoffe und überschüssiges Wasser aus dem Blut in diese Flüssigkeit aufgenommen werden. Die Flüssigkeit kann wieder abgelassen werden und durch neue Flüssigkeit ersetzt werden. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass der Patient es auch von zu Hause durchführen kann.
Im Endstadium einer Niereninsuffizienz, bei der die Nieren quasi gar nicht mehr arbeiten, besteht die Möglichkeit, die Niere auszutauschen. Per Definition gibt es zwei verschiedene Arten von Nierentransplantationen. Bei der Lebendspende wird die gespendete Niere von einer lebenden Person, in der Regel einem Familienmitglied oder einem engen Freund, gespendet. Da man auch mit einer einzelnen Niere lebensfähig ist, kann von den beiden vorhandenen Nieren eine abgegeben werden. Bei einer Totenspende wird ein Spendeorgan einer verstorbenen Person, die einen Organspendeausweis besitzt, transplantiert. Es dauert zurzeit etwa drei bis vier Jahre, bis ein Spendeorgan gefunden werden kann, dass passend ist.
Etwa ein Drittel der Menschen in Europa sind von einer Niereninsuffizienz gefährdet. Daher stellt die Vorsorge bzw. Prävention einen wichtigen Bestandteil in der allgemeinen Gesundheitsvorsorge dar.
Regelmäßige ärztliche Konsultationen und Untersuchungen, einschließlich einer Blutuntersuchung auf Cystatin C, Creatinin und der GFR, stellen die wichtigste Vorsorgeuntersuchung dar. Zur Vorsorge sollte insbesondere ein hoher Blutdruck kontrolliert und verhindert werden.
Bei Patienten mit
Grundsätzlich ist eine Niereninsuffizienz, sobald sie eingetreten ist, nicht mehr heilbar und verschlechtert sich im Verlauf. Die Verschlechterung der Niereninsuffizienz kann jedoch durch eine effektive Behandlung verlangsamt werden.
Ein wichtiger Teil der Behandlung ist die Therapie der zugrunde liegenden Ursachen. Dies betrifft in Deutschland vor allem
Bei einer Niereninsuffizienz handelt es sich um eine ernstzunehmende Erkrankung. Die chronische Niereninsuffizienz kann zum Tod führen und die Lebenserwartung der Betroffenen stark einschränken. Viele Menschen können aber trotz der Erkrankung ein nahezu normales Leben führen und eine normale Lebenserwartung erreichen. Wichtig ist hierbei eine optimale Behandlung und Überwachung der Erkrankung.
Die häufigste Todesursache bei einer chronischen Niereninsuffizienz ist eine Erkrankung des Herz-Kreislaufsystems.
Regelmäßige Voruntersuchungen beim Hausarzt können dabei Helfen, die Diagnose frühzeitig zu stellen und den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen. Bei den meisten Betroffenen tritt eine dialysepflichtige Erkrankung nicht auf.
Letzte Änderung: 14. Januar 2024
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