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Ernährung bei Niereninsuffizienz

Profilbild von Sophia Kandah M.Sc. Geschrieben von Sophia Kandah M.Sc.
Spiegelei auf ein Bett Rucola.

Was ist eigentlich eine Niereninsuffizienz und wie gehe ich damit am besten um?

Die Niere ist ein paariges Filterorgan des menschlichen Körpers und ist zuständig für die richtige Ausscheidung von Stoffwechsel Endprodukten und toxischen Produkten über den Urin. Zudem regulieren sie den Wasser- sowie Elektrolythaushalts und haben so Anteil an der Regulierung des Blutdrucks. Auch für das Gleichgewicht unseres Säure-Base-Haushaltes sind die Nieren zuständig.

Liegt nun eine Niereninsuffizienz vor, so bedeutet dies, dass die Nieren nur noch eingeschränkt ihren Funktionen nachkommen können. Durch diese verminderte Fähigkeit der Niere kommt es dazu, dass verschiedene Stoffwechselwege des Körpers beeinträchtigt werden.

Deshalb lohnt es sich sehr, auf eine angemessene Ernährung im Falle einer Erkrankung der Nieren zu achten.

Ernährung bei Niereninsuffizienz

Die Ernährung bei Niereninsuffizienz sollte je nach Krankheitsmerkmal angepasst werden. Wichtig ist hierbei zu unterscheiden, ob man an einer akuten oder chronischen Niereninsuffizienz leidet:

Bei einer akuten Erkrankung sind häufig Stoffwechselwege des Eiweißabbaus und des Fettgewebes gestört. Durch diesen verstärkten Abbau muss man darauf achten, diesen Verlust durch ausreichende Kalorienzufuhr wieder auszugleichen.

Bei einer chronischen Niereninsuffizienz hingegen sollte man hingegen eher auf einen gesteigerten Eiweißkonsum verzichten. Sollte man Proteine aufnehmen, dann vor allem diese, die unser Körper nicht eigenständig herstellen kann (sogenannte essenzielle Aminosäuren).

Da bei einer chronischen Niereninsuffizienz des Weiteren der Knochenstoffwechsel negativ beeinflusst wird, sollte man auch Lebensmittel zu sich nehmen, die unsere Knochen nicht noch weiter schwächen. Diese Schwächung wird vor allem durch eine Phosphat reiche Ernährung begünstigt, hierbei sollte also der Konsum etwas heruntergeschraubt werden. 

Durch eine Nierenschwäche ist meist der Kaliumgehalt in unserem Blut generell erhöht. Auch dies sollte man durch eine Kalium reiche Ernährung nicht noch verschlimmern.

Bei einer Niereninsuffizienz sollte man zusätzlich darauf achten, weder zu wenig noch zu viel Flüssigkeit pro Tag zu sich zu nehmen.

Meistens wird von dem zuständigen Arzt eine bestimmte, individuelle Trinkmenge empfohlen, an die man sich dann halten sollte. Generell sollte man eher Wasser trinken und auf Süßgetränke sowie Alkohol verzichten.

Gute und schlechte Lebensmittel

Zusammenfassend kann man also bei der Ernährung die Lebensmittel in zwei Kategorien unterteilen:

  • Eiweiße, die essenzielle Aminosäuren enthalten, dazu gehören unter anderem: Ei, Milch, Kartoffeln oder Hülsenfrüchte
  • Phosphatarme Lebensmittel wie Quark und Frischekäse
  • Kaliumarme Lebensmittel
  • Salz arme Nahrungsmittel, hier vor allem Fisch
  • Kräuter wie Petersilie, Sellerie und Bärlauch
  • Ungesüßte Getränke und Wasser
  • Phosphatreiche Lebensmittel wie bestimmte Wurstwaren, Nüsse oder Müsli
  • Kaliumreiche Lebensmittel wie Avocado, Bananen, Hülsenfrüchte Tomaten, Pilze oder Trockenobst wie Rosinen und Feigen
  • Salzhaltige und zuckerreiche Nahrungsmittel
  • Zuckerhaltige Getränke und Alkohol

Letzte Änderung: 31. Oktober 2022

Quellen
  • Physiologie Silbernagl von Stefan Silbernagl
  • Biochemie und Pathobiochemie Löffler und Petrides
  • Duale Reihe Biochemie

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