Wie sieht ein schwerer Verlauf bei einer Fibromyalgie aus?

Bei einem schweren Verlauf einer Fibromyalgie leiden Betroffene unter starken, überall im Körper verteilten Schmerzen, extremer Müdigkeit, Schlafproblemen und erheblicher seelischer Belastung, was ihr tägliches Leben, sowohl privat als auch beruflich, stark beeinträchtigt.

Symptome

Es gibt keine klare Definition für einen schweren Verlauf. Ein schwerer Verlauf wird durch den individuellen Leidensdruck eines Betroffenen definiert. Dieser kann individuell sehr unterschiedlich sein. Die folgenden Symptome sind häufig mit einer schweren Einschränkung der Lebensqualität verbunden. 

• Starke Schmerzen: Bei einem schweren Verlauf treten starke chronische Schmerzen häufig in Muskeln und Sehnen auf und betreffen den gesamten Körper. Die Schmerzen fühlen sich pochend, brennend oder ziehend an und können in ihrer Intensität über den Tagesverlauf unterschiedlich stark ausgeprägt sein. An definierten Stellen sind häufig Druckschmerzpunkte tastbar.
• Müdigkeit und Erschöpfung: Extreme Müdigkeit und Antriebslosigkeit machen alltägliche Aktivitäten schwierig oder gar unmöglich.
• Schlafstörungen: Obwohl die Betroffenen extrem müde sind, haben sie Schwierigkeiten einzuschlafen oder durchzuschlafen, wodurch ein erholsamer Schlaf unmöglich ist.
• Kognitive Einschränkungen: An einer Fibromyalgie Erkrankte haben häufig Schwierigkeiten, sich etwas zu merken, Gedächtnisprobleme oder sich auf eine Sache zu konzentrieren.
• Mentale Probleme: Häufig leiden Fibromyalgie-Patienten an Depressionen und Angststörungen.
• Überempfindlichkeit: Betroffene erleben eine Überempfindlichkeit von Kälte, Hitze oder Lärm.

Häufig kann die Fibromyalgie auch mit anderen Erkrankungen zusammen auftreten. Das auftreten weiterer Erkrankungen wird häufig als schwerer Verlauf empfunden.

Typische Krankheiten, die bei einer Fibromyalgie auftreten sind:

• Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS)
• Reizdarmsyndrom (IBS)
• Depressionen und Angststörungen
• Migräne und Spannungskopfschmerzen
• Temporomandibuläre Gelenkstörungen (TMJ-Störungen)
• Rheumatische Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis und Lupus
• Schlafstörungen, wie Schlafapnoe und Restless-Legs-Syndrom
• Interstitielle Zystitis oder schmerzhafte Blasensyndrom

Wie wirkt sich ein schwerer Verlauf einer Fibromyalgie auf den Alltag aus?

Da die Last der Symptome über den Tag variiert, kann die Schwere des Verlaufs unterschiedlich wahrgenommen werden. Die Symptome führen alle zu Schwierigkeiten, das alltägliche Leben ohne Hilfe zu meistern und machen häufig einen Beruf unmöglich.

Freundschaften werden nicht mehr gepflegt und Betroffene mit Fibromyalgie sind häufig isoliert. Fibromyalgie kann den Leidensdruck der Betroffenen noch schlechter machen.

Wie wird ein schwerer Verlauf therapiert?

Es gibt keine einheitliche Behandlung für Patienten mit einem schweren Verlauf einer Fibromyalgie. Wichtig ist, dass das Behandlungsteam sich aus Vertretern verschiedener Fachgruppen zusammensetzt, um mehrere Therapiestrategien zu verbinden.

Mögliche Strategien können sein:

• medikamentöse Behandlungen: Schmerzmittel, Antidepressiva, Muskelrelaxantien, Schlafmittel
• Physiotherapie: gezielte Übungen zur Stärkung der Flexibilität, zur Verhinderung von Steifigkeit und Beibehaltung der Beweglichkeit.
• Psychotherapeutische Ansätze und Stressmanagement: Psychotherapie, Stressmanagement-Techniken, kognitive Verhaltenstherapien und psychologische Anbindung zur Unterstützung bei psychischen Krankheiten
• Ergotherapie: Anpassungsstrategien zur Meisterung des alltäglichen Lebens trotz Einschränkungen
• Patientenschulungen: Einen besseren Umgang mit der Erkrankung zu erlernen.