Kann Fibromyalgie zu Herzbeschwerden führen?

Herzbeschwerden, wie Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Kurzatmigkeit und Müdigkeit treten bei Betroffenen mit einer Fibromyalgie gehäuft auf.

Symptome

Die Beschwerden am Herzen sind zwar von Person zu Person verschieden, es gibt aber einige Symptome, die häufig bei Betroffenen, die an Fibromyalgie leiden, auftreten.

Zu diesen häufigen Herzbeschwerden bei Fibromyalgie zählen:

• Brustschmerzen: Man spürt einen stechenden Schmerz in der Mitte des Brustkorbes.
• Herzrasen: Das Herz klopft schneller als normal, häufig bereits in Ruhe ohne Belastung
• Herzrhythmusstörungen: Der Herzschlag (Puls) schlägt zu schnell, zu langsam oder unregelmäßig.
• Kurzatmigkeit: Man hat ein Gefühl von Luftnot, dass bereits ohne körperliche Belastung auftritt.
• Müdigkeit: Man fühlt sich ständig erschöpft und müde, obwohl man eigentlich ausreichend geschlafen hat.
• Palpitationen: Ein klopfendes, rasendes Herz wird als unangenehmes Gefühl wahrgenommen.

Ursachen

Es ist unklar, warum Patienten, die an einer Fibromyalgie erkrankt sind, an Herzbeschwerden leiden. Es gibt jedoch mögliche Erklärungsansätze.

• Veränderung des Nervensystems: Schmerzen werden über lange Nervenfasern in unser Gehirn geleitet. Die Schmerzempfindung ist bei Fibromyalgie hochgesetzt. Dieses kann die Herzfunktion beeinflussen.
• Entzündung: Wissenschaftler gehen davon aus, dass es bei einer Fibromyalgie eine langanhaltende, stumme Entzündung unseren Körper verändert und Fibromyalgie auslöst. Langanhaltende Entzündungsprozesse können das Herz schädigen.
• Schlafstörungen: Schlafstörungen sind ein häufiges Symptom von Betroffenen, die an Fibromyalgie leiden. Wenn wir nicht gut und ausreichend schlafen, führt dies zu einer Beeinträchtigung der Herzfunktion.
• Angst und Depression : Fibromyalgie ist häufig mit Angst und Depression verbunden. Beides kann sich über eine Rückkopplung negativ auf die Herzfunktion auswirken.

Wann sollte ich zum Arzt gehen?

Beim Auftreten dieser Symptome sollte man unbedingt notfallmäßig zu einem Arzt gehen. Dahinter können viele lebensgefährliche Erkrankungen stecken unter anderem:

• Herzinfarkt
• Angina pectoris
• Endokarditis
• Lungenarterienembolie

Komplikationen

Bei einem Teil der Betroffenen von Fibromyalgie kann es zu einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) kommen. Dabei ist das Herz nicht stark genug, das Blut durch den Körper zu pumpen und es kommt zu einem Rückstau von Blut. Das führt zu dicken Beinen und Atemnot, vor allem unter Belastung.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Ursachen der Herzbeschwerden bei Patienten mit Fibromyalgie sind nach wie vor nicht gut verstanden. Es gibt keine klare Leitlinie, keinen einheitlichen Ansatz der Behandlung. Es gibt jedoch allgemeine Strategien, die zu einer Besserung führen können.

• Medikamente: Schmerzmittel können dabei helfen, den Brustschmerz zu lindern. Diese können mit Antidepressiva oder Antiepileptika in Kombination eingenommen werden. Diese Medikamente können Einfluss auf die Schmerz-Wahrnehmung haben und somit die Beschwerden lindern. Um das Herzrasen besser zu kontrollieren, können ausserdem Beta-Blocker eingesetzt werden.
• Regelmäßige Bewegung: Yoga, Schwimmen, Spazieren können dabei helfen, Stress zu reduzieren und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
• Stressmanagement: Meditation, progressive Muskelentspannung oder Biofeedback-Therapie können dabei helfen, Stress zu reduzieren.
• Schlafen: Eine medikamentöse Therapie kann dabei helfen, besser zu schlafen. Ein beruhigendes Schlafumfeld kann dieses weiter unterstützen.
• Gesunde Ernährung: Mit einer gesunden Ernährung kann die Krankheit besser kontrolliert werden und die allgemeine Lebensqualität verbessert werden.