Medisigel logo

Luftreiniger und COPD: Wie sie helfen können

Profilbild von Jessica Papic

Geschrieben von
Jessica Papic (Ärztin)

Es gibt bislang keinerlei Maßnahmen, die dazu führen, dass eine COPD ausheilt. Mit Hilfe der mittlerweile durchführbaren Therapiemöglichkeiten, können jedoch die mit der Erkrankung assoziierten Symptome effektiv gelindert und das Fortschreiten der Destruktion gestoppt werden.

Wichtig dabei ist, dass die betroffenen Menschen umgehend eine Rauchentwöhnung in Angriff nehmen. Die Zigarettenmenge pro Tag zu reduzieren, ist bei einer COPD nicht zielführend.

Um das Fortschreiten der Erkrankung einzudämmen, muss gänzlich auf das Rauchen verzichtet werden. Obwohl das Rauchen als Hauptursache für die Entstehung der COPD gilt, gibt es auch in anderen Bereichen Schadstoffe, die nach der Inhalation schwerwiegende Schäden in den Atemwegen und der Lunge verursachen können.

Nach umfangreichen Studien, die in Nordamerika sowie in Westeuropa durchgeführt wurden, bestätigen die U.S. National Institutes of health, dass Menschen, die häufig verunreinigte Luft einatmen, ein deutlich höheres Risiko für die Ausbildung einer COPD aufweisen.

Sollte bereits eine COPD vorliegen, so kann das Einatmen der verschmutzten Luft, ein Fortschreiten der Destruktion in der Lunge bewirken. Grund dafür sind winzige Partikel, die sich nach der Inhalation in der Lunge absetzen und diese schädigen.

Von besonderer Relevanz ist dabei vor allem die Luft in Innenräumen, denn diese enthält nachweislich bis zu fünfmal soviel Schmutzpartikel als die Luft im Freien. Besonders problematisch daran ist, dass die Menschen dazu neigen, einen Großteil der Zeit in Innenräumen verbringen.

Achtung

Die Luft in Innenräumen ist bis zu fünfmal so stark verschmutzt als die Luft im Freien.

Luftreiniger

Viele Menschen, die an einer Lungenerkrankung wie der COPD leiden, spielen mit dem Gedanken, sich einen Luftreiniger anzuschaffen. Luftreiniger sorgen im Allgemeinen dafür, dass ultrafeine Schmutzpartikel aus der Atemluft entfernt werden.

Man kann davon ausgehen, dass ungefähr 90 Prozent aller in der Luft enthaltenen Partikel zu dieser Gruppe gezählt werden. Ultrafeine Verunreinigungen, die aus der Luft eingeatmet wird, sind besonders gefährlich, denn sie können dazu führen, dass die Destruktion der Lunge zunimmt, sich schwere Atemwegsinfektionen ausbilden oder bei den Betroffenen Asthmaanfälle provoziert.

Wissenswert

Ungefähr 90 Prozent der Verschmutzungen, die sich in der Atemluft befinden, werden der besonders gefährlichen Gruppe der ultrafeinen Partikel zugeordnet.

Mit Hilfe eines speziellen Luftreinigers ist es möglich, die Luft in Innenräumen von schädlichen Partikeln zu befreien, beziehungsweise die Anzahl solcher Mikropartikel deutlich zu reduzieren.

Aus diesem Grund ist es jedem Patienten, der an COPD oder einer anderen Lungenerkrankung leidet, anzuraten, einen solchen Luftreiniger zu verwenden.

Mittlerweile gibt es Luftreiniger, mit besonders hoher Leistung und Effizienz. Sie sind dazu in der Lage Bakterien, Stäube, Pollen, Rauch, Tierhaare, Hausstaubmilben, Autoabgase, Ruß, Pilze, Viren und diverse andere Mikropartikel aus der Atemluft zu beseitigen.

Ihre Wirkung vermitteln diese Luftreiniger durch eine Kombination aus elektrostatischer und mechanischer Filtertechnologie. Auf diese Weise können nahezu 100 Prozent (99,7%) der ultrafeinen Partikel aus der Atemluft gereinigt werden. Dies gilt vor allem für Schmutzpartikel, die eine Größe von 0,1 Mikrometern nicht überschreiten.

Im Gegensatz zu älteren Luftfiltern weisen die neueren Modelle eine besonders hohe Clean Air Delivery Rate auf. Das bedeutet, dass sie besonders viel Volumen an Luft pro Minute von Schadstoffen befreien können.

Ein weiterer Vorteil neuerer Luftreiniger ist deren hohe Energieeffizienz sowie der leise Betrieb. Luftreiniger arbeiten mittlerweile so leise, dass man problemlos daneben schlafen kann. Aus diesem Grund kann die Qualität der Atemluft verbessert werden, ohne die Anwender zu stören.

Hinweis

Mit Hilfe neuster Luftreiniger können ungefähr 99,7 Prozent der ultrafeinen Partikel, die eine Größe von weniger als 0,1 Millimeter aufweisen, aus der Atemluft gereinigt werden.

Luftverschmutzung in Innenräumen

Der Rauch von Zigaretten und die darin enthaltenen Schadstoffe tragen am Meisten dazu bei, dass die Rauminnenluft derart verunreinig ist. Gleiches gilt für brennende Kraftstoffe und andere Mikropartikel.

Vor allem für Menschen, die an COPD leiden und/oder Emphyseme aufweisen, kann das sehr problematisch werden. Atmen diese Menschen regelmäßig verschmutzte Innenluft ein, kann das Einatmen der Schadstoffe dazu führen, dass schwere Atemwegsinfektionen und Asthmaanfälle auftreten.

Es ist also nicht nötig selbst zu rauchen, auch Menschen, die häufig passiv den Schadstoffen von Zigarrettenqualm ausgesetzt sind, weisen ein deutlich erhöhtes COPD Risiko auf.

Darüber hinaus wird bis heute oft mit Holz oder Kohle geheizt. Auch auf diese Weise gelangen schädliche Mikropartikel in die Atemluft, die die Lunge langfristig schädigen können.

Die meisten Menschen haben keine Ahnung davon, welche Schadstoffe sich in der Atemluft befinden und beim Einatmen in die Atemwege und Lunge gelangen.

Tatsächlich ist das Interesse daran zu erfahren, was wir täglich einatmen auch nicht besonders groß. Das mag zum Beispiel daran liegen, dass die Schäden, die durch verschmutzte Raumluft entstehen, sehr unspezifisch sein können. Die typischen Beschwerden reichen von Infektionen der Atemwege, über Reizungen der Augen bis hin zu Schwindel, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen.

Grundsätzlich lassen sich in der Atemluft sowohl feste als auch flüssige Schmutzpartikel finden. Dazu gehören zum Beispiel Feinstäube, Metallpartikel, Rauch, Milben, Schimmel und Pollen. Besonders schädlich sind aber auch verschiedene Chemikalien, die sich in der Atemluft befinden.

In einem typischen Innenraum, in dem eine Familie lebt, lassen sich ungefähr 1.55 verschiedene Verbindungen nachweisen. Einige dieser Verbindungen sind toxisch. Dazu zählen zum Beispiel Formaldehyd oder Verbindungen, die Formaldehyd freisetzen.

Wissenswert

In der Luft, die in Innenräumen eingeatmet wird, befinden sich vor allem die folgenden Schmutzpartikel:

  • Formaldehyd (zum Beispiel aus Farben, Möbeln und Plastik)
  • Flüchtige organische Verbindungen (VOCs) (zum Beispiel aus Farben, Pestiziden und Reinigungsmitteln)
  • Blei (aus alter Farbe)
  • Flammhemmende Chemikalien (zum Beispiel aus Matratzen, vor allem Kindermatratzen)
  • Synthetische Duftstoffe (zum Beispiel aus Duftkerzen, Reinigungs- und Waschmitteln)
  • Hautschuppen
  • Allergene
  • Tabakrauch

Darüber hinaus sorgt das Kochen, Braten und Frittieren von Lebensmitteln enorme Mengen an Mikropartikeln, die in die Atemluft gelangen. Darunter befinden sich vor allem Feinstaub, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe sowie andere Schadstoffe.

Ohne eine anständige Abluftregulierung nehmen diese Partikel sehr gesundheitsgefährdende Werte auf. Ein Luftreiniger kann die Arbeit des Abzugs über dem Kochfeld gegebenenfalls effektiv unterstützen.

Verwandte Artikel

COPD

COPD und häusliche Pflege: Wann professionelle Pflege benötigt wird

COPD

COPD und Genetik: Ist COPD vererbbar?

Medisiegel

Newsletter anmelden

Unsere Artikel sollen Ihnen einen ersten Eindruck von einem medizinischen Thema vermitteln. Sie ersetzen keine ärztliche Untersuchung und Beratung.
Wir übernehmen keine Gewähr für die inhaltliche Richtigkeit und Vollständigkeit der Darstellung.

Copyright © 2022, Medisiegel. All rights reserved.