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OPC (Traubenkernextrakt)

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Geschrieben von
Jessica Papic (Ärztin)

Einleitung

Adipositas ist eine der häufigsten Erkrankungen in Mitteleuropa und den Vereinigten Staaten. Durch ungesunde Ernährung , fehlende Bewegung und genetische Veranlagung nehmen viele Menschen stetig an Gewicht zu. Das steigende Gewicht wiederum kann einen negativen Einfluss auf den menschlichen Körper haben. So kommt es unter dem Gewicht zum Beispiel zu einer enormen Belastung von Knochen und Gelenken. Darüber hinaus gilt Übergewicht, also Adipositas, als einer der häufigsten Risikofaktoren für eine Reihe verschiedener Erkrankungen. Vor allem Diabetes mellitus und verschiedene kardiovaskuläre Erkrankungen spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Aus eben diesem Grund ist es sinnvoll, bei Zeiten das eigene Körpergewicht zu kontrollieren und gegebenenfalls abzunehmen. Dies geschieht zumeist mit Hilfe einer Kombination aus Ernährungsumstellung zu gesunden und ausgewogenen Nahrungsmitteln und der Steigerung der Bewegung. Tägliche Spaziergänge und Sport können bereits effektiv dazu beitragen, dem Übergewicht entgegen zu wirken.

Es gibt unzählige weitere Maßnahmen und Mittel, die dabei helfen sollen das ungewollte Körpergewicht zu reduzieren. Eines dieser Mittel ist das sogenannte OPC (Traubenkernextrakt).

Neben der Wirkung auf das Körperfett soll OPC auch auf die Hautalterung einen positiven Einfluss haben und sogar zur Behandlung von Krebs (vor allem Darmkrebs) effektiv eingesetzt werden. Auch bei der Senkung des Blutdrucks von Patienten mit Bluthochdruck (Hypertonie) soll OPC hilfreich sein.

OPC ist in einer Vielzahl von Lebensmitteln enthalten. Zu diesen Lebensmitteln zählen zum Beispiel rote und blaue Weintrauben, Kakaobohnen, Pflaumen, Blaubeeren, Heidelbeeren, Äpfeln, Erdbeeren, Traubensaft, Wein (vor allem Rotwein) und dunkle Schokolade. Darüber hinaus lässt sich das Antioxidanz in verschiedenen Nüssen, vor allem in Haselnüssen, finden.

Was ist OPC?

Die Annahme, dass sich das Traubenkernextrakt auch auf das Körperfett auswirken kann, beruht auf der Tatsache, dass es sich dabei um sogenannte Antioxidantien handelt.

OPC findet sich unter anderem in den Kernen von roten und blauen Weintrauben. Dabei handelt es sich um mehrere aneinander gereihte Catechine, also Pflanzenmetabolite. Immer dann, wenn viele dieser Metabolite nebeneinander beziehungsweise aneinander gereiht vorliegen, spricht man von Proanthocyanidinen oder OPC. Neben den Kernen der roten und blauen Trauben kommt OPC auch in der französischen Meerestiefen vor.

Chemisch gesehen zählt OPC zur Gruppe der Flavanole, die wiederrum eine untergeordnete Gruppe der Flavonoide darstellen. Es handelt sich um einen sekundären Pflanzenstoff. Sekundäre Pflanzenstoffe sind Bestandteil unserer täglichen Ernährung , denn sie kommen sowohl in Blättern als auch in Kernen vor. Sogar in Früchten lassen sich diese sekundären Pflanzenstoffe finden. Stoffe, die dabei den Flavonolen zugeordnet werden können, dienen den Pflanzen vor allem zum Schutz vor Krankheitserregern und verschiedenen Umwelteinflüssen.

Wie wirkt OPC?

Im menschlichen Körper werden bei vielen Vorgängen sogenannte freie Radikale gebildet. Unter dem Begriff freie Radikale versteht man chemische Moleküle, die ein nicht gepaartes Elektron aufweisen. Da Elektronen aber danach streben als Elektronenpaare angeordnet vorzuliegen, sind Moleküle mit freien Elektronen, wie die freien Radikale, extrem reaktionsfreudig. Dabei „stehlen“ sie dem Reaktionspartner eines seiner Elektronen. Das freie Radikal erlangt auf diese Weise eine höhere chemische Stabilität, während der Reaktionspartner an Stabilität einbüßen muss.

Freie Radikale können durch eine Reihe von Umwelteinflüssen aber auch durch normale Prozesse im menschlichen Organismus gebildet werden. Langfristig wirken sich die gebildeten freien Radikale negativ auf die Zellen aus und führen unter anderem zu einer vorzeitigen Hautalterung. Mittlerweile geht man sogar davon aus, dass freie Radikale an der Entstehung von Tumorzellen eine maßgebliche Beteiligung haben.

OPC wirkt nun auf genau diese freien Radikale so ein, dass sie den menschlichen Zellen nicht mehr schaden können. Grund für diese Fähigkeit des OPC ist, dass es sich bei der Substanz um eine sogenannte Antioxidans handelt. Antioxidantien oder auch Antioxidationsmittel genannt, sind Verbindungen, die dazu in der Lage sind, die Oxidation anderer Substanzen zu verlangsamen oder gar zu verhindern. Auf eben diese Weise wirkt das OPC auf die im Organismus anfallenden freien Radikale und macht sie für uns Menschen unschädlich.

Was OPC noch nachgesagt wird

Die Wirkung als Antioxidanz stellt bereits einen erheblichen Grund für die Einnahme von OPC dar. Aber neben dieser besonderen Wirkung sollen die oligomeren Procyanidine auch weitere positive Effekte auf den menschlichen Körper haben. Zu diesen Effekten zählen zum Beispiel deren Einfluss auf die Tumorentstehung, die Verbesserung der Durchblutung und die Verjüngerung des Hauterscheinungsbildes.

Senkung des Krebsrisikos

Es gibt eine Vielzahl verschiedener Studien, die sich mit der Wirkung von OPC auf den Organismus von Menschen beschäftigen. In diesen Studien konnte unter anderem nachgewiesen werden, dass sich Proanthocyanide vorbeugend auf die Bildung von Tumorzellen auswirken können. OPC stellt dabei ein um ein Vielfachses effektiveres Antioxidanz als Vitamin C und E dar. Darüber hinaus kann die Substanz als ein sogenannter Katalysator wirken und auf diese Weise dazu führen, dass die Effekte der Vitamine A, C und E um einiges gesteigert werden.

Verbesserung der Durchblutung

Nicht zu vernachlässigen ist neben der Senkung des Krebsrisikos auch die Tatsache, dass der Extrakt aus Traubenkernen einen positiven Einfluss auf den Blutkreislauf und das Herz hat. In dem die Durchblutung bei der Einnahme von OPC deutlich verbessert wird und die Gefäße an Elastizität gewinnen, kann der Blutdruck auf ein normales Maß gesenkt werden. Darüber hinaus ist OPC dazu in der Lage dem Verstopfen der Gefäße vorzubeugen.

Außerdem könnten durch die Einnahme von Traubenkernextrakt verschiedene Nährstoffe besser vom Körper aufgenommen werden. Dies unterstützt widerum ein gesunde und ausgewogene Ernährung

Auch eine protektive Wirkung auf die Nierenfunktion konnte in den Studien zum Thema OPC bereits nachgewiesen werden. Zudem soll sich die Substanz ebenfalls schützend auf die Leber auswirken und das Immunsystem stärken.

Einfluss auf die Haut

Schon seit langer Zeit wird den OPC Supplementen eine besondere Wirkung auf die Haus nachgesagt. Die regenerative Wirkung der Substanz wird vor allem durch deren Funktion als Antioxidanz, die die Haut vor freien Radikalen schützen kann, vermittelt. Freie Radikale neigen im Bereich der Haut dazu, die Faserproteine Kollagen und Elastin anzugreifen und langfristig zu schädigen. Auf diese Weise tragen sie maßgeblich zur vorzeitigen Alterung der Haut bei. OPC ist dazu in der Lage, die freien Radikale unschädlich zu machen und auf diese Weise sowohl kollagene Fasern als auch das Elastin zu schützen.

Darüber hinaus wirkt sich das Extrakt der Traubenkerne schützend auf die Enzymaktivität in der Haut aus. Es beschleunigt zudem die Wundheilung und wirkt antibakteriell. Durch dessen Einfluss auf die Durchblutung kann mit der Einnahme von OPC als Supplement auch das Bindegewebe gestärkt werden.

Verbesserung und Erhalt der Mundgesundheit

Auch in Punkto Mundgesundheit kann die regelmäßige Einnahme von OPC hilfreich sein. Grund dafür ist die gesteigerte Aufnahme von Calcium und dessen Einbau in die Zahnsubstanz. Darüber hinaus wirkt OPC entzündungshemmend und antibakteriell. Aus diese Weise kann sowohl der Bildung von Karies als auch der Entstehung von entzündlichen Prozessen des Zahnfleischs und/oder des Zahnhalteapparats vorgebeugt werden.

Neben diesen Haupteffekten kann sich OPC auch auf eine Vielzahl anderer Vorgänge im Körper auswirken.

Weitere Effekte von OPC sind:

  • abschwellender Effekt
  • cholesterinsenkende Eigenschaften
  • günstige Effekte auf den Blutzuckerwert
  • die Wundheilung unterstützende Eigenschaften
  • entzündungshemmende Eigenschaften
  • antibakterielle Eigenschaften
  • anti-mykotische Eigenschaften (Hemmung des Wachstums von Pilzen)

Wie beziehungsweise wann sollte man OPC einnehmen?

Bei OPC handelt es sich zwar um eine ganz natürliche Substanz, dennoch sind bei der Einnahme einige Dinge zu beachten. Im Zweifelsfall rät man dazu, die Anwendung des Supplements mit einem Arzt zu besprechen und nicht einfach so zu beginnen.

Indikationen

Die Einnahme von OPC als Supplement kann immer dann sinnvoll sein, wenn der Körper eine zu geringe Konzentration der Substanz aufweist. Kann der OPC-Spiegel also nicht durch die tägliche Ernährung hoch gehalten werden, so kann es sinnvoll sein, das Vitaminoid gesondert von außen zuzuführen.

Außerdem wirkt sich OPC steigernd auf die Leistungsfähigkeit der körpereigenen Immunabwehr aus. Aus diesem Grund ist dessen Einnahme auch für Menschen, die an einer Immunschwäche leiden, äußerst sinnvoll.

Gleiches gilt für Personen, die an akuten oder chronischen Hauterkrankungen leiden. OPC kann sich selbst beim Vorliegen von durch den Einfluss von UV- Strahlung hervorgerufenen Schäden positiv auf das Hautbild auswirken. Zudem wird dem Vitaminoid eine abschwellende Wirkung nachgesagt.

Weitere Indikationen für die Einnahme von OPC sind:

  • verzögerte Wundheilung / Wundheilungsstörungen
  • zur Behandlungsunterstützung bei metabolischem Syndrom
  • zur Senkung erhöhter Blutfettwerte
  • zur Senkung des Cholesterinwerts
  • zur Vorbeugung von Diabetes
  • zur Behandlung von Arthritis
  • zur Vorbeugung von Arthritis

Nebenwirkungen

OPC ist bekannt dafür, dass es von den meisten Menschen besonders gut und ohne Nebenwirkungen hervorzurufen eingenommen werden kann. Die Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Substanz in der empfohlenen Dosierung angewendet und diese nicht überschritten wird. Ob es unter der Anwengund von OPC zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln kommen kann ist jedoch bislang noch nicht abschließend geklärt.

Kontraindikationen

Nicht eingenommen werden sollte das Extrakt der Traubenkerne von Menschen, die blutverdünnende Medikamente einnehmen oder an einem geschwächten Gerinnungssystem leiden. Grund dafür ist die Tatsache, dass sich OPC verdünnend auf das Blut auswirken kann. Da es zudem die Blutgerinnung verzögert, sollte auch beim Vorliegen von größeren Verletzungen und vor Operationen oder zahnärtzlichen Eingriffen auf die Einnahme verzichtet werden.

Dosierung

Als besondes verträgliches Supplement ist OPC in verschiedenen Formen verfügbar. Man kann es sich zum Beispiel in Form von Tabletten, Kapseln und auch als Tropfen zuführen.

Wie hoch die am besten geeignete tägliche Dosis von OPC sein sollte, kann von Mensch zu Mensch deutlich variieren. Die tatsächliche Dosis ist dabei stets abhängig vom Bedarf des einzelnen Patienten. Außerdem muss unterschieden werden, ob das OPC rein prophylaktisch oder im Rahmen der Behandlung einer bestehenden Erkrankung eingenommen werden soll.

Im Durchschnitt empfiehlt man eine tägliche Dosis von OPC, die bei Erwachsenen zwischen 150 und 500 Milligramm liegt. Sollte das OPC präventiv angewendet werden, so rät man zu niedrigen Dosen. Wenn das OPC im Rahmen der Therapie von akuten oder chronischen Erkrankungen angewendet werden soll, so kann eine hohe Dosis gewählt werden.

Bei der Anwendung von OPC ist besonders wichtig, dass sich im Organismus ein Spiegel aufbaut. Aus diesem Grund sollte die Einnahme regelmäßig über einen längeren Zeitraum erfolgen. Andernfalls kann es sein, dass die Substanz ihre Wirkung nicht frei entfalten kann.

OPC in der Schwangerschaft

Die Studienlage im Bezug auf die Einnahme von OPC als Supplement in der Schwangerschaft ist noch recht dünn. Anhand der bisher weltweit gewonnenen Ergebnisse ist davon auszugehen, dass sich OPC auch in der Schwangerschaft positiv auf den Körper auswirken kann. Von schädigenden Einflüssen auf das ungeborene Kind kann nicht ausgegangen werden.

Dennoch empfiehlt es sich vor der Behandlung mit OPC Rücksprache mit dem behandelnden Facharzt zu halten und die Indikation genau abzuwägen.

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