Eine Babymassage ist mehr als pure Entspannungstherapie. Mit den sanften Bewegungen kann unheimlich viel Nähe zwischen Mama/Papa und dem Baby aufgebaut werden. Sie stärkt die Bindung, stimuliert die Wahrnehmung und kann schmerzlindernd wirken. Außerdem kann der regelmäßige Haut-zu-Haut Kontakt dem Baby dabei helfen die unzähligen, im Laufe des Tages auf es einwirkenden Sinnenreize besser zu verarbeiten.
Enger und liebevoller Hautkontakt zwischen Mutter/Vater und dem Säugling ist von der ersten Sekunde an besonders wichtig.
Das sogenannte Bonding, also die Ausbildung der starken Bindung zueinander, beginnt unmittelbar nach der Geburt. Wichtig dabei ist der enge Haut-zu-Haut-Kontakt zwischen Baby und dessen Bezugspersonen.
Außerdem stimulieren leichte Berührungen und Liebkosungen die Nervenden des Babys und vermitteln Ruhe und Geborgenheit. Mit einer richtigen Babymassage sollte aber noch etwas abgewartet werden.
Man empfiehlt, erst wenn der Säugling ungefähr einen Monat alt ist, mit regelmäßigen Babymassagen zu beginnen.
Besonders sinnvoll ist eine Babymassage immer dann, wenn der Säugling wach, aufmerksam und vor allem satt ist. Außerdem sollte die Umgebung ruhig und entspannt sein. Bei den meisten Säuglingen entfalten sich die positiven Effekte der Babymassage vor allem nach dem Baden oder vor dem Einschlafen.
Bei der Durchführung einer Babymassage sind einige wesentliche Dinge zu beachten.
Wichtig dabei ist zum Beispiel, dass alle Bewegungen ausgehend vom Kopf des Säuglings in Richtung der Füße durchgeführt werden. Außerdem sollte immer von der Mitte des Körpers nach außen gestreichelt werden.
Besonders effektiv ist eine Bewegung, wenn sie drei bis fünf mal wiederholt wird.
Dabei kann sogar sanfter Druck auf den Körper des Babys ausgeübt werden. Feste Berührungen vermitteln den Säuglingen nachweislich das Gefühl von Geborgenheit, Schutz und Sicherheit. Leichte Berührungen mit den Fingerspitzen hingegen können dem Baby unter Umständen unangenehm sein oder es sogar nervös machen.
Termindruck und Stress sollten dringend vermieden werden. Für eine Babymassage muss man sich genug Zeit nehmen. Eigene Anspannung und Stress gehen andernfalls auf das Kind über und wühlen es auf.
Die Babymassage sollte niemals in einer zu kalten Umgebung durchgeführt werden. Bei Kälte kann das Baby nicht zur Ruhe kommen und gegebenenfalls sogar erkranken. Der Raum, in dem die Babymassage stattfindet sollte nach Möglichkeit besonders ruhig und warm sein.
Je nach Alter des Kindes kann es hilfreich sein, es unter einen speziellen Heizstrahler zu legen. Das Kind sollte während der Babymassage auf keinen Fall frieren.
Außerdem empfiehlt es sich die Beleuchtung zu dimmen, denn auf diese Weise entsteht eine behagliche Atmosphäre, die Bezugsperson und Kind zur Ruhe kommen lässt. Auch eine Decke, die den Geruch der Bezugsperson hat und auf die das Baby gelegt wird, kann zur Wohlfühlatmosphäre beitragen.
Die eigentliche Massage kann sowohl mit als auch ohne Babyöl durchgeführt werden. Wenn Babyöl zur Anwendung kommt, sollte dieses im Idealfall aus naturbelassenem Sesam- oder Mandelöl bestehen und gut in die Haut einziehen.
Bei einer Babymassage muss dringend beachtet werden, dass ätherische Öle niemals verwendet werden dürfen, da sie für Säuglinge schädlich sind!
Viele Erwachsene haben zudem kalte Hände. Das wird für den Säugling unangenehm sein. Es ist deshalb besonders wichtig, die Hände vor dem Beginn der Babymassage ordentlich aufzuwärmen.
Eine Babymassage kann nicht nur für den Säugling, sondern auch für die Mutter oder den Vater ein positives Erlebnis sein. Der enge Haut-zu-Haut Kontakt hat eine Reihe von Vorteilen.
Vor allem die Bindung kann durch das regelmäßige massieren deutlich gestärkt werden, denn während der Anwendung bekommt das Kind die ungeteilte Aufmerksamkeit der Bezugsperson. Der enge Kontakt stärkt dauerhaft das Zusammengehörigkeitsgefühl und stärkt auf diese Weise das Urvertrauen des Säuglings.
Eine regelmäßige Babymassage fördert außerdem die Ausbildung kleinster Verästelungen der Nervenzellen und unterstützt auf diese Weise die gesamte körperliche Entwicklung des Kindes. Durch den leichten Druck, der auf den Körper einwirkt werden zudem alle Sinne aktiviert und somit ein erstes Körperbewusstsein geschaffen.
Säuglingen, die nur schwelich in den Schlaf finden, kann die Babymassage dabei helfen zur Ruhe zu kommen. Die gleichmäßigen Bewegungen senken nachweislich den Stresshormonspiegel und tragen auf diese Weise zur Beruhigung bei. In Folge dessen kann sich der Säugling entspannen und behütet in den Schlaf finden.
Letzendlich liegt ein weiterer Vorteil des Babymassage in deren schmerzlindernden Fähigkeiten. Vor allem bei Säuglingen, die an Blähungen und/oder Koliken leiden, können die sich wiederholenden Bewegungen krampflösend wirken.
Die meisten Säuglinge lieben es mit behutsamem Druck massiert zu werden. Das gilt aber natürlich nicht für alle Kinder.
Wenn das Baby sichtlich keine Freude an der Babymassage hat, sollte auch keine durchgeführt werden. Das gilt auch wenn das Baby kränkelt, fiebert, sich nicht wohl fühlt oder sogar weint.
Nach einer Operation, zum Beispiel zur Behandlung eines Leisten- oder Nabelbruchs, sollte ebenfalls auf die Babymassage verzichtet werden. Innerhalb der ersten Wochen nach einer solche Operation sollten werden die Brust oder der Bauch, noch das Becken belastet werden.
Außerdem funktioniert das Prinzip der Babymassage nur, wenn sich beide Parteien, also Mutter/Vater und das Kind, entspannen können. Ist die Bezugsperson selbst angespannt und/oder nervös, so überträgt sich dies in der Regel bei einer Massage direkt auf das Kind.
Letzte Änderung: 28. Oktober 2022
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