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Schwanger - trotz Pille? Ist das möglich?

Profilbild von Jessica Papic Geschrieben von Jessica Papic
Antibabypillen im Blister.

Wenn man regelmäßigen Geschlechtsverkehr haben möchte aber nicht schwanger werden will, sollte man sich frühzeitig Gedanken über die Empfängnisverhütung machen. Es gibt mittlerweile viele verschiedene Möglichkeiten, einer ungewollten Schwangerschaft vorzubeugen.

Neben Kondomen, dem Verhütungsring und der Spirale zählt die Pille zu den belibetesten Verhütungsmitteln.

Neben dem Ausschluss einer möglichen Schwangerschaft muss bei der Entscheidung für oder gegen eines dieser Verhütungsmittel auch bedacht werden, ob ein zuverlässiger Schutz gegen sexuell übertragbare Infektionen notwendig ist. Bei wechselnden Partnern bietet sich dann die Anwendung von Kondomen an. Kondome können aber auch in Kombination mit einer anderen, zum Beispiel hormonellen, Verhütungsmethode genutzt werden.

Die Pille gilt dabei als eines der sichersten Verhütungsmittel überhaupt. Bei korrekter Einnahme, das bedeutet, wenn sie täglich zur gleichen Zeit eingenommen wird, ist es nahezu ausgeschlossen trotz Pille schwanger zu werden.

Wie zuverlässig ein Verhütungsmittel tatsächlich ist, kann mit dem sogenannten Pearl-Index angegeben werden. Dieser Index gibt an, wieviele Frauen, die die Pille jeden Tag zuverlässig einnehmen, innerhalb eines Jahres trotzdem schwanger werden. Liegt der Pearl-Index also zum Beispiel bei einem Wert von 0,1, bedeutet dies, dass binnen eines Jahres nur eine von 1000 Frauen, die das Verhütungsmittel accurat anwenden, schwanger wird.

Ein Pearl-Index zwischen 0,1 und 0,9 gilt dabei als besonders gut. Genau in diesem Bereich liegt die Zuverlässigkeit der Pille. Die sogenannten Minipille, die kein Östrogen enthält, schneidet mit einem Pearl-Index von 0,5 bis 3 etwas schlechter ab.

Dies betrifft vor allem Präparate der älteren Generation. Grund dafür ist die Tatsache, dass die Minipille bei älteren Präparaten sehr genau immer zur gleichen Zeit eingenommen werden muss. Schon leichte Schwankungen in der Einnahmezeit können deren Wirksamkeit negativ beeinflussen und die Entstehung einer ungewollten Schwangerschaft zur Folge haben.

Im direkten Vergleich mit anderen Verhütungsmitteln ist die Pille jedoch besonders sicher. Immer unter der Annahme, dass die jeden Tag zuverlässig eingenommen wird.

Schwanger trotz Pille: Die häufigsten Gründe

Die wichtigsten Einnahmefehler

Wenn es trotz Pilleneinnahme zu einer ungewollten Schwangerschaft kommt, hat dies in der Regel einen ganz banalen Grund. In den meisten Fällen wurden zum Beispiel eine oder mehrere Pillen vergessen und/oder deutlich zu spät eingenommen.

Grundsätzlich sollte die Pille zur Empfängnisverhütung immer zur exakt gleichen Uhrzeit eingenommen werden.

Wird sie einmal eine Stunde später angewendet, so hat dies in der Regel keinen Einfluss auf deren verhütende Wirkung.

Je häufiger jedoch von der gewohnten Einnahmezeit abgewichen wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine ungewollte Schwangerschaft eintritt.

Außerdem können andere Arzneimittel einen Einfluss auf die Wirksamkeit der Pille haben. Grund ist in der Regel die Tatsache, dass die Aufnahme der in der Pille enthaltenen Hormone blockiert oder gehemmt wird. Vor allem die Einnahme verschiedener Antibiotika kann dazu führen, dass die verhütende Wirkung der Pille vorübergehende versagt.

Aus diesem Grund sollte während und nach der Antibiotikaeinnahme auf ein anderes Verhütungsmittel, zum Beispiel ein Kondom, zurückgegriffen werden.

Neben einigen Antibiotika wirken sich auch das pflanzliche Antidepressivum Johanniskraut und Aktivkohle, ein Mittel zur Behandlung von Durchfall und Intoxikationen, auf die Wirkung der Pille aus.

Für Frauen, die mit der Pille verhüten, ist es besonders wichtig, nicht einfach irgendwelche Medikamente einzunehmen. Im Idealfall sollte vor jeder Einnahme eines unbekannten Arzneimittels der Arzt oder Apotheker bezüglich der Verträglichkeit mit der Pille befragt werden.

Wird die Pille zuverlässig, immer zur gleichen Tageszeit eingenommen, dauert es einige Zeit, bis sie sich aufgelöst hat und vom Körper aufgenommen wurde.

Dies dauert in der Regel ungefähr drei bis vier Stunden. Wenn es bei einer Anwenderin der Pille innerhalb von vier Stunden nach der Einnahme des Verhütungsmittels zu Erbrechen und/oder Durchfall kommt, so kann die verhütende Wirkung nicht länger garantiert werden.

Es muss nämlich davon ausgegangen werden, dass der Organismus unter Umständen noch nicht genug Zeit dazu hatte, die in der Pille enthaltenen Hormone aufzunehmen.

Das wirkt sich auf die Wirksamkeit genauso aus, als wäre sie gänzlich vergessen worden. Innerhalb dieses Zeitraums ist es jedoch möglich eine neue Pille einzunehmen und die verhütenden Wirkung auf diese Weise zu sichern.

Wird dies unterlassen, kann möglicherweise eine Schwangerschaft trotz Pille eintreten.

Schwanger trotz Pille: Typische Anzeichen & Symptome

Wenn es innerhalb der Einnahmepause der Pille nicht zu der sogenannten Abbruchblutung kommen, so kann eine Schwangerschaft die Ursache sein. Es ist ratsam in diesem Fall einen Schwangerschaftstest durchzuführen und/oder einen Facharzt für Gynäkologie aufzusuchen.

Auf diese Weise kann eine vorliegende Schwangerschaft nachgewiesen oder ausgeschlossen werden. Ein Ausbleiben der Blutung muss jedoch nicht zwangsläufig bedeuten, dass trotz der Einnahme der Pille eine Schwangerschaft eingetreten ist.

Vor allem bei Frauen, die die östrogenfreie Pille, die sogenannte Minipille, einnehmen, kommt es immer mal wieder vor, dass sich der Zyklus um mehrere Tage verschiebt und die Menstruation deshalb deutlich später einsetzt.

Unter der Anwendung der Minipille ist es sogar möglich, dass die monatliche Blutung ganz wegfällt.

Letzte Änderung: 30. Mai 2023

Quellen

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