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Sexualität in den Wechseljahren: Gut vorbereitet sein

Profilbild von Jessica Papic Geschrieben von Jessica Papic
Mann mit Bart umarmt seine Frau.

Sexualität in den Wechseljahren ist mit zahlreichen Ammenmärchen und Klischees behaftet. Oftmals heißt es zum Beispiel, dass Frauen automatisch während der Wechseljahre ihr Interesse an Sexualität und körperlicher Intimität verlören. Dass das jedoch nicht immer der Wahrheit entspricht ist mittlerweile wissenschaftlich belegt.

Als Wechseljahre (Klimakterium) bezeichnet man gewöhnlich einen Lebensabschnitt der Frau, der durch vielseitige hormonelle Umstellungen gekennzeichnet ist. Die Wechseljahre markieren deshalb das Ende der fruchtbaren Lebensjahre. Im Durchschnitt beginnen die für die Wechseljahre typischen Hormonumstellungen bei Frauen in Alter von ungefähr 47,5 Jahren.

Bei diesen Frauen treten in der Regel zuerst Zyklusunregelmäßigkeiten auf. Der Zyklus wird länger und ist von immer wieder ausbleibenden Menstruationsblutungen gekennzeichnet. Außerdem leiden viele Frauen während der Wechseljahre unter starken Schlafstörungen, die nicht zuletzt durch Hitzewallungen und häufigen Nachtschweiß hervorgerufen werden.

Auch Stimmungsschwankungen, Konzentrationsprobleme, Gereiztheit und depressive Verstimmungen zählen zu den häufigsten Beschwerden, die im Zuge der Wechseljahre Auftreten. Außerdem leiden viele Frauen unter Veränderungen der Schleimhäute im Intimbereich. Diese sind deutlich trockener und auch unter Erregung kaum befeuchtet.

Auch das Auftreten einer sogenannten sexuellen Dysfunktion, kann bei vielen Frauen in den Wechseljahren beobachtet werden. Dies kann dann unterschiedliche Ursachen haben. Vor allem psychische, physische, soziale und/oder emotionale Faktoren wirken sich bei dem betroffenen Frauen auf deren Sexualität aus.

Eine sexuelle Dysfunktion kann sich in Form von verschiedenen Beschwerden zeigen, die in Kombination miteinander oder aber einzeln in Erscheinung treten können.

Betroffene Frauen leiden vor allem unter:

Schätzungsweise 40-55 Prozent der Frauen leiden innerhalb und nach der Wechseljahre an vermindertem sexuellen Verlangen. Von Scheidentrockenheit berichten ungefähr 15 Prozent der Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden.

20 Prozent der Frauen leiden zudem unter Orgasmusstörungen, wobei dies auch vor dem Eintreten der Wechseljahre häufig der Fall ist.

Beim Sex kommt es, unabhängig vom Alter der Paare, vor allem auf die Kommunikation an.

Was kann man bei fehlender Sexualität in den Wechseljahren tun?

Wir geben Tipps, die Ihrer Beziehung helfen

Bei vielen Frauen kann bereits eine Sexualberatung dabei helfen, die durch die hormonellen Umstellungen hervorgerufenen Beschwerden in den Griff zu bekommen. Wenn dies jedoch nicht zielführend ist, sollte eine Hormontherapie in Erwägung gezogen werden.

Ob die Einnahme künstlichen Östrogens oder die Kombination des Hormons mit Progesteron tatsächlich dabei hilft die klimakterischen Symptome zu lindern, wird bis heute kontrovers diskutiert.

Wissenschaftlich erwiesen ist jedoch, dass die Entnahme von Östrogen dabei hilft, der vaginalen Trockenheit, die letztendlich oftmals der Grund für Schmerzen beim Geschlechtsverkehr ist, entgegenzuwirken.

Außerdem, lässt sich im Zuge der Hormontherapie bei vielen Frauen beobachten, dass auch das sexuelle Verlangen und das Bedürfnis nach Intimität deutlich zunimmt.

Gleiches gilt für die Fähigkeit einen Orgasmus zu entwickeln. Frauen, die während der Wechseljahre mit Hormonen therapiert werden weisen in vielen Fällen nachweislich eine sehr viel höhere sexuelle Zufriedenheit auf.

Der Grund dafür, dass einige Frauen während oder nach den Wechseljahren weniger Freude am Intimleben mit dem Partner haben beruht demnach nicht unbedingt darauf, dass ihnen generell die Lust zur Sexualität fehlt.

Tatsächlich können die meisten Frauen ihr Sexualleben nach den Wechseljahren erst so richtig genießen.

Sie haben in der Regel ein größeres Selbstbewusstsein und fühlen sich in ihrem Körper deutlich wohler. Sie wissen und vor allem sagen, was sie wollen, was sie nicht wollen und was ihnen fehlt.

Auf Grund der Tatsache, dass sie während des Geschlechtsverkehrs nicht mehr ungewollt schwanger werden können entwickeln viele Frauen eine neue Ungezwungenheit beim Sex, was das Intimleben für sie selbst und den Partner oftmals sehr viel spannender werden lässt.

Wenn ein Paar offen über ihr Sexualleben spricht, können sie besser auf den Partner eingehen und haben mehr Spaß am Sex. Dabei erfordert es eines gewissen lockeren und ungezwungenen Umgangs mit dem Thema Sexualität.

Und genau daran mangelt es vielen jungen Frauen. Frauen, die die Wechseljahre bereits erreicht haben hingegen fällt es in den meisten Fällen hingegen deutlich leichter, über ihre sexuellen Wünsche, Vorstellungen und Fantasien zu kommunizieren.

Aus diesem Grund kann die Sexualität während und nach der Wechseljahre deutlich erfüllender sein.

Letzte Änderung: 31. Oktober 2022

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