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Schwarzkümmelöl: Vorteile, Wirkung & Dosierung

Als sogenanntes "Gold der Pharaonen" genannt und als Heilmittel geschätzt wird ein Kraut, das derzeit wieder mehr an Popularität gewinnt.

Schwarzkümmel findet schon seit über 2000 Jahren seine Anwendung und soll zahlreiche gesundheitliche positive Wirkungen auf unseren Körper haben.

Doch wie gesund ist er wirklich? Welche gesundheitlichen Effekte hat das Öl und gibt es auch Nebenwirkungen?

In der traditionellen Medizin ist der Schwarzkümmel oder auch unter dem Namen Nigella sativa L. als ein wertvolles und würziges Heilkraut bekannt. In Form von ätherischem Öl, Paste, Pulver und Extrakt findet es bereits seit dem Altertum seinen Einsatz bei diversen Krankheiten, wie beispielsweise Asthma, Bronchitis, Rheuma, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Entzündungen, Ekzeme oder auch Bluthochdruck.

Schwarzkümmel stammt aus einer riesigen Region des östlichen Mittelmeers, Nordafrikas, des indischen Subkontinents und Südwestasiens und wird in vielen Ländern angebaut, darunter Ägypten, Iran, Griechenland, Syrien, Albanien, Türkei, Saudi-Arabien, Indien und Pakistan.

Scharzkümmelsamen werden gepresst und dadurch erhält man das wertvolle Öl. Sowohl die Samen als auch das Öl wurden häufig als Gewürz- und Aromastoff in verschiedenen Lebensmittelzubereitungen, wie Brot, Joghurt, Gurken, Saucen und Salaten verwendet. Schon früher wusste man die bioaktiven Bestandteile des Krautes zu schätzen, denn es wurde schon von Beginn an als Stabilisator eingesetzt, um die Haltbarkeit von Lebensmitteln und Getränken zu erhöhen.

Dem Schwarzkümmel wird nachgesagt, dass er eine breite Palette von Wirkungen erzielt. Unter anderem soll er antioxidative, entzündungshemmende, krebshemmende, antimikrobielle oder auch blutdrucksenkende Wirkungen haben.

Auch seine wertvollen Inhaltsstoffe sind sehr bedeutend, da er eine ausreichende Menge an Protein und Fett sowie eine beträchtliche Menge an essentiellen Fettsäuren, Aminosäuren sowie Ballaststoffen enthält. Zudem enthalten Schwarzkümmelsamen auch signifikante Mengen an Mineralstoffen und Vitaminen, wie Eisen, Kupfer, Zink, Phosphor, Kalzium, Thiamin, Niacin, Pyridoxin und Folsäure.

Das Samenöl besteht aus 0,4%–2,5% ätherischem Öl. Unter den verschiedenen aktiven Bestandteilen, über die bisher berichtet wurde, ist Thymochinon, das als Hauptbestandteil des ätherischen Öls gefunden wurde, die bioaktivste Verbindung und weist einen weitreichenden therapeutischen Nutzen auf.

Sowohl aktive sekundäre Pflanzenstoffe als auch die lebenswichtigen Nährstoffe des Schwarzkümmels tragen gleichermaßen zur Immunität und zum Wohlbefinden des menschlichen Körpers bei und machen dieses kulinarische Kraut zu einer wertvollen Quelle.

Zahlreiche Studien sind bereits im Gange, da die Heilpflanze als eines der wertvollsten und nährstoffreichsten Kräuter der Geschichte auf der ganzen Welt immer öfter in den Fokus rückt.

Vorteile von Schwarzkümmelöl

Am besten untersucht ist das Heilkraut bei Diabetes mellitus, Bluthochdruck und Erkrankungen des Fettstoffwechsels. Mehrere Studien zeigen zudem positive Zusammenhänge bei der Einnahme von Schwarzkümmel und die Reduktion des Blutdruckes, des Cholesterins und des Gesamt- und LDL-Cholesterins. Auch der Blutzucker verbesserte sich bei Verabreichung von Schwarzkümmelsamen signifikant.

Weitere Studien zeigen auch positive Effekte bei der Behandlung von Arthritis, von Allergien und von Asthma.

In einer erst 2021 erschienen Studie konnte der Schwarzkümmel mit seinem Hauptbestandteil Thymochinon eine potenzielle antioxidative Wirkung aufweisen. Somit kann der Organismus vor oxidativem Stress und in Folge weiterer Krankheiten durch die Einnahme des Wunderkrautes geschützt werden.

Schwarzkümmel und Thymochinon zeigen vielversprechende Hinweise auf sein entzündungshemmendes Potenzial. Bei leichten Entzündungen im Körper konnten nachweislich positive, gesundheitliche Effekte beobachtet werden. Doch hier ist die Studienlage hautsächlich im Tiermodell untersucht worden.

Bei Arthritis, eine entzündliche Erkrankung der Gelenke, hingegen konnten in Internventionsstudien beim Menschen eine deutliche Verbesserung der Schmerzen und der Symptome erzielt werden.

Mehrere klinische Studien berichten, dass Schwarzkümmel und Thymochinon immunstimulierende Funktionen ausüben.

Auch bei neurologischen Erkrankungen, wie Alzheimer, Parkinson oder Depressionen konnte der Einsatz des Wunderkrautes Studienerfolge erzielen. Die Wissenschaftler sind sich einig, dass diese neuroprotektiven Potenziale auf die antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften von Schwarzkümmel und Thymochinon zurückzuführen sind. Durch diese Funktionen wird es als geeignetes Therapeutikum gegen entzündungsvermittelte neurologische Erkrankungen empfohlen.

Es gibt zumindest Beweise, dass der Kümmel das Zellwachstum hemmen könnte. Aufgrund seines antioxidativen Potenzials könnte damit das Fortschreiten von Krebs reguliert werden.

Schwarzkümmel soll auch eine vielversprechende Option gegen eine Vielzahl diverser Lebererkrankungen sein. So zeigte sich unter anderem, dass sich bei einer Fettleber die Leberwerte deutlich bei Einnahme von Schwarzkümmelöl verbesserten.

Zumindest bei der Behandlung von Asthma gibt es Beweise, dass Schwarzkümmel einen potenziellen Nutzen erzielen kann. Weitere Lungenerkrankungen müssen erst in zukünftigen Studien berücksichtigt werden, um auch hier eine mögliche positive Wirkung bestätigen zu können.

Basierend auf der derzeitigen Studienlage verbesserte Schwarzkümmel die Fruchtbarkeit und Fortpflanzung entscheidend.

Bei der Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen und Erkrankungen der Nieren gibt es derzeit noch keine ausreichenden signifikanten Ergebnisse, um eine Verabreichung des Schwarzkümmels zu empfehlen.

Mehrere Studien belegten die Wirksamkeit von Schwarzkümmelsamen zur Behandlung verschiedener Hautkrankheiten, wie beispielsweise Akne oder Entzündungen der Haut.

Darüber hinaus könnten Schwarzkümmel und Thymochinon möglicherweise die Nebenwirkungen mehrerer bestehender Medikamente mildern, die für Krebs und andere Krankheiten eingesetzt werden.

All diese potenziellen Wirkungen zeigen, wie vielfältig das Wunderkraut ist. Der Studienumfang ist nicht bei jeder Krankheit gleich, da chronische Krankheiten in Forschungsgruppen vorrangig erforscht werden. Dennoch zeigt sich, dass Naturmittel noch mehr in den Fokus der Wissenschaft rücken müssen, um deren positiven Eigenschaften bei der Bekämpfung von Krankheiten zu nutzen.

Qualitätsmerkmale von Schwarzkümmelöl

Wissenswert

Beim Kauf von Schwarzkümmelöl sollte immer die kaltgepresste Bio Variante bevorzugt werden. Die Inhaltsstoffe bleiben bei kalt gepresstem Öl weitgehend erhalten. Weitere wichtige Qualitätsmerkmale und damit die erste Wahl für die Kaufentscheidung sollte zudem auf die Erstpressung und auf das ungefilterte Öl liegen.

Es gibt auch Öl aus gekeimtem Schwarzkümmel, das zusätzlich sehr bekömmlich sein kann. Das Öl ist auch in Form von Kapseln erhältlich und eignet sich für Personen, die das intensive Aroma des Kümmels nicht mögen.

Dosierung des "Wunderkrauts"

Es gibt keine allgemeinen Empfehlungen zur Menge der Einnahme des Öls. Die meisten Studien empfehlen eine Tagesdosis von bis zu 3g der Samen oder des Öls. Meist richtet sich die Einnahmemenge aber auf die individuellen gesundheitlichen Beschwerden.

Es gibt in den vielen klinischen Studien sehr viele Vorteile und wenige dokumentierte Nebenwirkungen. Meist wurde von Übelkeit oder Blähungen der Probanden und Probandinnen berichtet, die aber keine langfristigen nachteiligen Effekte auf die Gesundheit erzielten.

Zusammenfassung

Trotz erheblicher Fortschritte bei den pharmakologischen Vorteilen sind dieses Wunderkraut und seine Wirkstoffe noch weit von ihrer klinischen Anwendung entfernt.

Schwarzkümmel besitzt nachweislich vorbeugende und heilende Wirkungen. Es gibt wenige Nebenwirkungen und könnte zukünftig eine Art Wunderwaffe beim Einsatz von diversen Krankheiten sein. Wichtig dabei sind aber die Dosierung, die Verarbeitung der Samen oder des Öls sowie die Darreichungsform.

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