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Matcha Tee: Ein gesundes Wundermittel oder doch nur Mythos?

Nach Wasser ist Tee das weltweit am meisten konsumierte Getränk. Tee, insbesondere grüner Tee, ist eine gute Quelle von Flavonoid-Antioxidantien. Matcha-Tee gewann in den letzten Jahren weltweit an Bedeutung, aber ist Matcha-Tee wirklich ein Wundermittel?

Was ist Matcha Tee?

Matcha Tee ist eine Bezeichnung für eine Variante von grünem Tee, welcher zu einem feinen Pulver gemahlen wird. Wie grüner Tee, stammt also auch Matcha Tee von der Camellia sinensis Pflanze, jedoch gibt es Unterschiede im Anbau.

Matcha Tee – Der Herstellungsprozess

Die Pflanze wird beim Anbau von Matcha Tee 20-30 Tage lang vor der Ernte abgedeckt. Die Vermeidung von direktem Sonnenlicht erhöht die Produktion von Chlorophyll und Aminosäuren, wodurch die Farbintensität steigt. Der Tee ist deshalb so teuer, weil die Herstellung sehr aufwendig und zeitintensiv ist. Die Stängel und Stiele werden entfernt und nur die Blätter werden weiterverarbeitet in dem sie in einer Stein- oder Granitmühle gemahlen werden.

Hinweis

Matcha enthält generell eine höhere Menge an Koffein und Antioxidantien als grüner Tee.

Matcha Tee Wirkung

Welche Wirkungen hat Matcha Tee und welche Inhaltsstoffe sind dafür verantwortlich?

Die günstigen Wirkungen von grünem Tee auf unsere Gesundheit sind weit bekannt. Die Wirkungen von Matcha Tee sind ähnlich, jedoch hat Matcha Tee eine höhere Konzentration an den Inhaltsstoffen, welche mit diesen positiven Wirkungen in Verbindung stehen.

Eine Art von Antioxidantien, welche in Matche Tee enthalten sind, sind die sogenannten Catechine. Ein wichtiger Bestandteil von Matcha ist vor allem Epigallocatechingallat. Diese Katechine können freie Radikale stabilisieren und können Zellschädigung reduzieren.

Eine Studie hat versucht zu bestimmen, wieviel Catechine in Matcha Tee enthalten sind. Die Wissenschaftler schätzen, dass der Catechingehalt in Matcha Tee bis zu 137 höher ist als der verfügbare Gehalt in normalen grünen Tee. Da Matcha Tee ein Aufgussgetränk aus den ganzen Blättern ist, ist er so reich an Catechinen, im Vergleich zu Extrakten aus den Blättern. Ein Gramm Matcha enthält ca. 66mg Epigallocatechingallat. Da bei einer Portion Matcha-Tee zwischen 1 und 2 g Matcha-Pulver verwendet werden, nimmt man mit einer Portion also zwischen 66 und 132mg Epigallocatechingallat.

Die Catechine im grünen Tee wurden auch mit Gewichtsreduktion in Verbindung gebracht. Die Studien zu dem Thema zeigten jedoch widersprüchliche Ergebnisse. Eine Meta-Analyse konnte jedoch bestätigen, dass die Einnahme von Catechinen sowohl Gesamtcholesterinwerte als auch LDL-Cholesterinwerte reduzieren kann.

Hinweis

Einige Studien weisen auch darauf hin, dass Catchine möglicherweise eine positive Wirkung bei Krebserkrankungen, Typ 2 Diabetes und bei Herz-Kreislauferkrankungen haben können. Es sind jedoch weitere Studien notwendig um dies zu prüfen.

Eine weitere Studie hat den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Matcha-Produkten und der Gehirnleistung untersucht. Die dafür verantwortliche Inhaltsstoffe sind wahrscheinlich die Aminosäure L-Theanin, Koffein und Epigallochatechingallate. Die Ergebnisse zeigten eine Verbesserung der Aufmerksamkeit, Reaktionszeit und des Gedächtnis in der Gruppe, welche Matcha-Produkte konsumierte im Vergleich zur Placebo-Gruppe. Die Zahl der Probanden war jedoch sehr klein (23 TeilnehmerInnen) und weitere Studien sind notwendig, um diesen möglichen Zusammenhang näher zu untersuchen.

L-Theanin ist reichlich in Tees aus der frühen ersten Pflückung enthalten. Im Laufe des Jahres nimmt der Theaningehalt ab.  Theanin schmeckt leicht süßlich und hat ein weiches Aroma, mit geriner Bitterkeit. Dieses Aroma wird am besten durch eine niedrige Aufgusstemperatur gelöst.

Die Aminosäure Theanin gelangt über die Blutlaufbahn in das zentrale Nervensystem, wodurch möglicherweise positive Wirkungen auf das Nervensystem ausgelöst werden können. Es sind im grünen Tee jedoch noch viele andere Stoffe enthalten, weshalb unklar ist inwieweit L-Theanin zur ausgleichenden Wirkung von von Matcha Tee beiträgt.

Matcha Tee Nebenwirkungen

Welche Nebenwirkungen sind beim Verzehr von Matcha Tee möglich?

Ein zu hoher Konsum kann zu Übelkeit führen, dies ist jedoch individuell sehr unterschiedlich. Es können sogar Symptome einer Leber- oder Nierenvergiftung bei übermäßiger Aufnahme von Pflanzeninhaltsstoffen hervorgerufen werden.

Matcha Tee Zubereitung

Wie sollte Matcha Tee zubereitet werden?

Für eine Tasse Tee brauchen Sie ca. 1 bis 2 Teelöffel gesiebtes Matcha Pulver, das entspricht ungefähr 1-2 Gramm. Anschließend wird ein klein wenig Wasser wird in die Tasse hinzugefügt und verrührt. Am besten eignet sich ein Matchabesen, um das Pulver aufzulösen. Dieser Besen wird auch Chasen genannt. Es sollten nun keine Klümpchen mehr enthalten sein und Sie sollten dann die Konsistenz einer Soße erreichen. Dieses Gemisch wird dann mit ca. 60ml Wasser aufgegossen.

Verwenden Sie für die Zubereitung kein kochendes Wasser! Das Wasser sollte etwa 70 bis 80 Grad Celsius haben. Kochen Sie das Wasser also und lassen Sie es dann abkühlen. Sie können zum Beispiel den Wasserkocher etwa 10 Minuten offen stehen lassen oder das heiße Wasser ein paar Mal in ein anderes, kaltes Gefäß umfüllen. Wenn man die genaue Temperatur erreichen will, kann man auch ein Thermometer verwenden.

Jetzt schäumen Sie den Tee mit einem Matchabesen auf. Zeichnen Sie mit dem Besen eine M- oder Z-Form in die Tasse. Das Aufschlagen sollte ca. 15 Sekunden dauern. Um die Intensität zu erhöhen, können Sie auch weniger Wasser verwenden, umgekehrt können Sie natürlich den Tee auch mit mehr heißem Wasser verdünnen.

Sie können mit dem Matcha Pulver auch Matcha Lattes oder Smoothies machen. Für einen Matcha Latte geben Sie etwas Matcha in eine Schüssel und rühren es mit ein bisschen kaltem Wasser mit dem Matchabesen glatt. Dann gießen Sie 70-80 Grad Celsius heißes Wasser dazu und verrühren es wieder mit dem Matchabesen. Danach schäumen Sie die heiße Milch auf und gießen sie über den Tee.

Wissenswert

Matcha-Pulver ist zwar sehr fein, deshalb spürt man es nicht auf der Zunge, es ist jedoch nicht so löslich, wie zum Beispiel Instant Tee oder Kakaopulver. Aus diesem Grund setzt sich das Pulver nach einiger Zeit ab. Man sollte also das Glas oder die Tasse noch einmal schwenken, bevor man den letzten Schluck nimmt, damit man auch das abgesetzte Pulver mittrinkt.

Matcha Tee Sorten

Welche verschiedenen Arten von Matcha Tee gibt es?

Matcha Tee wird im Rahmen der Japanischen Teezeremnoie zubereitet. Für diese traditionelle Teezeremonie wird nur sogenannter Vollschattentee verwendet. Die Blätter werden getrocknet und gebrochen, sodas nur das feine, leichte Blattgewebe mittels Luftzug von den schweren Stängeln, Blattrippchen und Äderchen getrennt werden kann. Dieses Verfahren ist sehr aufwendig. Nach einer Stunde Mahlen werden nur 30 g Matcha hergestellt. Dieses feine Blattgewebe wird auf japanisch Tencha genannt.

Hinweis

Der “Matcha”-Begriff ist nicht geschützt. Dies hat zur Folge, dass auch Grünpulvertee aus unbeschatteten Tee oder Halbschattentee als Matcha verkauft wird.

Wie schmeckt Matcha Tee?

Matcha sollte einen vollmundigen, cremigen Geschmack haben. Je nachdem welche Sorte man konsumiert kann der Tee auch eine adstringierende, fruchtige oder florale Note haben.

Achtung

Matcha hat auf keinen Fall einen fischigen oder algigen Geschmack und sollte auch nie nach Farbe riechen. Wenn das der Fall ist, handelt es sich wahrscheinlich nicht um echten Matcha.

  • Gyokuro Matche ist eher mild im Geschmack und etwas preiswerter
  • Kabusecha Matcha hat ein feines Aroma
  • Kukicha hat ein mild-fruchtiges Aroma
  • Es gibt noch andere Sorten wie Minami Sayaka, Oku Midori, Asatuyu, Goko

Wieviel Matcha soll ich trinken?

Eine offizielle Maximaldosis gibt es nicht. Große Mengen erhöhen jedoch nicht unbedingt die positiven Wirkungen des Tees. Im Gegenteil, die Dosis macht das Gift also sollten Sie am besten Matcha moderat genießen.

Ein übermäßiger Konsum kann auch zu einer erhöhten Aufnahme von Pestiziden und anderen Schadstoffen führen. Auch die oben genannten Nebenwirkungen sind bei übermäßigem Konsum wahrscheinlich!

Am besten konsumieren Sie nicht mehr als 1 bis 2 Tassen von zertifiziertem Bio-Matcha Tee pro Tag. So können Sie von den gesundheitlichen Vorteilen von Matcha profitieren, ohne dem Risiko von möglichen Nebenwirkungen ausgesetzt zu sein. Aber auch bei Bio Matcha Tee kann es zu einer Belastung mit Schadstoffen kommen.

Achtung

Auch der Koffeingehalt muss berücksichtigt werden. Eine Tasse Matcha Tee enthält ca. so viel Koffein wie ein Espresso, das sind ca. 60 mg.

Speziell schwangere Frauen sollten also nicht zu viel Matcha-Tee trinken. Die EFSA (European Food Safety Authority) hat 400 mg Koffein pro Tag als Obergrenze festgelegt, das entspricht also rund 6 bis 7 Tassen Matcha-Tee pro Tag.

Wie lange ist Matcha haltbar?

Geschlossen verpackt ist Matche bei kühler Haltung sehr lange haltbar. Nach dem Öffnen verliert Matcha-Pulver jedoch die intensive Farbe, Aroma und Duft. Am besten lagern Sie Matcha nach dem Öffnen kühl und brauchen es innerhalb von 1 bis 2 Monaten auf.

Möchten Sie eine Packung länger verwenden, lagern Sie das Pulver am besten im Kühlschrank oder sogar im Gefrierschrank.

Zusammenfassung

Es gibt Hinweise darauf, dass Matcha-Tee, ähnlich wie grüner Tee, günstige Wirkungen auf unsere Gesundheit hat. Es bedarf jedoch weitere Studien, um diese Wirkungen zu beweisen. Es gibt auch keine konkrete Empfehlungen dafür, wieviel Matcha konsumiert werden muss, um diese Wirkungen zu erzielen. 1 bis 2 Tassen pro Tag gelten als unbedenklich, vor allem wenn man Bio-Matcha Pulver wählt.

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