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Vegetarisch: Leichter abnehmen ohne tierische Produkte?

Profilbild von Sophia Kandah M.Sc. Medizinisch geprüft von Sophia Kandah M.Sc. am 26. Oktober 2022 | Geschrieben von Claudia Kastner M.Sc.
Verschiedene vegetarische Bowls.

Im Mittelpunkt eines gesunden Körpergewichts (im Bereich des Normalgewichts) stehen eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung.

Grundprinzip

Beim Abnehmen ist es wichtig mehr Kalorien zu verbrauchen als man zu sich nimmt. Nun gibt es im Groben zwei Ansatzpunkte:

  • Man kann seinen Kalorienumsatz erhöhen und damit mehr Kalorien verbrauchen. Dies erreicht man etwa durch mehr Bewegung, welche man in seinen Alltag einbaut.
  • Man kann seine Kalorienzufuhr verringern, indem man auf seine Ernährungsweise achtet. Wichtig dabei ist, nicht nur an Lebensmittel, sondern auch an Getränke zu denken, welche Kalorien enthalten.

Im Idealfall kombiniert man beide Strategien, um langfristig ein gesundes Körpergewicht zu halten und einen ausgewogenen Lebensstil zu erreichen.

Orientieren an der Ernährungspyramide

Die Stufen der Ernährungspyramide

Für eine ausgewogene Ernährung ist ein Blick auf die Ernährungspyramide zu empfehlen. Sie verdeutlicht, welche Lebensmittelgruppen die Basis (unten) einer ausgewogenen Ernährung darstellen und welche nur sparsam gewählt werden sollten (oben).

Die Basis bilden Getränke wie Wasser, ungesüßter Tee oder stark verdünnter Obstsaft (1 Teil Saft, 3 Teile Wasser). Ungesüßte Tees und Wasser sind kalorienfrei, wodurch sie ideale Getränke, welche die Energiezufuhr gering halten, sind.

Beispielsweise spart man täglich etwa 650 kcal ein, wenn man statt Limonade kalorienfreie Getränke zu sich nimmt.

Besonders beim Abnehmen ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von enormer Bedeutung. Die Empfehlung für einen Erwachsenen liegt bei mindestens 1,5 L pro Tag.

Die erste Stufe der Ernährungspyramide zeigt Gemüse, Obst und Hülsenfrüchte. Diese sind mit wenigen Ausnahmen kalorienarm und reich an wichtigen Inhaltsstoffen. Somit sind diese ideal, um sich gut satt zu essen, ohne höhere Mengen an Kalorien zu sich zu nehmen. Außerdem sind Hülsenfrüchten eine ideale Proteinquelle.

Als Faustregel gilt, dass bei jeder Mahlzeit die Hälfte aus Gemüse und/oder Obst bestehen sollte. Als Beispiel ist damit beim Mittagessen der halbe Teller mit einer Gemüsebeilage gefüllt. Wichtig ist die Zubereitung, im Idealfall fettarm und schonend, wie etwa das Dünsten.

Eine Vielzahl an Sorten von Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst sorgt für Abwechslung.

Bei der nächsten Stufe, den Kohlenhydratquellen, ist die Vollkornvariante zu bevorzugen. Im Vergleich hält diese länger satt und enthält viele wichtige Nährstoffe.

Im Falle der Proteinquellen schließen sich bei der vegetarischen Ernährungsweise tierische Fleischprodukte aus. Beim Konsum von Eiern und Fisch ist wiederum der Fettgehalt zu beachten. Besonders bei fettreichem Fisch wie etwa Thunfisch sei angemerkt, dass dieser für den Körper wichtige Fettsäuren enthält, weshalb ein Konsum einer Portion pro Woche empfohlen ist.

Bei den Milchprodukten kann man, um Kalorien zu sparen, fettarme Varianten wählen. Dies gilt für alle Milchprodukte wie etwa Aufstriche, Käse oder Joghurt. Es bietet sich etwa an anstatt eines Aufstrichs mit Doppelrahmstufe einen Hüttenkäse mit deutlich geringerem Fettgehalt zu wählen. Auch bei verschiedenen Käsesorten ist es zu empfehlen diese zu vergleichen. Am Etikett finden sich alle Angaben zum Fettgehalt.

Bei Ölen und Fetten empfiehlt sich eine sparsame Verwendung. Als Fette haben sie die höchste Kaloriendichte. Das bedeutet, dass sie relativ zu ihrer Menge einen hohen Kaloriengehalt haben.

Als Vergleich hat 1 g Fett etwa 9 kcal und 1 g Kohlenhydrate nur etwa 4 kcal.

Die Spitze der Ernährungspyramide zeigt Süßes, Fettiges und Salziges. Vor allem in Bezug auf eine Gewichtsreduktion ist ein geringer Konsum dieser Lebensmittelgruppen zu empfehlen.

Dies gilt es auch bei Fertigprodukten zu beachten. Diese enthalten häufig hohe Mengen an Fett und Salz als Geschmacksgeber. Eine bessere Alternative stellt das Selbst-Zubereiten der Mahlzeiten dar. Dabei kann man genau entscheiden, welche Zutaten man verwendet und auf welche Weise man diese verarbeitet.

Man kann die Verhältnisse der einzelnen Lebensmittel und die Zubereitungsform abstimmen. Durch eine Vielzahl an praktischen und einfachen Rezepten gelingen schmackhafte Mahlzeiten, die auf seine eigenen Vorlieben angepasst sind.

Zusammenfassend bilden Obst, Gemüse, Kohlenhydratquellen und Milchprodukte die Basis einer ausgewogenen Ernährung, wobei der Fokus bewusst auf pflanzliche Lebensmittel gelegt wird.

Diese pflanzenbetonte Kost ist bei entsprechender Zubereitung fettarm. Auf diese Weise wird der Körper mit allen wesentlichen Nährstoffen versorgt und ein Überkonsum von Energie vermieden.

Genuss

Der Genuss sollte nie zu kurz kommen: Alle Empfehlungen stellen keine Verbote dar. Vielmehr sind es Leitlinien zu Verhältnissen und Mengen bestimmter Lebensmittelgruppen.

Die Ernährung ist ein wesentlicher Bestandteil der täglichen Lebensqualität. Umso wichtiger ist es, dass die Mahlzeiten gut schmecken. Deshalb dürfen auch alle Lebensmittel genossen werden. Empfohlen werden manche jedoch seltener bzw. in kleineren Mengen, wie etwa Süßes oder Fettiges.

So kann man auch einfacher und längerfristig das Ziel einer ausgewogenen Ernährung verfolgen und auch Heißhungerattacken werden vermieden. Im Kontrast dazu stehen strikte Diäten, die nur kurzfristige Ergebnisse erzielen.

Körpersignale

Die beiden Körpersignale von Hunger und Sättigung stellen wichtige Regelmechanismen dar. Diese sollten die Essensaufnahme regeln. Wichtig ist es, auf diese zu achten und erst bei einem Hungergefühl mit der Essensaufnahme zu starten und beim Eintreten der Sättigung die Mahlzeit zu beenden und nicht über das Sättigungssignal hinaus weiterzuessen.

Bewegung

Zu guter Letzt noch einige Worte zur Bewegung: Je mehr man sich bewegt, desto höher ist der Energieverbrauch. Außerdem verändert sich die Körperzusammensetzung. Muskelmasse wird aufgebaut und Fettmasse wird abgebaut.

Das hat wiederum den Vorteil, dass der Grundumsatz steigt, und der Körper verbraucht mehr Kalorien im Ruhezustand. Dabei kann es mitunter auch vorkommen, dass das angezeigte Körpergewicht auf der Waage über Wochen gleichbleibt, jedoch sich das Verhältnis von Muskel- und Fettmasse verändert.

Die Mindestempfehlung zur Bewegung für einen Erwachsenen lautet:

  • 150-300 min pro Woche ausdauernde Bewegung mit mittlerer Intensität,
  • 75-150 min pro Woche ausdauernde Bewegung mit höherer Intensität oder
  • eine verhältnismäßige Kombination beider Intensitäten und zusätzlich zwei oder mehr Tage pro Woche Muskelkräftigung aller großen Muskelgruppen.

Mit der Ergänzung um Bewegung wird das Abnehmen nicht nur erleichtert, sondern auch beschleunigt.

Fazit

Im Idealfall wird eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Bewegung gelebt und so ein gesunder Lebensstil erreicht. Diese Empfehlungen gelten langfristig. So wird ein gesunder Lebensstil nicht nur erreicht, sondern auch langfristig erhalten. Somit sind die Ergebnisse auch langfristig und nicht auf kurze Zeiträume beschränkt, wie es bei Diäten wäre.

Eine Gewichtsabnahme sollten Sie im Idealfall immer mit Ihrem Arzt absprechen, um gesundheitliche Risiken zu minimieren. Vor allem bei starkem Übergewicht oder Erkrankungen ist eine ärztliche Beratung und Begleitung unabdingbar.

Letzte Änderung: 26. Oktober 2022

Quellen

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