Wer abnehmen will, muss mehr Kalorien verbrauchen als verzehrt werden. Jedoch muss man nicht unbedingt weniger essen, um eine Kalorienreduktion zu erzielen. Vor allem Lebensmittel, welche reich in Fett und Kohlenhydraten sind, haben meistens viele Kalorien. Gelegenheiten für den Griff zu Leckereien gibt es immer. Gelegentlich ist das auch völlig okay, nur nicht andauernd!
Ein Stück Pizza enthält 250 - 350 kcal, eine Pommes ca. 30 kcal. Doch meistens bleibt es nicht nur bei einem Stück, sodass unser Kalorienkonsum bei einer einzigen Mahlzeit leicht 500 bis 1000 kcal erreichen kann. Weitere Beispiele von besonders energiereichen Lebensmittel sind Süßwaren, Mayonnaise, frittierte Lebensmittel und Wurst. Es ist kein Problem, gelegentlich so zu essen, solange wir die meiste Zeit gesunde Portionsgrößen und Mahlzeiten mit viel Gemüse und Obst zu uns nehmen.
Kalorienreiche Mahlzeiten können Sie auch durch kalorienarme Lebensmittel ausgleichen. Das sind Lebensmittel, die relativ wenig Kalorien haben, zum Beispiel, weil sie einen hohen Wassergehalt haben. Besonders Gemüse und auch Obst liefern generell eher wenig Kalorien, auch wenn es hier große Schwankungen gibt.
Ein Vorteil von kalorienarmen Lebensmitteln ist, dass sie ein Sättigungsgefühl vermitteln und gleichzeitig sehr wenig Kalorien liefern. Wenn wir weniger Kalorien zu uns nehmen, als wir verbrennen, entsteht ein Kaloriendefizit, das zu einer Gewichtsabnahme führt.
Eine Meta-Analyse hat bestätigt, dass eine niedrige Energiedichte bei Lebensmitteln Übergewichtige beim Abnehmen unterstützt. Durch ein systematisches Literaturreview wurde der Zusammenhang zwischen der Energiedichte der Nahrung und Veränderungen des Körpergewichts bei adipösen Erwachsenen untersucht.
13 Studien erfüllten die Einschlusskriterien und bildeten so die Basis für die Meta-Analyse. Die Anzahl der Studienteilnehmer war zwischen 32 und 771 Personen bei den verschiedenen Studien, somit waren insgesamt Daten von 3 628 Studienteilnehmern vorhanden. Die Probanden waren zwischen 18 und 66 Jahren alt und waren von amerikanischer und europäischer Herkunft.
Die Ergebnisse zeigten, dass ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Lebensmitteln mit einer niedrigeren Energiedichte und der Reduzierung des Körpergewichts bei adipösen Menschen nachweisbar ist.
Die Wissenschaftler erklären diesen Zusammenhang mit folgender Ursache: der Sättigungseffekt ist bei Lebensmittel mit weniger Kalorien ähnlich wie bei Lebensmittel mit höherer Energiedichte. Die gesamte Energiezufuhr lässt sich jedoch durch den bevorzugten Konsum von Lebensmittel mit geringer Energiedichte verringern.
Dies hilft nicht nur dabei, Gewicht abzunehmen, sondern kann langfristig auch dabei helfen, nicht wieder zuzunehmen. Eine
Auch die WHO (Weltgesundheitsorganisation) ist der Ansicht, dass eine Reduzierung der Energiedichte oft zu einer höheren Qualität der Ernährung führt. Dieser Ansatz zur Gewichtsreduktion ist in der Praxis meistens eher unkompliziert umzusetzen.
Die Energie in Lebensmitteln wird auch als Brennwert bezeichnet und wird in der Einheit Kalorie oder Joule gemessen. Wenn umgangssprachlich von Kalorien gesprochen wird, sind damit eigentlich Kilokalorien (1 kcal = 1000 Kalorien) gemeint.
Man unterscheidet bei Lebensmitteln zwischen dem physikalischen und dem physiologischen Brennwert. Der physikalische Brennwert ist die vollständige Energiemenge, die in einem Lebensmittel enthalten ist. Dies ist der Wert, der auch auf Verpackungen von Lebensmitteln angegeben wird.
Der physikalische Brennwert steht dem Körper aber nicht vollständig als Energie zur Verfügung, da der Darm die Nahrung nicht vollständig verwerten kann: Zwischen 2 und 10 % der Kalorien werden ungenutzt wieder ausgeschieden. Außerdem benötigt der Körper beim Umwandeln von Nährstoffen in andere Stoffe etwas Energie, das heißt: der Stoffwechsel verbraucht selbst Kalorien. Der Teil der Energie, der im Körper letztlich zur Verfügung steht, wird als physiologischer Brennwert von Lebensmitteln bezeichnet.
Der physiologische Brennwert wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst und unterscheidet sich auch von Mensch zu Mensch. Er hängt unter anderem von der Art der Lebensmittel, ihrer Zubereitung und individuellen Faktoren wie der Darmflora ab. Lebensmittel mit vielen Ballaststoffen haben zudem einen niedrigeren physiologischen Brennwert als ballaststoffarme Nahrungsmittel.
So viel Energie liefern die verschiedenen Nährstoffe:
Nur ein Teil von Ballaststoffen werden im Dickdarm von Darmbakterien abgebaut, weshalb diese auch geringe Mengen an Energie liefern können:
Da Fett am meisten Energie pro Gramm liefert, enthalten fettreiche Speisen am meisten Kalorien. Auch Lebensmittel mit hohem Kohlenhydratgehalt und niedrigem Wassergehalt, wie zum Beispiel Weißbrot, haben eine relative hohe Energiedichte.
Hier sind einige Beispiele, damit Sie ein Gefühl für die unterschiedliche Energiedichte in Lebensmitteln bekommen:
Ein hoher Kaloriengehalt bedeutet aber nicht, dass die Lebensmittel ungesund sind. Dies ist ein weitverbreiteter Irrglaube. Einige der gesündesten Lebensmittel, wie Nüsse zum Beispiel, haben einen hohen Kaloriengehalt. Solange diese Lebensmittel in Maßen verzehrt werden, sind sie gesund und eine wichtige Quelle von Mikronährstoffen.
Fleisch ist eine wichtige Eisenquelle und Lachs eine wichtige Omega-3-Quelle. Ein hoher Kaloriengehalt ist also nicht ausschlaggebend für die Gesundheit eines Lebensmittels, aber die meisten ungesunden Lebensmittel haben einen hohen Kaloriengehalt.
Wer also weniger Kalorien zu sich nehmen will, muss zu kalorienarmen Lebensmitteln greifen. Kalorienarm zu essen, bedeutet nicht automatisch, wenig zu essen. Wenn Sie weniger Kalorien konsumieren möchten, sind hier ein paar kalorienarme Beispiele. Pro 100g haben folgende Lebensmittel besonders wenige Kalorien:
Gemüse:
Obst:
Kalorienarme Snacks zu finden, ist nicht immer einfach. Leider sind viele Snacks satte Kalorienlieferanten. Sie mögen gut schmecken, können aber langfristig zu einer Gewichtszunahme führen. Am besten bereiten Sie im Vorfeld ein paar Zwischenmahlzeiten vor, damit Sie nicht zur Chipstüte greifen.
Folgende Snacks enthalten alle bis zu 100 kcal:
In vielen Getränken stecken auch jede Menge Kalorien, wie etwa in Limonaden. Man sollte also wissen, welche Getränke keine bzw. nur wenig Kalorien enthalten:
Wenn Sie Lust auf Saft haben, können Sie einfach Kalorien einsparen, indem Sie den Saft mit Wasser verdünnen.
Ein gefüllter Magen hilft dabei, Sättigungssignale auszulösen. Dies kann dazu führen, dass Sie weniger essen müssen, um satt zu sein, was beim Abnehmen helfen kann. Lebensmittel mit einem hohen Volumen und Ballaststoffgehalt eignen sich hierfür optimal. Beispiele sind:
Warten Sie nach dem Verzehr der genannten „Magenfüller“ ca. 15-20 Minuten, bevor Sie etwas anderes essen, da es so lange dauert, bis die Sättigungssignale ausgesendet werden.
Bei fast allen verpackten Lebensmitteln muss die Lebensmittelkennzeichnung den Energiegehalt pro 100 g angeben. Der Energiegehalt kann auch pro Portion angegeben werden. Bei nicht verpackten Lebensmitteln können Nährwertdatenbanken hilfreich sein.
Letzte Änderung: 24. Oktober 2022
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