Ein sehr umstrittenes Wundermittel sorgt für viel Wirbel, doch der Hype um Hanf reißt nicht ab. Eine Pflanze, die die Meinung der Bevölkerung spaltet. Für die einen schlichtweg eine Droge, für die anderen eine Heilpflanze, um körperliche Leiden zu mildern. Wohl kaum eine andere Pflanze birgt so viel Diskussionsstoff. Die negative Konnotation von Hanf übersteigt leider ihre positive Seite und stellt sie in die Drogenecke.
Doch wenn man genauer hinschaut, dann erkennt man schnell, dass Hanf viel mehr kann, als nur berauschen. Die Verwendung als Öl ist beispielsweise eine besondere Art und Weise, wie man Hanf nutzen kann. Lassen Sie uns in diesem Artikel einen Blick darauf werfen.
Doch worum handelt es sich genau und erzielt es als Öl wirklich solche beträchtlichen Erfolge, vor allem in Bezug auf eine Gewichtsreduktion, wie in vielen Medien beschrieben?
Hanf ist noch unter dem Namen Cannabis (lat. Cannabis sativa L.) bekannt und gehört zur Familie der Cannabaceae. Die Pflanze besitzt unzählige Inhaltsstoffe, wovon allein 100 Cannabinoide erforscht wurden. Diese können in nicht psychoaktive und in psychoaktive Cannabinoide eingeteilt werden.
Zu den nicht psychoaktiven, also nicht berauschenden Inhaltsstoffen zählt unter anderem das bekannte Cannabidiol (CBD) und ist in einer Konzentration von fast 40 % in der Pflanze enthalten. Die zweitwichtigste Verbindung in der Pflanze und die einzige psychoaktive und in hohen Konzentrationen toxische ist das Tetrahydrocannabinol (THC).
Cannabidiol (CBD) hat aufgrund seines Profils im Vergleich zu Tetrahydrocannabinol (THC) nicht die Eigenschaft als missbräuchliche Droge in Verwendung zu geraten und gilt somit nicht als berauschend.
Weltweit wird sie, auch weil das in ihr vorkommende THC auf die Menschen berauschend wirkt, konsumiert. Doch die Pflanze ist nicht nur eine Droge, sondern eine vielseitig einsetzbare und nachhaltige Nutzpflanze.
Hanf ist der Begriff, der im Gegensatz zu "Marihuana" für Cannabissorten verwendet wird, die sich durch einen geringeren THC-Gehalt auszeichnen und für industrielle Zwecke angebaut werden.
Etwa 30.000 verschiedene Produkte werden aus der Nutzpflanze hergestellt. Unter anderem wird sie zur Herstellung von Lebensmitteln, Textilien, Kleidung, biologisch abbaubaren Kunststoffen, Papier, Farbe, Biokraftstoff und Tierfutter sowie von Heizöl verwendet.
In der Europäischen Union ist der Anbau von Cannabis mit einem THC-Gehalt im trockenen Pflanzenmaterial auf 0,2 % zugelassen. Dieser wird als sogenannter „Industrie- oder Faserhanf“ bezeichnet. Hanfprodukte, die mit CBD angereichert werden, unterliegen der Novel-Food-Verordnung und müssen eine Zulassung als neuartiges Lebensmittel besitzen, damit diese verkehrsfähig sind.
Derzeit ist die Vermarktung von Nahrungsergänzungsmittel auf CBD-Basis in den Ländern unterschiedlich geregelt. Arzneimittel die CBD enthalten sind in Deutschland verschreibungspflichtig.
Hanfsamen und -blüten werden weltweit in großem Umfang als Quelle für Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel verwendet.
Die Hanfblüten sind reich an nicht psychoaktiven, aber biologisch aktiven Cannabinoiden wie Cannabidiol (CBD), das unter anderem starke angstlösende und krampflösende Wirkungen hat.
Hanfsamen haben einen angenehmen nussigen Geschmack und sind eine wertvolle Quelle für essenzielle Fettsäuren, Mineralien, Vitamine und Ballaststoffe sowie für essenzielle Aminosäuren, die in den hochverdaulichen Proteinen Edestin und Albumin enthalten sind.
Hanföl besteht zum größten Teil (>90 %) aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren, die für ihre positive Wirkung gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Entzündungen bekannt sind.
Unterschiede CBD-Öl und Hanföl
Tatsächlich gibt es einen Unterschied zwischen Hanföl und CBD-Öl. Bei CBD-Öl wird fast der ganze Teil der Pflanze verwendet: Stängel, Blüten und Blätter. Dadurch ist der Gehalt an Cannabidiol auch höher. Hanföl hingegen hat eine geringere Konzentration an CBD.
Hanfsprossen werden als Lebensmittel verwendet und enthalten im Vergleich zu den Samen einen höheren Anteil an Gesamtpolyphenolen, Flavonoiden und Flavonolen, die für ihre positiven kardiovaskulären und metabolischen Wirkungen bekannt sind.
Derzeitige wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen die hohe Wirksamkeit von Hanföl.
Dieses wird bereits bei zahlreichen Krankheiten sowie zur Behandlung von Schmerzen und zur Verringerung der Nebenwirkungen von Chemotherapien empfohlen.
Studien bestätigen zudem, dass das Öl eine antioxidative und krebshemmende Wirkung besitzt.
Es hat sich wiederholt gezeigt, dass eine chronische Einnahme und hohe Dosen von bis zu 1500 mg pro Tag vom Menschen gut vertragen werden.
Zahlreiche weitere potenzielle, ernährungsphysiologische und gesundheitliche Vorteile der Pflanze müssen aber erst wissenschaftlich nachgewiesen werden. Auch vor potenziellen Risiken auf die Gesundheit, vor allem durch Verunreinigungen oder durch zu hohe Konzentrationen, muss explizit hingewiesen werden.
Ein hoher Anteil an pflanzlichen Lebensmitteln wird bei einer Gewichtsreduktion generell empfohlen, da sie wertvolle Inhaltsstoffe und einen relativ niedrigen Kaloriengehalt besitzen.
Das CBD-Öl soll laut Werbung das Hungergefühl senken und den Appetit regulieren sowie den Stoffwechsel anregen. Zur therapeutischen Anwendung wurde es bereits aufgrund seiner entzündungshemmenden, antioxidativen, tumorhemmenden, neuroprotektiven undmöglicherweisee fettleibigkeitshemmenden Eigenschaften als potenzielles Therapeutikum angesehen.
Viele Studien deuten darauf hin, dass CBD sowohl den Fett- als auch den Glukosestoffwechsel durch die Wirkung auf verschiedene Rezeptoren sowie auf mehrere Metaboliten beeinflusst. Die vorliegenden Daten lassen den Schluss zu, dass CBD ein vielversprechendes Potenzial als therapeutisches Mittel hat und die Symptome von Insulinresistenz, Typ-2-Diabetes und metabolischem Syndrom wirksam lindern könnte.
In einer Tierstudie konnte festgestellt werden, dass gemahlene Hanfsamen im Vergleich zum Öl weitaus vorteilhafter waren und eine cholesterinsenkende Wirkung sowie eine Verbesserung der Gefäßfunktion erzielt wurde. Die Entwicklung von Fettleibigkeit konnte in dieser Studie nicht reduziert werden, da sehr viele andere Einflussfaktoren eine Rolle spielen.
Da eine Gewichtsabnahme aber von sehr vielen anderen individuellen Faktoren, wie beispielsweise Stress, Lebensgewohnheiten oder aber auch körperlicher Aktivität abhängig ist, kann einzig die Einnahme von Öl nicht einen ungesunden Lebensstil aufheben. Als unterstützende Wirkung kann es aber definitiv hilfreich sein, da Übergewicht oft auch mit anderen, zum Teil psychischen Problemen und Erkrankungen einhergeht. In Studien zeigte sich, dass CBD eine mögliche neue Alternative für die Behandlung von Angstzuständen, Depressionen oder psychotischen Störungen sein kann.
Hanföle mit unterschiedlichen CBD-Konzentrationen, die bei uns im Handel erhältlich sind, haben aufgrund der geringen Menge an CBD wenige Nebenwirkungen und gelten als sicher. Es gibt zwar Einnahmeempfehlungen bei den einzelnen Präparaten, doch eine genaue Dosierung wird nicht konkret gegeben. Dies bedeutet, dass die Einnahme wie bei jedem anderen Nahrungsergänzungsmittel eigenverantwortlich erfolgen muss.
Generell aber müssen Hanfprodukte sicher und ein Missbrauch zu Rauschzwecken ausgeschlossen sein.
Es hat sich wiederholt gezeigt, dass eine chronische Einnahme und hohe Dosen von bis zu 1500 mg pro Tag vom Menschen gut vertragen werden.
Doch die Einnahme könnte, vor allem auf lange Sicht betrachtet, nicht ganz risikofrei sein. Die Dosis muss zwar schon sehr viel höher als für den Menschen empfohlen sein, dennoch konnte eine toxische Wirkung zumindest in Tierstudien beobachtet werden.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kommt zu dem Entschluss, dass vor allem Lebensmittel mit THC eine zu hohe Konzentration und die von der European Food Safety Authority (EFSA) vorgeschlagene Referenzdosis von 0,001mg je kg Körpergewicht übersteigen.
Dies könnte vor allem im Straßenverkehr zu Einschränkungen führen, da eine akute Überschreitung mit einer verminderten Reaktionsfähigkeit und Müdigkeit beobachtet wurde. Zudem können auch Wechselwirkungen, die zu gesundheitlichen Beeinträchtigen führen, mit anderen Medikamenten oder in Kombination mit Alkohol nicht ausgeschlossen werden.
Allein die Einnahme von Hanföl oder anderen Hanfpräparaten kann nicht zu einer gezielten Gewichtsabnahme führen. Abnehmen fordert immer Disziplin und ein gewisses Maß an Selbstverantwortung.
Beim Wunsch ein paar Kilos purzeln zu lassen könnte der Einsatz als Unterstützung dienen. Wie in den meisten Fällen ist es immer wichtig, auf eine Kombination aus bewusster, aber auch gesunder
Zusätzlich konnten bei der Einnahme von Hanföl keine unerwünschten Nebenwirkungen beobachtet werden. Doch trotz der Sicherheit von CBD gilt es immer, die Dosierung im Blick zu halten, um mögliche Beschwerden oder Wechselwirkungen schnellstmöglich zu erkennen.
Letzte Änderung: 25. Oktober 2022
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