Schleimiger
Schleimiger Stuhl kann je nach Ursache mit verschiedenen Begleitsymptomen auftreten. Der Schleim kann verschiedene Farben und Konsistenzen haben, von durchsichtig, weiß bis gelblich-braun und von leicht schleimig und geleeartig bis dickflüssig.
Mögliche Begleitsymptome sind:
Je nachdem, wie viel Schleim sich im Darm befindet, kann er auch ohne Stuhlgang auf dem Toilettenpapier oder in der Unterwäsche zu finden sein. Dies ist zunächst kein Grund zur Sorge, da der Schleim auch ohne Stuhlgang aus dem After austreten kann, z.B. bei Flatulenzen (vermehrtes pupsen).
Die Ursachen für schleimigen Stuhl sind vielfältig und lassen sich grob in ernährungsbedingte, infektiöse und krankheitsbedingte Ursachen einteilen. Für jede Ursache gibt es bestimmte Behandlungsmöglichkeiten.
Durch den Verzehr von fettreichen Lebensmitteln wird der Körper dazu angeregt, mehr Schleim zu produzieren, um die Verdauung zu erleichtern. Der Grund dafür ist, dass Fett schwer verdaulich ist und der Darm zur Erleichterung der Verdauungsvorgänge auf die zusätzliche Produktion von Schleim angewiesen ist.
Lebensmittelunverträglichkeiten wie etwa eine Laktose- oder Glutenintoleranz können zu Reizungen der Darmschleimhaut führen. Bei diesen Unverträglichkeiten kann der Körper bestimmte Nahrungsmittel nicht richtig verdauen, wodurch vermehrt Schleim produziert wird und die Darmwand gereizt wird.
Plötzliche Veränderungen in der Ernährung können zu einer vorübergehenden Reizung des Darms führen. Neue oder ungewohnte Nahrungsmittel können während der Anpassung des Körpers an die neue Ernährungsweise die Darmflora stören und zu einer vermehrten Schleimproduktion führen.
Bestimmte Medikamente, wie z.B. Antibiotika, können die Darmflora beeinflussen und zu einer erhöhten Schleimproduktion führen. Diese Medikamente können das normale Gleichgewicht der Darmbakterien stören, was zu Verdauungsproblemen führen kann.
Chronischer Stress kann die Funktion des Darms beeinträchtigen, indem er die normale Bewegung des Darms und die Produktion von Schleim stört. Psychischer Stress kann auch die Symptome bestehender Darmprobleme verschlimmern.
Virale Infektionen, wie z. B. durch Rotaviren, wirken sich auf den Magen-Darm-Trakt aus und können zu einer Entzündung der Darmschleimhaut führen. Diese Entzündung kann zu einer vermehrten Produktion von Schleim führen, um den Darm zu schützen.
Bakterielle Infektionen, zum Beispiel mit Salmonellen, können den Darm schädigen und Entzündungen hervorrufen. Diese Entzündungen führen zu einer vermehrten Schleimproduktion, um die betroffenen Darmabschnitte zu schützen.
Parasiten wie Giardien befallen die Darmschleimhaut und rufen Entzündungen hervor, die eine erhöhte Schleimproduktion zur Folge haben können. Diese Parasiten können durch verunreinigte Lebensmittel oder Wasser übertragen werden und eine Darminfektion auslösen.
Das RDS ist eine funktionelle Darmerkrankung, deren genaue Ursachen nicht bekannt sind. RDS führt zu einer gestörten Darmfunktion und kann durch Stress, bestimmte Nahrungsmittel oder hormonelle Veränderungen ausgelöst werden.
Bei der Divertikulitis sind Ausstülpungen der Darmschleimhaut, so genannte Divertikel, entzündet und mit Bakterien infiziert. Diese Entzündungen können zu Schleimproduktion und anderen Verdauungsproblemen führen.
Die Colitis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Dickdarms, die durch Entzündungen und Geschwüre der Darmschleimhaut gekennzeichnet ist. Durch die Entzündung wird vermehrt Schleim produziert.
Beim Morbus Chrohn handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die den gesamten Verdauungstrakt betreffen kann und durch immer wiederkehrende entzündliche Schübe gekennzeichnet ist. Diese Entzündungen führen zu vermehrter Schleimbildung und anderen Symptomen.
Darmkrebs ist eine bösartige Erkrankung des Darms, die durch abnormes Zellwachstum in der Darmschleimhaut verursacht wird. Dies kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen.
Schleimiger Stuhlgang bei Babys und Kindern kann ebenfalls verschiedene Ursachen haben und sollte aufmerksam beobachtet werden.
Säuglinge und Kinder sind besonders anfällig für virale und bakterielle Magen-Darm-Infektionen, die schleimigen Stuhl verursachen. Häufige Auslöser sind das Rotavirus und das Norovirus.
Babys und Kinder können Unverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz oder Allergien gegen bestimmte Nahrungsmittel entwickeln, die zu Schleim im Stuhl führen können.
Beim Zahnen produzieren Babys vermehrt Speichel, der geschluckt und über den Darm ausgeschieden wird. Dies kann zu schleimigem Stuhl führen.
Die Einführung neuer Lebensmittel, insbesondere in der Beikostphase, ist mit Irritationen des empfindlichen Verdauungstraktes von Säuglingen und Kleinkindern verbunden.
Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn schleimiger Stuhlgang über einen längeren Zeitraum anhält oder von schweren Symptomen begleitet wird.
Folgende Beschwerden bedürfen einer Abklärung durch einen Arzt:
Bei einem Besuch beim Arzt wird dieser zunächst eine ausführliche Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte) durchführen. Das bedeutet, dass der Arzt Sie nach Ihren Beschwerden, Ihrer Ernährung, Ihren Lebensgewohnheiten und Ihrer Krankengeschichte fragt.
Danach folgt eine körperliche Untersuchung, bei der der Arzt nach möglichen Anzeichen für eine Grunderkrankung sucht.
Abhängig von den Ergebnissen dieser ersten Untersuchung und den von Ihnen geschilderten Beschwerden können folgende diagnostische Maßnahmen notwendig sein:
Diese Untersuchungen helfen dem Arzt, eine genaue Diagnose zu stellen und die bestmögliche Behandlung für Ihre Beschwerden zu finden.
Sollten Sie verdächtige Symptome haben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um die Ursache für den schleimigen Stuhlgang abzuklären und eine geeignete Behandlung zu erhalten.
Letzte Änderung: 2. Juni 2024
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