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Schleimiger Stuhlgang – Ein Grund zur Sorge?

Profilbild von Dr. med. Danny  Jazmati Geschrieben von Dr. med. Danny Jazmati

Schleimiger Stuhlgang ist in der Regel harmlos. In geringen Mengen unterstützt der Schleim die Darmfunktion und erleichtert den Stuhlgang. Wenn der Schleim vermehrt auftritt, länger anhält oder von anderen Symptomen begleitet wird, sollten Sie dies von Ihrem Arzt abklären lassen. Schleim im Stuhl kann auf eine Grunderkrankung wie das Reizdarmsyndrom, Infektionen, Colitis ulcerosa oder Darmkrebs hindeuten.

Aussehen und mögliche Begleitsymptome

Schleimiger Stuhl kann je nach Ursache mit verschiedenen Begleitsymptomen auftreten. Der Schleim kann verschiedene Farben und Konsistenzen haben, von durchsichtig, weiß bis gelblich-braun und von leicht schleimig und geleeartig bis dickflüssig.

Mögliche Begleitsymptome sind:

Je nachdem, wie viel Schleim sich im Darm befindet, kann er auch ohne Stuhlgang auf dem Toilettenpapier oder in der Unterwäsche zu finden sein. Dies ist zunächst kein Grund zur Sorge, da der Schleim auch ohne Stuhlgang aus dem After austreten kann, z.B. bei Flatulenzen (vermehrtes pupsen).

Mögliche Ursachen und ihre Behandlung

Die Ursachen für schleimigen Stuhl sind vielfältig und lassen sich grob in ernährungsbedingte, infektiöse und krankheitsbedingte Ursachen einteilen. Für jede Ursache gibt es bestimmte Behandlungsmöglichkeiten.

Fetthaltige Lebensmittel

Durch den Verzehr von fettreichen Lebensmitteln wird der Körper dazu angeregt, mehr Schleim zu produzieren, um die Verdauung zu erleichtern. Der Grund dafür ist, dass Fett schwer verdaulich ist und der Darm zur Erleichterung der Verdauungsvorgänge auf die zusätzliche Produktion von Schleim angewiesen ist.

  • Symptome: Vermehrte Schleimproduktion im Stuhl.
  • Behandlung: Reduzieren Sie den Fettgehalt in Ihrer Ernährung und beobachten Sie, ob sich die Symptome bessern. Eine ausgewogene Ernährung mit weniger fetthaltigen Lebensmitteln kann die Schleimproduktion normalisieren.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Lebensmittelunverträglichkeiten wie etwa eine Laktose- oder Glutenintoleranz können zu Reizungen der Darmschleimhaut führen. Bei diesen Unverträglichkeiten kann der Körper bestimmte Nahrungsmittel nicht richtig verdauen, wodurch vermehrt Schleim produziert wird und die Darmwand gereizt wird.

  • Symptome: Schleimhautreizungen im Darm, vermehrter Schleim im Stuhl, Blähungen, Durchfall.
  • Behandlung: Vermeiden Sie die entsprechenden Nahrungsmittel und sprechen Sie mit einem Ernährungsberater oder Arzt über mögliche Alternativen. Eine Diagnose durch einen Facharzt und eine angepasste Diät können helfen, die Symptome zu lindern.

Ernährungsumstellung

Plötzliche Veränderungen in der Ernährung können zu einer vorübergehenden Reizung des Darms führen. Neue oder ungewohnte Nahrungsmittel können während der Anpassung des Körpers an die neue Ernährungsweise die Darmflora stören und zu einer vermehrten Schleimproduktion führen.

  • Symptome: Vorübergehende Darmirritationen, Schleim im Stuhl, Blähungen.
  • Behandlung: Geben Sie Ihrem Körper Zeit, sich an die neue Ernährung zu gewöhnen und führen Sie Veränderungen schrittweise durch. Eine langsame Einführung neuer Lebensmittel kann helfen, die Anpassung zu erleichtern und die Symptome zu reduzieren.

Medikamente

Bestimmte Medikamente, wie z.B. Antibiotika, können die Darmflora beeinflussen und zu einer erhöhten Schleimproduktion führen. Diese Medikamente können das normale Gleichgewicht der Darmbakterien stören, was zu Verdauungsproblemen führen kann.

  • Symptome: Durchfall, Schleim im Stuhl, Bauchschmerzen.
  • Behandlung: Bitten Sie Ihren Arzt nach möglichen Alternativen oder zusätzlichen Medikamenten zur Linderung der Nebenwirkungen. Probiotika können helfen, die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Stress

Chronischer Stress kann die Funktion des Darms beeinträchtigen, indem er die normale Bewegung des Darms und die Produktion von Schleim stört. Psychischer Stress kann auch die Symptome bestehender Darmprobleme verschlimmern.

  • Symptome: Beeinträchtigte Darmfunktion, Schleim im Stuhl, Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung.
  • Behandlung: Stressmanagement-Techniken wie Meditation, Yoga, regelmäßige Bewegung und Psychotherapie. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Schlaf können ebenfalls helfen, die Darmgesundheit zu unterstützen.

Viren

Virale Infektionen, wie z. B. durch Rotaviren, wirken sich auf den Magen-Darm-Trakt aus und können zu einer Entzündung der Darmschleimhaut führen. Diese Entzündung kann zu einer vermehrten Produktion von Schleim führen, um den Darm zu schützen.

  • Symptome: Durchfall, Schleim im Stuhl, Fieber , Bauchschmerzen, Erbrechen.
  • Behandlung: Ruhe und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind wichtig, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. In schweren Fällen kann ein Arzt antivirale Medikamente verschreiben, um die Infektion zu bekämpfen.

Bakterien

Bakterielle Infektionen, zum Beispiel mit Salmonellen, können den Darm schädigen und Entzündungen hervorrufen. Diese Entzündungen führen zu einer vermehrten Schleimproduktion, um die betroffenen Darmabschnitte zu schützen.

  • Symptome: Durchfall, Bauchschmerzen, Schleim im Stuhl, Fieber, Erbrechen.
  • Behandlung: Antibiotika, die von einem Arzt verschrieben werden müssen, um die Bakterien zu bekämpfen und die Infektion zu heilen. Es ist wichtig, die gesamte Antibiotika-Therapie abzuschließen, um eine erneute Infektion zu vermeiden.

Parasiten

Parasiten wie Giardien befallen die Darmschleimhaut und rufen Entzündungen hervor, die eine erhöhte Schleimproduktion zur Folge haben können. Diese Parasiten können durch verunreinigte Lebensmittel oder Wasser übertragen werden und eine Darminfektion auslösen.

  • Symptome: Durchfall, Blähungen, Schleim im Stuhl, Bauchkrämpfe, Gewichtsverlust.
  • Behandlung: Antiparasitika, die vom Arzt verschrieben werden, um die Parasiten abzutöten und die Symptome zu lindern. Eine gründliche Hygiene und die Vermeidung kontaminierter Lebensmittel und Wasserquellen sind ebenfalls wichtig, um eine erneute Infektion zu verhindern.

Reizdarmsyndrom (RDS)

Das RDS ist eine funktionelle Darmerkrankung, deren genaue Ursachen nicht bekannt sind. RDS führt zu einer gestörten Darmfunktion und kann durch Stress, bestimmte Nahrungsmittel oder hormonelle Veränderungen ausgelöst werden.

  • Symptome: Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Verstopfung, Schleim im Stuhl.
  • Behandlung: Ernährung anpassen, Stressbewältigungstechniken anwenden und eventuell Medikamente zur Symptomlinderung einnehmen. Eine Ernährungsumstellung, z.B. eine FODMAP-arme Diät, kann ebenfalls helfen, die Symptome zu reduzieren.

Divertikulitis

Bei der Divertikulitis sind Ausstülpungen der Darmschleimhaut, so genannte Divertikel, entzündet und mit Bakterien infiziert. Diese Entzündungen können zu Schleimproduktion und anderen Verdauungsproblemen führen.

  • Symptome: Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schleim im Stuhl, Fieber.
  • Behandlung: Antibiotika zur Bekämpfung der Infektion und in schweren Fällen chirurgische Eingriffe zur Entfernung der betroffenen Ausstülpungen. Eine ballaststoffreiche Ernährung kann helfen, Divertikulitis vorzubeugen.

Colitis ulcerosa

Die Colitis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Dickdarms, die durch Entzündungen und Geschwüre der Darmschleimhaut gekennzeichnet ist. Durch die Entzündung wird vermehrt Schleim produziert.

  • Symptome: Bauchschmerzen, blutiger Durchfall, Schleim im Stuhl, Gewichtsverlust, Müdigkeit.
  • Behandlung: Entzündungshemmende Medikamente, Immunsuppressiva und in schweren Fällen chirurgische Eingriffe zur Entfernung des betroffenen Darmabschnitts. Eine langfristige ärztliche Überwachung und angepasste Ernährung sind ebenfalls wichtig.

Morbus Crohn

Beim Morbus Chrohn handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die den gesamten Verdauungstrakt betreffen kann und durch immer wiederkehrende entzündliche Schübe gekennzeichnet ist. Diese Entzündungen führen zu vermehrter Schleimbildung und anderen Symptomen.

  • Symptome: Bauchschmerzen, Durchfall, Gewichtsverlust, Schleim im Stuhl, Müdigkeit.
  • Behandlung: Medikamente zur Entzündungshemmung, Ernährungsumstellungen und möglicherweise chirurgische Eingriffe zur Entfernung stark betroffener Darmabschnitte. Eine kontinuierliche medizinische Betreuung ist notwendig.

Darmkrebs

Darmkrebs ist eine bösartige Erkrankung des Darms, die durch abnormes Zellwachstum in der Darmschleimhaut verursacht wird. Dies kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen.

  • Symptome: Blut im Stuhl, Schleim im Stuhl, Bauchschmerzen, Verengungen des Darms, unerklärlicher Gewichtsverlust.
  • Behandlung: Operation zur Entfernung des Tumors, Chemotherapie und Strahlentherapie, abhängig vom Stadium und der Lage des Krebses. Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Heilungschancen erheblich.

Schleimiger Stuhlgang bei Babys und Kindern

Schleimiger Stuhlgang bei Babys und Kindern kann ebenfalls verschiedene Ursachen haben und sollte aufmerksam beobachtet werden.

Infektionen

Säuglinge und Kinder sind besonders anfällig für virale und bakterielle Magen-Darm-Infektionen, die schleimigen Stuhl verursachen. Häufige Auslöser sind das Rotavirus und das Norovirus.

  • Symptome: Durchfall, Erbrechen, Fieber, Appetitlosigkeit.
  • Behandlung:Wichtig ist vor allem eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. In schweren Fällen kann ein Arzt antivirale Medikamente oder Antibiotika verordnen. Eine gute Hygiene und Impfungen können einen vorbeugenden Effekt haben.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Babys und Kinder können Unverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz oder Allergien gegen bestimmte Nahrungsmittel entwickeln, die zu Schleim im Stuhl führen können.

  • Symptome: Blähungen, Durchfall, Bauchschmerzen, Schleim im Stuhl.
  • Behandlung: Eine gezielte Diät, die die problematischen Lebensmittel vermeidet, kann helfen. Ein Allergietest und die Beratung durch einen Kinderarzt oder Ernährungsberater sind sinnvoll.

Zahnen

Beim Zahnen produzieren Babys vermehrt Speichel, der geschluckt und über den Darm ausgeschieden wird. Dies kann zu schleimigem Stuhl führen.

  • Symptome: Vermehrter Speichelfluss, Reizbarkeit, geschwollenes Zahnfleisch, Schleim im Stuhl.
  • Behandlung: Keine spezielle Behandlung erforderlich. Der schleimige Stuhlgang hört in der Regel auf, wenn das Zahnen abgeschlossen ist. Linderung der Zahnungsschmerzen kann mit speziellen Zahnungshilfen oder Medikamenten erfolgen.

Ernährungsumstellung

Die Einführung neuer Lebensmittel, insbesondere in der Beikostphase, ist mit Irritationen des empfindlichen Verdauungstraktes von Säuglingen und Kleinkindern verbunden.

  • Symptome: Schleim im Stuhl, Blähungen, vorübergehende Durchfälle.
  • Behandlung: Neue Lebensmittel langsam einführen und auf Reaktionen achten. Bei anhaltenden Problemen einen Kinderarzt konsultieren.

Wann sollte ich zum Arzt?

Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn schleimiger Stuhlgang über einen längeren Zeitraum anhält oder von schweren Symptomen begleitet wird.

Folgende Beschwerden bedürfen einer Abklärung durch einen Arzt:

  • Stark vermehrter oder blutiger Schleim im Stuhl: Stark vermehrter Schleim oder Blutbeimengungen können auf ernsthafte Gesundheitsprobleme hinweisen, die eine ärztliche Untersuchung erfordern.
  • Begleiterscheinungen: Wenn der Schleim von anderen Symptomen wie Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen oder Fieber begleitet wird, kann dies auf eine Grunderkrankung hindeuten, die behandelt werden muss.
  • Gewichtsverlust: Ungewollter Gewichtsverlust kann ein Zeichen dafür sein, dass Ihr Körper Nährstoffe nicht richtig aufnimmt.
  • Blut im Stuhl: Blut im Stuhl ist ein ernstes Symptom, das sofortige ärztliche Aufmerksamkeit erfordert, um die Ursache abzuklären.
  • Anhaltend schleimiger Stuhlgang: Wenn schleimiger Stuhlgang länger als zwei Wochen anhält, ist es wichtig, die Ursache abzuklären, da dies ein Hinweis auf eine chronische Erkrankung sein kann.

Was erwartet mich beim Arzt?

Bei einem Besuch beim Arzt wird dieser zunächst eine ausführliche Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte) durchführen. Das bedeutet, dass der Arzt Sie nach Ihren Beschwerden, Ihrer Ernährung, Ihren Lebensgewohnheiten und Ihrer Krankengeschichte fragt.

Danach folgt eine körperliche Untersuchung, bei der der Arzt nach möglichen Anzeichen für eine Grunderkrankung sucht.

Abhängig von den Ergebnissen dieser ersten Untersuchung und den von Ihnen geschilderten Beschwerden können folgende diagnostische Maßnahmen notwendig sein:

  • Blutuntersuchung: Eine Blutuntersuchung kann Aufschluss über Entzündungen, Infektionen und andere gesundheitliche Probleme geben.
  • Stuhluntersuchung: Durch die Analyse einer Stuhlprobe können Infektionen, Parasiten und andere Auffälligkeiten festgestellt werden.
  • Ultraschalluntersuchung des Bauches: Eine Ultraschalluntersuchung kann helfen, Veränderungen im Bauchraum wie Entzündungen, Tumore oder andere Auffälligkeiten zu erkennen.
  • Darmspiegelung (Koloskopie): Bei einer Darmspiegelung wird ein flexibler Schlauch mit einer Kamera in den Darm eingeführt, um die Darmschleimhaut zu betrachten und mögliche Probleme wie Entzündungen, Polypen oder Tumore zu erkennen.

Diese Untersuchungen helfen dem Arzt, eine genaue Diagnose zu stellen und die bestmögliche Behandlung für Ihre Beschwerden zu finden.

Sollten Sie verdächtige Symptome haben, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, um die Ursache für den schleimigen Stuhlgang abzuklären und eine geeignete Behandlung zu erhalten.

Letzte Änderung: 2. Juni 2024

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