Die häufigste bösartige Form eines
Ein Hirntumor wird in der Regel durch eine Kombination aus Anamnese, körperlicher Untersuchung, Bildgebung des Gehirns und manchmal einer Gewebsprobe (Biopsie) diagnostiziert.
Da Patienten sich häufig mit einer akuten neurologischen Verschlechterung oder Hirndruck (Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen) in der Ambulanz eines Krankenhauses vorstellen, findet häufig zumindest die Einleitung der DIagnostik im Rahmen einer Notfallsituation statt.
Zu den Differenzialdiagnosen für erhöhten Hirndruck gehören Meningitis, Hirnödem und Hirnblutung. Zu den Differenzialdiagnosen für neurologische Defizite gehören unter anderem Schlaganfall, Zerebralparese und Multiple Sklerose. Dieses muss im Rahmen der weiteren Diagnostik ausgeschlossen werden.
Der Arzt wird nach den Symptomen fragen, wann sie aufgetreten sind und ob sie sich im Laufe der Zeit verändert haben. Der Arzt wird auch nach der medizinischen Vorgeschichte fragen und ob es eine familiäre Vorbelastung mit Krebs gibt. Der Arzt wird eine körperliche Untersuchung durchführen, um nach Anzeichen für neurologische Defizite wie Schwäche, Lähmungen oder Gefühlsveränderungen zu suchen.
Es kann sein, dass die Person selbst nicht in der Lage ist, ihre Symptome genau zu schildern, vor allem, wenn es sich um einen Krampfanfall handelt, an den sich die betroffene Person häufig nicht erinnern kann. Auch kognitive Beeinträchtigungen können vorliegen und die Anamnese des Arztes erschweren. Manchmal muss daher eine dritte Person, z. B. Partner oder eine Betreuungsperson, Informationen liefern.
Die
T1, T2 und FLAIR sind alle Arten von MRT-Bildern. T1-gewichtete Bilder werden in der Regel zur Beurteilung des Tumors verwendet, während T2-gewichtete Bilder zur Beurteilung des umgebenden Ödems verwendet werden. FLAIR-Bilder werden zur Beurteilung von Bereichen mit hoher Signalintensität verwendet, die auf Tumorbereiche hinweisen können.
Ein MRT ist nicht immer verfügbar, daher kann ein CT als Alternative verwendet werden. Die CT kann oft die Größe, die Lage und die Art des Tumors zeigen. Die CT ist bei der Erkennung kleiner Tumore nicht so empfindlich wie die MRT. Außerdem liefert die CT nicht so viele Informationen über das umgebende Gewebe wie die MRT.
Eine Hirntumorbiopsie ist ein medizinisches Verfahren zur Entnahme einer kleinen Gewebeprobe aus einem vermuteten Hirntumor. Diese Probe wird dann unter einem Mikroskop untersucht, um die Art des Tumors zu bestimmen.
Eine Hirntumorbiopsie ist ein wichtiges Verfahren zur Diagnose von Hirntumoren. Sie kann helfen, die Art des Tumors zu bestimmen und die spezielle Genetik zu ermitteln, was für die Planung der Behandlung wichtig ist.
Man unterscheidet zwei Arten von Hirnbiopsien: die offene und die minimalinvasive. Bei der minimalinvasiven stereotaktischen Hirnbiopsie wird ein kleiner Schnitt in die Kopfhaut gemacht, eine kleine Öffnung im Schädel geschaffen (Bohrloch) und eine Nadel eingeführt, um eine Gewebeprobe zu entnehmen. Diese Art der Biopsie wird durchgeführt werden, wenn ein invasiveres Verfahren für den Patienten zu gefährlich ist.
Im Rahmen der molekularen Pathologie sollten IDH und MGNT kontrolliert werden
Die meisten bösartigen Hirntumore kommen trotz optimaler Therapie an einem gewissen Zeitpunkt im Leben zurück. Häufig ist der neu-aufgetretene Tumor (Rezidiv) bösartiger als der vorherige. Am Ende münden die meisten bösartigen Hirntumore in einem
Es ist allerdings auch möglich, dass ein Glioblastom direkt entsteht (sogenanntes de-novo Glioblastom). Diese Form des Hirntumors ist deutlich bösartiger, da eben alle Zellen dem bösartigen Glioblastom entsprechen und nicht noch Vorläuferzellen von weniger gefährlichen Hirntumoren in dem Gewebe enthalten sind.
Mithilfe der Biopsie kann zwischen den beiden Tumorformen unterschieden werden. Ist das IDH Gen verändert (mutiert), dann liegt in der Regel ein GLioblastom vor, der sich aus weniger bösartigen Hirntumoren entwickelt hat und hat demnach eine günstigere Prognose.
Liegt keine Veränderung dieses Gens vor (IDH Wildtype), dann handelt es sich um ein de novo Glioblastom und alle Zellen des Tumors entstammen dem rein bösartigen Glioblastom.
MGNT ist ein Reparaturprotein der DNA. Es entfernt schädliche Anteile an der DNA, die zum Zelltod führen würden. Manche Chemotherapien insbesondere das Standardmedikament zur Behandlung von Glioblastomen wirkt, indem es toxische Stoffe der DNA anhängt und damit die Krebszelle tötet. Bei manchen Menschen ist die MGNT Aktivität hoch und der durch die Chemotherapie verursachte Schaden an der Zelle kann durch das Gen wieder ausgeglichen werden.
Liegt jedoch eine Veränderung in dem Gen vor, die dieses deativiert oder stilllegt (MGNT Methylierung), kann der Schaden, der durch die Chemotherapie Temozolomid erzeugt wird nicht wieder repariert werden und die Wirkung der Chemotherapie ist stärker. Patienten ohne diese inaktivierung profitieren demnach nicht sehr stark von der Gabe von Temozolomid.
Letzte Änderung: 18. Juli 2023
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Professor Peter Vajkoczy ist ein international renommierter und führender Neurochirurg. Er hat Medizin an der LMU München studiert. Seine Facharztaus...
Zum ProfilProf. Dr. rer. nat. Frank Gaunitz ist Biochemiker und Leiter der Forschungslabore der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum...
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